Venom

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  • Einleitung

    Es ist mal wieder Zeit für eine Comicverfilmung aus dem Hause Marvel. Sony bringt den beliebten Spider-Man Bösewicht Venom als Antihelden in einem Eigenständigen Abenteuer auf die Leinwände. Venom ist ab dem 3. Oktober 2018 in den deutschen Kinos zu sehen. Inszeniert wurde der Superhelden-Film von Zombieland Regisseur Ruben Fleischer. In den Hauptrollen sind Tom Hardy, Michelle Williams und Riz Ahmed zu sehen. Ob der Film überzeugen kann, erfahrt ihr in den folgenden Absätzen.

    Der Journalist Eddie Brock (Tom Hardy) versucht bereits seit einer längeren Zeit den zwielichtigen, aber genialen Forscher, Dr. Carlton Drake (Riz Ahmed), zu überführen. Seine Besessenheit mit der Story, kostet ihm seine Karriere und die Beziehung zu seiner Freundin Anne Weying (Michelle Williams). Bei einer nächtlichen Nachforschung zu Drakes Experimenten kommt Eddie mit dem Symbionten Venom in Berührung und dieser verbindet sich mit Eddies Körper. Venom verleiht ihm nicht nur erstaunliche Superkräfte, sondern auch die Freiheit, zu tun, was immer er will.
    © 2018 Sony Pictures

    Kritik

    Venom ist der erste Eintrag in ein neues Marvel-Universum, das Sony Pictures in Form von Spider-Man Spin-off Filmen unabhängig vom MCU etablieren will. So bestehen (vorerst) auch keine Verbindungen zum MCU und dem von Tom Holland verkörperten Spider-Man. Vielmehr wird hier Venom alias Eddie Brock als Antiheld eingeführt.

    Die Geschichte in Venom braucht unheimlich lange bis sie Fahrt aufnehmen kann. Bis dahin verliert sich der Film in vielen belanglosen Szenen und Origin-Story Klischees. Aber Abseits davon hat Venom trotzdem nicht wirklich viel, vor allem nichts Neues, zu erzählen. So hangelt sich der Film von Moment zu Moment, ohne dass dabei ein richtiger Erzählfluss aufkommt. Der Großteil der ersten Hälfte fühlt sich sehr unrund an, sodass das Gefühl aufkommt, das verbindende Szenen fehlen.
    Die Handlung von Venom lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: Eddie Brock (Tom Hardy), ein ehemals erfolgreicher, jedoch leicht rüpelhafter Reporter durchlebt eine schwierige Zeit und kommt durch Zufall in die Berührung mit dem Venom Symbionten, der die Kontrolle von Eddie übernimmt. Daraufhin wird er von dem skrupellosen Wissenschaftler Dr. Carlton Drake (Riz Ahmed) verfolgt, da dieser unbedingt an den Symbionten gelangen will. Im Großen und Ganzen ist dies auch schon alles. Überraschungen oder gar interessante Wendungen sind mit der Lupe zu suchen. Vielmehr verläuft der Film gradlinig und zum Ende hin recht vorhersehbar. Venom bietet dem Zuschauer eine Story, die generischer und austauschbarer nicht sein könnte. Die Taten der Charaktere haben kaum Konsequenzen, da aus vielversprechenden Ideen und Situationen keinerlei Konfliktpotenzial entsteht. Eddie Brock oder seine Freundin Anne Weying (Michelle Williams) machen keinerlei Entwicklungen durch und sind am Ende des Films nahezu unverändert. Der Antagonist Dr. Drake ist das reinste Klischee und ohne jede Tiefe. Das Problem betrifft zudem alle Nebencharaktere, diese haben keinerlei Profil oder irgendetwas interessantes an sich.

    © 2018 Sony Pictures

    Sobald der Symbiont seinen Auftritt bekommt wird der bis dahin recht langweilige Film, ein wenig unterhaltsamer. Denn ab dem Zeitpunkt erleben wir einen entfesselten Tom Hardy, der zwar knapp am Overacting vorbeischrammt, aber eine durchaus spaßige Leistung zeigt. Die Interaktion zwischen Eddie und Venom funktioniert über weite Strecken solide, verkommt aber leider nur zu einem netten Gimmick im Film. Dieses „schizophrene“ hätte viel mehr Platz im Film einnehmen müssen. Die Autoren kratzen hier wieder einmal nur an der Oberfläche und können aus brauchbaren Ideen nicht viel rausholen. Zudem wird der Film sobald Venom die Bühne betritt kurzweiliger und actionreicher.

