Terminator: Dark Fate

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  • Einleitung

    Die futuristischen Killermaschinen kehren ab dem 24. Oktober 2019 in Terminator: Dark Fate erneut in die Kinos zurück und wollen die Leinwände terminieren. Ob der Actionfilm mit Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger gelungen ist, verraten die nachfolgenden Absätze.

    © 2019 20th Century Fox

    Kritik

    In den vergangenen 10 Jahren wurde zwei Mal der Versuch unternommen neue Trilogien rund um die beliebten Killer-Maschinen zu etablieren. „Terminator: Salvation“ setzte nach dem dritten Teil an und war eine direkte Fortsetzung des Franchise. Jedoch floppte der Film, trotz gelungenem Design und Ideen, sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich. Der nächste Versuch mit „Terminator Genisys“ das Franchise in Form eines Reboots zu beleben scheiterte ebenfalls. Als Resultat kann der schlechteste Terminator Film heraus.
    Nun setzen Produzent James Cameron, der das erste Mal seit dem großartigen "Terminator 2" in das Franchise zurückkehrt, und Regisseur Tim Miller (Deadpool) Terminator: Dark Fate direkt nach „Tag der Abrechnung“ an und ignorieren alle darauffolgenden Teile. In den vergangenen Jahren wird dieses Vorgehen immer mehr zum Trend.
    Während dies bei "Halloween" funktioniert, ist dies bei Terminator: Dark Fate problematischer. Auch wenn der Film zunächst wie eine Fortsetzung wirkt und in den ersten Minuten an die Geschehnisse aus Terminator 2 anknüpft, machen sich in den folgenden Minuten bekannte Muster erkenntlich. Obwohl die Ereignisse aus Terminator 1 und 2 im neuesten Ableger der Reihe Bestand haben, fühlt sich Dark Fate fast über seine gesamte Laufzeit wie ein verkapptes Remake an. Im Kern erzählen die Drehbuchautorin David Goyer, Justin Rhodes und Billy Ray eine Mischung der Geschichte aus Teil 1+2.
    Eine junge Frau namens Dani Ramos (Natalia Reyes) findet sich plötzlich in einem Kampf wieder, den sie vorerst nicht begreift. Plötzlich wird sie von einer futuristischen Kampfmaschine angegriffen. Während sie um ihr Überleben kämpft eilt ihr eine modifizierte Supersoldatin zur Hilfe. Kommt dies bekannt vor? Mit Sicherheit! Denn mit Ausnahme von kleineren Abweichungen hat Dark Fate nichts neues zu erzählen. Der neueste Terminator-Film ist somit ein Best-of der Elemente, die die ersten beiden Teile ausgemacht haben. Nur in viel schlechter.
    Im Großen und Ganzen ist dies auch schon alles. Wirkliche Überraschungen oder gar interessante Wendungen sind kaum vorhanden. Vielmehr verläuft der Film gradlinig und zum Ende hin recht vorhersehbar.

    © 2019 20th Century Fox

    So zeigt sich das Problem, dass die Reihe auserzählt ist und immer wieder die gleiche Geschichte erzählt. Die Autoren können dem Franchise keine neuen Aspekte mehr geben. Es wirkt einfach nur uninspiriert und ermüdend zu sehen, dass eine Person von einem Terminator verfolgt wird und von einer anderen Kampfmaschine beschützt werden muss. So weiß der Zuschauer auf Anhieb, welche bekannten Plotpunkte an bestimmten Stellen abgegrast werden. Da ändern die minimalen Abweichungen gar nichts am Ergebnis. Auch wenn man der Bedrohung einen neuen Namen gibt, bleibt es ein und dieselbe Bedrohung.

    Terminator: Dark Fate leidet an der modernen Blockbuster Krankheit, dass alles krampfhaft witzig sein muss. Immer wieder müssen die Protagonisten Sprüche von sich geben, die vermeintlich witzig sein sollen. Aber nicht einmal 10 jährige würden bei den Witzen lachen. Kaum einer der Witze zündet, selbst ein schmunzeln ist in den meisten Fällen nicht drin. Zudem reitet der Film immer wieder auf einem Running-Gag herum, der nicht peinlicher sein könnte.
    Es spricht nichts dagegen hin und wieder einen witzigen Spruch zu bringen, um die Lage aufzuheitern. Das hat auch schon "Terminator 2" gemacht, dort geschah das unter der Leitung von James Cameron jedoch mit deutlich mehr Feingefühl. In Dark Fate möchten die Macher hingegen auf Biegen und Brechen witzig sein und schaffen es in keinem Moment.

