Steve Jobs

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Einleitung


    Kaum ist Steve Jobs von uns gegangen, wurde bereits der erste Film der Apple-Legende produziert. Mit Ashton Kutcher in "Jobs" sorgte die Biografie für viel Ernüchterung. Dass man das besser kann, wollen nun Regisseur Danny Boyle und Drehbuchautor Aaron Sorkin zeigen. Und damit das Drehbuch auch bestens umgesetzt wird, hat man mit Michael Fassbender den Schauspieler der Stunde für die Hauptrolle gewinnen können. Aber auch mit Kate Winslet, Jeff Daniels, Michael Stuhlbarg und Seth Rogen kann sich der Cast mehr als sehen lassen. Doch überzeugt das Endprodukt mit dem Titel Steve Jobs letztendlich auch? Wir sagen es euch - jetzt!


    Kritik


    Inwieweit sich der Film an echte Umstände und wahren Begebenheiten bezieht, kann nur erahnt werden. Mit Sicherheit wurde an so mancher Stelle etwas dazugedichtet, was dem Erzählfluss aber nur zugute kommt. Keine Angst, in Steve Jobs wird nicht viel beschönigt. Der Film verzichtet zwar komplett auf die Krebs-Krankheit, zeigt dafür aber vielmehr, wie Jobs mit seinen Mitarbeitern und Mitmenschen umgegangen ist und kommt dabei ziemlich arschig rüber. Was man aber dennoch schafft, ist die Tatsache, dass man einige Dinge, so moralisch verwerflich sie vielleicht auch gewesen sein mögen, zumindest ein klein wenig Verständnis aufbringen kann. Und seien wir mal ehrlich: Wäre Steve Jobs nicht so verbissener und egoistischer Visionär gewesen wäre, dann würden wir heute vielleicht gar nicht mit Smartphones durch die Gegend spazieren. Doch selbst wenn man kein Verständnis für die Aktionen von Steve Jobs aufbringen kann, so werden sie immerhin plausibel dargestellt. Michael Fassbender verkörpert Jobs dabei sehr authentisch und es ist eine wahre Freude, ihm beim Schauspiel zuzusehen.

    Doch genug zur Person, widmen wir uns mehr der Story dahinter. Gleich vorweg: Steve Jobs ist sehr dialoglastig. Wenn man den Namen Aaron Sorkin liest, der das Drehbuch zum Film verfasste, dann dürfte das jetzt für eher weniger überraschte Gesichter sorgen. Denn wie auch schon "The Social Network" oder die Serie "The Newsroom" wird auch in Steve Jobs geredet, was das Zeug hält. Was hier aber besonders gut gefällt, sind der tolle Humor und das atemberaubende Tempo, das der Film von der ersten Sekunde an bis zum Abspann durchzieht und auch -hält. Und das ist bei einer Laufzeit von knapp zwei Stunden nicht selbstverständlich. Längen und Pause sucht man hier vergebens und es wirkt so, als würde man einem aufgedrehten Film zusehen. Die Dialoge sind aber nicht nur humorvoll, sondern zugleich äußerst lebendig und teilweise sehr zynisch. Die Kamerfahrten sowie der Soundtrack untermauern dann das Seherlebnis und übertragen den Schwung von der Leinwand auf den Zuschauer.


    Wenn man nun also das Haar in der Suppe suchen möchte bzw. muss, dann fallen einem zwei Dinge auf. Erstens: Das Ende wird ziemlich verpatzt und kommt ruckartig. Zweitens: Man bekommt von den Präsentationen, auf die der Film ständig hinarbeitet, nichts zu sehen. Man sieht das Geplänkel davor und bekommt vom Stress einiges mit. Doch bevor auch nur das erste Wort auf der großen Bühne in den vollbesetzten Sälen fällt, fällt auch schon wieder der Vorhang, der Nachgang wird besprochen und man eilt sofort wieder zur nächsten Präsentation. Es ist fast schon so wie beim Sex: Man arbeitet auf den Höhepunkt zu, doch kurz bevor man ihn erreicht, wird ruckartig gestoppt. Danach arbeitet man sich zum nächsten Höhepunkt, wohlwissend, dass man auch den nicht erreichen wird. Aber: Sex ja durchaus auch ohne den Höhepunkt Spaß machen und genau so verhält es sich mit Steve Jobs.

    Fazit


    Die Krankheit hätte vielleicht für ein paar Emotionen gesorgt und das Ende kommt ziemlich abrupt daher, doch auch wenn man von den Präsentationen nur wenig mitbekommt, so macht der Weg dahin eine Menge Spaß. Das Dialogfeuerwerk sorgt für außerordentlich gute Unterhaltung, das Tempo ist schlicht atemberaubend und die Schauspieler leiten die gute Laune von der Leinwand auf den Zuschauer. Letztendlich ist Steve Jobs ein toller Film mit kleinen Schwächen, bei dem man sich aber bewusst darüber sein sollte, dass hier fast durchgängig geredet wird.

    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2:
    Bewertung: 8/10
    Infos
    Originaltitel:
    Steve Jobs
    Land:
    USA
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    Universal Pictures
    Regie:
    Danny Bolye
    Produzent(en):
    Danny Boyle, Guymon Casady, Christian Colson, Mark Gordon, Scott Rudin
    Drehbuch:
    Aaron Sorkin
    Kamera:
    Alwin H. Küchler
    Musik:
    Daniel Pemberton
    Genre:
    Drama
    Darsteller:
    Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen, Jeff Daniels, Michael Stuhlbarg
    Inhalt:
    Spannend. Überraschend. Inspirierend.
    Aufbrausend und dabei doch immer sein Ziel vor Augen – ein Mensch mit Ecken und Kanten. Steve Jobs nimmt den Zuschauer mit ins Epizentrum der digitalen Revolution und beschreibt den Kampf, eine als unmöglich abgetane Vision Wirklichkeit werden zu lassen: ein Computer für jedermann.

    Innovation. Charakter. Führungsstil.
    In ständigen kreativen Auseinandersetzungen, die den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel der drei Freunde immer wieder in Frage stellen, erschaffen Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne Apple und damit die Computer, die die Welt für immer verändern werden.

    Visionär. Durchsetzungsfähig. Brillant.
    Von den ersten Anfängen, der Entwicklung des legendären, alles revolutionierenden Macintosh bis hin zum Neuanfang mit dem iMac im Jahr 1998 - Steve Jobs erzählt die Geschichte von einem der größten Visionäre unserer Zeit und seiner Mitstreiter.
    Start (DE):
    12. November 2015
    Start (USA):
    23. Oktober 2015
    Laufzeit:
    122 Minuten
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Links
    Webseite:
    http://www.jobsfilm.de/

    36.132 mal gelesen