Der Marsianer - Rettet Mark Watney

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  • Einleitung


    Science-Fiction ist so langsam wieder im Kommen, war aber ehrlich gesagt auch nie wirklich weg. Doch nach "Gravity", "Interstellar" und kleinen Perlen wie "Predestination" oder "Ex Machina" schickt Regisseur Ridley Scott auch einen SciFi-Film ins Rennen: Der Marsianer - Rettet Mark Watney. Die Verfilmung nach dem gleichnamigen Roman von Andy Weir kommt selbstverständlich in 3D in die deutschen Kinos und Ridley Scott erhofft sich mit dem Film endlich mal wieder einen Hit, der nach "Exodus" und "The Counselor" von den Kritikern nicht gleich wieder zerfleischt wird. Ob ihm das gelungen ist, erfahrt ihr jetzt!


    Kritik


    Wir Zuschauer weren gleich zu Beginn mit der Tatsache konfrontiert, dass die Crew ohne Mark Watney, gespielt von Matt Damon, vom Planeten Mars abreist und ihn tot wähnt. Doch dem ist nicht so. Watney versucht, so lange zu überleben, wie es ihm möglich ist, weiß aber auch um die hohe Wahrscheinlichkeit, dass er wohl bald sterben wird. Doch statt auf Drama und Einsamkeit, einen zermürbenden Überlebenden auf einem einsamen Planeten setzt Ridley Scott getreu der Vorlage den Fokus ganz anders, als man vielleicht vermuten könnte: Humor. Ja, ihr habt richtig gelesen! Der Marsianer - Rettet Mark Watney ist mehr Komödie als Drama, mehr unterhaltend als spannend. Am besten also, ihr geht gar nicht erst mit falschen Erwartungen ins Kino.

    Matt Damon ist in seiner Rolle super sympathisch und sorgt mit seiner dynamischen Art für die meisten Lacher. Humor ist also reichlich vorhanden und so ziemlich jeder Gag zündet.Das täuscht allerdings nicht über die Tatsache hinweg, dass der Film Probleme bekommt, während seiner langen Spieldauer von stolzen 141 Minuten durchgängig zu unterhalten. Ja, der Film ist sehr unterhaltsam, aber ein paar kleiner Längen lassen sich selbst durch den gut verteilten Witz nicht vermeiden. Einige Physiker und/oder Biologen, aber auch jeder, der sich in der behandelten Materie auskennt, dürfte bei der einen oder anderen Szene womöglich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn Watney kommt mit einfachsten Dingen wunderbar zurecht. Ob das nun alles realistisch ist oder nicht, können und wollen wir an dieser Stelle gar nicht beurteilen. Aber wir handhaben es da am besten wie der Film: sich einfach mal unterhalten lassen und nicht ständig alles hinterfragen! Dann funktioniert der Film ausgesprochen gut.


    Während sich nun also ein fast schon viel zu gut gelaunter Matt Damon durch den Film schlägt, versucht die NASA, Watney auf die Erde zurückzuholen. Dabei entsteht ein stetiger Wechsel zwischen den Geschehnissen auf dem Mars und denen auf der Erde. Der Cast liest sich aber auf beiden Planeten toll. Von Matt Damon über Jessica Chastain, Kristen Wiig und Kate Mara ist bis zu Jeff Daniels und Chiwetel Ejiofor eine richtig gute Darstellerriege mit an Bord, die sich sehen lassen kann. Man ist der Gefahr, auch nur einen unfähigen Schauspieler vor der Kamera stehen zu haben, gekonnt aus dem Weg gegangen. Aber wenn wir ehrlich sind, dann hätte es den überragenden Cast gar nicht gebraucht. Von charakterlicher Entwicklung ist nämlich nichts, aber auch rein gar nichts zu sehen. Alles ist voll auf die bereits erwähnte Unterhaltung ausgelegt. Hat Watney Familie? Wer sorgt sich abgesehen von der NASA oder seiner alten Crew um ihn? Fragen, die leider unbeantwortet bleiben. Auch, dass sich ganze Menschenmengen auf den Straßen befinden und die Geschehnisse live auf großen Bildschirmen verfolgen, wird nicht großartig erklärt. Vielmehr muss man sich solche Dinge selbst zusammenreimen.

