I Am Mother

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  • Einleitung



    Mit I Am Mother kommt endlich wieder ein Science-Fiction Film in die Kinos, der nicht mit Fantasy Elementen gefüllt ist. Das Regiedebüt des Australiers Grant Sputore ist ab dem 22. August 2019 in den deutschen Kinos zu sehen.
    Ob der Science-Fiction-Film mit dem auffälligen Roboter-Design gelungen ist, verraten die nachfolgenden Absätze.

    Ein Teenager-Mädchen, das schlicht „Tochter“ (Clara Rugaard) genannt wird, lebt mit einem hochentwickelten humanoiden Roboter namens „Mutter“ (Stimme von Rose Byrne) in einem unterirdischen Hochsicherheitsbunker. Die junge Frau wurde nach der Auslöschung der Menschheit von dem Androiden großgezogen. Nach der Apokalypse, ist es "Mutters" einzige Aufgabe die Menschheit neu zu besiedeln. Die innige Beziehung zwischen Mensch und Androide wird bedroht, als überraschend eine blutüberströmte fremde Frau (Hilary Swank) vor der Luftschleuse des Bunkers auftaucht und völlig aufgelöst um Hilfe bittet.

    © 2019 Concorde Filmverleih GmbH

    Kritik

    Regisseur Grant Sputore ist noch ein unbeschriebenes Blatt in Filmbusiness und durfte bislang keinem ein Begriff sein. Aber nach seinem bemerkenswerten Spielfilmdebüt I Am Mother dürfte der Australier bald mehr Aufmerksamkeit bekommen.
    Mit I Am Mother hat Sputore ein kammerspielartiges Science-Fiction-Drama inszeniert, das besonders durch seine tolle Atmosphäre und der intelligenten Handlung lebt. Wer nach der Sichtung des Trailers (der wegen der Spoilergefahr gemieden werden sollte) einen actionreichen Film erwartet, bei dem es nonstop Action gibt, wird definitiv enttäuscht werden. Bei I Am Mother liegt das Hauptaugenmerk ganz klar auf den ruhigen Momenten sowie Inszenierung. Über weite Strecken hat der Film nur einen menschlichen Charakter und den titelgebenden Roboter als Figuren. Daraus resultieren viele Szenen, in denen es keine Dialoge gibt. Darüberhinaus sind viele Dialoge zwischen dem Roboter Mother (im Original von Rose Byrne gesprochen) und der Tochter (Clara Rugaard) recht kurz und oftmals mit moralischen sowie ethischen Fragestellungen versehen. Das mag im ersten Augenblick vielleicht langweilig wirken, aber es ist definitiv das Gegenteil. Gerade durch die ruhige Angehensweise entwickelt I Am Mother eine sehr gelungene Atmosphäre und kann eine durchgehende Spannung entwickeln.

    Inhaltlich erzählt I Am Mother nichts neuartiges: Nach einer Katastrophe sind alle Menschen ausgelöscht worden. In einem modernen Bunkersystem ist der Roboter „Mother“ mit der Aufgabe betraut, die Erde wieder mit menschlichem Leben zu bevölkern. So ist die Geschichte auf dem ersten Blick recht simpel und innerhalb von wenigen Minuten schnell erzählt. Aber da Film äußerst ruhig vorgetragen wird, ganz besonders von der Interaktion zwischen dem Roboter und der Teenagerin lebt sowie einige durchaus gelungene Wendungen bietet, kommt I Am Mother dabei außerordentlich unterhaltsam daher.
    Zwar ist I Am Mother philosophisch nicht so herausfordernd oder zum Nachdenken anregend wie z.B. Ex Machina oder ähnliche Werke. Aber der kleine Science-Fiction-Film ist durch seine Wendungen und der Frage "Was als nächstes passieren wird“ sehr kurzweilig und spaßig. Leider ist der Film im letzten Drittel knapp 10 Minuten zu lang, weil die Handlung kurz vor Schluss einen Schnörkel zu viel macht.

