Übersicht
Einleitung
Der innovative Regisseur Masaaki Yuasa ("Devilman Crybaby") erlangte im Jahr 2017 hauptsächlich dank seines Animes “Night Is Short, Walk On Girl” Aufmerksamkeit. Er veröffentlichte im selben Jahr aber einen weiteren interessanten animierten Titel, nämlich Lu over the Wall.
Inhalt
Kai ist eher der introvertierte Typ, ohne Freunde, ohne Hobbys. Erst vor Kurzem ist er mit seinem geschiedenen Vater zum Großvater ins verschlafene Fischerstädtchen Hinashi gezogen. Richtig Spaß hat er nur, wenn er am Laptop seine Musik kreiert und als „Merman” im Internet veröffentlicht. Als seine Mitschüler Yuho und Kunio herausfinden, dass Kai hinter dem Pseudonym steckt, wollen sie ihn unbedingt für ihre Band Seirèn gewinnen. Doch er ist viel mehr an den alten Legenden über Hinashis Meerjungfrauen interessiert. Trotzdem lässt er sich überreden, mit der Band auf der Meerjungfraueninsel zu proben. Als seine Musik eins dieser Wesen anlockt, kann Kai kaum glauben, was er da sieht – und hört. So beginnt eine zaghafte Freundschaft, die Kai und ganz Hinashi verändern wird.
© 2019 Kazé

© 2019 Kazé
Kritik
Lu over theWall erzählt eine konventionelle Geschichte mit unkonventionellen Mitteln. Es geht um klassische Themen wie das Erwachsenwerden, die erste Liebe sowie die Angst und Feindseligkeit vor dem Unbekannten, in diesem Falle also der Meerjungfrau Lu. Verpackt hat Masaaki Yuasa das Ganze in einen optisch äußerst kreativen Stil, der sich während des Films für einige Szenen immer wieder abwechselt und neu erfindet. Insgesamt ist er quietschbunt und rasant, mit schnellen Schnitten, aber auch für ruhigere Szenen nimmt man sich Zeit. Der Zeichenstil der Figuren bleibt dabei aber immer recht simpel. Ausdrucksstarke, riesige Augen, wie man sie häufig in Animes sieht, sucht man hier vergeblich. Sie sind grundsätzlich nicht sehr detailreich. Das gilt für die meisten beweglichen Objekte im Film. Andere kreative Einfälle gleichen das allerdings wieder aus.
Ein weiterer Punkt, der Lu over the Wall hervorhebt, ist der musikalische Aspekt. Kais Band Seirèn spielt eine wichtige Rolle und steuert einige Songs zum Film bei und sorgt dabei immer für gute Laune. Von elektronischer Musik über Balladen bis hin zu rockigen Stücken ist alles dabei.
Mit seinen 112 Minuten Spielzeit ist der Anime leider ein gutes Stück zu lang geraten. Insbesondere das Finale zieht sich dadurch zu sehr in die Länge.

© 2019 Kazé
Fazit
Lu over the Wall ist vor allem ein Anime für die jüngere Zielgruppe und Familien mit Kindern. Der hektische Stil dürfte dabei nicht jedermanns Geschmack treffen, aber insgesamt ist dieser Anime vor allem wegen seiner Kreativität und der Einbindung der Musik ein Titel, der viel Freude bereiten kann.
6,5/10










31.238 mal gelesen