
KURZINHALT
New Mexico, 1861: Vorboten des Amerikanischen Bürgerkriegs erschüttern den Süden Nordamerikas. Weiße Pioniere besetzen auf ihrem Zug nach Westen die Gebiete der Apachen, die sich brutal gegen die Landnahme wehren. Aber auch unter den Siedlern herrscht blutiges Chaos. Als der Vater der gefürchteten Sykes-Brüder Opfer eines Anschlags wird, nehmen seine Söhne die unbarmherzige Verfolgung der Attentäterin auf – der Beginn der Western-Saga HORIZON.

PRESSENOTIZ
Vor mehr als 30 Jahren schrieb der zweifache Oscar®-Preisträger Kevin Costner mit DER MIT DEM WOLF TANZT Filmgeschichte und definierte den Western neu. Auch jenseits der Leinwand blieb er dem Genre treu und spielte in YELLOWSTONE die Hauptrolle in einer der erfolgreichsten US-Serien der letzten Jahre. In HORIZON, seiner ersten Regiearbeit seit 20 Jahren, übernimmt Kevin Costner nun erneut eine der Hauptrollen und versammelt ein beeindruckendes Ensemble um sich: Neben Sam Worthington (AVATAR), Danny Huston (YELLOWSTONE), Michael Rooker (GUARDIANS OF THE GALAXY) und Luke Wilson (ZOMBIELAND 2) sind es vor allem die starken Frauenrollen, u.a. gespielt von Sienna Miller (ANATOMIE EINES SKANDALS), Jena Malone (LOVE LIES BLEEDING) und Abbey Lee (MAD MAX: FURY ROAD), mit denen Costners Herzensprojekt alle Westernklischees hinter sich lässt und die Kinobesucher:innen auf eine packende und hochemotionale Reise nimmt – gesehen durch die Augen von Familien, Freunden und Feinden, stolzen indigenen Einwohnern und Neuankömmlingen, die auf ein besseres Leben hoffen.
Zu Kevin Costners erfahrenem Team gehören u.a. Chef-Kameramann J. Michael Muro (L.A. CRASH) Produktionsdesigner Derek R. Hill (OZARK) und der Oscar®-nominierte John Debney (GREATEST SHOWMAN), der die Musik komponierte. Das Drehbuch schrieb Kevin Costner zusammen mit Jon Baird (THE EXPLORERS GUILD). HORIZON ist eine Produktion von Territory Pictures Entertainment und wird präsentiert von New Line Cinema, dem Studio hinter dem Welterfolg der Kinoreihe DER HERR DER RINGE.
„Eine Chronik mehrerer Familien und Personen – nach dem stimmigen Drehbuch von (Kevin) Costner und Jon Baird –, deren Schicksal sie untrennbar eint, deren Wege sich beständig kreuzen. Im Guten wie im Bösen. Hart, blutig und gnadenlos, selten friedlich. Siedler und Rancher, Marshals und Outlaws, Glücksritter, Prostituierte und Kavalleristen. Eine Mär voller Blut, Schweiß und Tränen, von Freunden und Feinden, mit stolzen Apachen, die ihres Landes und Lebens beraubt werden. Mit dem Civil War, dem Sezessionskrieg (1861 – 1865), als Auftakt. Über einen Zeitraum von 15 Jahren spannt sich die Handlung. Um nicht weniger als ums Werden und Wesen der USA geht es.
Unterschiedliche Spielarten des Western dekliniert der Filmemacher versiert durch. Indianer-Western, Pionier-Western, Kavallerie-Western... Unterfüttert die Handlung mit einer Liebesgeschichte, vergisst keine der prototypischen Figuren, die fest zur Gattung gehören. Die Kamera bleibt weitgehend auf Augenhöhe, klassische Panoramen fängt Kameramann J. Michael Muro (Open Range) im 1,85:1-Breitwandformat ein. Weit ist der Himmel, der die Prärie überspannt, passend dramatisch der Score von John Debney (Hatfields & McCoys).“
Filmkritik von Gebhard Hölzl (SPOT)
„Der Western ist der amerikanische Film par excellence.“
André Bazin
Folgt man dieser These, hat Kevin Costner mit HORIZON einen prototypischen, facettenreichen Western geschaffen. Vier Folgen, je drei Stunden lang, umfasst sein bildgewaltiges Leinwandepos. An seine großen Kinoerfolge im Genre knüpft er an, an seinen Erstling Der mit dem Wolf tanzt (1990), der mit insgesamt sieben Oscars®, darunter als Bester Film und für die Beste Regie, ausgezeichnet wurde, und Open Range – Weites Land (2003), seine bis dato letzte Regiearbeit.

SCHAUPLÄTZE & FIGUREN
1861. Das erste Jahr des Bürger-/Sezessionskriegs, der bis 1865 dauern sollte. Ausgelöst durch die wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen den Nord- und Südstaaten, den Unions- bzw. Konföderierten Staaten. Hauptstreitpunkt: die Sklavenfrage.
Die Horizon Siedlung
Angelockt durch eine Werbebroschüre und die fruchtbare, von einem Fluss durchzogene, Prärielandschaft versuchen weiße Pioniere, unter ihnen die Familie Kittredge – Mutter Frances (Sienna Miller), Vater James (Tim Guinee) sowie ihre Kinder Elizabeth (Georgia MacPhail) und Nathaniel (Hayes Costner) – das Land urbar zu machen und sich eine neue Existenz aufzubauen. Zum Missfallen der indigenen Bewohner, der Apachen, die seit Jahrzehnten hier in den White Mountains leben. Häuptling Tuayeseh (Gregory Cruz) rät zu einem friedlichen Nebeneinander, sein Sohn Pionsenay (Owen Crow Shoe) will die Fremden mit Waffengewalt vertreiben.
Der Überfall / Camp Gallant
Kaum haben die Neuankömmlinge ihre Häuser gebaut und bezogen, werden sie von Pionsenays Kriegern angegriffen. Nur wenige Pioniere überleben das Gemetzel. Die vom elfjährigen Russell Ganz (Etienne Kellici) herbeigerufene Hilfe in Person von Lieutenant Trent Gephart (Sam Worthington), Sergeant Major Thomas Riordan (Michael Rooker) und deren Soldaten kommt zu spät. Es bleibt nur die Toten zu beerdigen und die verbliebenen Siedler in die Sicherheit des Militärstützpunktes Camp Gallant zu geleiten, das unter dem Kommando von Colonel Houghton (Danny Huston) steht. Unter den Überlebenden sind auch Frances und Elizabeth, die sich dort mit ihren wenigen geretteten Habseligkeiten neu einzurichten versuchen.
Das Apachen-Lager / Die Skalpjäger
Nach der Rückkehr seiner Krieger kritisiert Häuptling Tuayeseh den Überfall. Er fordert Pionsenay und sein Gefolge auf, das Dorf zu verlassen, um es vor einem Vergeltungsschlag der Weißen zu schützen. Während Tuayesehs jüngerer Sohn Sacaton (Bodhi Okuma Linton) beschließt, sich Pionsenay anzuschließen, bleibt Ralston (Amos Little), der weiße Ziehsohn des Häuptlings, bei diesem zurück. Auch Pionsenays Bruder Taklishim (Tatanka Means) muss sich entscheiden, wie weit seine Loyalität gegenüber dem Vater geht, denn er trägt im Gegensatz zum kriegerischen Pionsenay auch die Verantwortung für seine Frau Liluye (Wasé Chief) und ihr gemeinsames Kind. Derweil macht sich Fährtensucher Janney (Scott Haze) mit einer Handvoll Männer – unter ihnen der junge Russell – auf die Suche nach den White Mountain Apachen. Sie wollen Rache nehmen, Skalps – und die damit verbundene Belohnung kassieren.
Der Treck / Neue Siedler
Zur gleichen Zeit macht sich ein weiterer Siedler-Treck, angeführt von Matthew van Weyden (Luke Wilson) auf den Weg Richtung Westen. Dabei kommt es zum Konflikt zwischen der feinsinnigen Lehrerin Juliette Chesney (Ella Hunt), ihrem Mann Hugh Proctor (Tom Payne), einem verträumten Maler, und der Familie Kittredge – Witwer Owen (Will Patton) und Tochter Diamond (Isabelle Fuhrman) mit ihren Schwestern – sowie den hemdsärmeligen Lappländern Birke (Roger Ivens) und Sig (Douglas Smith). Grund des Streits: Juliette verschwendet – bei brütender Hitze – Trinkwasser zur Körperpflege, während Hugh im Schatten zeichnet, anstatt zu helfen, das gebrochene Rad eines Planwagens zu reparieren.
