Übersicht
Einleitung
Nach den erfolgreichen und gelungenen Zusammenarbeiten zwischen Regisseur Peter Berg und Hauptdarsteller Mark Wahlberg, beispielsweise in "Deepwater Horizon" oder "Boston", steht mit Mile 22 nun das nächste gemeinsame Projekt des vermeintlichen Dream Teams an. Doch diesmal will das Ganze, zumindest qualitativ, nicht so recht zünden. Das liegt zum einen an einem viel zu nervigen Mark Wahlberg, zum anderen aber auch am aufgesetzten Plot.
Mile 22 erzählt die Geschichte einer Spezialeinheit, die als letzte Instanz in Krisensituationen eingesetzt wird. Als eines Tages ein Informant im Austausch für seine Hilfe außer Landes geschafft werden möchte, erweist sich der 22 Meilen lange Weg zum Flughafen als einer ihrer gefährlichsten und tödlichsten Einsätze.

Kritik
Beginnt Mile 22 noch mit einer relativ spannenden Actionszene in einem ruhigen Vorort in den USA, stellt sich nach dieser aber auch recht schnell Ernüchterung ein. Gelang es Berg in "Deepwater Horizon" und "Boston" noch problemlos seinen liebsten Hauptdarsteller Mark Wahlberg durch einen ansprechenden Thriller zu navigieren, misslingt ihm hier schon die Präsentation des Hauptdarstellers selbst. Mark Wahlbergs Figur ist eine durchgehend nervige Figur, die völlig aufgedreht ihre Dialoge hinunterrattert, als ginge es darum einen neuen Rekord aufzustellen, in kürzester Zeit die meisten Sätze von sich zu geben. Dazu kommt ein dauerndes rumspielen an seinem Gummi, das er um das Handgelenk gebunden hat. Welche Intention hinter dieser Inszenierung und Figurengestaltung liegt ist schleierhaft, eine angeschlagene Psyche durch zu viele Einsätze kann es jedenfalls nicht sein, betrachtet man das Agieren der Figur in den Szenen, in denen sie mal nicht wie ein Wasserfall redet.
Generell bleibt festzuhalten, dass die Dialoge in Mile 22 eine ziemliche Katastrophe sind. Durch den übermäßig hohen Gebrauch von Schimpfwörtern soll eine gewisse Härte und Rauigkeit vermittelt werden, die aber so überhaupt nicht funktioniert, wenn jedes dritte Wort fuck (oder eine von diversen Variationen dessen) ist und man nur noch mit sich verdrehenden Augen im Kinosessel sitzt. Davon, dass sämtliche Dialoge oberflächlich und platt sind, brauch an dieser Stelle gar nicht erst geredet werden. Diese dienen hier lediglich als Mittel zum Zweck.
Die pseudoverzwickte Handlung wird immer mal wieder durch ein paar Actionsequenzen aufgelockert, die allerdings auch nicht so recht wissen, was sie denn sein wollen. Mal sind sie rau und ernst inszeniert, dann allerdings wieder dermaßen übers Ziel hinausschießend, dass der Verdacht aufkommt, hier sind zwei verschiedene Actionfilme zu einem reinen Kuddelmuddel zusammengeschnitten worden.
Ein prägender Soundtrack ist quasi nicht vorhanden, Stimmung kommt generell selten auf. Was auch immer Wahlberg und Berg sich bei Mile 22 gedacht haben, bevor es in die Dreharbeiten ging, aber es ist doch mehr als fraglich ob dieser auf die schnelle zusammengeschustert wirkende Film wirklich ihren Vorstellungen entspricht.

Fazit
Mile 22 ist kein Film, für den es sich lohnt ein Kinoticket zu lösen. Hier sollte lieber auf einen verkaterten, regnerischen Sonntagnachmittag gewartet werden um ihn sich über einen der diversen Streaminganbieter zu Gemüte zu führen.
4/10










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