    Technisch ist Venom solide umgesetzt. Die Effekte sind ordentlich und ganz besonders der Venom-Effekt ist gelungen. Die spaßigen Actionsequenzen können zwar unterhalten, bieten aber keine Highlights oder kreatives. Dabei wird zwar von der Autoverfolgungsjagd bis zu Schlägereien einiges Angeboten, aber diese werden zu gewöhnlich inszeniert. Der Showdown ist jedoch eine mittelschwere Katastrophe. Dieser ist viel zu kurz, überaus hektisch und dermaßen schlecht inszeniert, dass kaum etwas zu erkennen ist. Auch ist die Optik des Films viel zu sauber und sieht ziemlich langweilig aus.

    Venom ist prädestiniert für einen harten und blutigen Film, bedauerlicherweise versuchen die Macher so viele Zuschauer wie möglich anzusprechen und liefern dabei einen ziemlich zahmen Film ab. Innerhalb der FSK 12 wird zwar einiges versucht, aber es bleibt letztendlich bei Versuchen. Dabei hätte der Film das Zeug zu einem ordentlichen Body-Horror. Seien es die Versuche im Labor oder Eddie Brocks Verschmelzung mit Venom, genügend Szenen wären dafür vorhanden gewesen. Abgebissene Köpfe oder andere gewalttätige Handlungen werden im letzten Moment abgeblendet. Eine gewisse Härte dem Film definitiv gut getan und so muss gesagt werden, dass die Freigabe für Venom eindeutig zu niedrig ist.
    © 2018 Sony Pictures

    Fazit

    Unter dem Strich ist aus Venom ein generischer Film geworden, der aus vielen Klischees und schlechten Charakteren besteht. Tom Hardys gelungene und zugleich verrückte Performance machen Spaß und werten zusammen mit wenigen gelungenen Szenen, sowie dem Venom-Design den Film ein wenig auf, sodass die Comicverfilmung sich in den Mittelmaß retten kann. Die anderen Schauspieler sind vollkommen unterfordert oder im Fall von Michelle Williams sogar fehlbesetzt. Außerdem wirkt der Film unrund und vielen Stellen unausgegoren.


    5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Venom
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Sony Pictures
    Regie:
    Ruben Fleischer
    Produzent(en):
    Avi Arad, Stan Lee, Amy Pascal, Matt Tolmach
    Drehbuch:
    Scott, Rosenberg, Jeff Pinkner, Kelly Marcel, Will Beall
    Kamera:
    Matthew Libatique
    Musik:
    Ludwig Göransson
    Genre:
    Action, Science-Fiction
    Darsteller:
    Tom Hardy, Michelle Williams, Marcella Bragio, Woody Harrelson, Jenny Slate, Riz Ahmed, Mac Brandt
    Inhalt:
    Der Journalist Eddie Brock (Tom Hardy) versucht bereits seit einer längeren Zeit den zwielichtigen, aber genialen Forscher, Dr. Carlton Drake (Riz Ahmed), zu überführen. Seine Besessenheit mit der Story, kostet ihm seine Karriere und die Beziehung zu seiner Freundin Anne Weying (Michelle Williams). Bei einer nächtlichen Nachforschung zu Drakes Experimenten kommt Eddie mit dem Symbionten Venom in Berührung und dieser verbindet sich mit Eddies Körper. Venom verleiht ihm nicht nur erstaunliche Superkräfte, sondern auch die Freiheit, zu tun, was immer er will.
    Start (DE):
    3. Oktober 2018
    Start (USA):
    5. Oktober 201
    Laufzeit:
    112 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren

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Kommentare 1

  • Benutzer-Avatarbild

    tprau66 -

    Dieser Streifen ist natürlich um einiges düsterer als die üblichen Marvel Filme. Er ist auch brutaler und es gibt viele Tote. Der Härtefall: Riot such sich ein kleines Mädchen als Wirt aus, was natürlich ihren Tod bedeutet. Auch Venom sieht die Menschen mehr als Nahrung, was sich erst ändert, als er sich mit Eddie Brook(Tom Hardy) verbindet. Der Film ist auch eher ein Alien-Invader als ein Superhelden-Epos, wer das akzeptiert, der sieht einen recht unterhaltsamen Streifen; mehr aber auch nicht. Tom Hardy ist das Glanzstück dieses Filmes, es gelingt ihm hervorragen den Charakter Eddie Brook dem Zuschauer zu vermitteln; sein Gegenpart Carlton Drake-gespielt von Riz Ahmed bleibt dagegen leider sehr farblos, obwohl seine Rolle eigentlich Potenzial hatte. Die Kampfszenen und Verfolgungsjagden sind gut gelungen; die Dialoge zwischen Venom und Brook sind das Salz in der Suppe und sorgen für so manches Schmunzeln. Der Rest ist leider der übliche Durchschnitt, den man von so vielen Actionfilmen kennt. Für Marvel-Fans ist der Film ein Muss, aber er hat auch für den Nicht-Fan einiges zu bieten, wenn man nicht zu große Ansprüche hat.