Dakota / Die Familie Sykes
In der nördlichen Bergregion des Landes machen sich die gefürchteten Brüder Sykes, Junior (Jon Beavers), Caleb (Jamie Campbell Bower) und Gratton (Austin R. Grant) auf die Jagd nach der jungen, halsstarrigen Haushaltshilfe Lucy (Jena Malone). Sie hat James Sykes (Charles Halford), gewalttätiges Oberhaupt der Outlaw-Sippe und Vater ihres Babys Sam, niedergeschossen und ist zusammen mit dem Kind aus Dakota geflohen. Lucy taucht unter dem Namen Ellen in der kleinen Bergbausiedlung Watts Parish unter und heiratet dort den einfältigen Walt (Michael Angarano), Besitzer eines kleinen Häuschens.
Watts Parish / Hayes Ellison
Als ein paar Pferdehändler in der Bergbausiedlung Watts Parish Station machen, überredet Marigold (Abbey Lee) einen der Männer, den Cowboy Hayes Ellison (Kevin Costner), doch nicht im Saloon nach weiblicher Begleitung zu suchen, sondern sie stattdessen in Ellens Hütte zu begleiten, wo sie eigentlich auf Baby Sam aufpassen sollte. Ausgerechnet an jenem Tag, an dem die Sykes-Brüder endlich Ellen alias Lucy aufgespürt haben. Es kommt zum Kampf. Walt wird von Caleb erschlagen, der sich im Anschluss mit Hayes duelliert. Von nun an sind Marigold und der kleine Sam auf der Flucht. In einem betriebsamen Eisenbahnarbeitercamp tauchen sie unter und suchen Schutz...

PRODUKTIONSNOTIZEN
HORIZON wurde primär vor Ort in ländlichen Gebieten Utahs gedreht, darunter im Shivwits-Reservat westlich von St. George in der Nähe des Santa Clara River, in Moab, im Apple Valley und in der Umgebung des Zion-Nationalparks. Der Staat bietet atemraubende Ausblicke – von Ebenen über Tafelberge und ikonischen roten Felsen bis hin zu Bergen und Flüssen –, die an die Zeit und die Orte erinnern, in denen das Western-Epos spielt. Bei der Suche nach geeigneten Schauplätzen spielte Kevin Costner, Autor, Regisseur, Produzent und Darsteller, im Vorfeld verschiedene Rollen aus dem Drehbuch durch, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob der jeweils gewählte Ort für die Szene geeignet war.
Utah blickt auf eine lange, reiche Filmgeschichte zurück. Im Bundesstaat entstanden seit den 1920er-Jahren Tausende von Produktionen. Die staatliche Filmkommission – eine der ältesten der Welt – wurde bereits 1949 gegründet. Westernspezialisten wie John Ford (DER SCHWARZE FALKE) drehten dort schon mit Stars wie John Wayne. Bei der Produktion fanden zahlreiche Einheimische aus Utah Beschäftigung, waren als Standortmanager, Scouts oder Komparsen, Handwerker, Bauarbeiter oder Tierpfleger tätig.
Um die Authentizität zu gewährleisten, bezog Scott Perez, verantwortlich für die Tiere, Rinder aus Mexiko. Die weniger kräftig aussehende Rasse passte besser in den Film als die heute häufiger vorkommende Angus-Zuchtform. Darüber hinaus besorgte er Ochsen aus North Carolina sowie Pferde aus Utah, North Carolina, Texas, New Mexico und Kalifornien sowie Maultiere aus Salt Lake City und Price in Utah.
An einem besonders aufwändigen Drehtag musste sich Perez‘ Team um 90 Pferde – von insgesamt 110 –, 30 Ochsen und acht Maultiere gleichzeitig kümmern. Jedem Schauspieler wurde das für ihn geeignete Tier zugewiesen. Der erfahrene Reiter Kevin Costner wählte für seine Rolle als Cowboy Hayes Ellison ein Pferd namens Clark aus Perez‘ persönlichem Stall aus.
Kostümdesignerin Lisa Lovaas entschied sich bei Sienna Millers Pionierfrau Frances Kittredge für eine Farbpalette, die sowohl authentisch für die damalige Zeit ist als auch zur erdigen Umgebung passte, in der die Siedler damals lebten. Für die Militäruniformen, die Sam Worthington, Danny Huston und Michael Rooker tragen, wandte sich Lovaas an Nick Secada, der die Stücke in Handarbeit unter Verwendung zeitgemäßer Wolle und Besätze anfertigte. Für viele der männlichen Figuren, darunter Costners Hayes Ellison, entwarf das Kostümteam einfache Jacken, die in den 1860er-Jahren getragen wurden. Bis zu 25 Stunden konnte es dauern, die einzelnen Outfits fertigzustellen.
Die einzelnen Kleidungsstücke wurden so gefertigt, dass sie getragen wirkten. Beim Kostüm von Luke Wilson, der Matthew Van Weyden verkörpert, galt es, dieses im Verlauf der Handlung weiter altern zu lassen. Es musste abgenutzt erscheinen, so als wäre er schon mehrere Monate mit dem Siedlertreck unterwegs. Bei der Ausstattung von Tom Paynes Künstler Hugh Proctor orientierte sich Lovaas an der Kleidung eines berühmten Illustrators aus dem Bürgerkrieg. Entsprechend ist er „weicher“ gewandet – mit Brille und Hut, einer Jacke mit Taschen, in denen er seine Stifte und sein Messer unterbringen kann.
Auch Hughs Frau Juliette Chesney, gespielt von Ella Hunt, musste sich von den anderen Frauen des Planwagenzugs abheben. Lovaas steckte die sensible Lehrerin in Kleider aus bedruckten Stoffen, schneiderte für sie mehrere Outfits. So ist gleich klar, dass sie nicht zu den anderen Siedlerfrauen passt, weil sie einen anderen Status als diese besitzt.
Für die amerikanischen Ureinwohner, darunter die Stämme Pawnee und White Mountain Apache, kreierte Lovaas spezifische Looks, insbesondere für Pionsenay (Owen Crow Shoe), Taklishim (Tatanka Means) und Liluye (Wasé Chief). Lovaas führte umfangreiche Recherchen durch, besuchte zwecks authentischer Kleidung mehrere Museen und arbeitete mit Dr. David Bearshield, einem Repräsentanten der amerikanischen Ureinwohner, zusammen, um sich Fotos zu beschaffen, die online nicht verfügbar sind.
Lisa Lovaas entwarf zudem die Kostüme für die Sykes-Brüder Caleb und Junior, gespielt von Jamie Campbell Bower und Jon Beavers. Die Outfits von Trappern und Grizzly-Jägern der 1860er-Jahre dienten ihr hierbei als Vorbild. Viel Wolle und Pelz kamen zum Einsatz, passend zur kalten, bergigen Umgebung. Die Kostümbildnerin hat zudem selbst einen starken Bezug zum Thema des Films, war doch einer ihrer Großväter von 1925 bis 1935 als Arzt und Fotograf in einem Navajo-Reservat tätig. In der Region Tuba City, Arizona, hat er sich damals um die Navajos und die Hopis gekümmert.

DER CAST
SIENNA MILLER (Frances Kittredge)
Frances Kittredge ist eine starke, zähe und zugleich mütterliche Pionierin, die ihrem Mann auf dessen Suche nach einem besseren Leben widerwillig in die Neue Welt gefolgt ist. Sie steht exemplarisch für alle Frauen, die einst halfen, den Wilden Westen zu erschließen.
Sienna Rose Diana Miller, geboren 1981 in New York City als Tochter eines Bankers und einer Schauspiellehrerin – Mutter Jo leitete die Londoner Dependance der Lee-Strasberg-Schule – wuchs in Großbritannien auf, besuchte in Ascot, Berkshire, die Heathfield School und erlernte dann in New York ihr Handwerk am renommierten Lee Strasberg Theatre and Film Institute.
