Avengers: Endgame

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  • Einleitung


    Die ersten zehn Jahre des 'Marvel Cinematic Universe' liegen hinter uns, und was vor rund einem Jahr mit "Avengers: Infinity War" begonnen hat, soll mit Avengers: Endgame nun zu einem Abschluss geführt werden - und damit auch die erste Epoche des 'MCU'. Alles werde danach anders sein, hat 'Marvel Studios'-Chef Kevin Feige stets betont. Angesichts dieser Aussage und der allgemeinen Begeisterug für "Infinity War" liegt die Messlatte damit äußerst hoch. Es gab nach "Infinity War" unzählige Theorien, wie es weitergehen wird, wer vielleicht sterben wird, und, und, und. Doch am Ende bleibt die Vision der Macher, denn sie entscheiden, was wir letztlich auf der Leinwand sehen.

    Schafft Avengers: Endgame es, den Erwartungen gerecht zu werden? Dies schauen wir uns in den nächsten Absätzen genauer an.





    Kritik


    Wie schon bei"Avengers: Infinity War" geht es bei Endgame ziemlich schnell zur Sache. Gut, knapp drei Stunden Laufzeit bedeuteten schon im Vorfeld, dass es viel zu erzählen gibt, und diese Zeit muss dann auch anständig gefüllt werden, für unbedeutsames Geplänkel bleibt hier kaum Zeit. In der Tat schafft es Avengers: Endgame, bei knapp drei Stunden äußerst kurzweilig zu sein. Dahingehend hat die Comicverfilmung schon einmal alles richtig gemacht. Die Situation ist klar, es gibt noch hier und da eine kleine Wendung, aber grundsätzlich fügt sich alles recht geschmeidig und plausibel zusammen.

    Die Story hat einige Momente parat, die den Zuschauer überraschen, auch wenn einiges bereits im Vorfeld spekuliert wurde. Hier fühlt sich nichts erzwungen an, sondern als logische Konsequenz des ein oder anderen Ereignisses oder bestimmter Charaktere. Man beweist, dass man die letzten zehn Jahren des 'MCU' gut kennt und greift dies geschickt auf. Dabei gibt es auch noch das ein oder andere Wiedersehen mit Figuren, die man hier nicht erwartet hätte.

    Als Abschluss dieser Epoche hat Endgame viele Fäden zusammengeführt und für sich genutzt. Hier sei erwähnt, dass man für manche Szenen durchaus Kenntnis der früheren Filme des 'MCU' benötigt, um diese nachvollziehen zu können. Selbstverständlich bietet diese Herangehensweise auch viel Raum für Fanservice, von dem es jede Menge gibt: Es wird nicht nur auf ältere Filme verwiesen, sondern teilweise auch auf die Comics. Bei manchen Szenen dürfte den Fans die Sonne im Herzen aufgehen.

    Doch gibt es auch noch viele weitere Emotionen, die beim Zuschauer angesprochen werden. Es gibt viel Versöhnung, und einige Charaktere können mit manchem Konflikt und sich Frieden schließen. Ergriffenheit beim Publikum ist dadurch vorprogrammiert, es gibt etliche emotionale Szenen. Die Dramaturgie in Endgame ist zum größten Teil wirklich gut, denn man hat sich ganz offensichtlich viele Gedanken um die Filme der letzten zehn Jahre und insbesondere seine Figuren gemacht.

    Jedoch hat es "Infinity War" besser geschafft, die einzelnen dargebotenen Handlungsstränge zu verweben, während Avengers: Endgame oftmals etwas fragmentarisch daherkommt. Dies ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass nun deutlich weniger Helden unterwegs sind als in "Infinity War". Leider geht dies ein wenig auf Kosten der Spannung, weil man etwas zu unrund umherspringt.

    Darüber hinaus gibt es die ein oder andere Szene bzw. Situation, die dann doch zu stereotyp daherkommt und teils auch vorhersehbar ist.




    Trotz der vielen ergreifenden Momente darf der Humor bei einem Film der 'Marvel Studios' nicht fehlen, und hier haben wir ein Problem: Funktionieren viele Gags (die Szenen zwischen Ant-Man und Hulk zum Beispiel, diese Dynamik zwischen den beiden war ziemlich gelungen), so war die Balance zwischen Humor und Dramatik in "Infinity War" wesentlich ausbalancierter. Die Stimmung in Endgame ist trotz der Melodramatik deutlich anders. Dies ist unter anderem auch der Entwicklung von Thor geschuldet, die definitiv die Gemüter spalten wird. Die einen werden es feiern, die anderen nicht. Da kommt es darauf an, ob man dieses Element des Films als Pups beim Sex oder aber als Anruf der Schwiegermutter betrachtet. Soll heißen: Man befindet sich mitten im Vorspiel, einer pupst, man lacht drüber, und weiter geht es mit dem Vorspiel (oder was auch immer da noch kommt). Ruft hingegen die Schwiegermutter an, ist dies der Liebestöter schlechthin und es ist vorbei und es legt sich ein Schatten über den restlichen Abend, oder aber hier über den Film. Auch werden die emotionalen Momente dadurch etwas ausgebremst, wenn einzelne Elemente zu sehr über das Ziel hinaus schießen.




