Hustlers

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Einleitung


    Sind Stripperinnen in anderen Gangsterfilmen oft nur schmückendes Beiwerk, dreht Regisseurin Lorene Scafaria den Spieß um, und lässt die Damen in die verbrecherischen Hauptrollen schlüpfen. Mit viel Bling Bling und einer hervorstechenden Jennifer Lopez kommt Hustlers daher und erzählt eine auf wahren Ereignissen beruhende Geschichte.

    New York, kurz vor dem großen Finanz-Crash. Abend für Abend strömen die Männer der Wall Street in den angesagtesten Stripclub der Stadt. Ramona (Jennifer Lopez) ist der Star des Clubs, keine kann ihr in diesem Job das Wasser reichen, sie kennt jede Pose, jeden Trick, jeden Kniff – und sie weiß, wie sie den reichen Gästen auch noch den letzten Dollar aus der Tasche zieht. Als die unerfahrene Destiny (Constance Wu) neu ins eingeschworene Team kommt, nimmt Ramona sie unter ihre Fittiche: Und gemeinsam starten sie richtig durch. Sie nehmen mehr Geld ein, als sie sich jemals hätten träumen lassen.



    Kritik


    Was tun, wenn der Job als Stripperin nicht genügend Geld abwirft, um sich selbst und die kranke Mutter zu versorgen? Richtig, man steigt in diverse kriminelle Machenschaften ein. Doch bevor es dorthin geht, braucht Hustlers eine gefühlte Ewigkeit, um die Geschichte von Destiny in die richtige Position zu bringen. Ihr Dasein als einfache Stripperin wird viel zu lange dargestellt, so gestaltet sich der Anfang mit verschiedenen Kunden als etwas zu repetitiv. Selbst das erste Aufeinandertreffen mit Jennifer Lopez‘ Charakter Ramona zieht sich in die Länge. Auch wird in dieser Einführungszeit sehr auf die optischen Reize der Damen der Fokus gelegt. Dies ist zwar nötig, um die Gefühlslage der Frauen besser verstehen zu können, und auch um zu zeigen, als was sie für all die Besucher nur dienen, doch ein bisschen Tempo hätte dem Ganzen sicherlich nicht geschadet und nichts von der gewollten Wirkung genommen.

    Doch ist die langatmige Einführung erst einmal überstanden, dann entwickelt sich Hustlers langsam, aber sicher zu einem spannenden Film. Mit welcher Finesse die Frauen an ihr Geld kommen lässt einen oft sprachlos zurück, und ist dabei gar nicht mal so unvorstellbar, dass dies in echt wirklich so geschehen ist. Hustlers hat zwar ein paar inszenatorische Schwierigkeiten und kann sich hin und wieder nicht so wirklich entscheiden, in welche Richtung es nun weitergehen soll, bis plötzlich eine eingeschlagen wird. Auch ist der Mittelteil wieder etwas repetitiv ausgefallen. Natürlich wird die Masche, die einmal funktioniert hat, immer wieder wiederholt. Doch nach dem dritten oder vierten Mal, sehnt man sich auch nach etwas Abwechslung.

    Und bis diese eintrifft und das Ganze ins Wanken gerät, vergeht wieder recht viel Zeit. Der Fall des Unternehmens ist ansprechend inszeniert, sowohl mit den immer mal wieder eingeschobenen Interviewsegmenten als auch mit der Montage, in der alles zusammenbricht. Einzig die Konsequenzen, die sich aus diesen Verbrechen ergeben, bleiben letztendlich etwas blass. Sie werden zügig abgehandelt und eine richtige Wirkung wird nicht hinterlassen.

    Aber was ist nun mit der schauspielerischen Leistung von Jennifer Lopez, die gefühlt überall über den Klee gelobt wird? Jennifer Lopez ist klar die beste Darstellerin in diesem Ensemble, jedoch bei weitem nicht so stark, wie man nach den Lobpreisungen glauben mag. Sie verkörpert ihre Rolle gekonnt und sehr überzeugend, doch da ihre Figur niemals in die Situation kommt, in der die ganz großen Emotionen dargestellt werden müssen, bleibt auch Lopez hinter den Vorschusslorbeeren zurück. An ihrer Darstellung der Figur gibt es absolut nichts auszusetzen, doch der ganz große Wurf ist es schon allein deshalb nicht, weil ihre Figur dafür nicht geschrieben wurde und diese Höhe damit überhaupt nicht erreichen kann.



    Fazit


    Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Hustlers ein ansprechender und über einige Zeit auch spannender Film geworden ist, jedoch auch stark mit seinem Tempo zu kämpfen hat und die Geschichte etwas zu seicht ausklingen lässt. Nichtsdestotrotz ist Hustlers einen Blick Wert, um mal wieder einen Thriller aus einer etwas anderen Sichtweise zu erleben.


    6/10

    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:

    Infos
    Originaltitel:
    Hustlers
    Land:
    USA
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Universum Film GmbH
    Regie:
    Lorene Scafaria
    Produzent(en):
    Jennifer Lopez, Adam McKay, Benny Medina
    Drehbuch:
    Lorene Scafaria
    Kamera:
    Todd Banhazl
    Genre:
    Drama
    Darsteller:
    Jennifer Lopez, Constance Wu, Julia Stiles, Lili Reinhart
    Inhalt:
    New York, kurz vor dem großen Finanz-Crash. Abend für Abend strömen die Männer der Wall Street in den angesagtesten Stripclub der Stadt. Ramona (Jennifer Lopez) ist der Star des Clubs, keine kann ihr in diesem Job das Wasser reichen, sie kennt jede Pose, jeden Trick, jeden Kniff – und sie weiß, wie sie den reichen Gästen auch noch den letzten Dollar aus der Tasche zieht. Als die unerfahrene Destiny (Constance Wu) neu ins eingeschworene Team kommt, nimmt Ramona sie unter ihre Fittiche: Und gemeinsam starten sie richtig durch. Sie nehmen mehr Geld ein, als sie sich jemals hätten träumen lassen.
    Start (DE):
    28. November 2019
    Start (USA):
    13. September 2019
    Laufzeit:
    110 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.universumfilm.de/filme/154136/hustlers.html
    Bilder
    • Hustlers-wide.jpg

      363,96 kB, 1.200×800, 25.280 mal angesehen

    30.877 mal gelesen