Erste Bühnenerfahrung sammelte Miller in Theaterstücken wie „The Striker“ und „Independence“. Parallel dazu war sie als Fotomodel für Firmen wie Coca-Cola und Prada tätig, trat in Werbespots von Pepe Jeans London auf. Mit ihrer Schwester Savannah gründete sie, seit der Jugend Mode-affin, das Label Twenty8Twelve, war für Tod's, Hugo Boss Orange und im Herbst 2023 für Marks & Spencer als Covergirl tätig.
Ihr Leinwanddebüt HIPPIE HIPPIE SHAKE, basierend auf den Memoiren des australischen Pop-Autors Richard Neville und 1998 von Working Title Films konzipiert, kam leider nie in die Kinos. 2001 klappte es dann an der Seite von Rupert Everett und Elle Macpherson mit der Liebeskomödie SOUTH KENSINGTON. Danach wirkte Miller in der Fox-Serie THE AMERICAN EMBASSY (2002) und der BBC-Miniserie BEDTIME (2002) mit, war in so unterschiedlichen Produktionen wie Matthew Vaughs LAYER CAKE (2004) sowie dessen DER STERNWANDERER (2007), G.I. JOE – GEHEIMAUFTRAG COBRA (2009), als Tippi Hedren im TV-Film THE GIRL (2012), neben Bradley Cooper in Clint Eastwoods AMERICAN SNIPER (2014) und in John Wells’ IM RAUSCH DER STERNE (2015), dem Mystery-Drama AMERICAN WOMAN (2018) oder der britischen Netflix-Miniserie ANATOMIE EINES SKANDALS (2022) zu sehen.
Sienna Miller, zweimal für einen BAFTA Award nominiert, pendelt zwischen ihrem New Yorker Penthouse im West Village und ihrem Cottage im britischen Buckinghamshire hin und her und ist Mutter von zwei Töchtern.
Sienna Miller über den historischen Kontext von HORIZON:
„Ich bin ein heimlicher Geschichts-Nerd. Daher war es für mich toll, in diese Ära, diesen Moment der US-Geschichte eintauchen zu können, an etwas arbeiten zu dürfen, das unparteiisch ist und nur die Fakten wiedergibt. Die Drehbücher (Anm.: das Westernepos ist auf vier Teile angelegt) gehörten zu den besten, die ich je gelesen habe. Zudem gefiel mir, dass der Film einen Fokus auf die weiblichen Charaktere legt. Mir fallen unzählige Filme ein, die ich über diese Zeit gesehen habe, aber nur sehr wenige, die sich dabei mit dem Schicksal der Frauen befasst haben. Das war für mich ein Schlüsselmoment mitzuspielen.“

SAM WORTHINGTON (Trent Gephart)
Trent Gephardt, stationiert in Fort Gallant, ist ein idealistischer, hohen moralischen Werten verpflichteter Soldat. Die Welt, in der er lebt, frustriert ihn, macht ihn wütend – mit dem Ergebnis, dass er seine eigene Rolle in ihr in Frage stellt.
Seit seinem Auftritt als gelähmter Ex-Marine Jake Sully in James Camerons Science-Fiction-Mega-Hit AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA (2009) gehört Sam Worthington zur Riege der US-Superstars. Er wurde 1976 in Godalming, Surrey, geboren, zog als Kind mit seiner Familie nach Australien, wuchs in Warnbro in der Nähe von Perth, auf. Er besuchte das John Curtin College of the Arts in Fremantle, studierte Schauspiel am National Institute of Dramatic Art in Sydney und verdiente sich seinen Lebensunterhalt zunächst als Maurer.
Ab 1988 trat der Mime in Sydney am Theater auf, war in TV-Serien wie WATER RATS – DIE HAFENCOPS und BLUE HEELERS zu sehen. Sein Leinwanddebüt gab Worthington im Jahr 2000 in BOOTMEN, erregte da – auch dank einer Nominierung für den Australian Film Institute Award (AFI) – die Aufmerksamkeit eines Hollywood-Agenten, was ihm Nebenrollen in US-Produktionen einbrachte – etwa an der Seite von Bruce Willis und Colin Farrell in DAS TRIBUNAL (2002). Der Durchbruch gelang ihm 2004 in Kate Shortlands Independent-Erfolg SOMERSAULT – WIE PARFÜM IN DER LUFT, belohnt zudem mit einem AFI Award.
Damit war es nur noch eine Frage der Zeit, ehe er sich in der Traumfabrik endgültig etablierte. Was mit AVATAR schließlich gelang und ihm neben einem weiteren AFI Award auch einen Teen Choice Award einbrachte. Seitdem ist Worthington, der früher gerne wegen seiner Hitzköpfigkeit in den Schlagzeilen gelandet ist, ein vielbeschäftigter Mann. Unter anderem war er in TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG (2009) von McG, Louis Leterriers KAMPF DER TITANEN (2010), dem Kriminaldrama TEXAS KILLING FIELDS –SCHREIENDES LAND (2011), neben Jennifer Aniston im Drama CAKE (2014), dem Actioner KIDNAPPING FREDDY HEINEKEN (2015), Baltasar Kormákurs EVEREST (2015), der Serie MANHUNT (2017) und natürlich wieder als Sully in AVATAR: THE WAY OF WATER (2022) zu sehen.
Samuel „Sam“ Henry John Worthington ist mit dem australische Model Lara Bingle verheiratet. Das Paar hat drei Söhne, Rocket Zot (*2015), Racer (2016*) und River (*2020).
Sam Worthington über die Arbeit mit Kevin Costner:
„Kevin hatte die Geschichte von Beginn an klar im Kopf – und das ist es, was man von einem Regisseur erwartet. Meine Aufgabe bestand darin, seine Vision korrekt umzusetzen. Und weil er selbst Schauspieler ist, konnte er diesbezüglich ganz klare Anweisungen geben, wusste, dass es auf Details und Nuancen ankommt. Er ist ein ruhiger Mann, strahlt Selbstvertrauen aus und ist außerdem sehr ehrgeizig.“
JENA MALONE (Ellen)
Ellen lebt in der kleinen Bergbausiedlung Watts Parish. Einen langen, beschwerlichen Weg hat sie hinter sich. Doch dank ihrer großen Zielstrebigkeit ist es ihr gelungen, sich hier niederzulassen und in Walt einen guten Mann zu finden.
Nach eigner Aussage ist Jena Malone, 1984 in Sparks, Nevada, geboren, das Kind eines One-Night-Stands – mit einem Vater, der sechs weitere Kinder zeugte und nie Alimente zahlte. Als Neunjährige war sie bereits 27-mal umgezogen, lebte in Motels, Trailerparks und im Auto. Da sie Schauspielerin werden wollte, überredete sie ihre Mutter nach Los Angeles zu ziehen, wo sie einen Part in Michael Jacksons Musikvideo „Childhood“ ergatterte und in einer Episode der Krankenhausserie CHICAGO HOPE – ENDSTATION HOFFNUNG zu sehen war.
Ihren ersten Kinoauftritt ermöglichte ihr Anjelica Huston als Zwölfjährige im Missbrauchsdrama SCHUTZLOS – SCHATTEN ÜBER CAROLINA (1996). Für ihre Rolle wurde sie mit einem Young Artists Award ausgezeichnet. Den endgültigen Durchbruch schaffte sie an der Seite von Jake Gyllenhaal in Richard Kellys Kultfilm DONNIE DARKO (2001). Seitdem hat die Schauspielerin, Produzentin und Musikerin in so unterschiedlichen Werken wie UNTERWEGS NACH COLD MOUNTAIN (2003), INTO THE WILD (2007), SUCKER PUNCH (2011) und – vom Teenager-Publikum geliebt – als Johanna Mason in drei Teilen der populären Science-Fiction-Reihe DIE TRIBUTE VON PANEM (2013/14) mitgewirkt.
Malone, die sich selbst eher zur Independent-Filmszene hingezogen fühlt, ist Mutter eines Sohnes (*2016) namens Ode Mountain. Kevin Costner war bereits im Baseballfilm AUS LIEBE ZUM SPIEL (1999) und der Western-Miniserie HATFIELDS & MCCOYS (2013) ihr Schauspielpartner.
