Rampant

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  • Einleitung


    In Rampant kehrt nach dem Tod des Kronprinzen sein Bruder aus China zurück, um die Frau des Thronfolgers sicher außer Landes zu schaffen. Denn am Hof breiten sich Intrigen ebenso schnell aus, wie eine mysteriöse Krankheit in Teilen von Korea. Somit muss sich der begabte Schwertkämpfer nicht nur vor hinterlistigen Ministern in Acht nehmen, sondern auch vor zombie-ähnlichen Wesen.
    Mit dieser Prämisse versucht Regisseur Kim Sung-hoon dem Zombiefilm neue Seiten abzugewinnen. Angesiedelt in der Joseon-Dynastie bietet der Mix aus Kostüm- und Horrorfilm zumindest eine interessante Möglichkeit.

    Darstellerische Unterstützung bekommt er dabei von unter anderem Hyun Bin, mit dem er bereits bei Confidential Assignment zusammengearbeitet hatte. Darüber hinaus konnten noch unter anderem Jang Dong-gun (Prisoners of War), Kim Eui-sung (Train to Busan) und Jo Woo-jin (Mr. Sunshine) gewonnen werden.

    © 2019 Splendid Film



    Kritik


    Gleich von Beginn an ist es nicht zu übersehen, dass visuell bei Rampant einwandfreie Arbeit geleistet wird. Ob es die imposanten Kulissen, die stimmigen Kostüme, das Make-up der Untoten oder die Locations sind, der Martial Arts-Film überzeugt in diesen Bereichen ohne Makel. Und das überraschend hohe Budget von gut 13 Millionen US-Dollar merkt man dem Werk spätestens ab der Mitte an, wenn die Angriffe der Zombies Dimensionen von Schlachten annehmen. Dabei wird die Action auch im Verlauf des Filmes immer aufwendiger, bis sie in einem gelungenen Showdown ihren Höhepunkt erreicht. Generell sind die Angriffe der Infizierten die größte Stärke von Rampant. Zwar wird hier wenig von lang anhaltender Wirkung präsentiert, dennoch sind sie stets mitreißend und unterhaltsam, sodass in diesen Phasen nie Langeweile aufkommt. Leider bekommt die Action erst zum Ende hin richtigen Martial Arts-Charme, wenn sich Hauptdarsteller Hyun Bin mit seinem Schwert eindrucksvoll durch ganze Horden von Zombies kämpft. So gehört diese Sequenz auch zu den Momenten, die durchaus einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen . Mehr von dieser Art der Kämpfe hätte dem Werk durchaus durchaus gutgetan. Im früheren Verlauf belässt man es bei zwar ordentlich choreografierten aber wenig herausstechenden Auseinandersetzungen.

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    Ähnlich verhält es sich mit vielen weiteren Aspekten des Films. Man bewegt sich stets auf gutem Niveau, jedoch hat man es verpasst etwas wirklich besonderes zu erschaffen. Dafür greift man auch viel zu oft auf altbewährte Strukturen zurück.
    Bei der Handlung gibt es die obligatorische Intrige am Königshof, die weder sonderlich einfallsreich nicht tiefgründig ist, dafür aber zu viel Raum bekommt. Und auch beim Erscheinungsbild und Verhalten der Infizierten gibt es wenig Neues zu entdecken.
    Selbst darstellerisch bleibt man zwar durchweg souverän, aber unauffällig. Ob es Hauptdarsteller Hyun Bin ist oder sein Gegenspieler Jang Dong-gun, keinem von beiden gelingt es seiner Figur besondere Facetten abzugewinnen. Im Nebencast verhält es sich ähnlich. Der von Jo Woo-jin verkörperte Widerstandskämpfer ist zwar stets sympathsich, bietet aber auch nur wenig Substanz. Kim Eui-sung, der in Train to Busan eine der wahrscheinlich unsympathischsten Figuren der Filmgeschichte darstellte, darf in Rampant mal nicht ganz so niederträchtig sein, aber auch er gewinnt seinem Charakter wenig Greifbares ab. Der standesgemäße lustige Sidekick darf natürlich auch nicht fehlen und findet in Jeong Man-siks Arbeit eine etwas anstrengende und oftmals deplatzierte Darstellung.

    Für ein historisches Drama hat sich Regisseur Kim Sung-hoon zu oberflächlich dem dramatischen Teil gewidmet und für einen reinen Unterhaltungsfilm zu wenig den Infizierten. Er selbst hält nich viel von politischen Statements oder unterschwelligen Aussagen in Filmen, sondern möchte einfach nur gut unterhalten. Dafür raubt der intrigante Teil um die Zustände am Königshof dem Film aber zu sehr das Tempo. Dennoch hinterlässt Rampant einen positiv gestimmt zurück, da zwar wenig wirklich Besonderes geboten wird, aber auch wenig wirklich Enttäuschendes. Und die durchaus gelungene Endphase hebt das Werk von der gängigen Durchschnittskost ab.

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    Fazit


    Rampant ist ein souverän inszenierter Unterhaltungsfilm, dem durch den oberflächlichen dramatischen Plot aber immer wieder die Luft aus geht. Regisseur Kim Sung-hoon gelingt es zwar durchweg eine ordentliche Arbeit zu präsentieren, verpasst es aber mit zu vielen altbekannten Strukturen etwas Herausstechendes zu kreieren.


    6/10

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    Infos
    Originaltitel:
    창궐 (Changgwol) / Rampant (Englischer Titel)
    Land:
    Südkorea
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Next Entertainment World / Splendid Film
    Regie:
    Kim Sung-hoon
    Drehbuch:
    Hwang Jo-yoon, Won Shin-yeon
    Kamera:
    Lee Sung-jae
    Musik:
    Inyoung Park
    Genre:
    Horror, Action
    Darsteller:
    Hyun Bin, Jang Dong-gun, Jo Woo-jin, Kim Eui-sung
    Start (DE):
    08.11.2018
    Start (USA):
    02.11.2018
    Laufzeit:
    122 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
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