A Day

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Einleitung


    Mit A Day feiert Cho Sun-ho nach eigenem Drehbuch sein Regiedebüt. Dafür wählte er eine Zeitschleifenthematik, bei der ein Star-Chirurg den Tod seiner Tochter immer und immer wieder neu erleben muss. Um diese endlosen Quälen zu durchbrechen, versucht er mit Hilfe eines ebenfalls in den sich wiederholenden Ereignissen gefangenen Rettungswagenfahrers die Gründe dafür herauszufinden.

    Als Darsteller konnte Cho unter anderem Kim Myung-min (Pandora), Byun Yo-han (Misaeng), Yoo Jae-myung (Silent Assassin), Shin Hye-sun (Oh My Ghost) und Jo Eun-hyung (Die Taschendiebin) gewinnen.

    © 2018 KAZÉ


    Kritik


    Mit der anfänglich teilweise holprigen Inszenierung und der etwas schwachen Leistung von Hauptdarsteller Kim Myung-min fällt der Einstieg in die Geschichte merklich schwer. Unterdurchschnittliche Kleindarsteller können dem ebenfalls nicht entgegenwirken. Umso bemerkenswerter ist es aber, dass der Film trotzdem von Minute zu Minute immer mehr zu fesseln weiß. Ein spürbarer Bruch beginnt mit dem ersten wirkungsvollen Auftritt von Co-Star Byun Yo-han. Mit seinem Erscheinen lenkt er die Geschichte in eine etwas neue Richtung und seine darstellerische Leistung löst beim Zuschauer gleich einen emotionalen Ruck aus. Obwohl man noch keine Hintergrundgeschichte zu seiner Figur präsentiert bekommen hat, gelingt es dem Schauspieler und dem Regisseur trotzdem, dass der Zuschauer gleich eine Bindung zu dem Charakter aufbaut. Der geschickte dramaturgische Zug, Byuns Figur in das Geschehen als Mitleidenden hereinstürzen zu lassen, weckt sofortiges Interesse. Denn damit bricht Regisseur und Drehbuchautor Cho mit den üblichen Erzählstrukturen der populärsten Zeitschleifenfilme - es gibt plötzlich nicht nur eine Figur, die bewusst in dieser festsitzt, sondern noch eine weitere.

    Damit wechselt Cho behutsam nach und nach das Genre, sodass aus dem anfänglichen Drama mehr und mehr ein Thriller wird. So wirkte die Inszenierung zu Beginn noch etwas unprofessionell, zeigen sich immer häufiger kreative Einfälle. Auch wenn sie an der ein oder anderen Ecke nicht immer mit der Logik einherkommt und man gerade bei den unerfahrenen Schauspielern merkt, dass eine erfahrene führende Hand fehlt, so kann die Handlung dennoch fesseln. Dabei baut sie kontinuierlich an Spannung auf und weiß immer wieder zu berühren.

    © 2018 KAZÉ


    Auch wenn der Soundtrack vielleicht etwas zu wenig genutzt wird, so leistet Lee Sung-hyuns alias Mowgs Arbeit einen wichtigen Beitrag. Der Komponist, der bereits zu Werken wie The Age of Shadows, I Saw The Devil oder jüngst zum Festivalliebling Burning eindrucksvolle Musik beisteuerte, kann mit seinen Stücken auch A Day klar aufwerten. Gekonnt untermalt er die dramatischen und spannenden Szenen, sodass sie in ihrer Wirkung stets verstärkt werden.

    Wie bereits erwähnt, merkt man gerade bei den nicht routinierten Schauspielern die fehlende Erfahrung des Regisseurs, doch weiß hingegen der Großteil der "erfahrenen" Darsteller trotzdem zu überzeugen. Auch wenn Hauptdarsteller Kim an der emotionalen Wucht der Geschichte und gerade seiner Figur etwas überfordert zu sein scheint, wächst, wie oben bereits erwähnt, sein Leinwandpartner Byun gekonnt an dieser Herausforderung. Darüber hinaus gelingt es beispielsweise Shin Hye-sun ihrer recht kleinen Rolle nicht nur Leben einzuhauchen, sondern auch ihr die nötige emotionale Kraft zu verleihen.
    Dem vielbeschäftigte Yoo Jae-myung wurde eine essentielle und vielschichtige Nebenrolle anvertraut, die er ebenfalls hervorragend zu füllen weiß. So können die starken Leistungen von einigen Darstellern, viele der schwächeren kaschieren.

    © 2018 KAZÉ


    Nach schwerfälligem Start und einigen sich durchziehenden Schwächen überrascht es, dass A Day über weite Strecken spannend und berührend ist.

    Fazit


    Dank einiger starker Darsteller und der gelungenen Handlung geraten die inszenatorischen Schwächen wie logischen Fragwürdigkeiten größtenteils in Vergessenheit. Somit ist A Day trotz spürbarer Fehler spannend und vor allem emotional mitreißend.

    7/10

    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2:
    Infos
    Originaltitel:
    하루 (Haru) / A Day
    Land:
    Südkorea
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    CGV Arthouse / KAZÉ
    Regie:
    Cho Sun-ho
    Produzent(en):
    Sang Ji-eun, Lee Sang-hak
    Drehbuch:
    Cho Sun-ho
    Kamera:
    Kim Ji-yong
    Musik:
    Mowg (Lee Sung-hyun)
    Genre:
    Drama, Thriller
    Darsteller:
    Kim Myung-min, Byun Yo-han, Yoo Jae-myung, Shin Hye-sun, Jo Eun-hyung
    Inhalt:
    Im Zentrum von A Day steht ein Herzchirurg, der zwar in seinem Job erstklassig ist, seine Tochter allerdings vernachlässigt. Zu ihren gemeinsamen Treffen erscheint er regelmäßig zu spät. Als er eines Tages auf dem Weg zu einer dieser Verabredungen an einer Unfallstelle vorbeifährt, leistet der Arzt geistesgegenwärtig erste Hilfe - bis er feststellen muss, dass eines der Opfer seine Tochter ist. Von nun an wiederholt sich der Tag immer und immer wieder und der Chirurg muss das Grauen jedes Mal aufs Neue erleben.
    Start (DE):
    14.09.2018 (Heimkino)
    Start (USA):
    15.07.2017 (Südkorea)
    Laufzeit:
    90 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.kaze-online.de/Programm/Realfilme/A-Day-Blu-ray.html

    32.003 mal gelesen