Jena Malone über den erzählerischen Ansatz von HORIZON:
„Die Story ist vielschichtig, sehr charakterbetont. Ausdrucksstark. Es geht nicht nur um die Ereignisse, die den Figuren widerfahren, sondern primär um deren Sicht der Dinge. Die Frauen, die Kinder, die indigenen Völker... alle haben ihre ganz eigene Stimme. Aus ihrer Perspektive wird die Geschichte erzählt. Es gibt hier keine einfachen Wahrheiten, kein Richtig und kein Falsch.“
DANNY HUSTON (Colonel Houghton)
Colonel Houghton ist ein Kommandant mit Umsicht und Einfühlungsvermögen, der die herrschende Situation einzuschätzen versteht. Er weiß, dass weitere Siedler kommen werden, egal wie hart, gefährlich und herausfordernd dies für sie ist. Die neuen Pioniere vertrauen darauf, mehr Glück als ihre Vorgänger zu haben.
Danny Huston, Schauspieler, Regisseur und Autor, ist der Sohn des legendären Regisseurs John Huston (AFRICAN QUEEN) und der Schauspielerin Zoe Sallis (DIE BIBEL) und der Halbruder von Anjelica Huston (CHINATOWN). Er wurde 1962 in Rom geboren, als sein Vater dort FREUD drehte, besuchte ein Internat in Camden, Irland, begleitete seinen Vater auf Reisen und war bei dessen Malcolm-Lowry-Adaption UNTER DEM VULKAN (1984) Regisseur der Titelsequenz. Drei TV- sowie fünf Kinoinszenierungen folgten, darunter DIE EISPRINZESSIN (1996) mit Katarina Witt oder die Gesellschaftsstudie MR. NORTH – LIEBLING DER GÖTTER (1988).
Wesentlich bekannter ist Huston jedoch als Darsteller, der seit 1975 in rund 90 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt hat. So war er im Trinkerdrama LEAVING LAS VEGAS (1995), Bernard Roses ANNA KARENINA (1997), Alejandro González Inarritús 21 GRAMM (2003), Martin Scorseses AVIATOR (2004), als Kaiser Joseph II. in Sofia Coppolas MARIE ANTOINETTE (2006), als Orson Welles in FADE TO BLACK (2006), als Richard Löwenherz in ROBIN HOOD (2010), in HITCHCOCK (2012), der Serie MASTERS OF SEX (2014) oder an der Seite von Kevin Costner in 19 Folgen von YELLOWSTONE (2018 – 2022) zu sehen.
Als in Tessa Quale (Rachel Weisz) verliebter Beamter in Fernando Meireilles' John Le Carré-Verfilmung DER EWIGE GÄRTNER wurde Danny Sallis Huston 2005 mit einem Satellite Award prämiert, 2013 für seine Nebenrolle in der Serie MAGIC CITY für einen Golden Globe nominiert.
Huston war zweimal verheiratet und ist Vater einer Tochter namens Stella.
LUKE WILSON (Matthew Van Weyden)
Van Weyden ist ein guter, zuverlässiger Mann, der wie die anderen Pioniere aufgebrochen ist, um mit seiner Frau und seiner Familie im Westen sein Glück zu finden. Man hat ihn zum Anführer des Wagenzugs gewählt, in eine unbezahlte, undankbare Position, die er gar nicht einnehmen wollte.
Luke Wilson, Jahrgang 1971, gehört seit Jahren zum Stammensemble des einzigartig quietschbunten Filmkosmos von Wes Anderson. Zusammen mit seinen Brüdern Andrew und Owen gab er in DURCHGEKNALLT (1996) sein Leinwanddebüt und war später neben ihnen auch in Andersons anderen Komödien, darunter RUSHMORE (1998) oder THE ROYAL TENENBAUMS (2001), zu bewundern.
Als jüngster der drei Söhne eines Werbefachmanns und einer Fotografin wuchs er in Dallas, Texas, auf und besuchte wie sie das Occidental College. Neben Reese Witherspoon wurde er in NATÜRLICH BLOND (2001) populär. In der Boulevardpresse taucht er später gerne als Mitglied des sogenannten „Frat Pack“ auf, zu dem unter anderem seine Comedian-Kumpels Ben Stiller, Jack Black, Will Ferrell und Steve Carell zählen.
Wilson steht oft im Schatten seines großen Bruders Owen (*1968), der auch als Drehbuchautor erfolgreich tätig ist. Dennoch ist er bei Regisseuren und beim Publikum gefragt und versteht es selbst in kleineren Parts aufzufallen und zu glänzen. Zu den Highlights seiner Karriere, die knapp 100 Film- und Fernsehauftritte umfasst, gehören u.a. 3 ENGEL FÜR CHARLIE (2000), OLD SCHOOL – WIR LASSEN ABSOLUT NICHTS ANBRENNEN (2003), ANCHORMAN – DIE LEGENDE VON RON BURGUNDY (2004), TODESZUG NACH YUMA (2007), der Horror-Thriller MOTEL (2007), Atom Egoyans THE GUEST OF HONOR (2019) und THE CLEANER (2021) sowie die TV-Arbeiten DIE WILDEN SIEBZIGER (2002 – 2005), ENTOURAGE (2004), ENLIGHTENED – ERLEUCHTUNG MIT HINDERNISSEN (2011 – 2013) und ROADIES (2016).
Luke Wilson über die Landschaften in HORIZON:
„Ich bin in Dallas aufgewachsen, habe Colorado und ähnliche Staaten besucht und wunderschöne Landschaften gesehen. Aber ich war noch nie in dem Teil von Utah, wo wir gedreht haben. Erstmals habe ich eine Fahrt entlang des Colorado River, zwischen all diesen unglaublichen Bergen und Felsformationen unternommen. Sie hat mein Herz höherschlagen lassen. Der Dreh mit Kevin Costner war eine geradezu epische Erfahrung.“
ABBEY LEE (Marigold)
Die Überlebenskünstlerin Marigold lebt in der kleinen Bergbaustadt Watts Parish und ist dort bei Ellen (Jena Malone) und Walt (Michael Angarano) untergekommen. Hier hilft sie bei der Hausarbeit und passt auf den kleinen Sam auf. Als sie Zeugin eines Mordes wird, begibt sie sich mit Hayes (Kevin Costner) auf die Flucht.
Abbey Lee machte sich zunächst als Model einen Namen, arbeitete ab 2005 in Australien für die Agentur Chic Management, ehe sie 2007 nach New York übersiedelte und dort für Next Management tätig wurde. Sie war bei den Fashion Weeks im Big Apple und in Mailand zu sehen, zierte die Titelseiten einschlägiger Publikationen wie V oder Vogue (Australien) und schritt für Nobelmarken wie Victoria’s Secret, Chanel oder Gucci über den Laufsteg.
Die Tochter einer Psychologin und eines Profi-Footballspielers wurde 1987 in Melbourne geboren, besuchte nach der Schule die Academy of Mary Immaculate in Fitzroy, jobbte als Teenager unter anderem auf einem Jahrmarkt und in einem Schnellrestaurant. Mit den bewegten Bildern kann das von Model.com 2007 zum „Next Superstar“ gekürte Model als Jiu-Jitsu-Kämpferin im Kurzfilm SUBMISSION (2011) in Kontakt, im Kino debütierte sie als Dag in George Millers fulminanter Endzeitmär MAD MAX: FURY ROAD (2015).
Seitdem hat sich Abbey Lee Kershaw, die auch als Musikerin in Erscheinung tritt, primär dem Filmgeschäft gewidmet, unterschiedlichste Rollen zum Beispiel in Alex Proyas’ Fantasyfilm GODS OF EGYPT (2016), Nicolas Winding Refns Horror-Thriller THE NEON DEVIL (2016), Nicolaj Arcels Stephen-King-Adaption DER DUNKLE TURM (2017), Gaspar Noés experimentellem Drama LUX ÆTERNA (2019) oder – nominiert für den Screen Actors Guild Award – der HBO/Sky-Horrorserie LOVECRAFT COUNTRY (2020) übernommen.
