Terminal - Rache war nie schöner

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  • Einleitung


    Spielfilmdebütant Vaughn Stein lässt in seinem Werk die Wege von mehreren Figuren in einer namenlosen Stadt kreuzen. Dabei drängt sich die geheimnisvolle Kellnerin Annie dem suizidalen, todkranken Englischlehrer ebenso auf, wie zwei Auftragskillern. Und am Ende verbindet sie alle mehr, als ihnen lieb ist.

    Für Terminal standen neben der oscarnominierten Margot Robbie noch Simon Pegg, Mike Meyers und Dexter Fletcher vor der Kamera.

    © 2018 Universum Film GmbH

    Kritik


    Visuell führt Regisseur und Drehbuchautor Vaughn Stein den Zuschauer in eine düstere Stadt, dessen grelle Neonlichter eine futuristische Atmosphäre erzeugen. In dieser namenlosen, scheinbar fast menschenleeren Stadt agieren zwielichtige Figuren, die alle etwas zu verbergen scheinen. Doch so geheimnisvoll das auch klingen mag, so uninteressant ist es letztendlich. Da die Charaktere in großen Zügen unsympathisch und von übertrieben agierenden Schauspielern dargestellt werden, verliert man schon nach den ersten Minuten das Interesse an deren möglichen Geheimnissen. Die auf cool getrimmten Dialoge, die oberflächlichen Charakterdarstellungen wie die gekünstelte Inszenierung fangen schon recht früh an zu nerven, denn glaubwürdig oder stimmig wirkt bei Terminal so gut wie nichts.

    Auf die Spitze treibt dieses Gefühl die Darbietung von Margot Robbie. Anfang des Jahres noch oscarnominiert bietet sie mit ihrer Arbeit bei Terminal ihre bisher wahrscheinlich schwächste Leistung. Auch wenn sie merklich Spaß an den grellen Kostümen und der überhöhten Darstellung ihrer Figur hatte, ist es als Zuschauer einfach unglaublich anstrengend ihr zuzuschauen. Ob es ihre Artikulation, ihre Gesten oder ihre Mimik ist, alles wirkt so sehr erzwungen, dass es jeglicher Natürlichkeit entbehrt.

    Dexter Fletscher bewegt sich zwar nicht ganz so sehr auf solch einem extremen Pfad, dafür ist sein Auftragskiller unglaublich uninteressant. Sein Leinwandpartner Max Irons steht diesem mit seiner Figur in nichts nach. Mike Meyers hingegen schafft es in seiner ersten Arbeit als Schauspieler an einem Spielfilm seit Inglourious Basterds wenigstens ab und an zu unterhalten. Einzig Simon Pegg gelingt es seiner Figur etwas Bodenständigkeit zuzuschreiben. Dabei ist es schon verwunderlich, dass der Comedy-Darsteller der am meisten geerdete Schauspieler in diesem Ensemble ist. Seine Figur eines todkranken Englischlehrers, der versucht sich umzubringen und von Margot Robbies mysteriöser Kellnerin Ratschläge dafür bekommt, sorgt auch für die wenigen gelungenen Dialoge.

    © 2018 Universum Film GmbH


    Auch wenn zu Beginn die neonfarbenen Lichter in der dunklen Stadt optisch interessant wirken, verlieren sie dennoch nach kurzer Zeit ihre Wirkung. Denn so gekonnt wie beispielsweise ein Nicolas Wending Refn mit solchen Lichtern spielt, so eintönig und einfallslos wirkt der Einsatz in Terminal.

    Bei der Handlung versucht Stein zum Ende hin natürlich noch einige unvorhergesehene Twists zu integrieren und wahrlich ist die ein oder andere Wendung, wenn auch nicht immer überraschend, durchaus interessant. Bis dahin bleibt die Dramaturgie allerdings extrem langweilig. Die gestelzten Dialoge zwischen den Figuren können auch inhaltlich nicht überzeugen, da nichts von wirklichem Interesse verhandelt wird. Und doch gibt es von diesen verbalen Ergüssen unglaublich viel. Letztendlich wird in Terminal fast nur geredet und es passiert bis zum Ende so gut wie gar nichts. Folglich nistet sich die Langeweile fest bei dem Zuschauer ein.

    Fazit


    Visuell ambitioniert schafft es allerdings Regisseur Vaughn Stein mit seinem Spielfilmdebüt Terminal nicht zu bannen. Aufgesetzte Dialoge, Figuren und Darbietungen entbehren jeglicher Spannung.


    3/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Terminal
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    RLJE Films / Universum Film GmbH
    Regie:
    Vaughn Stein
    Drehbuch:
    Vaughn Stein
    Kamera:
    Christopher Ross
    Musik:
    Tony Clarke, Rupert Gregson-Williams
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Margot Robbie, Simon Pegg, Dexter Fletcher, Max Irons, Mike Meyers
    Inhalt:
    Terminal spielt in einer namenlosen Stadt, in der eine geheimnisvolle Frau sich in die Leben von drei Menschen einmischt - einem todkranken Englischlehrer und zwei Auftragskiller. Am Ende verbindet sie alle mehr, als man denkt.
    Start (DE):
    16.11.2018
    Start (USA):
    11.05.2018
    Laufzeit:
    95 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren

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