Nomis - Die Nacht des Jägers

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  • Einleitung


    Regisseur und Drehbuchautor David Raymond konnte für sein Spielfilmdebüt einen namenhaften Cast um sich scharen. In seinem abgründigen Thriller tummeln sich neben Hauptdarsteller Henry Cavill (Mission: Impossible - Fallout) unter anderem noch Alexandra Daddario (San Andreas), Ben Kingsley (Iron Man 3), Stanley Tucci (Der grosse Crash - Margin Call), Nathan Fillion (Serenity) und Brendan Fletcher (Freddy vs. Jason).

    Nomis dreht sich um einen Serienmörder, der aufgrund seiner multiplen Persönlichkeiten schwer zu durchschauen ist. Obwohl das ermittelnde Team es gelingt ihn zu verhaften, gehen die Morde weiter und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

    © 2019 Koch Films

    Kritik


    Regisseur und Drehbuchautor David Raymond eröffnet sein Werk zwar mit einer schon oft gesehenen aber wirkungsvollen Sequenz. Doch leider gelingt es dem Filmemacher nicht, weiterhin so wirkungsvoll seine Geschichte zu erzählen. Zwar bietet er mit dem Auftritt eines kernigen und etwas heruntergekommen Henry Cavill ebenfalls einen einnehmenden Hauptdarsteller, doch auch hier weiß der Regisseur die Physis des Protagonisten nicht konsequent einzusetzen. Ab und an wird dieser als die körperliche Naturgewalt dargestellt, die er ausstrahlt, doch viel zu häufig lässt er seinen Hauptdarsteller in sich zusammenfallen, wodurch seine rabiate Ausstrahlung immer wieder versiegt.

    Grundlegend entdeckt man in Nomis fast durchgehend viel Potenzial. Die Ansätze sind da, werden aber zu inkonsequent genutzt. Ob es bei den Figuren, der Dramaturgie oder der visuellen Umsetzung ist, bei allen Aspekten spürt man die mögliche Qualität des Werks. Raymond gelingt es aber stets nicht, diese Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Trotz der eigentlich interessanten Hintergründe bleibt Henry Cavills Figur blass, da seine Geschichte zu unfokussiert und lapidar erzählt wird. Folglich bleibt die emotionale Kraft fast vollständig auf der Strecke. Ähnlich verhält es sich aber auch mit den anderen Figuren, was vor allem bei Ben Kingsleys Charakter schade ist, da diese eine unglaublich große emotionale Wucht mit sich bringt, von der man jedoch nichts spürt.
    Obwohl streckenweise objektiv betrachtet den Charakteren schlimme Dinge widerfahren, berühren diese Situationen den Zuschauer so gut wie gar nicht.
    Dramaturgisch holpert es bei der Thriller-Handlung ähnlich. Ohne große Überraschungen hangelt sie sich über die Laufzeit. Durch den von Brendan Fletcher zwar bemüht dargestellten, aber meist anstrengend anzusehenden psychisch kranken Serienmörder, baut sich kaum eine Bedrohung von seiner Seite aus auf. Zu aufgedreht kann man ihm seine diabolische Seite nicht abnehmen. Dadurch büßt Nomis viel an seiner Spannung ein.
    Zumindest visuell kann man dem Werk kaum Vorwürfe machen. Die düsteren Bilder schmiegen sie einwandfrei in die vereisten Settings ein. So kann Raymond dennoch eine gewisse unheilvolle Atmosphäre aufrechterhalten. Andererseits nutzt er auch hier nicht die volle Kraft. Zu selten lässt er die immer wieder auftauchenden eindrucksvollen Bilder stehen, sodass sie ihre volle Wirkung entfalten können. Zu oft huscht er über sie hinweg und durchbricht ihre Kraft mit einer neuen Aufnahme.

    Letztendlich bleibt nicht viel über Nomis zu sagen, da das Werk trotz starker Ausgangslage keine Highlights bietet.

    © 2019 Koch Films

    Fazit


    Nomis ist ein Musterbeispiel für ungenutzte Möglichkeiten. Zwischen all dem verschenkten Potenzial lag eigentlich ein vielversprechendes Werk, das leider nur ab und an durchschimmert, aber nie vollends in Erscheinung tritt. Darsteller, Dramaturgie und visuelle Umsetzung lassen immer mal wieder erahnen, was möglich gewesen wäre. So verschwindet das Spielfilmdebüt von David Raymond jedoch leider im Durchschnitt.


    5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Nomis
    Land:
    USA/Kanada
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Saban Films / Koch Films
    Regie:
    David Raymond
    Drehbuch:
    David Raymond
    Kamera:
    Michael Barrett
    Musik:
    Alex Lu, Benjamin Wallfisch
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Henry Cavill, Alexandra Daddario, Ben Kingsley, Brendan Fletcher, Stanley Tucci, Nathan Fillion
    Start (DE):
    26.09.2019 (Heimkino)
    Start (USA):
    06.09.2019
    Laufzeit:
    98 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • Nomis-01.jpg

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