Abbey Lee über ihre Rolle als Marigold:
„Marigold schlägt sich als Sexarbeiterin durch. Wir erfahren, wie es damals für sie in einer Bergarbeitersiedlung war, wie sie sich allein als Frau in einer Männergesellschaft durchschlagen musste. Frauen hatten keine Rechte, die Bedingungen waren hart. Marigold sehnt sich verzweifelt nach Selbstbestimmung; Sie hat wirklich schreckliche Dinge gesehen, und doch hat sie immer noch diesen Traum von Freiheit und Unabhängigkeit, den sie eisern verfolgt.“
OWEN CROW SHOE (Pionsenay)
Pionsenay ist ein Krieger vom Stamme der White Mountain Apachen. Von Natur aus ist er kein gewalttätiger Mann. Aber als er sein Leben und das seines Stammes durch die Siedler bedroht sieht, greift er zur Waffe, um seine Welt vor dem Untergang zu retten.
Owen Crow Shoe, Stuntman und Schauspieler, gehört den kanadischen First Nations Blackfoot an. Er wurde in Lethbridge, Alberta, geboren and wuchs in der Piikani Nation auf. Zur Schauspielerei kam er als 20-Jähriger eher zufällig, als er eines Abends vom Footballspielen im Team der Kamloops Broncos nach Hause kam. Sein Vater, Chris Crow Shoe, arbeitet da gerade als Statist bei der AMC-Western-Serie HELL ON WHEELS (2011 – 2016) mit und fragte seinen Sohn, ob er ebenfalls im Hintergrund als Cowboy mitmachen wolle.
Seitdem ist Owen Crow Shoe gut im Geschäft, war etwa bei Alejandro G. Iñárritus THE REVENANT – DER RÜCKKEHRER (2015) als Kaskadeur bzw. als Schauspieler im Kurzfilm SUZY MAKES CUPCAKES (2023) oder in Fernsehserien wie JOE PICKETT (2021) BLACK SUMMER (2021), TRIBAL (2020), HUDSON (2019) und TIN STAR (2017) mit von der Partie.
Owen Crow Shoe über das Erlernen des White-Mountain-Apache-Dialekts:
„Ich spreche im Film den White-Mountain-Apache-Dialekt und habe dafür mit Auelia Bullis und Elva Case zusammengearbeitet. Sie waren beide großartige Lehrerinnen. Ich dachte zunächst, dass ich das auf keinen Fall schaffen würde. Aber die beiden waren extrem geduldig und hatten großartige Methoden, die mir das Lernen leicht gemacht haben.“
TATANKA MEANS (Taklishim)
Taklishim gehört dem Stamm der White Mountain Apachen an. Einst furchtloser Krieger hat er nun eine Familie, die ihn bodenständig und verantwortungsbewusst hat werden lassen. Dabei steht eine schwere Entscheidung aus: Soll er sich gegenüber seinem Vater, Häuptling der White Mountain Apache, der mit den Siedlern im Einklang leben möchte, loyal verhalten, oder gegenüber seinem Bruder Pionsenay, der seine Wertewelt von den Pionieren bedroht sieht und diese mit Waffengewalt vom angestammten Stammesgebiet vertreiben will.
Tatanka Means ist der Sohn des berühmten Aktivisten Russell Means (1939-2012) vom Stamm der Oglala Lakota. Sein Vater machte sich in den 1970er-Jahren – von Marlon Brando bei der Besetzung des Dorfes Wounded Knee unterstützt – als Sprecher und einer der einflussreichen Anführer des American Indian Movement (AIM) weltweit einen Namen. Darüber hinaus war er auch als Darsteller tätig und unter anderem in Michael Manns DER LETZTE MOHIKANER (1992) oder Oliver Stones NATURAL BORN KILLERS (1994) zu sehen.
Tatanka Means, 1985 in Rapid City, South Dakota, als eines von zehn Kindern geboren, ist in die Fußstapfen des Vaters getreten. Er arbeitet nun ebenfalls als Schauspieler und ist Teil der Komikertruppe 49 Laughs Comedy. Bestens bekannt ist er seit seinem Auftritt als John Wren in Martin Scorseses KILLERS OF THE FLOWER MOON (2023), bemerkenswerte Rollen hatte er in der TV-Serie THE SON (2017), in MAZE RUNNER (2015) und in Andrew Niccols SEELEN (2013) inne. Für seinen Part an der Seite seines Vaters im Drama TIGER EYES (2012) gewann er den Preis als Bester Nebendarsteller auf dem American Indian Film Festival und den des Besten Schauspielers auf dem Red Nation Film Festival.
Means’ eigentlicher Name lautet Tatanka Wanbli Sapa Xila Sabe, was übersetzt Schwarzer Büffel-Adler bedeutet. Der „American Indian Business Leader“ (AIBL) ist zudem als Unternehmer aktiv, vertreibt beispielsweise die indigene Kleidermarke namens „Tatanka Clothing“. Der strikte Antialkoholiker, der Abstinenz öffentlich propagiert, lebt mit seiner Frau, der Yoga-Lehrerin Christine, und ihrer gemeinsamen Tochter in New Mexico.
Tatanka Means über den White-Mountain-Apache-Dialekt:
„Ich habe in der Vergangenheit schon Apache gesprochen. Er kommt dem Navajo-Dialekt, mit dem ich in der Navajo-Nation aufgewachsen bin, sehr nahe. Ich hatte das Gefühl, den Dialekt einigermaßen zu beherrschen. Wenn man ihn gesprochen hört, klingt er wunderschön. Ich denke, dass die Ureinwohner es genießen werden, die Apache-Sprache im Kino zu hören. Und vielleicht wird er bei jungen Menschen so viel Anklang finden, dass sie in der Folge versuchen, diese Sprache an künftige Generationen weiterzugeben.“
WASÉ CHIEF (Liluye)
Liluye, Mitglied des Stammes der White Mountain Apachen, ist Taklishims Frau und Mutter ihres gemeinsamen Kindes. Sie erkennt, dass Taklishim hin- und hergerissen ist zwischen der Loyalität zu seinem Vater, dem friedliebenden Häuptling, und seinem zur Waffengewallt neigenden Bruder Pionsenay. Obwohl Liluye mit Taklishims Verhalten nicht übereinstimmt und dessen Entscheidungen in Frage stellt, steht sie ihrem Ehemann treu zur Seite.
Wasé Chief vom Stamm der Oglala-Lakota lebt in Los Angeles, arbeitet als Model, Autorin, Künstlerin und Schauspielerin, war etwa in Darin Scotts historischem Action-Abenteuer THE OATH (2023) an der Seite von Billy Zane zu sehen.
Ihr Vater, Dave Yakima Chief, ein Vollblut-Lakota, war spiritueller Führer und Sundance-Häuptling in Green Grass, South Dakota. Zudem war er einer der Gründerväter der AIM (American Indian Movement) der 1960er-Jahre sowie spiritueller Berater von Häuptling Arvol Lookinghorse, in 19. Generation Hüter der Sacred White Buffalo Calf Pipe. Mit ihm teilt Wasé Chief die Leidenschaft für Gleichheit, Gerechtigkeit und das Wohlergehen ihres Stammes sowie aller indigenen Völker der Welt.
Wasé Chief über matriarchalische Strukturen:
„Ich glaube nicht, dass es den meisten Menschen bewusst ist, aber die Mehrheit der Ureinwohnervölker war matriarchalisch geprägt, wobei die Großmütter die Entscheidungsträger bei den verschiedenen Stämmen waren. Wir hatten zwar unsere Häuptlinge, aber die Männer hatten größten Respekt vor den Frauen; viele maßgebliche Entscheidungen wurden durch Gremien älterer Frauen getroffen. Es waren die Großmütter, die letztendlich entschieden, ob die Männer in den Krieg ziehen sollten oder nicht, und es gab diesen gegenseitigen Respekt zwischen den Geschlechtern.“
ELLA HUNT (Juliette Chesney)
Künstler Hugh Proctor (Tom Payne) und Lehrerin Juliette Chesney sind ein britisches Ehepaar, das auf dem Oregon Trail nach Horizon reist. Voller Idealismus sind sie in die fremde Welt aufgebrochen, um ein neues Leben zu beginnen. Doch auf ihrem Weg werden sie mit Gewalt und Tod konfrontiert, mit Situationen, mit denen sie nicht umzugehen verstehen.
Sowohl als Schauspielerin als auch als Singer-Songwriterin ist Ella Hunt erfolgreich. Sie kam 1998 in London zur Welt, wuchs auf einer Farm in Devon auf, absolvierte bereits als Sechsjährige ihren ersten öffentlichen Auftritt als Sängerin im Programm der „Boston Children's Opera“.
