Übersicht
Einleitung
Mit The Report präsentiert Scott Z. Burns sein Langfilmdebüt und handelt dabei gleich eine erschreckende wie tragische Zeit ab, in der die CIA Verhörmethoden anwandte, die nicht nur unmenschlich, sondern auch völlig nutzlos waren. In knapp zwei Stunden entfaltet sich somit ein verstörendes Bild über die Abgründe des Menschen und wozu er fähig ist.
Der engagierte Mitarbeiter Daniel J. Jones (Adam Driver) wird von seiner Chefin, Senatorin Dianne Feinstein (Annette Bening), beauftragt, eine Untersuchung über das „Detention and Interrogation Programm“ der CIA zu leiten, welches nach den Anschlägen des 11. September 2001 ins Leben gerufen wurde. Jones' unerbittliche Suche nach der Wahrheit bringt ans Licht, wie weit der mächtigste Geheimdienst der USA bereit war zu gehen, um Beweise zu zerstören, Gesetze zu untergraben und ein schockierendes Geheimnis vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

Kritik
The Report lässt an so gut wie keinem Beteiligten ein gutes Haar übrig. In sehr ruhigen, fast schon quälend trockenen 119 Minuten gräbt sich das Drama durch Unmengen an Morast, Vertuschungen und Gräueltaten. Von einigen wenigen Szenen, die in der Zeit kurz nach dem 11. September 2001 spielen und bildlich veranschaulichen, was die CIA damals mit Verdächtigen angestellt hat, um diese zum Reden zu bewegen, spielt The Report fast ausschließlich in kalten, spärlich ausgestatteten Büroräumen. Es werden viele Seiten an Berichten gewälzt, es wird recherchiert, gelesen und notiert und zusammengestellt. Nicht gerade der Stoff, aus dem spannende Thriller gemacht sind. The Report geht dabei in die nötige Tiefe und schafft es so, dass selbst die langweiligste Tätigkeit über das Studieren von alten, ins rechte Licht gerückten Akten, zu einer interessanten Angelegenheit wird. Gerade Adam Driver ist es, der durch sein stoisches Spiel die gewisse Faszination ausmacht. Er kann den Zuschauer mit in die Tiefen dieses Skandals ziehen und das Interesse nach noch mehr Informationen wecken.
Inszenatorisch ist The Report äußerst langsam und dröge. Hauptsächlich auf Dialogen gestützt, arbeitet die Kamera sehr langsam und verbleibt gerne mal etwas länger an einem Ort, es gibt nur wenige Schauplätze, die sich auf kahle Büros, Straßen und Akten-Lagerräume beschränken. Um komplett in diesen Film eintauchen zu können, braucht man als Zuschauer den gleichen langen Atem, wie ihn seinerzeit die Akteure dieser Geschichte benötigten. Nach einer gefühlt ewig langen Laufzeit nähert sich der Film dem Ende und lässt den Zuschauer fassungslos zurück, ob der Methoden, die damals angewandt wurden, als auch dem Ergebnis, mit dem die Ermittlung endet.

Fazit
The Report ist insgesamt ein interessantes Drama, für das jedoch ordentlich Sitzfleisch mitgebracht werden muss. Tempo existiert quasi nicht und dennoch kommt durchgehend eine Faszination für das Geschehen auf. Mit Adam Driver exzellent besetzt, wird diese eintönige Arbeit in Menschlichkeit umgewandelt, der man sich nur schwer entziehen kann.
7/10










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