    © 2019 Concorde Filmverleih GmbH

    I Am Mother kommt nur mit einem kleinen Budget aus, aber dafür sind Effekte überaus gelungen. Das funktioniert vor allem dadurch, dass sie auf ein Minimum reduziert sind. Besonders im letzten Drittel sind einige sehr gelungene Effekte zu sehen. Das große Highlight ist aber der Roboter Mother. Auf dem ersten Blick wirkt der Roboter wie aufwendiges CGI, jedoch wurde eigens für den Film ein sehr detaillierter Roboter-Anzug angefertigt, der von einem Operator getragen wird. Dadurch wirkt der Roboter unheimlich real, was auch an der Performance von Luke Hawker liegt, der die Bewegungsabläufe eines Roboters passend darstellt und in Kombination dem fantastischen Anzug eine perfekte Illusion schafft.

    Hauptdarstellerin und Newcomerin Clara Rugaard zeigt eine eindringliche Performance und kann durch eine einnehmende Präsenz punkten. Vor allem ist die Rolle interessant geschrieben und Rugaard bringt all ihre Facetten gekonnt rüber. Sie schafft es auch als einziger Bezugspunkt für den Zuschauer diesen Emotional zu erreichen.
    Hillary Swank dagegen kann leider keine gelungene Performance abliefern, das liegt besonders daran, dass das Drehbuch ihren Leidensweg nie wirklich charakterisieren kann. So bleibt ihre Figur eine Dauer feindselige und ziemlich nervige Person.

    © 2019 Concorde Filmverleih GmbH


    Fazit

    I Am Mother ist ein sehr gelungener, kleiner Science-Fiction-Film geworden, der über seine gesamte Laufzeit unterhalten kann. Der Film erfindet das Rad nicht neu und orientiert offen an vielen Vorbildern, aber dafür kann das Werk mit einer schnörkellosen Inszenierung, einer tollen Atmosphäre und guten Effekten überzeugen. Besonders Hauptdarstellerin Clara Rugaard ist die Entdeckung des Films und zeigt hier eine tolle Performance. Für Fans des Genres und Filmen wie Moon, ist I Am Mother definitiv ein Blick wert.


    7/10

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    Infos
    Originaltitel:
    I Am Mother
    Land:
    Australien, Neuseeland
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Concorde Filmverleih
    Regie:
    Grant Sputore
    Produzent(en):
    Tim White, Kelvin Munro
    Drehbuch:
    Michael Lloyd Green
    Kamera:
    Steve Annis
    Musik:
    Dan Luscombe, Antony Partos
    Genre:
    Science Fiction, Thriller
    Darsteller:
    Clara Rugaard, Rose Byrne, Hilary Swank, Luke Hawker
    Inhalt:
    Ein Teenager-Mädchen, das schlicht „Tochter“ (Clara Rugaard) genannt wird, lebt mit einem hochentwickelten humanoiden Roboter namens „Mutter“ (Stimme von Rose Byrne) in einem unterirdischen Hochsicherheitsbunker. Die junge Frau wurde nach der Auslöschung der Menschheit von dem Androiden großgezogen. Nach der Apokalypse, ist es "Mutters" einzige Aufgabe die Menschheit neu zu besiedeln. Die innige Beziehung zwischen Mensch und Androide wird bedroht, als überraschend eine blutüberströmte fremde Frau (Hilary Swank) vor der Luftschleuse des Bunkers auftaucht und völlig aufgelöst um Hilfe bittet.
    Start (DE):
    22. August 2019
    Start (USA):
    7. Juni 2019 (Netflix)
    Laufzeit:
    115 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft
    Links
    Webseite:
    http://-
    Bilder
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Kommentare 1

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    Burning -

    Liest sich gut, schade, dass ich es nicht zur PV geschafft habe. Werde ich mir aber auf jeden Fall mal ansehen :)