Im Horrorfilm INTRUDERS debütierte sie 2011 im Kino, im Jahr darauf war sie in Tom Hoopers Musicaladaption LES MISÉRABLES zu sehen, dem breiten Publikum wurde Hunt durch ihre Nebenrolle der Ellie Marsden in der Comedyserie COLD FEET (2016-2018) bekannt. Der Durchbruch gelang ihr im Titelpart der Horrorkomödie ANNA UND DIE APOKALYPSE (2017), der ihre eine Nominierung bei den schottischen BAFTA Awards eintrug.
In die Schlagzeilen geriet Hunt durch ihre kolportierte Affäre mit Kollegin Hailee Steinfeld, neben der sie in der Apple TV+ Show DICKINSON (2019-2021) Susan Gilbert verkörperte, Freundin, Schwägerin und Liebhaberin der US-Dichterin. Zwischenzeitlich hat sie – zurzeit mit dem Pianisten Thomas „Doveman“ Bartlett liiert – bekanntgegeben, queer zu sein.
TOM PAYNE (Hugh Proctor)
Als Rob Cole, wissbegieriger Arzt in DER MEDICUS (2013), kennen die Kinofans Tom Payne, bei Serienjunkies ist er als kampferprobter Paul „Jesus“ Rovia aus der Hitserie THE WALKING DEAD (2016-2019) kult. Der Schauspieler wurde 1982 in der englischen Stadt Chelmsford geboren und verbrachte seine Jugend in Bath. Nach seinem Schulabschluss besuchte er in London die Central School of Speech and Drama, wo er 2005 seinen Bachelor of Arts machte.
Während seines Studiums sammelte er bereits Bühnenerfahrung, seine erste Hauptrolle nach der Ausbildung übernahm er in „Journey's End“ am Soho Theatre im Londoner West End. Es folgten TV-Rollen in Serien wie CASUALITY (2005), SKINS – HAUTNAH (2007) oder WATERLOO ROAD (2007/08), im Kino debütierte Payne 2008 neben Frances McDormand und Amy Adams in der Komödie MISS PETTIGREWS GROSSER TAG. Seitdem war Payne in der TV-Serie LUCK (2011/12), der österreichischen Produktion MINDGAMERS (2015) oder in den zwei Staffeln von PRODIGAL SON – DER MÖRDER IN DIR (2019-2021) zu sehen.
Thomas „Tom“ Payne, dessen jüngerer Bruder Will Payne ebenfalls als Schauspieler tätig ist, ehelichte 2020 das schwedische Model Jennifer Åkerman. Das Paar hat drei Kinder.
Tom Payne über Hugh Proctor und Juliette Chesney:
„Hugh und Juliette passen nicht zu den anderen Siedlern des Planwagentrecks. Sie kommen offensichtlich aus einer anderen Gesellschaftsschicht. Sie haben sich der Gruppe einfach aus Sicherheitsgründen angeschlossen. Sie haben auch völlig andere Vorstellungen vom Reisen. Für sie ist das ganze Unternehmen eher ein Abenteuer. Hugh zeichnet die Menschen, ist fasziniert von der Landschaft und den indigenen Einwohnern. Er hat eine geradezu romantische Sicht der Dinge. Leider ist das wirkliche Leben im Westen aber ganz anders als er und Juliette sich das vorgestellt haben.“
ISABELLE FUHRMAN (Diamond Kittredge)
Diamond Kittredge hat keine Angst davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Sie und ihre Schwestern sind die Arbeiterinnen des Wagenzugs, packen kräftig zu und erledigen ohne zu murren ihre zahlreichen schweren Aufgaben. Auf der monatelangen Reise mussten sie ihre weibliche Kleidung ebenso wie ihre Weiblichkeit ablegen, um robuster zu sein.
Als furchteinflößende Esther im Horrorfilm ORPHAN – DAS WAISENKIND – entdeckt und gefördert von niemand geringerem als Leonardo DiCaprio – avancierte Isabelle Fuhrman 2009 zum Publikums- und Kritikerliebling. Gerade einmal zwölf Jahre alt war die 1997 in Washington D.C. geborene Schauspielerin und Synchronsprecherin da.
Bereits als Siebenjährige lieh sie ihre Stimme Figuren der Zeichentrick-Serie CARTOON FRIDAYS, 2007 war sie im Drama HOUNDDOG erstmals auf der Leinwand zu sehen. Seitdem konnte man sie unter anderem als Clove im Blockbuster-Franchise DIE TRIBUTE VON PANEM – THE HUNGER GAMES, als Lizzie Caplans Tochter in der Hit-Serie MASTERS OF SEX oder in Lauren Hadaways Regiedebüt DIE NOVIZIN bewundern. Für ihren Part in letztgenanntem Thriller gewann sie auf dem Tribeca Film Festival den Preis als Beste Schauspielerin und wurde für einen Independent Spirit Award nominiert.
Darüber hinaus wirkte Fuhrmann in US-Werbespots – etwa für Pizza Hut oder K-Mart – mit, stand in Erica Schmidts Off-Broadway Adaptation von „Mac Beth“ in einem reinen weiblichen Ensemble auf der Bühne, studierte nebenbei an der Stanford University und belegte obendrein zwei Schauspielkurse an der Royal Academy of Dramatic Art in London. 2019 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma What if? Productions. Wenn es ihre knappe Zeit erlaubt, betätigt sich Isabelle Fuhrman als Marathonläuferin, spielt Gitarre, singt und kocht.
Isabelle Fuhrman über ihren Part der Diamond Kittredge:
„Diamond ist definitiv eine der spannendsten Figuren, die ich je gespielt habe. Vielleicht sogar mein Lieblingscharakter. Sie ist die widerstandsfähigste der drei Kittredge-Töchter. Ihr wird langsam klar, dass sie nicht für den Rest ihres Lebens unter der Fuchtel ihres Vaters stehen möchte. Durch ihre Interaktionen mit Juliette begreift sie, dass auch in der Weiblichkeit eine gewisse Macht steckt. Also nutzt sie diese, um ihre Ziele zu verfolgen und sich unabhängig zu machen. ‚Weibliche Ermächtigung‘ würde man heute sagen.“
JAMIE CAMPBELL BOWER (Caleb Sykes)
Die Familie Sykes ist eine Gruppe Gesetzloser, die sich im bergigen Northern Territory verschanzt hat. Caleb ist der ältere Sohn des Clans, selbstbewusst, brutal, unbeholfen, bösartig und eingebildet.
Jamie Campbell Bower kam durch seine Freundin, die renommierte Musicaldarstellerin Laura Michelle Kelly, zum Film, nachdem diese ihn ihrem Agenten empfahl. Dies führte zu einem Part in der Leinwandadaption von Steven Sondheims Broadway-Hit SWEENEY TODD – DER TEUFLISCHE BARBIER AUS DER FLEET STREET (2007), in dem Tim Burton die beiden besetzte.
Bower kam 1988 in London zur Welt, besuchte die Bedales School in Hampshire und ist ehemaliges Mitglied des National Youth Music Theatre. Neben der Schauspielerei arbeitet er als Musiker, war Mitglied der Bands The Darling Buds und Counterfeit, trat zudem als Model für Marken wie Hugo Boss, Dolce & Gabbana oder den Brillenhersteller Fendi in Erscheinung.
Einer Nebenrolle in Guy Ritchies ROCKNROLLA (2008) folgten Auftritte in Roland Emmerichs Shakespeare-Politthriller ANONYMUS (2011) oder Serien wie CAMELOT und STRANGER THINGS, große Popularität erlangte der Mime als junger Grindelwald in HARRY POTTER UND DIE HEILGTÜMER DES TODES – TEIL 1 (2010) und später im Spin-off PHANTASTISCHE TIERWESEN: GRINDELWALDS VERBRECHEN (2018). Fanliebling Caius war er in drei Abenteuern der THE TWILIGHT SAGA (2009/2011/2012), in CHRONIKEN DER UNTERWELT – CITY OF BONES glänzte er als Jace Wayland. Mit Lily Collins, seiner Partnerin in Harald Zwarts letztgenanntem Fantasyfilm nach dem Roman von Cassandra Clare, war er drei Jahre liiert.
