Übersicht
Einleitung
Nach dem 2012 erschienenen "Spring Breakers" drehte Regisseur Harmony Korine zunächst zwei Kurzfilme, doch nun widmet er sich mit Beach Bum wieder einem Spielfilm, ganz im Stile seines Vorläufers. Fast komplett handlungsbefreit erzählt Beach Bum eine absurde, aber doch spaßige Aneinanderreihung von Szenen.
Moondog ist Hobbypoet und führt ein Leben, wie es sich wohl viele nur erträumen würden. Komplett ohne Verpflichtungen lebt er in den Tag hinein und tingelt von einer Party zur nächsten. Bis ihn schließlich doch eine sogenannte Pflicht einholt.

Kritik
Wer in Beach Bum eine tiefgehende Charakteranalyse erwartet, oder zumindest so etwas wie eine durchdachte Handlung, der sollte erst gar nicht mit dem Gedanken spielen für Beach Bum ein Ticket zu lösen. Bis auf die Tatsache, dass Moondog eines Tages mehr oder minder gezwungen ist, seinen Sammelband an Gedichten zu veröffentlichen, lebt der Film genau so in den Tag hinein, wie der von Matthew McConaughey dargestellte Protagonist Moondog. Wie Forrest Gump schon einst so treffend sagte: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt. Und genauso verhält es sich auch mit Beach Bum. Wenn man meint, es kann nicht mehr absurder werden, dann wird plötzlich eine Bootsfahrt zu einer Gruppe Delfine aus dem Drehbuch gezaubert.
Doch bei all seiner Abgedrehtheit und den vielen Over-the-Top Sequenzen, macht sich Beach Bum niemals lustig über die Szene, auf die er seinen Blick wirft. Die dargestellten Figuren werden alle mit Respekt behandelt und lässt sie trotz aller äußeren Umstände niemals lächerlich erscheinen. Das Herz und die damit verbundene Liebenswürdigkeit ist immer ein Teil des Ganzen und lässt die im Grunde völlig kaputten Charaktere so liebenswert erscheinen.
Ein großer Bestandteil des Films ist neben den vielen verschiedenen Figuren auch die musikalische Untermalung. Wie schon bei "Spring Breakers" ist sie auch hier wieder sehr passend gewählt und wird zu jeder Situation perfekt eingesetzt. Seien es die wenigen ernsten Momente des Films, oder aber auch die völlig verrückten, welche sich quasi die Klinke in die Hand geben.
Und zu all diesen großartig musikalisch untermalten Szenen geben sich etliche Gaststars die Ehre. Neben Jonah Hill und Martin Lawrence können auch in teils kleinen Szenen große Hollywoodstars entdeckt werden. Die Auftritte sind mal mehr, mal weniger groß ausgefallen, aber zumindest sind sie alle bizarr und passen somit perfekt in diesen Film.
Die Hauptfigur Moondog wird von Matthew McConaughey gespielt, der wiedermal eine wunderbare Leistung auf die Leinwand bringt. Generell ist das Casting und die damit verbundenen Performances der jeweiligen Darsteller gut gewählt und auf die jeweiligen Rollen abgestimmt. Hier wurde ganze Arbeit geleistet, so dass es einen heidenspaß macht dem wilden Treiben zuzusehen.

Fazit
Wer mit "Spring Breakers" schon nichts anfangen konnte, sollte lieber auch von Beach Bum die Finger lassen. Allen anderen kann der Film allerdings nur empfohlen werden. Starker Humor trifft hier auf eigentlich sehr dramatische und teils traurige Szenen. Aber im Vordergrund steht stets der Spaß und den hat Beach Bum zu großen Teilen punktgenau getroffen. Insgesamt ist Beach Bum eine liebenswerte Milieustudie mit dem nötigen Biss geworden.
7/10










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