Übersicht
Einleitung
Gregory Plotkin, der in erster Linie für seine Schnittarbeit an Werken wir Happy Deathday oder Get Out bekannt ist, liefert mit Hell Fest seine erst zweite Regiearbeit ab. Mit einem Budget von etwa 5,5 Millionen US-Dollar und einem weltweiten Einspielergebnis von rund 18 Millionen, kann man den Film durchaus als Erfolg bezeichnen, auch wenn die Zahlen nicht an die seines Ertlingswerks Paranormal Activities: Ghost Dimension heranreichen. Diesem standen einem Budget von 10 Millionen fast 80 Millionen Einspiel gegenüber. Jedoch profitierte man dabei natürlich in großen Zügen an dem etablierten Namen.
Mit Hell Fest wurde Plotkin nun eine Möglichkeit geboten, selbst eine Idee zu etablieren.
Im Zentrum von Hell Fest steht eine Gruppe junger Erwachsener, die sich auf das titelgebende Halloween-Fest begeben, um abzuschalten und Spaß zu haben merken sie bald, dass sie von einem Maskierten verfolgt werden, der nach und nach die Freunde ermordet.
Als Darsteller konnten unter anderem Amy Forsyth (The Path), Reign Edwards (Snowfall) und Bex Taylor-Klaus (Scream-Serie) gewonnen werden.

© 2019 Universum Film GmbH
Kritik
Mit einer einfallslosen und uninspirierten Tötungssequenz beginnt Regisseur Gregory Plotkin sein Werk Hell Fest. Darauf lässt er dann eine Einleitung folgen, die die vollkommen uninteressanten, aber was noch viel schlimmer ist, nervtötenden Hauptfiguren vorstellt. Die grauenhaften Dialoge, die die Charaktere miteinander führen, erschweren den Zugang noch zusätzlich. Doch glücklicherweise vergeudet Plotkin nicht allzu viel Zeit, um seine unreife Gruppe junger Erwachsener auf dem namensgebenden Fest ankommen zu lassen. Denn hier offenbart sich das absolute Highlight des Films. Die Ausstattung des Halloween-Fests ist schlichtweg beeindruckend. Man wird förmlich von schaurigen Ideen, aufwendigen Attraktionen und mitreißenden Aufnahmen überflutet. Und der Regisseur kostet sein aufwendiges Set erfreulicherweise in jeglichen Aufnahmen aus. So gelingt es dem Filmemacher trotz anstrengender Figuren eine überraschend dichte Atmosphäre aufzubauen, denn an allen Ecken lauert eine neue sehenswerte Überraschung.
In diesem Setting einen Serienmörder herumlaufen zu lassen, ist fraglos eine tolle Idee, die Plotkin auch gekonnt einarbeitet. Die Tötungsszenen bieten dabei, im Gegensatz zur Eröffnungsszene, auch immer wieder netten Einfallsreichtum, wodurch das Sehvergnügen nochmals spürbar gesteigert wird. Und irgendwie gelingt es dem Regisseur dann auch im Verlauf des Films ernstzunehmende Spannung aufzubauen, obwohl einem die Opfer allesamt auf die Nerven gehen. Einen nennenswerten Anteil daran hat bestimmt auch Bear McCrearys gelungener und vor allem stimmungsvoller Score. Ergänzt durch die starke Kameraarbeit und die eindrucksvollen Aufnahmen kann somit unerwartet gut über die charakterlichen wie darstellerischen Schwächen hinweggetäuscht werden.
Dramaturgisch funktioniert der Slasher nach den bewerten Mustern anderer Genrebeiträge. Das bietet inhaltlich zwar wenig Überraschungen, funktioniert dennoch, wenn es wie hier schön verpackt ist.
Dank eines gelungenen Maskendesigns weiß ebenfalls der Mörder zu überzeugen, auch wenn dieser wie so oft nur als profilfreier Spannungsgeber agiert, was in dem Rahmen aber auch okay ist.

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Optisch ist Hell Fest ein Genuss und vor allem für Fans von Geisterbahnen oder Halloween-Veranstaltungen ein absoluter Pflichtfilm. Denn wer schon Spaß an beispielsweise Rob Zombies Gruselkabinett in Haus der 1000 Leichen hatte, der wird an der fast eineinhalb Stunden lange Schauershow große Freude haben.
Dennoch steht sich das Werk leider mit seinen fürchterlichen Figuren zu oft selbst im Weg.
Fazit
Dank eines überwältigenden Sets und einer technisch makellosen Arbeit kann Regisseur Gregory Plotkin zumindest streckenweise über seine eindimensionalen und nervtötenden Hauptfiguren hinwegtäuschen. Dramaturgisch ohne Überraschungen bietet der Film optisch dafür reichlich. So ist der wahre Star des Films das titelgebende Hell Fest selbst.
6/10










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