Jamie Campbell Bower über seine Freude bei HORIZON mitzuspielen:
„Als ich das Drehbuch las, versank ich augenblicklich völlig darin. Als Schauspieler sind wir immer auf der Suche nach einer fesselnden Geschichte – und die war hier in allen Punkten gegeben. Hier stimmte alles: das visuelle Element, die Figurenzeichnung, die Dialoge – und nicht zuletzt, die Freiheit, die Kevin einem beim Spiel und der Interpretation der Rolle ließ... Wirklich einzigartig.“

DIE FILMCREW
KEVIN COSTNER (Hayes Ellison) – Regie, Co-Drehbuch, Produktion
Hayes ist ein wortkarger, stoischer Einzelgänger, der versucht, sich nur um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Er lebt zurückgezogen, ist müde, ein Mann, der in einer gefährlichen Welt nach Ruhe sucht. Da er jedoch über Fähigkeiten – die er lieber nicht mehr einsetzen möchte – verfügt, die zum Überleben notwendig sind und er keinen Konflikt scheut, findet er sich oft in Situationen wieder, die er eigentlich vermeiden möchte.
Ohne ihn in eine Schublade zu stecken, gehört Kevin Costner sicherlich zu den großen Western-Darstellern und -Regisseuren in der Tradition von John Ford, vergleichbar mit Clint Eastwood, der ihn in seinem Kriminaldrama PERFECT WORLD (1993) besetzte. Auf dem Regiestuhl hat er im Genre vor HORIZON (2024) bei OPEN RANGE – WEITES LAND (2003) und DER MIT DEM WOLF TANZT (1990) Platz genommen. Letztgenannter Leinwandmeilenstein, Kinohit des Jahres 1991 – als Wiedergeburt des Western gefeiert – ist ein Klassiker, belohnt mit sieben Oscars, darunter als Bester Film sowie für die Regie, für Michael Blakes adaptiertes Drehbuch und für Dean Semlers Kameraarbeit. Zu den insgesamt 55 Preisen gehörten unter anderem zwei Golden Globes, ein César als Bester ausländischer Film sowie ein Silberner Berlinale-Bär für eine herausragende Einzelleistung. Alle Skeptiker – „Das Genre ist tot, der Film zu lang und hat zu viele Untertitel“, hieß es – hat Costner eines Besseren belehrt.
Als rauer, kantiger Westerner ist Costner bestens bekannt. In SILVERADO (1985) schwang er sich – neben Kevin Kline, Scott Glenn, Jeff Goldblum und Danny Glover – für Lawrence Kasdan in den Sattel, neun Jahre später übernahm er unter dessen Regie die Titelrolle in WYATT EARP – DAS LEBEN EINER LEGENDE (1994). Erste Erfahrungen mit dem seriellen Erzählen machte er in der Miniserie HATFIELDS & MCCOYS, wo er zudem als Koproduzent fungierte. Thematisiert wird die blutige Fehde zweier Familien in den Jahren nach dem US-Bürgerkrieg. Inszeniert hat den Dreiteiler Costners Freund und Weggefährte Kevin Reynolds, mit dem er bereits beim Abenteuerfilm ROBIN HOOD – KÖNIG DER DIEBE (1991) und der unterschätzten Endzeitmär WATERWORLD (1995) – wie zwei Jahre später seine Dystopie POSTMAN (1997) – kooperiert hatte.
Heute ist Costner eine Fixgröße in Hollywood, bekannt für seine abwechslungsreiche, unvorhersehbare Karriere und sein turbulentes Privatleben. 1955 wurde der Schauspieler, Regisseur und Produzent in Lynwood, Kalifornien geboren. Er besitzt einen College-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre, besuchte nach seinem Studium 1978 Theaterworkshops und nahm Sprechunterricht. Der Start als Schauspieler zu Beginn der 1980er Jahre verlief zunächst nicht gerade erfolgversprechend, so fiel sein Part in Lawrence Kasdans Drama DER GROSSE FRUST (1983) der Schere der Cutterin zum Opfer. Costner ist im Film nur noch als Foto zu sehen, das von verschieden Akteuren in die Hand genommen wird.
Doch Kasdan glaubte an Costner, wusste, dass er ein exzellenter Reiter war. Ein Umstand, den er in SILVERADO nachhaltig unter Beweis stellte. Ein erster Aufgalopp, der Regisseur Brian De Palma ins Auge stach. Er besetze Costner als Eliot Ness, Agent des Finanzministeriums, neben Sean Connery, Andy Garcia und Robert De Niro im Gangsterepos THE UNTOUCHABLES: DIE UNBESTECHLICHEN (1987). Der Durchbruch war geschafft. Nun galt es, seine schauspielerische Bandbreite unter Beweis zu stellen – und die weibliche Klientel zu gewinnen. Vielleicht eine Trotzreaktion, tauchte doch seine Liebesszene mit Jessica Lange in Graeme Cliffords FRANCES (1982), ein Biopic über den in der Traumfabrik als „hysterisch“ verschrienen Star Frances Farmer, in der finalen Fassung nicht mehr auf.
Wesentlich mehr Glück mit den Frauen hatte er in den folgenden Filmen. Ob an der Seite von Susan Sarandon im Baseballfilm ANNIES MÄNNER (1988) – dem US-Nationalsport frönte er obendrein in FELD DER RÄUME (1989) und Sam Raimis AUS LIEBE ZUM SPIEL (1999) –, als Personenschützer in BODYGUARD (1992), Luis Mandokis Nicholas-Sparks-Adaption MESSAGE IN A BOTTLE (1999) oder Rob Reiners WO DIE LIEBE HINFÄLLT... (2005) mit Jennifer Aniston und Shirley MacLaine. In eine Schublade stecken oder auf eine Gattung festlegen ließ sich der 1,85 Meter große Mime jedoch nie. In JFK – TATORT DALLAS (1991) spielt er einen Bezirksstaatsanwalt, der den Mord an Präsident John F. Kennedy untersucht, im auf Tatsachen basierenden Thriller THIRTEEN DAYS meldet er eben diesem Staatsoberhaupt, dass die Sowjets planten, auf Kuba Atomraketen zu stationieren.
In der turbulenten Kriminalkomödie CRIME IS KING (3000 MILES TO GRACELAND, 2001) von Demian Lichtenstein liefert er sich im Elvis-Kostüm mit Kurt Russell ein tödliches Duell. Als Rettungsschwimmer macht er in JEDE SEKUNDE ZÄHLT – THE GUARDIAN (2006) eine gute Figur, mordlüstern gibt er sich in MR. BROOKS – DER MÖRDER IN DIR (2007) und einen Waffennarren verkörperte der jagdaffine Mime, der für strengere US-Waffengesetze plädiert, in der Netflix-Produktion THE HIGHWAYMEN (2019).
Kevin Michael Costner, dem auf dem Hollywood Walk of Fame Stern Nummer 2233 gewidmet ist, war unter anderem mit den Schauspielerinnen Halle Berry, Courteney Cox und Elle Macpherson liiert, in erster Ehe von 1978 bis 1994 mit Kollegin Cindy Silva, in zweiter von 2004 bis 2023 mit der Modedesignerin Christine Baumgartner verheiratet. Den beiden Beziehungen entstammen die Kinder Lily (*1986), Annie (*1984), Joe (*1988), Cayden Wyatt (*2007), Hayes Logan (*2009) und Grace Avery (*2010). Aus der Liaison mit der Millionenerbin Bridget Rooney ging Sohn Liam (*1996) hervor. 2007 rief er die achtköpfige Country-Band Kevin Costner & Modern West ins Leben mit der er regelmäßig auf Tour ist.
