Don't Move - Halt still!

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  • Einleitung


    Mit Don't Move - Halt still! feiert Regisseurin und Drehbuchautorin Amanda Evans ihr Spielfimdebüt. Hierfür hat sie sich eine wahrlich unangenehme Situation für ihre Protagonisten kreiert.
    Auf der Suche nach einem noch unentdeckten Käfer gesellt sich eines Nachts eine schwarze Mamba in das Zelt des forschenden Ehepaars Adam und Gwyn. Ohne Handyempfang und abgeschnitten von der Außenwelt dürfen sie vor allem eines nicht - sich ruckartig bewegen. Und wäre das nicht genug, stößt Adam in der Situation noch zufällig auf Nachrichten von Gwyns Liebhaber.

    Als Ehepaar sind Tom Ainsley (The Royals) und Sarah Dumont (The Oath) zu sehen.

    © 2018 Tiberius Film

    Kritik


    Von Beginn an spürt man, dass in der Beziehung der Hauptfiguren vieles nicht gut läuft. Beide begegnen sich auf unterkühlte Weise, wodurch es schwer fällt eine Beziehung zu den beiden aufzubauen. Folglich kann auch die Offenbarung der Affäre nur wenig Reaktionen beim Zuschauer hervorrufen. Dadurch, dass das Paar in so gut wie keinen wirklich schönen gemeinsamen Momenten gezeigt wird, fehlt die emotionale Fallhöhe bei der Konfrontation mit ihren Fehlern. Darüber hinaus fehlt in dessen Folge der Aufopferungsbereitschaft der beiden für einander in der Extremsituation die Glaubwürdigkeit. Wenn Adam beginnt erst innerlich und schließlich auch physisch mit seinem Unbehagen umzugehen, wirkt das in der Anwesenheit einer hochgiftigen Schlange etwas fehl am Platz. Das liegt vor allem daran, dass die Figuren nicht tiefgründig genug behandelt werden. Gerade Adam ist als Figur kaum greifbar, da es Tom Ainsley nicht gelingt seinem Charakter Profil zu verleihen. Das Drehbuch gibt für seine Rolle zugegeben auch nicht sonderlich viel her. Doch wirkt sich dieses Scheitern von Autor und Schauspieler stark auf die Handlung aus, da das Setting im Zelt schon fast einem Kammerspiel gleichkommt. Adam wirkt weder besonders zornig, noch besonders liebevoll. Generell ist er mit Adjektiven nur wirklich schwer zu beschreiben, da ihm jegliche Persönlichkeit fehlt. Somit sind seine Aktionen, Worte und Emotionen kaum nachzuvollziehen. Wenn er beispielsweise anfängt über das Leben zu philosophieren, während eine schwarze Mamba unter seinem Nacken herkriecht, wirkt das fern von jeglicher Glaubwürdigkeit.
    Auch wenn Sarah Dumont mit ihrer Figur einen etwas leichteren Job hat, da Gwyn mehr Hintergrund zugeschrieben wurde, kann auch sie kaum Akzente setzen.
    Somit kann die Regisseurin mit ihren Darstellern kaum etwas aus der zusätzlichen Konfliktsituation herausholen. Eher hebelt die ergänzende Storyline rund um die Affäre und die Beziehung zwischen den Ehepartnern die eigentliche zu oft aus.

    © 2018 Tiberius Film


    Die große Stärke von Don't Move ist erwartungsgemäß die Schlange. Da das Team zum größten Teil mit einer echten Mamba gedreht hat, wirken die Szenen mit der giftigen Schlange unglaublich beklemmend. Das enge Zelt und die langsam umherschleichende Mamba werden von der Regisseurin gelungen in Szene gesetzt, wodurch eine klaustrophobische Atmosphäre entsteht. Gerade das Kriechtier entfaltet während seiner Leinwandpräsenz durchgängig eine Bedrohlichkeit, der sich der Zuschauer kaum entziehen kann. Einige einfallsreiche Einstellungen werten die Szenen mit der Schlange noch zusätzlich auf.

    Umso trauriger, dass die Geschehnisse abseits der sichtbaren Bedrohung durch deplatzierte Dialoge, schwache Darsteller und überflüssige Handlungsstränge, der spannenden Idee zum größten Teil ihrer Kraft berauben.

    © 2018 Tiberius Film

    Fazit


    Sobald die Schlange ins Bild kriecht, ist Don't Move - Halt still! unglaublich spannend, da Regisseurin Amanda Evans weiß das Tier in Szene zu setzen. Allerdings funktioniert der Film zwischen diesen Augenblicken so gut wie gar nicht. Schade.


    4/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Don't Move
    Land:
    Südafrika
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Tiberius Film
    Regie:
    Amanda Evans
    Produzent(en):
    Amanda Evans, Anant Singh, Sanjeev Singh, Jade Köhler, Brian Cox, Greig Buckle
    Drehbuch:
    Amanda Evans
    Kamera:
    Jacques Koudstaal
    Musik:
    Andrew Schär
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Sarah Dumont, Tom Ainsley
    Inhalt:
    Auf der Suche nach einem noch unentdeckten Käfer gesellt sich eines Nachts eine schwarze Mamba in das Zelt des forschenden Ehepaars Adam und Gwyn. Ohne Handyempfang und abgeschnitten von der Außenwelt dürfen sie vor allem eines nicht - sich ruckartig bewegen. Und wäre das nicht genug, stößt Adam in der Situation noch zufällig auf Nachrichten von Gwyns Liebhaber.
    Start (DE):
    06.09.2018 (Heimkino)
    Start (USA):
    31.10.2017 (Heimkino)
    Laufzeit:
    85 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren

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