Übersicht
Einleitung
2013 wurde auf dem Sender 'Syfy' der Trashfilm Sharknado veröffentlicht - bei einem sichtbaren geringen Budget mauserte sich der Film zu einem vollen Erfolg, so dass 'Syfy' direkt eine Fortsetzung in Auftrag gab. Und noch eine. Und noch eine. Und noch eine. Und weitere. Mit Sharknado 6 - The Last One kommt die erfolgreiche Trashreihe aus dem Hause 'The Asylum' an sein Ende. Und nachdem es Fin und April im letzten Teil mit Sharknados auf der ganzen Welt zu tun hatten, musste sich die Dimension nun doch noch etwas verlagern: Fin reist durch die Zeit und bekämpft in unterschiedlichen Epochen die Sharknados. Was dabei rumkommt, erfahrt ihr in den folgenden Absätzen.
Kritik
Zugegeben wird niemand bei Sharknado an qualitativ hochwertige Arthouse-Filme denken. Doch war der erste Film des Franchises immerhin auf seine Art unterhaltsam, so nutzte sich das Konzept, welches sich auch nicht großartig in den Fortsetzungen änderte, dann doch etwas ab. Ab und an kam dann sogar Langeweile auf. Wie also schneidet der dritte Film ab?
Die Effekte sind immer noch äußerst schlecht. In den 1990er Jahren hat man eine bessere Grafik in Computerspielen gehabt. Grundschüler können vermutlich bessere Photoshops erstellen. Das Rendering ist besonders hundsmieserabel, aber wer Sharknado schaut, der weiß, was einen erwartet, und zum Teil macht dies auch den Spaß an den Filmen aus, sofern man zu den Menschen gehört, die an Sharknado überhaupt Spaß haben können.
Die Idee, das Thema "Zeitreisen" aufzugreifen, erweist sich hingegen als äußerst gelungen. So kommt Abwechslung in Sharknado 6 - The Last One, auch wenn es schon sehr großen zu zufälligen Zufällen bedarf, dass Fin und seine Freunde ausgerechnet bei Merlin, Billy the Kid oder George Washington landen. Ernst nehmen darf man die Reihe ohnehin nicht, und man hat sich Mühe gegeben, diese zeitlichen Episoden mit dem auszurüsten, was man erwartet. Viel Story gibt es hier zwar nicht wirklich, dafür gibt es kaum langweilige Minuten, die den Film nicht vorwärts bringen möchten. Immerhin wird hier eine relativ unterhaltsame Abfolge von Kämpfen gegen Sharknados präsentiert, nicht mehr und nicht weniger. Wer also geballte Hai-Sturm-Action sehen will, wird hier bestens bedient. Logik hingegen sucht man teils vergeblich, wobei die "Handlung" nachvollziehbarer ist als beim vorherigen Teil, wo alles gar keinen Sinn mehr ergeben wollte.
Die Dialoge sind daher schon fast überflüssig, und das war den Machern offenbar auch bewusst, denn viel Mühe hat man sich nicht gegeben. Wenn es etwas zu sagen gibt, ergibt dies entweder keinen Sinn, es trieft vor Pathos, oder aber der Text wirkt, als stamme er aus einem Aufsatz eines Schülers aus der zweiten Klasse. Dafür setzte man umso mehr darauf, den Schwachsinnspegel in die Höhe zu treiben - dachte man schon, man hätte bereits alles gesehen, wird bei Sharknado 6 eines besseren belehrt. So gibt es beispielsweise in der Zukunft Metallhaie, während die dortigen Menschen nur aus Klonen von April bestehen. Ja, wirklich. Und das ist noch nicht alles, ganz nach dem Motto: Schwachsinniger geht immer.
Gelungen sind auch einige Referenzen, bei denen man zwar teilweise nicht weiß, ob sie einfach nur bei anderen Filmen geklaut wurden oder aber bewusst als Stilmittel verwendet wurden. So oder so: Wenn sich eine findet, macht dies aber doch auch Spaß. Es finden sich beispielsweise Anspielungen auf "Star Wars", "Jurassic Park" oder "Star Trek: Der erste Kontakt" in Sharknado 6.
Fazit
Sharknado 6 hat nicht den Anspruch, gut zu sein. Hatte die Reihe jedoch einige Ermüdungserscheinungen mit der Zeit aufzuweisen, so konzentriert sich Sharknado 6 wieder auf das wesentliche: Der Kampf gegen die Sharknados. Die Zeitreisen sind eine gute Idee gewesen, etwas frischen Wind reinzubringen, dennoch gibt es trotz einiger Ideen nicht sonderlich viel Neues, es geht eben weiterhin um Tornados mit Haien. Nichtsdestotrotz schlägt das Schwachsinnometer nun endlich oben beim Maximum an. Sharknado-Fans werden ihre Freude haben, alle anderen sollten entweder dabei viel Alkohol zu sich nehmen oder weiterhin einen großen Bogen um die Reihe machen.
3/10










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