Pokémon - Der Film

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  • Einleitung


    Ein Jahr nach dem Start der Anime-Serie im Jahr 1997 folgte der erste begleitende Film, der unter anderem das künstlich erschaffene Pokémon Mewtu beleuchtete. Zwar dauerte es in Deutschland noch bis zu Jahr 2000 bis Pokémon - Der Film in den deutschen Kinos startete, aber auch hier setzte sich seine Erfolgssträhne fort. Somit untermauerte das Werk einmal mehr, welchen Stellenwert Pokémon in der Popkultur erreicht hatte und noch erreichen würde.

    Im Zentrum des ersten Films steht das bereits erwähnte Pokémon Mewtu, das unter kaltherzigen Bedingungen aus den Überresten eines Mews von Team Rocket-Anführer Giovanni und seinen Wissenschaftlern erschaffen wurde. Doch das übermächtige Pokémon mit telepathischen Fähigkeiten versteht nicht, warum es sich den Menschen unterordnen soll. Und so beschließt es die besten Trainer mit ihren stärksten Pokémon auf eine Insel zu locken, um dort diese Pokémon zu klonen und mit ihnen das Beziehungen zwischen Menschen und Pokémon aus dem Gleichgewicht zu bringen.

    © 2019 Polyband


    Kritik


    Mit Pokémon - Der Film fing die begleitende Filmreihe zur Animeserie an und konnte den bisher größten finanziellen Erfolg der mittlerweile über 20 Titel verbuchen. Wer den Ton der aktuellen Werke gewohnt ist, den wird der Erstling sicherlich überraschen, da bereits in den ersten Minuten deutlich wird, dass der Film überraschend düster daherkommt. Mit der Vorgeschichte des übermächtigen Pokémon Mewtu werden einem nicht nur Verständnis und Empathie für den Gegenspieler von Ash und seinen Freunden entlockt, sondern auch die für einen Kinderfilm recht raue Gangart. Selbst wenn es nur angedeutet wird so lassen bereits in den ersten Minuten einige Menschen ihr Leben, wenn Mewtu seiner Wut freien Lauf lässt.
    Nostalgische Gefühle kommen spätestens dann auf, wenn Team Rocket-Anführer Giovanni mit seiner standesgemäßen Snobilikat auf den Plan tritt. Gewohnt geheimnisvoll bewegt sich der zwielichtige Mann stets in Schatten vorwärts. Doch auch ihm gelingt es nicht das vor Kraft überlaufende Pokémon zu kontrollieren. Zusätzlich dazu offenbart der selbstsüchtige Anführer Mewtu auch noch eine der schlechtesten Seiten der Menschen. Wenig verwunderlich, dass das Psycho-Pokémon nichts weiter als Verachtung für diese Spezies empfindet, ebenso für die Pokémon, die sich den Menschen unterwerfen.

    Dem finsteren und gezeichneten Bösewicht wird mit Mew ein ebenso unschuldiges wie verspieltes Pokémon gegenübergestellt, das durchweg positive Energie ausstrahlt. Regisseur Kunihiko Yuyama gelingt es so ein angenehmes Gleichgewicht zu schaffen.
    Mews unschuldige Art sorgt immer wieder für kleine Szenenhighlights, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber auch das beliebte Team Rocket-Gespann um Jessy, James und Mauzi sorgt für einige schöne Augenblicke und werden nicht einfach zu den üblichen spaßigen Nebenfiguren deklariert. Generell ist die Figurenzeichnung bei Pokémon - Der Film zwar meist simpel aber stets sympathisch. Folglich fiebert man mit so gut wie jeder Figur mit, was die Laufzeit des Films fast im Flug vergehen lässt.
    Über allen steht aber natürlich einmal mehr die berührende Freundschaft von Ash und Pikachu, die auch hier wieder zeigen, was wahre Freundschaft bedeutet.

    © 2019 Polyband


    Dramaturgisch ist vor allem die erste Hälfte durch seinen mystischen Touch fesselnd. Obwohl in der zweiten dann die Action mehr im Fokus steht, geht dem Werk dort ein wenig die Luft aus. Begleitet von einem beispielsweise im Showdown etwas deplatziert wirkenden Song, gehören die Pokémonkämpfe ausnahmsweise mal nicht zu den großen Stärken des Films. Beim großen Finale wendet sich der Anime aber noch einmal und kann mit einem äußerst berührenden Augenblick zwischen Pikachu und Ash bewegen. Auch wenn in dessen Anschluss ein wenig zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt wird.
    Pokémon-Fans werden sich darüber hinaus ein wenig über die drei Fehler wundern, was die Namen betrifft. So wird fälschlicherweise ein Tauboss als Tauboga, ein Sandamer als Sandan und ein Sichlor als Simsala bezeichnet. Aber das sind Details über die man einfach hinwegsehen muss.

    Fazit


    Durch seine überraschend düstere und mystische Atmosphäre überzeugt Pokémon - Der Film vor allem in der ersten Hälfte, bevor danach die geheimnisvolle Stimmung leider zugunsten von etwas unspektakulären Kämpfen verloren geht. Der vielschichtige Bösewicht hebt das Werk noch zusätzlich von den folgenden Werken ab.


    7/10

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    Infos
    Land:
    Japan
    Jahr:
    1998
    Studio/Verleih:
    Polyband
    Regie:
    Kunihiko Yuyama
    Drehbuch:
    Takeshi Shudo, Satoshi Tajiri (Creator)
    Kamera:
    Hisao Shirai
    Genre:
    Anime
    Start (DE):
    13.04.2000
    Start (USA):
    06.11.1999
    Laufzeit:
    73 Minuten
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Bilder
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