Übersicht
Einleitung
Mit 11,5 Millionen Besuchern (Südkorea hat übrigens lediglich gut 51 Millionen Einwohner) gehört der neuste Teil der "The Roundup"- beziehungsweise "Crime City"-Reihe nicht nur zu den wenigen richtigen Hits der letzten Jahre in seinem Heimatland, er ist auch der bisher zweiterfolgreichste Film 2024 dort. Dabei konnte er selbst die starken Zahlen seines direkten Vorgängers "The Roundup: No Way Out" mit seinen 10,6 Millionen Zuschauern übertreffen. Teil 2 mit seinen 12,7 Millionen Kinogängern bleibt zwar besuchertechnisch weiterhin der Höhepunkt der Reihe, dennoch kann man bei dem Franchise von einem wahren Kassenmagneten sprechen.
Im vierten Teil der Crime City-Reihe kommt es der schlagkräftige Detective Ma Seok-do mit Cyberkriminalität in Berührung und bekommt es so mit einem wahrhaftigen Endboss zu tun.
Neben Sympathieträger Ma Dong-seok alias Don Lee, der wieder in der Hauptrolle zu sehen ist, werden unter anderem noch Kim Mu-yeol ("The Gangster, The Cop, The Devil"), Lee Dong-hwi ("Extreme Job"), Kim Min-jae ("Unstoppable") und Franchise-Urgestein Park Ji-hwan zu sehen sein.
Nachdem mit "Badland Hunters" erst in diesem Jahr sein Regiedebüt und damit gleichzeitig auch seine erste Zusammenarbeit mit Actionstar Ma Dong-seok exklusiv auf Netflix erschien, legt Regisseur Heo Myung-haeng nun mit The Roundup: Punishment actiongeladen nach.
© 2024 Capelight Pictures
Kritik
Konnte Teil 1 "The Outlaws" noch mit einigen Highlights auffahren, stützt sich die Reihe seit Teil 2 fast ausschließlich auf seinen ebenso charismatischen wie sympathischen Hauptdarsteller. Letztendlich nicht unberechtigt, denn Ma Dong-seok weiß stets zu begeistern und man schaut ihm einfach ungemein gerne zu - am liebsten selbstverständlich, wenn er seine Fäuste fliegen lässt. Und da macht auch der mittlerweile vierte Teil keine Ausnahme. Zwar wagt man inhaltlich mit der Cyberkriminalität mal einen Schritt in leicht neue Gefilde, doch so richtig daraus gemacht wird am Ende dann doch nichts. The Roundup: Punishment rutscht dann doch allzu schnell wieder in bekannte Muster und verlässt sich auf Mas herausragende Qualität, böse Buben zu verdreschen. Das ist allerdings per se nichts Schlechtes. Denn, wie bereits erwähnt, trägt der südkoreanische Hüne solch Filme spielend, sodass man sich einfach an ihm und seinen schlagkräftigen Auseinandersetzungen erfreuen kann. Diese fallen auch gewohnt stark aus, sind abwechslungsreich, gut choreografiert und ebenfalls dynamisch eingefangen. Mas Schläge sind erschütternd, sodass deren Wucht gefühlt selbst die eigenen vier Wände zum Erbeben bringen. Und so ist The Roundup: Punishment abermals in seinen Actionszenen am wirkungsvollsten und bereitet dann auch am meisten Freude.
Mit Mas "The Gangster, The Cop, The Devil"-Co-Star Kim Mu-yeol , mit dem Ma nun quasi die Positionen getauscht hat - war damals Kim noch als Polizist zu sehen und Ma als Gangster, ist es in Punishment nun andersherum - bleibt man dem Aufwärtstrend der Qualität der Bösewicht treu, nachdem man mit Teil 2s Son Suk-ku einen überraschend blassen Kandidaten präsentierte. Kim macht als stoischer wie skrupelloser Gangster eine ordentliche Figur, wenn ihr auch abermals wenig Profil zugeschrieben wird. Dennoch erfüllt sie durchaus ihren Zweck. Die grandios abgründige Darbietung von Yoon Kye-sang aus dem ersten Teil bleibt aber auch hier weiterhin unerreicht.
Wurde der Humor in "The Outlaws" noch deutlich nuancierter eingesetzt, sodass die raue Gewalt der Actionszenen und des abgründigen Szenarios nicht untergraben wird, sondern viel mehr hin und wieder für ein paar Durchatmer sorgte, nimmt dieser seit Teil 2 einen deutlich größeren Raum an. Zwar geht es weiterhin angenehm brutal zu, doch wird dies durch den teilweise schon sehr flachen Humor spürbar entkräftet. Der Unterhaltungswert ist zwar dadurch gesichert, die Durchschlagskraft des Erstlings geht dem Werk dadurch allerdings abhanden. Leider streut sich dadurch eine gewisse Belanglosigkeit ein, da man eher auf die augenblicklichen Moment setzt und weniger auf einen wirksamen Nachhall. So kann man niemanden einen Vorwurf machen, der nach ein wenig Abstand in seiner Erinnerung beginnt Teil 2 bis 4 miteinander zu vermischen.
Dennoch bleibt Teil 4 ein unterhaltsamer Actionspaß, dem allerdings ein wenig die Kreativität fehlt und der sich in seiner eher belanglosen Geschichte innerhalb seiner stolzen fast zwei Stunden etwas verfährt.
© 2024 Capelight Pictures
Fazit
The Roundup: Punishment bietet altbekannte Zutaten, garniert dies mit ordentlichen Actionszenen, zerfährt sein Tempo allerdings mit einer zähen und wenig fesselnden Geschichte, die zu viel Raum einnimmt. So könnte Teil 4 der "Crime City"-Reihe fast schon im Durchschnitt der Actionkomödien versinken, wäre da nicht sein Hauptdarsteller Ma Dong-seok, dank dessen Charme und Charisma man nie satt wird, ihm beim Verdreschen von bösen Jungs zuzuschauen.
6/10
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