    In Terminator Dark Fate kehrt Linda Hamilton knapp 30 Jahre später in ihre ikonische Rolle als Sarah Connor zurück. Die Figur wertet den Film sicher auf, aber traurigerweise haben die Autoren, um David Goyer wenig mit ihr anzufangen. So liegt es nahe, dass ihr auftritt lediglich als Fanservice dient. Sie wird über den ganzen Film als verbitterte und dauerfluchende Frau gezeichnet. Bis auf wenige coole Szenen, ist Sarah Connor im Grunde unerheblich für den Film. Linda Hamilton spielt die Rolle solide und hat ihre Badass-Attitüde definitiv nicht verloren.
    Auch Arnold Schwarzenegger kehrt ein weiteres Mal in seine Kultrolle zurück. Er spielt wie schon in „Genisys“ einen alternden Terminator, der Sarah Connor hilft. Jedoch mussten die Autoren der Figur eine unfassbar peinliche und unnötige Backstory geben, die den Begriff Terminator ad absurdum führt. Schwarzenegger spielt seine Paraderolle routiniert und es macht definitiv Spaß ihm dabei zuzusehen. Er und Hamilton sind auch die großen Highlights des Films.
    Mackenzie Davis wird als Supersoldatin Grace, die aus der Zukunft kommt zur neuen Heldin. Jedoch erfährt Grace keinerlei sinnvolle Charakterisierung und verkommt zur eindimensionalen Klischeefigur, die andauernd sagen muss wie Hart sie ist oder das sie der Figur XY „die Fresse einschlägt“.
    Natürlich gibt es noch ein neues Terminator-Model, das Rev-9 genannt wird und von Gabriel Luna unheimlich blass dargestellt wird. Luna schafft es nicht, eine Rolle die kaum schauspielerisches Talent benötigt, zufriedenstellend zu spielen. Er wirkt zu keinem Zeitpunkt bedrohlich oder cool, wie es Schwarzenegger seinerzeit tat. Gabriel Luna bewegt sich orftmals an einer Grenze zum unfreiwillig komischen.

    Die Actionszenen sind solide inszeniert, hinterlassen aber keinerlei Eindruck. Terminator: Dark Fate bietet keine besondere Actionszene, die nach dem Kinobesuch hängenbleibt. Überwiegend serviert Regisseur Tim Miller ein generisches CGI Gewitter, in dem es besonders in der zweiten Hälfte gefühlt alle 30 Sekunden explodiert. Mit kreativen Einfällen ist definitiv nicht zu rechnen. Außerdem sehen die Effekte teilweise erschreckend schwach und unheimlich künstlich aus. Wer den allerersten Trailer zum Film gesehen hat, bekommt einen "guten" Eindruck vom fertigen Ergebnis.

    © 2019 20th Century Fox

    Fazit

    Leider ist Terminator: Dark Fate ein weiterer, weniger gelungener Eintrag in ein Franchise, das vor knapp 30 Jahren das Actiongenre revolutionierte. Tim Miller und seine Autoren liefern generische Blockbusterware, die es überhaupt nicht benötigt hätte. Der Film kann nur bedingt unterhalten und bietet ein uninspiriertes, höhepunktarmes CGI-Actionfeuerwerk mit mäßigen Effekten. Die einzigen Highlights sind ganz klar Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger. Der Titel Dark Fate beschreibt dabei deutlich das dunkle Schicksal, welches die Reihe in den letzten Jahren erleiden musste.


    4,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Terminator: Dark Fate
    Land:
    USA
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    20th Century Fox, Paramount Pictures
    Regie:
    Tim Miller
    Produzent(en):
    James Cameron, Edward Cheng, Bonnie Curtis, David Ellison, Dana Goldberg, Don Granger, John J. Kelly, Julie Lynn
    Drehbuch:
    David Goyer, Justin Rhodes, Billy Ray
    Kamera:
    Ken Seng
    Musik:
    Junkie XL
    Genre:
    Action, Adventure, Sci-Fi
    Darsteller:
    Mackenzie Davis, Linda Hamilton, Edward Furlong, Arnold Schwarzenegger, Gabriel Luna, Natalia Reyes, Tom Hopper, Cassandra Starr, Brett Azar, Diego Boneta
    Inhalt:
    Dani Ramos (Natalia Reyes) findet sich plötzlich in einem Kampf wieder den sie vorerst nicht begreift. Plötzlich wird sie von einer futuristischen Kampfmaschine, einem Terminator, angegriffen. Dani überlebt den Angriff knapp, während ihr Bruder und Vater weniger Glück haben. Im letzten Moment eilt ihr die Supersoldatin, aus der Zukunft, Grace zu ihrer Hilfe. Ab jetzt gibt es nur noch ein Ziel: Überleben.
    Start (DE):
    24. Oktober 2019
    Start (USA):
    1. November 2019
    Laufzeit:
    128 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://twitter.com/Terminator
    Bilder
    • Terminator-Dark-Fate-01.jpg

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