An sich ist die erste Staffel von How to Sell Drugs Online (fast) ein guter Auftakt der neuen deutschen Serie auf Netflix. Man erlebt knapp 180 Minuten voller kreativer Ideen und bunter Farben, das Tempo ist hoch und auch die Darsteller können uns überzeugen. Lediglich Bjarne Mädel wirkt ein wenig verschenkt, weil er trotz seiner Präsenz zu wenig Screentime abbekommt. Dafür wiederum bleibt Staffel 1 extrem kurzweilig und humorvoll, vergisst aber auch nicht die Wesentlichen Dinge wie Storyaufbau und Figurenzeichnung. Gerade hier hebt man sich von anderen Produktionen gewaltig ab: Die Schüler werden als ziemlich intelligent präsentiert und endlich mal müssen die nicht von einem Erwachsenen darüber belehrt werden, wie man sich doch bitteschön zu verhalten hat. Die Serie kritisiert sogar unsere Gesellschaft. Aber immer, wenn man vor der Wahl stand, entweder a) einen Gag zu platzieren oder b) sich ernsthaft mit einer Problematik auseinanderzusetzen, dann geht man leider konstant Weg a) – und das ist mehr als schade, weil dadurch Potenzial liegen gelassen wird... Für alle, die mal wieder eine Serie der etwas anderen Art sehen wollen, ist How to Sell Drugs Online (fast) eine absolute Empfehlung!