Übersicht
Einleitung
Drachenzähmen leicht gemacht bestach in den ersten beiden Teilen durch einen überraschend erwachsenen Umgang mit schwierigen Themen. Dazu gesellten sich beeindruckende Bilder und mit dem Drachen Ohnezahn eine der liebenswertesten Figuren der Animationsfilmgeschichte. Belohnt wurden diese Qualitäten in der Vergangenheit mit viel Lob von Seiten der Zuschauer wie Kritiker. Mit Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt endet nun die Geschichte um den Wikinger Hicks und seinen besten Freund Ohnezahn. Für den Trilogie-Abschluss nahm wie in bei den vorangegangenen Teilen wieder Dean DeBlois auf dem Regiestuhl Platz. Das Drehbuch stammte ebenfalls wieder aus seiner Feder.
In Teil 3 muss Hicks als Anführer seines Volkes nicht nur das Leben zwischen Menschen und Drachen jongliert bekommen, sondern steht auch einem düsteren Drachenjäger gegenüber, der alle Drachen und vor allem den letzten Nachtschatten auslöschen möchte. Und wäre das nicht genug, trifft Ohnezahn auch noch auf einen Tagschatten, die dem Drachen gehörig den Kopf verdreht.

© 2019 Universal Pictures
Kritik
Drachenzähmen leicht gemacht konnte bisher immer mit einer beeindruckenden Vielzahl an interessanten Figuren und phantasievollen Drachen punkten. Visuell stets faszinierend scheuten die Werke keine tiefergehenden Auseinandersetzungen mit schwierigen Themen. Dem dritten Teil gelingt es diese Stärken nur bedingt zu bedienen.
Es fängt damit an, dass auf der Seite der Bösewichte Grimmel als Hauptgegenspieler etwas blass geraten ist. Optisch strahlt er wenig Bedrohlichkeit aus und generell ist er visuell nicht allzu gelungen. Einzig seine Taten sorgen für die nötige Brisanz. Aber selbst die sind eher die eines durchschnittlichen Antagonisten. Das Fehlen von fast jeglichen Beweggründen geschweige denn einer Vergangenheit, lassen Grimmel zu einem mehr als austauschbaren Bösewicht werden. Einzig seine fiesen Drachenbegleiter hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Ansonsten gibt es kaum charakterliche Neuerungen. Lediglich die altbekannten Figuren haben sich etwas weiterentwickelt, da beispielsweise Hicks auch an seiner Verantwortung als Anführer wachsen muss. Aber das ist auch okay, denn durch die zahlreichen Drachen gibt es genug Figuren, mit denen man sich gerne beschäftigen kann. Mit dem weißen Tagschatten gesellt sich ein weiterer Drache zu den beliebten Wikingern und vor allem an die Seite von Ohnezahn. War der schwarze Nachtschatten stets das Herz der Werke, nimmt ihm die etwas uninspirierte Liebesgeschichte zum Tagschatten etwas von dieser Kraft. Dennoch macht der schwarze Alphadrache immer wieder Spaß und sorgt auch für die amüsantesten und berührendsten Momente.
Da Drachenzähmen leicht gemacht 3 inhaltlich jedoch nur wenig Überraschungen bietet und auch nicht allzu mitreißend erzählt ist, plätschert der Animationsfilm gerade in der Mitte etwas vor sich hin. Muss er sich dramaturgisch deutlich hinter den Vorgängern einordnen, bietet er visuell zwar einige beeindruckende Szenen, erreicht aber auch in diesem Bereich nur selten die Klasse der ersten beiden Teile.
Allerdings ist Drachenzähmen trotzdem kein schlechter Film. Er unterhält, ist ab und an spannend, bietet liebevolle Figuren und hin und wieder etwas zu lachen. Im Gegensatz zu Teil 1 und 2 gelingt es Regisseur DeBlois nur nicht, sich von anderen guten Filmen des Genres abzuheben.

© 2019 Universal Pictures
Allerdings entschädigt der actionreiche Showdown einige Schwächen. Wenn es zur finalen Auseinandersetzung kommt zieht Regisseur und Drehbuchautor DeBlois das Tempo deutlich an und bietet rasante Actionszenen, die durchweg mitreißen.
Und das wunderschöne und berührende Ende lässt das Herz jedes Zuschauers schmelzen. So hinterlässt Drachenzähmen leicht gemacht 3 trotz ein paar Durchhänger einen wundervollen letzten Eindruck.
Fazit
Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt bleibt zwar gerade dramaturgisch deutlich hinter seinen Vorgängern, kann aber mit einem ereignisreichen Showdown und einem berührenden Ende einige Schwächen kaschieren.
7/10










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