Lloronas Fluch

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  • Einleitung


    Lloronas Fluch basiert auf der lateinamerikanischen Folklore rund um den Geist einer Frau, die ihre Kinder im Fluss ertrank. Diese uralte Erzählung ist in Lateinamerika sehr verbreitet und bekommt nun unter der Regie von Michael Chaves eine filmische Umsetzung spendiert, die zudem noch Teil des überaus beliebten "Conjuring" Universums ist.

    Doch lange Zeit war gar nicht klar, dass es sich bei Lloronas Fluch um einen weiteren Eintrag in die Horroreihe handelt. Es gab zwar immer wieder zwischendurch Gerüchte, dass dies ein Teil des von James Wan geschaffenen Universums ist, doch Klarheit gab es erst sehr spät im Marketing und somit fast unmittelbar vor Kinostart. Im Endeffekt ist die Verbindung zu den restlichen Filmen auch nur minimal und besteht lediglich aus zweieinhalb Szenen, wovon ein Teil auch noch aus einem Mini-Flashback besteht und im Grunde für den Film völlig irrelevant ist. Hätte man diese Szenen weggelassen, wäre es trotzdem derselbe Film geblieben. Und genau dieser Umstand, sowie die bis vor kurzem herrschende Ungewissheit, lässt schnell die Vermutung aufkommen, dass Lloronas Fluch ursprünglich überhaupt kein Teil des "Conjuring" Universums sein sollte und 'Warner' noch schnell zwei Szenen zusätzlich drehen ließ, um mehr Fans anzulocken und somit mehr Geld in die Kasse zu spülen. Auch entspringt das Böse in diesem Film erstmals nicht einem Teil der "Conjuring" Reihe, wie zuvor noch "The Nun" und "Annabelle", sondern kommt erstmals in diesem Film vor. Dies könnte aber auch daran liegen, dass der letzte "Conjuring" Film im Sommer 2016 veröffentlicht wurde und somit auch gar keine Vorlage für ein etwaiges Spin-Off vorhanden war.



    Kritik


    Von der fraglichen Zugehörigkeit zum bekannten Universum abgesehen, hat Lloronas Fluch allerdings auch nicht wirklich viel zu bieten und präsentiert ziemlich viele Elemente von der Stange. Wie die meisten modernen Horrorfilme, ist auch Lloronas Fluch bis zum Bersten vollgepackt mit Jump Scares. Somit besteht der Grusel des Films wiedereinmal nur aus dem vermeintlich angespannten Warten auf die nächste Szene, in der plötzlich Llorona hinter einer Figur steht, aus einer Ecke gesprungen kommt oder anderen Szenen der gleichen Art. Hauptsache den Zuschauer erschrecken, das scheint für den Film das wichtigste zu sein. Die eigentliche Atmosphäre, sowie die im Grunde doch recht unheimliche Figur der Llorona selbst, bleiben somit fast völlig auf der Strecke. Durch dieses durchgehende Warten auf den nächsten Schockmoment wird alles andere im Grunde nebensächlich und verschwindet unbeachtet im Hintergrund.

    Auch auf Seiten der Schauspieler gibt es kaum Lobenswertes. Hat Raymond Cruz vor noch nicht allzu langer Zeit in "Breaking Bad" eine unvergessliche Performance als Tuco Salamanca abgelegt, kann er hier (auch drehbuchbedingt) kaum glänzen und wirkt dank hölzerner Dialoge stets fehl am Platz. Selbes gilt für Linda Cardellini, die sich zwar sichtlich bemüht, aus ihrer papierdünnen Rolle allerdings kaum etwas herausholen kann. Störend kommt noch hinzu, dass die nicht vorhandene Chemie zwischen ihr und ihren Filmkindern wie ein Fremdkörper über dem Film hängt. Auch inhaltlich hapert es an dieser Stelle gewaltig. Fast schon desinteressiert ist der Umgang zwischen Mutter und Kindern, offensichtliche Verletzungen, die auch die ersten Opfer des Films hatten, werden mit einer einfachen Unfallausrede beiseite gewischt. Dass diese Verletzungen ihr aber an allen möglichen Ecken und Enden entgegenspringen, wird gekonnt ignoriert.

    Die musikalische Untermalung ist den Jump Scares entsprechend eintönig. Meistens geht es relativ ruhig zu, doch sobald der Zuschauer sich erschrecken soll, wird die Lautstärke voll aufgedreht und der übliche Soundeffekt abgespielt. Somit ist auch bei diesem Film alles beim Alten und es kommt schnell das Gefühl auf, das alles schon dutzende Male wesentlich besser gesehen zu haben.



    Fazit


    Im Großen und Ganzen ist Lloronas Fluch zwar kein kompletter Ausfall oder so richtig schlecht, dafür ist die Inszenierung zu routiniert, wenn auch mehr als bekannt. Lloronas Fluch kommt wie Massenware von der Stange daher, ohne ein Alleinstellungsmerkmal, dafür aber mit umso mehr Einheitsbrei, der niemanden wirklich stört, aber halt auch nicht gut oder gar gruselig ist.


    4,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Curse of La Llorona
    Land:
    USA
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Warner Bros.
    Regie:
    Michael Chaves
    Produzent(en):
    James Wan, Gary Dauberman, Emile Gladstone
    Drehbuch:
    Mikki Daughtry, Tobias Iaconis
    Kamera:
    Michael Burgess
    Musik:
    Joseph Bishara
    Genre:
    Horror
    Darsteller:
    Linda Cardellini, Patricia Veasquez, Raymond Cruz, Marisol Ramirez, Sean Patrick Thomas
    Inhalt:
    La Llorona. Die weinende Frau. Eine grausige Erscheinung, gefangen zwischen Himmel und Hölle, einem fürchterlichen Schicksal ausgeliefert, das sie selbst verschuldet hat. Im Los Angeles der 1970er-Jahre schleicht La Llorona durch die Nacht – und verfolgt ihre kindlichen Opfer. Als eine Sozialarbeiterin die unheimliche Warnung einer verstörten Mutter ignoriert, die man der Gefährdung des Kindeswohls verdächtigt, wird sie mit ihren kleinen Kindern in eine düstere, übernatürliche Welt hineingezogen. Um La Lloronas tödlichem Zorn zu entkommen, könnte ein desillusionierter Pfarrer ihre letzte Hoffnung sein: In der Grauzone zwischen Angst und Glauben versucht dieser mit mystischen Praktiken, das Böse in seine Schranken zu weisen.
    Start (DE):
    18. April 2019
    Start (USA):
    19. April 2019
    Laufzeit:
    93 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.warnerbros.de/kino/lloronas_fluch.html
    Bilder
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Kommentare 2

  • Benutzer-Avatarbild

    The_Ghost -

    Scheint ja eher auf dem Niveau vom ersten Annabelle Film zu sein. Auf Netflix/Prime werde ich trotzdem mal einen Blick riskieren

    • Benutzer-Avatarbild

      Burning -

      Ja, auf dem Niveau würde ich Llorona auch einordnen. Vielleicht einen Ticken besser als "Annabelle", aber nicht so gut "Annabelle 2".