Master Z: The Ip Man Legacy

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  • Einleitung


    Mit den Ip Man-Filmen, in denen Donnie Yen als Wing Chun-Meister zu sehen ist, konnte ein Stück moderne Martial Arts-Filmgeschichte geschrieben werden. Nicht nur Yen stellte sich als Idealbesetzung heraus, auch inzenatorisch bewegte man sich bei den Filmen auf unglaublichem Niveau. Vor allem dramaturgisch überraschten die Werke mit guter Figurenzeichnung und teils politischen Auseinandersetzungen. Aber vor allem überzeugten die herausragend choreografierten, dargebotenen und eingefangenen Kampfszenen. Mit Master Z: The Ip Man Legacy folgt nun ein Spin-off zum dritten Teil, das sich ganz dem sympathischen Meister Cheung Tin-chi widmet. Nach dessen Niederlage gegen Ip Man beschließt Cheung dem Kampfsport den Rücken zu kehren und mit seinem Sohn ein friedliches Leben zu führen. Doch schon bald gerät er an die Triaden, die nicht nur ihn, sondern auch sein ganzes Viertel terrorisieren. Um dem ein Ende zu setzen beschließt Cheung den Auslöser von all dem Übel zu stellen.

    Neben Jin Zhang, der seine Rolle des Meisters Cheung aus Ip Man 3 wieder aufgenommen hat, werden unter anderem noch Dave Bautista (Guardians of the Galaxy), Tony Jaa (Revenge of the Warrior) und Michelle Yeoh (Tiger & Dragon) zu sehen sein. Die Regie übernahm Actionlegende Woo-Ping Yuen (Die Schlange im Schatten des Adlers).

    © 2019 KSM Film


    Kritik


    Mit Regisseur Woo-Ping Yuen konnte man einen Filmemacher gewinnen, der bereits auf mehrere Jahrzehnte Erfahrung im Bereich des Martial Arts-Films zurückblicken kann. Über die Jahre arbeitete er mit chinesischen Actiongrößen wie Jet Li, Chow Yun-Fat, Jing Wu, Donnie Yen und Jackie Chan zusammen und kreierte mit ihnen gemeinsam einige namenhafte Martial Arts-Beiträge. Somit war mit Yuen auf den ersten Blick der ideale Filmemacher für Master Z gefunden. Und auch in den ersten Minuten versprüht das Ip Man-Spin-off einen wundervollen altmodischen Charme mit seinen Figuren und Dialogen. Und auch die erste Actionszene ist noch nett umgesetzt. Leider schleicht sich danach in den Kampfszenen ein Stilmittel ein, das die Auseinandersetzungen stark ihrer Wirkung entzieht. Sichtbar wurde während der Kämpfe mit Seilen gearbeitet, wodurch die Bewegungsabläufe gerade bei Sprüngen nicht natürlich oder organisch sind. Als erstes fällt dieses Hilfsmittel bei einer handgreiflichen Auseinandersetzung auf den leuchtenden Reklameschildern einer Barstraße auf. Was eine visuell wie choreografisch spektakuläre Szene hätte werden können, verkommt zu einer fast schon langweilig anzusehenden Actionsequenz. Auch wenn in den folgenden Szenen der Einsatz der Seile nicht mehr so drastisch zum Einsatz kommt, so ist er dennoch immer präsent. Dadurch verschenkt Master Z unglaublich an Potential und fällt auch stilistisch stark aus der Reihe. Zwar wurde in der Originalreihe auch nicht vollends auf den Einsatz von Seilen verzichtet, doch nimmt dieser dort einen deutlich kleineren und unauffälligeren Part ein.

    Die größte Stärke des Films ist der wieder einmal durchweg sympathische Jin Zhang als Meister Cheung. Zhang gelingt es den Film problemlos zu tragen, wodurch man stets mit ihm beziehungsweise seiner Figur mitfiebert und -fühlt.
    Michelle Yeoh ist charismatisch wie immer, auch wenn ihre Figur nicht allzu viele Möglichkeiten für tiefgehende Facetten ermöglicht. Ähnlich verhält es sich mit Dave Bautista, der dank seiner eindimensionalen Figur und seiner überschaubaren Screentime austauschbar ist. Der Rest der Besetzung verhält sich solide aber unauffällig. Vollkommen verschenkt ist hingegen Tony Jaa. Der Thailänder darf in einer Szene kurz gegen Hauptdarsteller Zhang antreten, was auch ganz ordentlich anzusehen ist. Ansonsten kann man quasi sagen, dass er nur noch zwei Mal mehr oder weniger durch das Bild läuft. Seine Figur hat darüber hinaus auch keinen wirklichen Mehrwert für die Geschichte.

    © 2019 KSM Film


    Die Handlung bietet nicht viel Neues, ist aber durchweg zweckdienlich und kann hin und wieder mit einigen schönen Augenblicken punkten. Auch inszenatorisch ist Master Z durchaus gelungen, was durch die guten Kulissen und der einwandfreien Ausstattung noch einmal unterstrichen wird. Nur bei den Actionszenen hat man, wie bereits erwähnt, deutlich gepatzt.

    Fazit


    Master Z: The Ip Man Legacy weiß durch einen sympathischen Hauptdarsteller zu fesseln. Leider wirken die Kampfszenen, die eigentlich das Highlight eines Martial Arts-Films sein sollten, zumeist anorganisch und unwirklich, wodurch viel Potential verloren geht. Somit bleibt am Ende ein nettes aber leider nur durchschnittliches Werk.


    5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    葉問外傳:張天志 (Ye wen wai zuhan: Zhang tian zhi / Master Z: Ip Man Legacy (Englischer Titel)
    Land:
    China
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    KSM Film
    Regie:
    Woo-Ping Yuen
    Drehbuch:
    Edmond Wong, Tai-lee Chan
    Kamera:
    David Fu, Seppe Van Grieken
    Musik:
    Day Tai
    Genre:
    Action, Martial Arts
    Darsteller:
    Jin Zhang, Michelle Yeoh, Dave Bautista, Tony Jaa
    Start (DE):
    09.05.2019
    Start (USA):
    12.04.2019
    Laufzeit:
    107 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
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