Übersicht
Einleitung
Nach "Whiplash" und "La La Land" nimmt sich Regisseur Damien Chazelle nun der wohl bisher größten Mission der Menschheitsgeschichte an. Die erste Reise zum Mond, die Landung, sowie all die Komplikationen und Pannen, die es im Vorfeld gegeben hat. Für Aufbruch zum Mond arbeitete Chazelle wieder mit Hauptdarsteller Ryan Gosling zusammen und trommelte auch wieder einen großen Teil des kreativen Teams hinter "La La Land" zusammen.
Aufbruch zum Mond erzählt die unglaubliche, aber wahre Geschichte der Ereignisse, welche die Menschheit im Jahre 1969 auf den Mond brachten. Im besonderen Fokus steht hierbei Neil Armstrong.

Kritik
Anders als man zunächst vermuten könnte, handelt es sich bei Aufbruch zum Mond nicht um ein reines Biopic über Neil Armstrong, liegt das Hauptaugenmerk doch sichtlich auf der Mission selbst. So gerät das Privatleben von Armstrong zwar teilweise in den Fokus des Films, doch über weite Strecken wird dieser Teil der Geschichte hintenangestellt. Aus dem Leben Neil Armstrongs wird über die komplette Laufzeit von 143 Minuten nur das Allernötigste gezeigt. Gespräche mit seiner Frau über die bevorstehenden Raumfahrten und wie gefährlich sie doch sind, sind quasi nicht existent. Man sieht sie zwar, denn die wiederum sind Teil der Geschichte, welche die Mondmission überhaupt erst erfolgreich machten, nehmen aber nur einen minimalen Teil des Films ein. Wir bekommen tragische Momente aus Tests vor dem Abflug zu sehen, Menschenleben werden einfach beendet – und doch sieht man Neil Armstrong so gut wie nie mit seiner Frau oder sonst jemanden darüber reden. Dies mag sicher ungewohnt sein, doch durch diesen engen Fokus, nur auf die Mission mitsamt aller nötigen Vorbereitungen und Fehlschläge, wird ein sehr intensiver Film ermöglicht, der trotz seiner hohen Laufzeit zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen lässt.
Es ist äußerst spannend, in diese Welt einen Blick zu werfen, mit den Astronauten zu eifern, dass der nächste Test doch gut gehen mag. Oder ihre gemeinsame Trauer, wenn sie Kameraden verlieren, Tests schief gehen oder sonstiges Unvorhergesehenes geschieht. Allen voran Ryan Gosling kann dieses stoische Verhalten seiner Figur äußerst gelungen transportieren und wiedergeben. Durch seine wenigen emotionalen Ausbrüche sind sie, wenn sie denn mal kommen, umso extremer. Gerade die Entschlossenheit, endlich Erfolge zu erzielen und nicht wieder zurückgeworfen zu werden, kann man ihm zu jeder Zeit vom Gesicht ablesen. Doch auch der Rest des Casts weiß seine Rollen gut zu spielen, vor allem natürlich Claire Foy. Sie beweist hier einmal mehr, was in ihr steckt und zu was sie fähig ist, wenn man ihr nur die richtigen Rollen gibt. Die besorgte Mutter und Ehefrau, die ihren Mann kaum zu sehen bekommt und noch weniger mit ihm spricht, spielt sie äußerst authentisch.
So gut wie die Schauspieler, schlägt sich auch die Regie. Aufbruch zum Mond ist großartig erzählt, mit einigen packenden Momenten, vielen schönen Bildern, vor allem wenn es ins Weltall geht, und bietet darüber hinaus noch ein gutes Tempo. Damien Chazelle versteht es, diese bewegende Geschichte mit wenigen Mitteln packend zu inszenieren, so ist selbst das Berechnen von Formeln hier ziemlich spannend gestaltet.
Wenn es etwas an Aufbruch zum Mond zu meckern gibt, dann ist es wohl eher der Score. Während der Film die ganze Zeit über mit einem bombastischen Sound aufwartet, der einen regelrecht in den Kinosessel drückt, kann die musikalische Untermalung dort nicht ganz anknüpfen. Der Score ist recht minimalistisch gehalten, setzt vor allem auf Klavier und sonstige klassische Einlagen. So kommt öfters mal das Gefühl auf, dass man das gerade laufende Stück vorher schon einmal gehört hat und sich der Eindruck von Wiederholung breitmacht. Dem mag nicht so sein, ein wenig mehr Abwechslung hätte in diesem Fall aber sicher nicht geschadet, denn abgesehen davon ist Aufbruch zum Mond rundum gelungen und kann als sehr guter Historienfilm bezeichnet werden.

Fazit
Mit Aufbruch zum Mond hat Damien Chazelle zum dritten Mal in Folge einen überaus gelungenen Film abgeliefert, der vor allem durch Inszenierung, Atmosphäre und Spannung überzeugen kann. Ryan Gosling setzt seine Rolle als Neil Armstrong exzellent um und weiß den Film gekonnt zu tragen. Für Fans von augenscheinlich unmöglichen Missionen und dem Kampf zum positiven Abschluss, ist Aufbruch zum Mond der ideale Film und vor allem im Kino ein absolutes Muss.
8/10










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The_Ghost -
Hört sich wie erwartet richtig gut an. Schade, dass ich da keine Zeit hatte. Aber zum Kinostart werde ich mir den Film definitiv ansehen!