Übersicht
Einleitung
Alles steht Kopf heißt der neue Animationsfilm aus dem Haus ‚Walt Disney‘ und ‚Pixar‘. Warum es der Film, der im Juni in den USA erschien, erst so spät nach Deutschland schafft (wir sind mit die letzten, die den Film in die Kinos bekommen), ist wohl nur durch die Schulferien zu erklären. Das hält uns aber nicht davon auf, auch noch unseren Senf zum Film abzugeben!

Kritik
Die Idee allein ist schon mal klasse: Alles steht Kopf erzählt die Geschichte von fünf Emotionen, die sich allesamt im Kopf des 11-jährigen Mädchens Riley befinden. Sie sind im Kontrollzentrum für sämtliche Emotionen wie Wut, Ekel, Angst, Kummer und Freude verantwortlich. Das äußert sich dann in entsprechenden Reaktionen auf ihre Mitmenschen, hauptsächlich die Eltern. Vor allem dann, wenn Riley mit ihrer Familie nach San Francisco zieht, wo sie sich in einem neuem Umfeld zurecht finden muss. So hat sie dort beispielsweise keine sozialen Kontakte, da sie noch niemanden aus der Schule kennt. Und genau diese Probleme sorgen für so einige Gefühlsschwankungen oder emotionale Ausbrüche.
Der Film schafft es dabei stets gekonnt, zwischen den Gedanken im Kopf sowie den Geschehnissen außerhalb der Körper hin und her zu wechseln. Das sorgt für reichlich Schwung und man bleibt immer am Ball. Besonders witzig wird es, wenn sich die Emotionen, die sich in Rileys Kopf befinden, gegenseitig hochschaukeln, anschreien und streiten. Und da niemand so wirklich Ahnung hat, ist das Chaos natürlich vorprogrammiert. Die Einzige, die immer mal wieder den Durchblick behält, ist die optimistische Emotion „Freude“. Düster wird es dann, als Freude und Kummer aus dem Kontrollzentrum verschwinden und die restlichen Emotionen auf sich alleine gestellt sind. Fortan befinden sich Freude und Kummer mitten im Gehirn von Riley und versuchen, sich einen Weg zurück zur Zentrale zu bahnen. Dieses Abenteuer ist anfangs zwar noch ganz spaßig. Allerdings verliert sich der Film hier ein klein wenig, weil nach mehreren Rückschlägen immer wieder neue Versuche unternommen werden, wieder zurück zur Zentrale zu kommen. Das ist auf der einen Seite verständlich, auf der anderen Seite jedoch ziemlich ermüdend.

Die Ideen der Macher, die sie sich für dieses Abenteuer jedoch haben einfallen lassen, sind teilweise richtig stark. So bekommen wir beispielsweise das Langzeitgedächtnis oder auch das Personal zu sehen, das für das Vergessen verantwortlich ist. Eine andere Idee hingegen kommt leider viel zu kurz: Die lustigsten Szenen sind jene, bei denen die verschiedenen Personen miteinander kommunizieren und man jeweils mitbekommt, was in den jeweiligen Köpfen los ist. Doch anstatt das ein wenig mehr auszubauen und zu nutzen, entschied man sich lieber dafür, das Abenteuer von Freude und Kummer künstlich in die Länge zu ziehen. Schade! Denn das mag zwar noch überwiegend unterhaltsam sein, aber ein wenig frischer Wind hätte sicher nicht geschadet. Entschädigt für dieses ausgesprochen minimale Missgeschick wird man dann aber wieder gegen Ende. Hier wird es in zwei Szenen sehr emotional, was dem einen oder anderen durchaus eine Träne im Auge, zumindest aber einen dicken Kloß im Hals hinterlassen sollte. Da sind Bilder und Ton mehr als stimmig.

Fazit
Alles im Kopf ist ein Film nicht nur für Kinder, denn – seien wir mal ehrlich – die meisten der kleinen Besucher dürften das, was sich in den verschiedenen Köpfen wirklich abspielt, nicht einhundertprozentig verstehen. Das bedeutet nicht, dass Kinder keinen Spaß mit dem Film haben werden, im Gegenteil! Vielmehr kommen auch die erwachsenen Zuschauer auf ihre Kosten, da Alles im Kopf immer wieder anspruchsvolle Gedankengänge präsentiert. Es ist also sowohl für Groß, als für Klein jede Menge dabei. Und nach dem Film erwischt man sich, wie man über den Film philosophiert oder seinem Freund Emotionen einredet, die bei ihm gerade irgendwelche Knöpfe drücken. Und wenn das ein Film schafft, dann hat er einiges richtig gemacht. Allein die Idee des Films unterscheidet sich vom restlichen Einheitsbrei, den man sonst so im Kino zu sehen bekommt. Hut ab!










Bewertung: 8,5/10
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