The Walk

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  • Einleitung


    3D ist auch nach längerer Zeit noch in, die Zuschauer laufen in Massen in Filme mit dem räumlichen Effekt. Doch leider kommen viele Filme in die Kinos, die das 3D entweder nicht richtig einzusetzen wissen oder aber ihre 2D-Filme nachträglich konvertieren - und das meist völlig lieblos, die Gewinnmarge stetig im Sinn. Der Leidtragende: der Kinobesucher. Unerklärlich, warum das 3D dennoch solch einen Erfolg feiert. Sogar die TV-Geräte werden nach und nach auf 3D umgesrüstet. Nun kommt mit The Walk also wieder einer dieser 3D-Filme in die deutschen Kinos... Doch macht man es hier endlich mal besser als die meisten anderen Filme?


    Kritik


    Wo Robert Zemeckis dauf steht und drin ist, ist die Qualität nicht weit weg. Es wäre müßig, das Filmrepertoire des Erfolgsregisseurs aufzuzählen, steht sein Name doch schon länger für meist gute bis sehr gute Filme. Er nahm sich also der wahren Begebenheit an, den hochspannenden und atemberaubenden Drahtseilakt des Franzosen Philippe Petit auf Zelluloid zu bannen. Für die Hauptrolle ergatterte Zemeckis Joseph Gordon-Levitt - und damit ist ihm ein echter Glücksgriff gelungen! Der smarte Schauspieler verleiht dem abenteuerlustigen und zugleich arroganten Arkobaten Philippe Petit Ausdruck, seine Figur erscheint trotz seiner schwierigen Art meist sehr sympathisch. Gordon-Levitt lässt es sich dabei nicht nehmen, so authentisch wie möglich zu erscheinen und spricht mit einem französischen Akzent. Doch nicht nur er weiß zu überzeugen: Der gesamte Cast macht seine Sache außerordentlich gut. Allen voran Ben Kingsley, der gleich bei seinem ersten Auftritt allein durch sein Schauspiel für Lacher sorgt.

    Der Humor kommt generell nicht zu knapp und nimmt den anfänglichen Schwung gleich mit. Rohrkrepierer oder sonstige Blödeleien bleiben dem Zuschauer aber glücklicherweise erspart. Vielmehr setzt The Walk auf einen dezenten Humor mit einer gehörigen Portion Charme. Das ist aber auch insofern wichtig, da der Film in der Mitte die eine oder andere Länge vorzuweisen hat. Man bleibt zwar über die gesamte Spieldauer sehr unterhaltsam, ermüdend könnte einem die schleppende Mitte dann aber doch vorkommen. Erfreulicherweise nimmt The Walk dann aber im letzten Drittel nochmal deutlich Fahrt auf. Die zuvor eingeführten Figuren, die nicht nur gut gespielt werden, sondern zudem höchst sympathisch sind, versuchen gemeinsam mit Philippe, den Drahtseilakt zwischen den Twin-Towern des World Trade Centers zu ermöglichen.The Walk spielt in den 70ern, als die beiden Türme kurz vor der Fertigstellung sind und fängt den Flair dieser Zeit perfekt ein.


    Wenn es dann also im Showdown auf den Draht geht und das in schwindelerregender Höhe, dann ist man mitten im Geschehen. Das ist dem 3D zu verdanken, das hier endlich, endlich mal wieder seine ganzen Stärken ausspielt. Die Tiefenwirkung sorgt für ein Magengrummeln, es stockt dem Zuschauer förmlich der Atem. Mit dem ersten Schritt Philippes hält man die Luft an, manch ein Kinobesucher dürfte vor Schreck oder aus Angst die Füße auf den Kinosessel ziehen. Zemeckis reißt den Zuschauer mit, und es kommt einem vor, als wäre man nicht nur live dabei, sondern würde selbst ein paar Schritte auf dem Drahtseil wagen. Ganz großes Kino! Zwar wird dieses Event sehr zelebriert und etwas zu sehr ausgeschlachtet, was fast schon ein klein wenig den Effekt schmälert. Es ist aber auch in gewisser Weise verständlich, dem Zuschauer so lange wie möglich deutlich zu machen, in welcher Situation sich Petit hier nun eigentlich befindet. Dass die Polizei dabei selten dämlich und hoch riskant handelt, mag dem einen oder anderen missfallen, doch ob es sich nicht auch wirklich genau so abgespielt haben könnte, können wir an dieser Stelle nicht beurteilen.


    Fazit


    Das 3D ist, um es abschließend zu sagen, das beste, was die Kinofilmgeschichte bisher aufzuweisen hat - und ja, wir haben "Avatar" gesehen! Es wäre eine Schande, diesen Film nicht in 3D zu sehen. Schaut man ihn sich dennoch nicht mit dem räumlichen Effekt an, läuft man Gefahr, den Zauber zu verpassen und lediglich einen durchschnittlichen Film zu sehen, der nun mal komplett auf 3D ausgelegt ist. Und das darf man Zemeckis zumindest ankreiden: Ihm gelingt zwar der schmale Drahtseilakt zwischen Effekthascherei und Unterhaltung. Doch das Spezielle, was The Walk von anderen Filmen dieser Art abhebt, ist letztendlich nur das 3D.

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    Bewertung: 7,5/10
    Infos
    Originaltitel:
    The Walk
    Land:
    USA
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    Sony Pictures
    Regie:
    Robert Zemeckis
    Produzent(en):
    Jack Rapke, Tom Rothman, Steve Starkey, Robert Zemeckis
    Drehbuch:
    Robert Zemeckis, Christopher Browne
    Kamera:
    Dariusz Wolski
    Musik:
    Alan Silvestri
    Genre:
    Abenteuer, Biografie, Drama
    Darsteller:
    Joseph Gordon-Levitt, Ben Kingsley, Charlotte Le Bon
    Inhalt:
    Philippe Petit (Joseph Gordon-Levitt) will das Unmögliche wagen: einen illegalen Drahtseilakt zwischen den Türmen des World Trade Center. Unter der Anleitung seines Mentors Papa Rudy (Ben Kingsley) und gemeinsam mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe internationaler Helfer überwinden sie jede Menge Widerstände, Vertrauensbrüche, Meinungsverschiedenheiten und Risiken, um ihren verrückten Plan letztlich in die Tat umzusetzen.
    Start (DE):
    22. Oktober 2015
    Start (USA):
    9. Oktober 2015
    Laufzeit:
    123 Minuten
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Links
    Webseite:
    http://www.thewalk-film.de/

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