    Endgame ist aber absolut kein schlechter Film, denn die positiven Punkte überwiegen dann doch. Die Unterschiede zu "Infinity War" sind allerdings offensichtlich. Es ist retrospektiv nachvollziehbar, wieso man sich an einem Punkt während der Produktion dazu entschieden hat, die beiden Filme auch hinsichtlich des Titels deutlicher voneinander zu trennen, nachdem man lange Zeit von "Infinity War Teil 1" und "Teil 2" gesprochen hat. Man sollte deshalb auch keinen zweiten "Infinity War" erwarten. Leider ist dies aber auch ein kleines Problem, sofern man diesen als perfekt betrachtet hat, denn Endgame kommt hier leider nicht ran. Der Film funktioniert deutlich anders und legt sein Hauptaugenmerk auch auf andere Aspekte. Bereichern diese einen genauso wie zum Beispiel die drückende Stimmung und die Spannung in "Infinity War", dann kann Endgame sicherlich fast genauso, wenn auch auf anderer Ebene, begeistern. Möchte man einen nahtlosen Anschluss (also nicht rein inhaltlich, sondern auch stilistisch und stimmungstechnisch) an den dritten Avengers-Film, so wird man eher enttäuscht werden.


    Fazit


    Als Ende dieser ersten zehn Jahre des 'Marvel Cinematic Universe' funktioniert Endgame wunderbar. Viele Fäden kommen hier zusammen und er ist ein erster, kleiner Abschluss, während manch problematischer Handlungsstrang aus "Infinity War" geschickt gelöst wurde. Jedoch ist der Vorgänger aus dem letzten Jahr der deutlich bessere Film, insbesondere hinsichtlich Dramaturgie und Spannung.



    7,5/10
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    Zweitmeinung


    ElMariachi90Avengers: Endgame ist in erster Linie Fanservice. Es gibt unzählige Referenzen zu vorangegangenen Filmen und Ereignissen, die bemüht den beteiligten Figuren angemessene dramatische Tiefe verleihen sollen. Dadurch wirkt der Film trotz weniger Charaktere als noch in "Infinity War" allerdings deutlich vollgepackter und erzwungener. Das geht auf Kosten der Spannung und der Dramatik. Jedoch fahren die beiden Regisseure zum Showdown hin wieder spektakuläre Augenblicke auf, die für den ein oder anderen Gänsehaut-Moment sorgen. Bis dahin ist das Werk insbesondere für Marvel-Fans interessant.
    6/10





    alle Bilder: © 2019 Marvel
    Infos
    Originaltitel:
    Avengers: Endgame
    Land:
    USA
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Marvel Studios (Walt Disney Pictures)
    Regie:
    Anthony & Joe Russo
    Produzent(en):
    Kevin Feige
    Drehbuch:
    Christopher Markus, Stephen McFeely
    Kamera:
    Trent Opaloch
    Musik:
    Alan Silvestri
    Genre:
    Comicverfilmung
    Darsteller:
    Robert Downey Jr., Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Paul Rudd, Gwyneth Paltrow, Chris Hemsworth, Bradley Cooper, Karen Gillan
    Inhalt:
    Avengers: Endgame wird die Geschehnisse nach "Avengers: Infinity War" weiterführen und zeigen, wie der verbliebene Teil der Avengers versucht, das Universum zu retten.
    Start (DE):
    24.04.2019
    Start (USA):
    26.04.2019
    Laufzeit:
    181 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.marvel.com/movies/avengers-endgame
    Bilder
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Kommentare 2

  • Benutzer-Avatarbild

    Black -

    Jup....Thor wird definitiv die Gemüter spalten, für meinen Geschmack ging es mir da zu sehr in Richtung Thor 3 und mit dem Film werde ich nie warm werden. Was mir jedoch sehr gefallen hat, sind die ganzen netten Verweise bzw Nebencharaktere, die in den letzten 10 Jahren im MCU aufgetaucht sind und clever in die Handlung integriert wurden und mal kleinere oder größere Auftritte hatten. Aber im direkten Vergleich zu Teil 3 musste der Film ordentlich Federn lassen. Es schließt 10 Jahre MCU hervorragend ab. Aber ich schließe mich punktetechnisch mit 7,5 Punkten an

    • Benutzer-Avatarbild

      Emily -

      Das schlimme ist, ich fand Thor 3 großartig. Hier war es mir zuviel. Und irgendwie deplatziert.