    Was dem Film aber leider völlig abgeht, sind spannende oder dramatische Elemente. Auf eine Lovestory wird fast völlig verzichtet, aber ein wenig mehr Gefühl und Emotionen besonders gegen Ende, das viel zu Hollywood-like daherkommt, hätten dem Film weißgott nicht geschadet. Ein noch besseres 3D wäre zudem wünschenswert gewesen. Aber bitte nicht falsch verstehen: Die Tiefenwirkung ist durchaus vorhanden und vor allem der Sturm auf dem Mars ist in 3D extrem packend, doch mehr als dann noch die eine oder andere tolle Aufnahme aus dem Weltall hat das 3D dann eben auch nicht zu bieten. Eine Vorstellung in 2D würde also wahrscheinlich vollkommen ausreichen. Dafür punktet der Film dann wieder mit seinem tollen Soundtrack, der ein paar echte Klassiker früherer Zeiten zu bieten hat. Hier kommt nicht nur gute Stimmung auf, sondern auch die Texte passen oftmals wie die Faust aufs Auge - was allein schon der Track im Abspann belegt.


    Fazit


    Der Marsianer - Rettet Mark Watney ist ein witziger und unterhaltsamer Film, der ein paar Längen aber nicht von der Hand weisen kann. Die Effekte sind richtig gut und das 3D ist okay, hätte es aber nicht gebraucht. Die Darsteller sind alle sympathisch, der Soundtrack ist wirklich spitze und wer nach "Gravity" und "Interstellar" mal einen Science-Fiction der anderen Art sehen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Mehr Spannung und etwas Drama hätten dem Film aber sicher nicht geschadet. Scheint so, als würde Ridley Scott langsam wieder zu alter Stärke zurückfinden.

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    Bewertung: 7,5/10
    Infos
    Originaltitel:
    The Martian
    Land:
    USA
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    20th Century Fox
    Regie:
    Ridley Scott
    Produzent(en):
    Mark Huffam, Simon Kinberg, Michael Schaefer, Ridley Scott, Aditya Sood
    Drehbuch:
    Drew Goddard
    Kamera:
    Dariusz Wolski
    Musik:
    Harry Gregson-Williams
    Genre:
    Science-Fiction
    Darsteller:
    Matt Damon, Jessica Chastain, Kristen Wiig, Kate Mara, Michael Pena, Jeff Daniels, Chiwetel Ejiofor, Donald Glover
    Inhalt:
    Während ein gewaltiger Sandsturm die Notevakuierung der NASA-Basisstation auf dem Mars erfordert, wird der Botaniker Mark Watney (Matt Damon) fortgerissen und man glaubt, er sei ums Leben gekommen. Da der immer stärker werdende Sturm die Landefähre zu zerstören droht, gibt Commander Lewis (Jessica Chastain) schweren Herzens den Befehl, die Suche nach Watney abzubrechen und mit den verbliebenen vier Crewmitglieder zu starten, bevor es zu spät ist.

    Aber Watney hat überlebt und versucht nun - vollkommen auf sich allein gestellt - auf dem unwirtlichen Planeten zu überleben. Mit seinem Einfallsreichtum, Überlebenswillen und dem Wenigen, das er hat, findet er einen Weg, der Erde zu signalisieren, dass er noch am Leben ist. Millionen Meilen entfernt arbeiten die NASA und ein Team von internationalen Wissenschaftlern unermüdlich daran, den „Marsianer“ heim zu holen; gleichzeitig planen seine Crewmitglieder eine waghalsige, wenn nicht gar aussichtslose Rettungsmission. Während dieses Vorhaben allen Beteiligten unglaublichen Mut abverlangt, rückt die Welt zusammen, um Watneys Rückkehr sicher zu stellen.
    Start (DE):
    8. Oktober 2015
    Start (USA):
    2. Oktober 2015
    Laufzeit:
    141 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft
    Links
    Webseite:
    http://www.fox.de/the-martian

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