Child's Play

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  • Einleitung


    Chucky, die Mörderpuppe, verbreitet nun mehr als 30 Jahre Angst und Schrecken bei den Zuschauern - zumindest mal mehr, mal weniger. Nun kommt mit Child's Play ein Reboot der Reihe, das den ersten Film markiert, bei dem Chucky-Schöpfer Don Mancini nicht involviert ist. Bei der Neuauflage des Horrorklassikers übernahm Lars Klevberg die Regie, dessen Spielfilmdebüt Polaroid im selben Jahr in den deutschen Kinos lief, wie nun Child's Play. Das Drehbuch zu Chuckys Neustart steuerte wiederum Tyler Burton (Kung Fury 2) bei. In der Originalversion leiht Star Wars-Star Mark Hamill der Mörderpuppe seine Stimme, womit er in die legendären Fußstapfen von Brad Dourif tritt. Als weitere Darsteller sind unter anderem Gabriel Bateman (Lights Out), Aubrey Plaza (Legion) und Brian Tyree Henry (Beale Street) zu sehen.

    Im Zentrum steht der Teenager Andy, der mit seiner alleinerziehenden Mutter ein eher bescheidenes Leben führt. Am liebsten verbringt Andy seine Zeit alleine mit seinem Handy. Als seine Mutter ihm eines Tages die interaktive Puppe Buddi mitbringt, scheint er in der Maschine endlich einen Freund gefunden zu haben. Doch weist die Puppe, die sich selbst Chucky nennt erhebliche Sicherheitsmängel auf.

    © 2019 Capelight Pictures

    Kritik


    Das erste Drittel des Reboots macht viel Spass. Mit wohl dosierter Selbstironie wird der Weg von Chucky zu seinem besten Freund erzählt. Dieses Mal ist die Fehlfunktion der Puppe auch nicht auf einen spirituellen Grund zurückzuführen, sondern auf die Abwesenheit jeglicher Sicherheitsprogramme in ihrem System. Mit tollen Ideen wird der Wandel von Chucky von der liebenswürdigen Puppe zum mordenden Spielzeug erzählt. Auch wenn dabei nicht immer alles schlüssig ist, so ist es zumindest stets unterhaltsam. Dabei gelingt es Regisseur Lars Klevberg dem Zuschauer für Chucky sogar immer wieder Sympathien zu entlocken. Vor allem durch einige gelungene Buddy-Momente zwischen dem Spielzeug und der Hauptfigur Andy werden die Sympathien gefestigt. Das ist nicht nur der für das Genre recht guten Figurenzeichnung und Situationskomik zu verdanken, sondern auch dem guten Schauspiel von Gabriel Bateman. Der junge Schauspieler kann den Film souverän tragen und bietet eine durchweg ordentliche Leistung. Aber auch der Rest der Besetzung leistet einen guten Job. Dabei profitieren die Darsteller stets von den oftmals sympathischen Figuren.

    Klevberg leistet aber auch seinen Beitrag zur positiven Wirkung von Child's Play. Visuell ist das Werk durchweg schön anzusehen, da der Regisseur immer wieder gelungene Kameraeinstellungen und Motive findet, die den Film qualitativ spürbar aufwerten. Ergänzt durch die zum größten Teil ohne CGI-Effekte auskommende Puppe entsteht noch ein zusätzlicher Charme.
    Bei einem Film dieser Art dürfen die Tötungsequenzen natürlich nicht fehlen. Die sind auch durchweg angenehm blutig, wenn sie sich auch nie in irgendwelchen Gewaltexzessen verlieren. Einzig bei der Art und Weise, wie viele Charaktere sterben, hätte man etwas kreativer sein können. Jedoch treffen die Sprüche von Chucky, während er sich genüsslich über seine Opfer hermacht fast durchgängig ins Schwarze. Hier ist die Originalversion besonders zu empfehlen, da Mark Hamill sichtliches Vergnügen dabei hatte die Puppe zu vertonen. Und dieses ist auch äußerst ansteckend.

    © 2019 Capelight Pictures


    Dramaturgisch wird nicht viel Innovatives geboten, auch wenn die Verbindung zu den Smart Home-Geräten ein nettes Update ist. Dennoch bleibt man zum größten Teil den bekannten Mustern treu und verliert gerade nach Beginn von Chuckys Mordserie ab dem zweiten Drittel etwas an Einfallsreichtum. Folglich leidet ein wenig die Spannung und das Interesse schweift dementsprechend ab. Dennoch bleibt Child's Play auch hier grundsolide Unterhaltung, die dank des wirklich guten ersten Drittels, den sympathischen Figuren und Darstellern in den zentralen Rollen, einer gelungenen Mörderpuppe und der durchweg souveränen Inszenierung sich spürbar von der Durchschnittskost abhebt.

    Fazit


    Child's Play ist keine Offenbarung im Horrorgenre, aber ein durchaus frisches Update einer beliebten Horrorfigur. Regisseur Lars Klevberg kann optisch dem Film einige tolle Momente abgewinnen und auch darstellerisch bewegt man sich auf überdurchschnittlichem Niveau. Chuckys Reboot bedient sich zwar vieler bekannter Strukturen, bleibt dabei aber stets unterhaltsam.

    6/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Child's Play
    Land:
    USA
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Orion Pictures / Capelight Pictures
    Regie:
    Lars Klevberg
    Drehbuch:
    Tyler Burton Smith
    Kamera:
    Brendan Uegama
    Musik:
    Bear McCreary
    Genre:
    Horror
    Darsteller:
    Gabriel Bateman, Aubrey Plaza, Mark Hamill
    Start (DE):
    18.07.2019
    Start (USA):
    21.06.2019
    Laufzeit:
    90 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
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