Spider-Man: Far From Home

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  • Einleitung


    Nach "Spider-Man: Homecoming" war der "neue" Spider-Man, der diesmal dem 'Marvel Cinematic Universe' angeschlossen ist, auch in "Avengers: Infinity War" und "Avengers: Endgame" zu sehen, nachdem er seinen ersten Auftritt in "The First Avenger: Civil War" feierte. Jetzt folgt Spideys zweiter eigener Film, der nicht nur nach "Endgame" spielt, sondern auch ganz offiziell die 'MCU'-Phase 3 abschließt.

    Insbesondere für diejenigen, die wissen möchten, wie es mit dem 'Marvel'-Universum nach "Endgame" weitergeht, ist Spider-Man: Far From Home interessant. Hier sei direkt angemerkt, dass deutlich Bezug auf "Endgame" genommen wird und vorausgesetzt wird, dass man diesen gesehen hat.

    Doch wie schlägt sich der neueste Film aus dem 'Marvel Cinematic Universe' grundsätzlich? Dies verraten wir euch nachfolgend.





    Kritik


    Spider-Man: Far From Home schlägt zunächst die Brücke zu "Endgame". So wird beispielsweise erläutert, wie man in Peter Parkers Highschool damit umgegangen ist, dass viele Mitschüler fünf Jahre lang verschwunden waren. Man versucht hier aber nicht krampfhaft, einen Bezug zum letzten Film des 'MCU' herzustellen, sondern sind all dies logische Konsequenzen, denn dass die Geschehnisse aus "Endgame" an Peter Parker und seinen Freunden nicht spurlos vorbeigehen, sollte klar sein. Dies zeigt eigentlich nur, dass man sich bewusst ist, dass Thanos' Decimation Spuren hinterlassen hat - schließlich haben wir es hier mit einem Cinematic Universe zu tun, dessen Filme sich gegenseitig beeinflussen.

    In der Tat wird sogar gar nicht versucht, nahtos an "Endgame" anzuknüpfen, denn nachdem man in "Avengers: Infinity War" und "Endgame" deutlich ernstere und dramatischere Stimmungen gesehen hat, punktet Spider-Man: Far From Home vor allem mit Leichtigkeit und Witz. Der Film ist wirklich äußerst witzig, schon die ersten gefühlten drei Minuten zählen zu den absoluten Highlights der Comicverfilmung, denn sie erinnern uns daran, dass wir bei all den Bedrohungen und Weltuntergangsszenarien, die wir im 'MCU' bislang gesehen haben, trotzdem in einer bunten Comicwelt leben, die immer noch Spaß machen darf. Da darf man retrospektiv auch mal alles nicht allzu ernst nehmen und gewisse Geschenisse auch mal etwas durch den Kakao ziehen.

    Doch nicht nur zu Beginn des Films gibt es einiges zu lachen, eigentlich kann Far From Home über den ganzen Film mit einer hohen Gagdichte aufwarten. Hierbei wird es nie mit der Albernheit übertrieben, sondern fügen sich die Gags nahtlos ins Geschehen ein und versprühen äußerst viel Charme. Sicherlich wird es hier einiges geben, das bei dem einen besser als bei dem anderen funktioniert, aber da es genügend Gags gibt, sollte jeder mal etwas zu lachen haben.

    Dabei kommen die Charaktermomente jedoch nicht zu kurz: Insbesondere Peter Parker wird konsequent weiterentwickelt, nachdem er seinen Mentor Tony Stark verloren hat. Er zweifelt an sich selbst, was für sein Alter und sein Erlebtes durchaus berechtigt ist. Er hat noch immer nicht das Vertrauen in sich und muss über sich hinauswachsen, was eine interessante Komponente des Films ist und gleichzeitig auch im Mittelpunkt der Geschichte steht. So gesehen haben wir es hier mit einem weiteren Kapitel Coming of Age des Peter Parker zu tun, nur, dass er hier wahrhaftig große Schritte leisten muss.

    Peter Parker steht damit zweifelsohne im Zentrum seines Films, und diese Fokussierung auf seinen Charakter und seine Entwicklung kann auch nur deshalb so gut funktionieren, weil Tom Holland nach wie vor eine tolle Darbietung als Spider-Man leistet. Es gibt einige Szenen, in denen Holland richtig gut überzeugt, weil man direkt versteht, was in Peter Parker vor sich geht. Man darf einmal mehr gespannt sein, wie Hollands weitere Karriere verläuft.

