Übersicht
Einleitung
Regisseur Jim Jarmusch, der hinter Indie-Klassikern wie "Only Lovers Left Alive" oder zuletzt "Paterson" steht, begibt sich mit The Dead Don’t Die erstmals in Zombiegefilde. Allerdings weniger als klassischer Zombieslasher, sondern als intelligent angelegte Komödie, die das Genre ordentlich durchschütteln soll.
In der Kleinstadt Centerville geht es eigentlich eher gemütlich zur Sache, bis eines Tages seltsame Dinge geschehen und die Bewohner sich mit einer Zombieepidemie konfrontiert sehen. Nun beginnt der humoristische Kampf ums Überleben.

Kritik
Verspricht der Trailer noch eine überaus spaßige Zombie-Comedy, ist der fertige Film dann nicht mehr ganz so witzig, wie man es vermuten könnte. Das liegt zum einen daran, dass The Dead Don’t Die viele Handlungsstränge anfängt und diese dann komplett im Sand verlaufen lässt und sie schlussendlich nicht den Humor transportieren können, für den sie aufgebaut wurden. Zum anderen ist die trockene Inszenierung und der somit über weite Teile auch trockene Humor streckenweise viel zu trocken, so dass man zwar erkennt, was hier beabsichtigt ist, aber einfach nicht darüber lachen kann. Zwar besitzt The Dead Don’t Die viele gute Ansätze, schon allein die Tatsache, dass die Untoten immer dorthin zurückkehren, wo sie am liebsten waren, bzw. das tun, was sie vor ihrem Tod am liebsten taten. So ist es keine Seltenheit in der Stadt Zombies anzutreffen, die mit ihrem Smartphone auf der Suche nach dem besten WLAN-Empfang sind, oder sich literweise Kaffee in den abgestorbenen Rachen kippen.
Die Kritik am Kapitalismus, sowie am heutigen Zustand der politischen Ausrichtung der USA quillt im Film aus allen erdenklichen Ecken. Aber auch hier wirkt es eher so, als hätte Jim Jarmusch eine eigentlich gute Idee gehabt, und dann einfach ein paar Themen auf diesen Film draufgeklatscht, einfach nur damit sie am Ende im Film drin sind, egal ob sie so ganz reinpassen oder auch eben nicht.
Trotz seiner relativ kurzen Laufzeit von gerade einmal 105 Minuten, fühlt sich The Dead Don’t Die über viele Strecken viel zu sehr in die Länge gezogen an. So kommt es, dass des Öfteren mal ein Blick auf die Uhr geworfen wird und man als Zuschauer feststellen muss, dass gerade mal 3 Minuten vergangen sind. Eine etwas strammere Inszenierung, sowie etwas mehr ausgearbeiteter Humor und der ein oder anderen bis zum Ende erzählte Handlungstrang hätten dem Film mehr als gutgetan. So gibt es ein wildes Etwas aus allen möglichen Versatzstücken, die nicht so ganz zusammenpassen wollen und am Ende auf der Leinwand leider auch wie Stückwerk wirken.
Nichts auszusetzen gibt es hingegen auf Seite der Darsteller. Das größte Highlight des Films ist zweifellos Adam Driver, der mit seiner monotonen Darstellung und seinen direkten Dialogen stets für einen Lacher zu haben ist und durchgehend zu überzeugen weiß. Auch Bill Murray an seiner Seite lässt oftmals einen Juwel fallen, der den Saal zum lachen bringt. Tilda Swinton und Chloe Sevigny fallen etwas ab und sind leider oftmals nur schmückendes Beiwerk. Selbst Steve Buscemi, Selena Gomez und Danny Glover passen in ihren kurzen Szenen mehr ins Bild des Filmes. Das ist schade, aber auch nicht allzu tragisch, da das Hauptaugenmerk eh auf das ungleiche Paar Driver und Murray gerichtet ist.

Fazit
The Dead Don’t Die ist im Ansatz eine gelungene Zombie-Comedy, die sich leider etliche Fehltritte erlaubt, so gut wie keine angefangene Handlung auch bis zum Ende erzählt und neben Adam Driver und Bill Murray keine nennenswerten Figuren anzubieten hat, denen es Spaß macht durch diesen ruckeligen Ritt durch die Straßen von Centerville zu folgen.
6/10










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The_Ghost -
Schade, dass hätte ein richtig guter Zombiefilm werden können. Gab ja schon ewig keinen guten mehr!