Black Mass

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  • Einleitung


    Von Johnny Depp kann man halten, was man möchte, zweifelsohne ist und bleibt er ein sehr guter Schauspieler. Doch seine Filmauswahl war zuletzt nicht gerade die beste. Von "Alice im Wunderland" über "Lone Ranger" bis hin zu "Mortdecai" - er genießt es sichtlich, skurrile Figuren zu verkörpern. Umso erfreulicher ist es, dass er in Black Mass endlich mal wieder eine ernste Rolle angenommen hat. Hier mimt er den Gangsterboss James "Whitey" Bulger und dürfte ähnlich viel Zeit in der Maske wie als Tonto verbracht haben - doch hat es sich auch gelohnt?


    Kritik


    Und wie! Johnny Depp ist nicht nur kaum wiederzuerkennen, sondern er verleiht seiner Figur Whitey Bulger genau die Authentizität, die es benötigt. Seine Augen sind blau und kalt, bringen den Tod und Allein durch seinen Blick könnte er Leute ermorden, so grausam schaut er durch die Gegend: unberechenbar, eiskalt und tödlich. Wer da keine Gänsehaut bekommt, dem ist nicht zu helfen. Doch auch abseits Depps Intensität hat Black Mass einen außerordentlichen Cast zu bieten, der den Film einfach nochmal eine Stufe empor hebt. Neben Johnny Depp spielen alle anderen ebenfalls groß auf, allen voran Joel Edgerton. Die Hintergründe der Figur John Connolly bringt Edgerton sehr gut rüber, man kauft ihm seine Entwicklung jederzeit ab. Und auch, wenn sich einige Parallelen zu "The Departed" finden lassen, so unterhält auch Black Mass von Anfang bis Ende. Allerdings sollte jedem bewusst sein, dass er hier deutlich weniger zur Sache geht. Regisseur Scott Cooper legt viel größeren Wert darauf, seine Figuren ausreichend zu beleuchten und nimmt sich dafür sichtlich Zeit. Wer ein Action-Feuerwerk erwartet, der wird enttäuscht den Kinosaal verlassen. Das heißt nicht, dass es keine Action gibt, jedoch ist diese ziemlich spärlich gesät. Wenn es dann aber mal knallt, dann ist die gezeigte Brutalität außerordentlich authentisch und realistisch, es wird zu keinem Zeitpunkt übertrieben.


    Langeweile dürfte sich aufgrund der gezeigten Szenen dann doch beim ein oder anderen Zuschauer einstellen. Black Mass zeigt nicht viel von dem ganzen Gangstergehabe, das man von Mafia-Thrillern sonst so gewohnt ist. Vielmehr liegt der Fokus auf dem Politikum, das sich drumherum aufbaut und entwickelt. Ein paar mehr Deals wären demnach schön gewesen. Zudem geht der Aufstieg von Whitey Bulger viel zu schnell voran bzw. man bekommt davon fast gar nichts zu sehen. Es ist eher so, dass einige Figuren den Werdegang erzählen, sei es im Verhör bei der Polizei oder in Dialogen zu anderen Gaunern und Ganoven. Dadurch wird es für den Zuschauer nur schwer greifbar, die Entwicklung von Whitey Bulger vom Bandenchef zum echten Gangsterboss komplett nachvollziehen zu können. Irgendwie hat man die gesamte Zeit das Gefühl, dass zwischen Bulger am Anfang und Bulger am Ende kaum ein Unterschied besteht, was seine Position anbelangt. Und noch eine Sache steht Black Mass im Weg, um ihn zweifelsohne als sehr guten Film empfehlen zu können: Es gibt zu wenige Szenen oder Dialoge, an die man sich auch Jahre nach der Sichtung noch erinnern wird. Einzig die Steak-Szene sowie das Schauspiel von Johnny Depp dürften auch in Jahren noch im Gedächtnis verweilen.

    Fazit


    Vorsicht vor falschen Erwartungen! Black Mass ist ein ruhiger Film mit wenig, aber grausamer Action geworden, der sich die Zeit nimmt, vor allem die Jagd des FBI auf Whitey Bulger, den man selbst zu dem gemacht hat, was er letztendlich wurde, zu zeigen. Das Schauspiel von Johnny Depp allein ist aber schon das Eintrittsgeld wert.

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    Bewertung: 7,5/10
    Infos
    Originaltitel:
    Black Mass
    Land:
    USA
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    Warner Bros.
    Regie:
    Scott Cooper
    Produzent(en):
    Scott Cooper, John Lesher, Patrick McCormick, Brian Oliver, Tyler Thompson
    Drehbuch:
    Mark Mallouk, Jez Butterworth
    Kamera:
    Masanobu Takayanagi
    Musik:
    Junkie XL
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Johnny Depp, Benedict Cumberbatch, Dakota Johnson, Kevin Bacon, Peter Sarsgaard, Jesse Plemons, Adam Scott, Corey Stoll
    Inhalt:
    South Boston in den 1970er-Jahren: FBI Agent John Connolly (Edgerton) überredet den irischstämmigen Gangster Jimmy Bulger (Depp), mit dem FBI zusammenzuarbeiten, um einen gemeinsamen Feind zu eliminieren: die italienische Mafia. Diese unselige Partnerschaft gerät schnell außer Kontrolle, sodass Whitey sich der Verurteilung entziehen und seine Macht sogar stärken kann, um sich als einer der skrupellosesten und einflussreichsten Gangster in der Geschichte von Boston zu behaupten.
    Start (DE):
    15. Oktober 2015
    Start (USA):
    18. September 2015
    Laufzeit:
    122 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft
    Links
    Webseite:
    http://film.info/blackmass/

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