    Neben Holland macht aber auch Jake Gyllenhaal als Mysterio eine gute Figur. Gyllenhaal hat in der Vergangenheit schon häufig bewiesen, wie wandelbar er ist. Dass er schauspielern kann, zeigt er auch in einigen Szenen von Spider-Man: Far From Home, auch wenn es sich bei der Rolle um nicht unbedingt die tiefgründigste Charakterrolle handelt.

    Die anderen Darsteller machen alle einen guten Job, stechen aber nicht unbedingt so deutlich hervor wir die beiden zuvor genannten. Samuel L. Jackson ist halt Fury und Jon Favreau ist Happy, nur mal als Beispiel.

    Was die Story angeht, so hat man in Spider-Man: Far From Home mal wieder versucht, etwas andere Wege zu gehen. Es geht wesentlich kleiner und persönlicher zu, denn es geht mal nicht um die ganze Welt. Für manche Fragestellungen gibt es direkt Erklärungen, so zum Beispiel, wieso denn ausgerechnet die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft bei dem aktuellen Problem unterstützen soll und nicht Doctor Strange oder Thor. Wer sich hier wundert, wie es in der Vergangenheit bereits einige Male der Fall war (z.B. wo waren die Avengers in Thor 2, handelte es sich hier doch um eine größere Bedrohung?), dem wird schnell der Wind aus den Segeln genommen. Man achtet bei Far From Home durchaus auf Logik.
    Hier soll aber nicht zu viel vorweggenommen werden, so dass nur zu sagen bleibt, dass sich die Story in Gänze frisch anfühlt, auch wenn einiges durchaus vorhersehbar ist. Dennoch kommt Spannung auf, trotz des vielen Humors.

    Im Ganzen ist Spider-Man: Far From Home ein äußerst runder Film mit viel Liebe zum Detail geworden. Humor, Charaktermomente, Spannung, Action usw. stören sich gegenseitig nicht, sondern fühlt sich der Film sehr ausbalanciert an. Eher ist es sogar so, dass sich die einzelnen Komponenten gegenseitig unterstützen, indem zum Beispiel auch mal ein Gag eine dramaturgische Funktion hat und nicht nur als Comic Relief fungiert. Es gibt vielleicht die ein oder andere Szene, die etwas zu lang geraten ist, aber alles in allem ist Spider-Man: Far From Home ein äußerst kurzweiliger und spaßiger Film geworden.






    Fazit


    Wer nach "Infinity War" und "Endgame" mal wieder richtig viel Spaß bei einer Comicverfilmung haben möchte, ist bei Spider-Man: Far From Home gut aufgehoben. Die Leichtigkeit und der Charme bieten gute und kurzweilige Unterhaltung, bei der Charakterentwicklung und Spannung nicht vernachlässigt werden.


    8/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Spider-Man: Far From Home
    Land:
    USA
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Sony Pictures Entertainment
    Regie:
    Jon Watts
    Produzent(en):
    Kevin Feige, Amy Pascal, Louis D’Esposito, Victoria Alonso, Thomas M. Hammel, Eric Hauserman Carroll, Stan Lee, Avi Arad, Matt Tolmach
    Drehbuch:
    Chris McKenna, Erik Sommers
    Kamera:
    Matthew J. Lloyd
    Musik:
    Michael Giacchino
    Genre:
    Comicverfilmung
    Darsteller:
    Tom Holland, Jake Gyllenhaal, Samuel L. Jackson, Cobie Smulders, Zendaya, Jacob Batalon, Marisa Tomei, Jon Favreau, Tony Revolori
    Inhalt:
    In Spider-Man: Far From Home entschließt sich die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft mit seinen besten Freunden Ned, MJ und dem Rest der Clique Urlaub in Europa zu machen. Doch seinen Plan, die Superheldenkräfte für ein paar Wochen hinter sich zu lassen, muss Peter schnell aufgeben: Nick Fury bittet ihn, das Geheimnis um zahlreiche, schwere Angriffe aufzudecken, die Zerstörung über den ganzen Kontinent bringen.
    Start (DE):
    04.07.2019
    Start (USA):
    02.07.2019
    Laufzeit:
    129 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.spidermanfarfromhome.movie/
    Bilder
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