Charles Dickens: Der Mann, der Weihnachten erfand

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  • Einleitung


    Charles Dickens' Eine Weihnachtsgeschichte gehört vermutlich zu den am meisten verfilmten Büchern der Geschichte. Bharat Nalluri nahm sich nun der Entstehung der so zahlreich genutzten Vorlage an. Mit etwas Phantasie und augenzwinkernden Humor erweckt er Charles Dickens und seine Figuren aus der Weihnachtsgeschichte zum Leben.
    Als Schauspieler standen ihm dabei unter anderem Dan Stevens, Jonathan Pryce und Christopher Plummer zur Seite.

    Charles Dickens: Der Mann der Weihnachten erfand dreht sich um den beliebten Autor und wie er zu der Idee kam seine berühmte Weihnachtsgeschichte zu verfassen. Dabei steht er nicht nur vor kreativen, sondern auch vor privaten Problemen. Dass ihm seine erschaffenen Figuren auch noch erscheinen vereinfacht die Lage nicht gerade.

    © 2018 KSM GmbH


    Kritik


    Einem bestens aufgelegten Dan Stevens als Charles Dickens gelingt es bereits nach den ersten Minuten den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Eine gute Ausstattung und ansehnliche Kulisse sorgen für die richtige Atmosphäre und so dauert es nicht lange bis man im London des neunzehnten Jahrhunderts ankommt. Ein beliebter aber dennoch seit einigen Romanen recht erfolgloser Autor versucht den eigenen aber auch den Erwartungen der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Dabei schwebt auch ein gewisser finanzieller Druck über ihm. Zugegebenermaßen erhält im Werk von Nalluri die Tragweite dieser Konflikte nur wenig Ausdruck. Die dramatischen Seiten, die dunklen Kapitel Dickens' Vergangenheit bekommen erst zum Ende hin ein wenig Tiefgang und wissen zu berühren. Bis dahin sind die Heruasforderungen, die Auseinandersetzungen denen sich der Autor gegenübersieht kaum in ihrer existenziellen Wucht spürbar. Dickens scheint Problemen mit einer gewissen Leichtigkeit gegenüberzustehen und sie auch mit eben dieser zu meistern. Dadurch wird das Konfliktpotenzial, das die Geschichte eigentlich reichhaltig bietet, kaum genutzt.

    Allerdings ist dieser Aspekt wohl das einzige, was man Der Mann, der Weihnachten erfand vorwerfen kann. Unerheblich ist das zwar nicht, doch kreiert der Rest des Films mit viel Energie und Wärme ein gelungenes Wohlfühlpaket. Am meisten ist das der streckenweise hervorragenden Besetzung zu danken. Der bereits zu Beginn erwähnte Dan Stevens führt das Ensemble mit seinem Enthusiasmus gelungen an, auch wenn er die volle emotionale Bandbreite seiner Figur nicht ausschöpft. Ihm zur Seite stehen mit Jonathan Pryce und Christopher Plummer zwei Schauspielveterane, die jede Szene, an der sie teilhaben, spürbar aufwerten. Pryce als Dickens' Vater bricht einem streckenweise mit seiner liebenswürdigen und teilweise unbedachten Art das Herz und gleichzeitig kann man die Wut die aus Dickens' Enttäuschung heraus entsteht gut nachvollziehen. Pryce gelingt es in seinen recht kurzen Auftritten eine Figur zu erschaffen, die man lieben und hassen kann. Bei der das Herz aber stets am rechten Fleck ist.
    Plummer erweist sich als Scrooge als Idealbesetzung und ist definitiv das kleine Highlight des Films. Dass Dickens, während seiner Schreibphase, seine Figuren tatsächlich sieht, gibt der Handlung zusätzlichen Schwung und die nötige Phantasie. Und gerade Dickens' Hauptfigur Ebenezer Scrooge ist amüsant geschrieben und sorgt durch Plummers herrliche Darstellung für die stärksten Momente des Films.
    Darüber hinaus machen die Charaktere des Buches in ihrer Personifizierung die Entstehung der Geschichte wunderbar plastisch. So kann sich der Autor direkt mit den kreativen Problemen auseinandersetzen und auch für den Zuschauer fällt es leichter den Schwierigkeiten zu folgen.
    Bei der Manifestation der Romanfiguren fallen lediglich die berühmten Geister der Weihnacht etwas lieb- wie einfallslos aus. Ihre sehr kurzen Auftritte verstärken diesen Eindruck nur noch. Einzig der düstere Geist der zukünftigen Weihnacht kann einen gewissen Eindruck hinterlassen. Ansonsten sind diese Erscheinungen leider etwas belanglos geraten.

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    Auch wenn man nur recht wenig Neues über den beliebten Autor Charles Dickens erfährt, lediglich über seine Kindheit und somit der Grund für seine Vorliebe für Figuren, die einfacher Herkunft sind, erfährt man wichtiges, so bleibt Der Mann, der Weihnachten erfand durchweg unterhaltsam. Der Film macht einfach Spaß und versprüht ein für die Thematik passendes wohliges Gefühl.

    Fazit


    Charles Dickens: Der Mann, der Weihnachten erfand fehlt es zwar durchaus an Tiefe, trotzdem macht das Werk von Bharat Nalluri viel Spaß. Gerade das starke Hauptdarstellertrio sorgt für einige wundervolle Augenblicke. Und so entsteht ein gelungener Film für die Weihnachtszeit, bei dem man sich einfach wohlfühlt, auch wenn das potentielle Gewicht der Grundlage kaum genutzt wird.


    7/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Man who invented Christmas
    Land:
    Canada, Irland
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Rhombus Media / KSM GmbH
    Regie:
    Bharat Nalluri
    Produzent(en):
    Niv Fichmann, Vadim Jean, Robert Mickelson, Susan Mullen, Ian Sharples
    Drehbuch:
    Susan Coyne, Les Standiford (Buch), Charles Dickens (inspiriert durch "Eine Weihnachtsgeschichte")
    Kamera:
    Ben Smithard
    Musik:
    Mychael Danna
    Genre:
    Drama, Komödie
    Darsteller:
    Dan Stevens, Christopher Plummer, Jonathan Pryce
    Inhalt:
    "Charles Dickens: Der Mann der Weihnachten erfand" dreht sich um den beliebten Autor und wie er zu der Idee kam seine berühmte Weihnachtsgeschichte zu verfassen. Dabei steht er nicht nur vor kreativen, sondern auch vor privaten Problemen. Dass ihm seine erschaffenen Figuren auch noch erscheinen vereinfacht die Lage nicht gerade.
    Start (DE):
    22.11.2018
    Start (USA):
    22.11.2017
    Laufzeit:
    104 Minuten
    FSK:
    ab 6 Jahren

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