Übersicht
Einleitung
Mit Die Dämonenjäger erreicht uns in Deutschland zum ersten Mal ein Film des philippinischen Regisseurs Pedring Lopez. Der actionhaltige Horrorfilm wurde bereits auf zahlreichen Festivals aufgeführt und konnte bei einigen kleineren, auf das Genre spezialisierten sogar Preise gewinnen.
Die Geschichte dreht sich rund um einen beliebten Polizisten, der bei einer brutalen Mordserie eine Verbindung zu einer früheren erkennt. Allerdings hatte er den damaligen Täter selbst getötet, was ein Rätsel über den blutigen Serienmord legt. Nach einigen Nachforschungen stößt der draufgängerische Polizist auf die Erzählung über ein mystisches Buch, wodurch angeblich Dämonen auf unsere Welt gelangen können. Mit einer alten Bekannten und Tochter eines japanischen Mafia-Oberhaupts macht er sich auf die Jagd nach dem Dämon.
© 2018 Tiberius Film
Kritik
Bereits in den ersten Minuten wird deutlich, dass Die Dämonenjäger nicht das größte Budget zur Verfügung stand. Doch merkt man dem Werk ebenso seine Bemühungen an, wodurch recht schnell ein gewisser Charme entsteht, der an günstig produzierte, aber durchaus gelungene Horrorstreifen der 70er und 80er Jahre erinnert. Mit der japanischen Sage bekommt der Film darüber hinaus auch einen etwas unverbrauchten Touch, da einige japanische kulturelle Einflüsse stets präsent sind. So sind die Samurai beziehungsweise die späteren Ronin die Wächter des dunklen Buches Ishi, wodurch die Dämonen in unsere Welt gelangen können. Allerdings können sie auch mithilfe dieser Schriften wieder verbannt werden, was im schlimmsten Fall ebenfalls die Aufgabe der Wächter ist. In der Gegenwart hat sich dieser Aufgabe die Yakuza angenommen, bei der der Protagonist Unterstützung sucht. Diese japanischen Einflüsse nutzt Regisseur Lopez überraschend abwechslungsreich. Ob es die eindrucksvollen Anwesen, die Schwertkämpfe oder die gelungenen Einspielungen im Mangastil sind, er hebt sein Werk dadurch von der üblichen Laufbandkost ab.
© 2018 Tiberius Film
Zwar bietet die Handlung im Kern keinerlei Tiefe oder Überraschungen, doch kompensiert Lopez dies recht geschickt mit der unterhaltsamen Inszenierung. Denn trotz der streckenweise sehr schlechten Dialoge, die von darstellerischen Leistungen ähnlicher Qualität übermittelt werden, macht das ganze irgendwie Spaß. Das liegt vermutlich daran, dass man der Crew ihre Bemühungen und ihren Spaß an der Arbeit durchaus anmerkt. Auch wenn sich die Schauspieler fernab von jeglichen preisgekrönten Darbietungen bewegen, die weiblichen Darsteller rund um Maria Ozawa und Meg Imperial in erster Linie schön anzusehen sind, so wirkt niemand unmotiviert. Dass man sich auch nie zu ernst nimmt, unterstützt die positive Wahrnehmung des Ganzen noch.
Mit Gewalt wird nicht gespart, auch wenn auf exzessive Blutfontänen verzichtet wird. Dabei hält sich der Horror mit der Action durchgängig in der Waage. Gerade den Actionszenen sieht man das mangelnde Budget der philippinischen Produktion an, was Lopez allerdings bemüht versucht zu kaschieren. Das gelingt ihm zwar nur bedingt, doch ist es deutlich besser, als schlechte Effekte in den Fokus zu stellen.
© 2018 Tiberius Film
Leider gehen dem Regisseur, Produzent und Drehbuchautor im letzten Drittel ein wenig die Ideen aus, wodurch Die Dämonenjäger zum Ende hin etwas langatmig wird.
Bis dahin ist das Werk von Pedring Lopez allerdings schön trashige Unterhaltung.
Fazit
Die Dämonenjäger ist kein Film, den man unbedingt als gut bezeichnen würde, allerdings versprüht das Werk einen liebevoll trashigen Charme. Wer etwas für kleine, sich nicht zu ernst nehmende Horrorfilme übrig hat, wird bestimmt auch viel Gefallen an Pedring Lopez' Regiearbeit finden. Für alle anderen ist die philippinische Produktion wahrscheinlich nicht die richtige Wahl.
5/10
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