Kevin Costner über seine Rückkehr in eine historische amerikanische Ära:
„Für mich ist Geschichte, auch unsere, lebendig. Ich wollte einen Teil von ihr erzählen. Unsere Historie ist tragisch. Sie ist peinlich. Sie ist beschämend. Zur Zeit des Bürgerkriegs – als der Norden gegen den Süden kämpfte – lebten in den Vereinigten Staaten nur rund 30 Millionen Menschen, die meisten davon an der Ostküste. In HORIZON geht es darum, was die Menschen während dieses Konflikts gesehen und erlebt haben. Viele der Leute, primär Immigranten, fanden sich im Westen wieder und brachten ihre Geschichte von zu Hause mit, ob gut oder schlecht. Ich habe versucht, ihre Erlebnisse so hautnah wie möglich zu schildern – und das, während gegensätzliche Kulturen blutig aufeinanderprallten.“
Kevin Costner über den (Aus-)Verkauf des Amerikanischen Traums:
„Uns werden ständig Dinge verkauft. Das war für die Menschen im 18. Jahrhundert nicht anders. Damals wie heute träumten die Immigranten den Amerikanischen Traum. Die Männer kamen, um ihr Glück zu machen. Mit ihren Kindern und Frauen – die wenig dazu zu sagen hatten – und fanden sich mitten in einem Land wieder, das ihnen unbekannt war. Damals war das Leben sehr kompliziert – obwohl man heute gerne glaubt, dass der Wilde Westen einfach war. Falsch. Er war schwierig. Schmutzig. Gefährlich. Man musste schufteten, um zu überleben. Trotzdem nahmen die Siedler und Pioniere die Herausforderung an. Exemplarisch erzählen wir in unserem Westernepos von Paaren und Einzelpersonen, die vor etwas davonlaufen, sich auf dem Weg nach Westen befinden, um Freiheit, Reichtum und Glück zu finden. Mit ungewissem Ausgang...“
Kevin Costner über die Situation der Ureinwohner Amerikas:
„Man konnte das Land, in das die Siedler vordrangen, nicht teilen. Also beschlossen sie, es sich einfach zu nehmen. Sie taten zwar so, als wären sie bereit, es zu teilen, aber nur um zunächst Fuß zu fassen. Sie verdrängten die indigenen Einwohner, rotteten die Angehörigen der rund 500 Indianervölker fast aus. Das ist die Wahrheit. Die erkunden wir in HORIZON. Auch aus dem Blickwinkel der Indigenen. Im Zentrum steht die Kollision der unterschiedlichen (Werte-)Welten. Auf der einen Seite stehen die Pioniere, auf der anderen die Ureinwohner. Dabei war es mir wichtig, den Letztgenannten die Würde und Wildheit zu verleihen, die sie besaßen. Ich wollte zeigen, warum sie kämpften. Um ihre Traditionen, ihre Existenz. Sie kämpften nicht für eine Flagge, sie kämpften für ihren Nachbarn, die Kinder, mit denen sie aufgewachsen waren, deren Mütter und Großmütter. Es wäre unfair gewesen, sie nicht in ihrer ganzen Schönheit und Würde zu zeigen. Ich behaupte nicht, die beste Person dafür zu sein, das zu tun. Aber ich habe mein Bestes gegeben.“
JON BAIRD (Co-Drehbuch)
Jon Baird ist Schriftsteller, bekannt für seine Romans „Day Job” und „Songs from Nowhere Near the Heart”. Gemeinsam mit Kevin Costner ist er Autor des „New York Times”-Bestsellers „The Explorers Guild, Volume One. A Passage to Shambhala” (2015). Das Buch ist ein Mix aus Abenteuerroman und Graphic Novel. Die Illustrationen stammen von Rick Ross.
Jon Baird über seine Kooperation mit Kevin Costner:
„Kevin zeigte mir 2008 seinen ersten abendfüllenden Entwurf von HORIZON. Im Zentrum stand da noch – recht monothematisch – der Weg des von ihm gespielten Cowboys Hayes Ellison. Aber er wollte mehr über diese fiktionale Figur und dessen Lebensumstände erzählen. Wo er wohnte, was ihn antrieb. Wie sich diese kleine Bergbausiedlung im Lauf der Jahre zur Stadt entwickelt. Wie sich die Bevölkerung zusammensetzt. Wie Hayes hier Fuß fasst... Er wollte ein breites Panorama und ließ mir viel Freiheiten bei der finalen Gestaltung des Skripts. Und so entwickelte sich der Western langsam zum Westernepos.“
Jon Baird über die ewige Anziehungskraft des Western-Genres:
„Zu Beginn unserer Arbeit an HORIZON zeigte mir Kevin Dutzende alter Western. Dann führte er aus, warum dieses Genre die bestmögliche Bühne für die Inszenierung und Untersuchung menschlichen Dilemmas sowie die Beurteilung des Wertes einer Figur bietet. Er führte dies folgendermaßen aus: ‚Ein Mann steht vor seinem Haus. Ein anderer taucht am Horizont auf und nähert sich ihm. Ob diese Person mit guten oder bösen Absichten kommt, ob sie Hilfe braucht oder hier ist, um Schaden anzurichten, ob sie ehrlich oder heimtückisch ist, das müssen die Figuren selbst herausfinden. Die einzige Gewissheit besteht darin, dass sich ihr Entscheidungs- bzw. Handlungsfenster zum Ende schließt.‘ Und wir, das Publikum, entscheiden, auf welche Seite wir uns schlagen. Dieses System deklinieren faktisch alle Western auf unterschiedlichste Weise durch. In einer guten Story werden wir stets Männer und Frauen sehen, die ständig auf die Probe gestellt werden – von ihrer Umwelt, der Natur, ihren Mitmenschen. Miteinander, gegeneinander, stets unter Umständen, bei denen es um Leben und Tod geht. Ums Wesentliche also – und das macht die Gattung unsterblich.“
J. MICHAEL MURO (Kamera)
J. Michael Muro machte sich seit Mitte der 1980er-Jahre einen guten Namen als Steadycam-Operator, unter anderem für James Cameron bei TITANIC (1997), Kathryn Bigelow bei STRANGE DAYS (1995), Oliver Stone bei THE DOORS (1991), Martin Scorsese bei CASINO (1995) oder Michael Mann bei HEAT (1995).
Zum Chefkameramann „beförderte“ den 1966 geborenen New Yorker später Kevin Costner, der ihn 2003 in dieser Position für seinen Western OPEN RANGE – WEITES LAND engagierte. Im Jahr darauf setzte er für Paul Haggis bei L.A. CRASH das Licht, für seine Arbeit mit einer BAFTA-Nominerung bedacht. Als Chefkameramann fungierte James Michael „Jim“ Muro weiter bei ROLL BOUNCE (2005), Brett Rashners RUSH HOUR 3 (2007), der Komödie DER PERFEKTE EX (2011) oder Taylor Hackfords Jason-Statham-Actioner PARKER (2013).
Seit 2010 ist Muro auch beim Fernsehen tätig, so etwa als Regisseur und Kameramann bei den Serien SOUTHLAND (2009-2013), LONGMIRE (2012-2017) oder SHAMELESS: NICHT GANZ NÜCHTERN (2011-2021). Seine bis dato einzige Spielfilmregie, der Splatterfilm STREET TRASH (1987) – auf dem Brüsseler Festival des fantastischen Films (BIFFF) mit dem Silbernen Raben ausgezeichnet – gilt unter einschlägigen Fans als Kult.
DEREK R. HILL (Produktionsdesign)
Produktionsdesigner Derek R. Hill wuchs in Texas auf, besuchte in Arlington die Universität und schloss diese mit einem Bachelor of Science ab. Beim Bühnenproduktionen fand er zunächst Arbeit, bei den Dallas Summer Musicals sowie der Oper in Dallas, verantwortete zudem ein Jahr lang das Lichtdesign beim Musical „Annie Get Your Gun“ mit Debbie Reynolds in der Titelrolle.
Zu Beginn der 1980er-Jahre – da war er schon Gewerkschaftsvertreter – wechselte er ins Film- und Fernsehgeschäft, wo er zunächst als Bühnenbildner und Art Director für Regisseure wie Mike Nichols (SILKWOOD, 1983), Richard Pearce (GNADENLOS, 1986), David Mamet (HAUS DER SPIELE, 1987), Oliver Stone (TALK RADIO, 1988; GEBOREN AM 4. JULI, 1989) oder Sean Penn (INDIAN RUNNER, 1991; CROSSING GUARD, 1995) tätig war.
Hill wurde für seine Produktionsdesigns zu den Serien OZARK (2018/19), HATFIELDS & MCCOYS (2012) und DR. HOUSE (2006) insgesamt viermal für einen Primetime Emmy Award nominiert. Nominierungen der Art Directors Guild (ADG) gab es für Gore Verbinskis Blockbuster FLUCH DER KARIBIK (2004) sowie die Serien COMMUNITY (2011), HATFIELDS & MCCOYS (2013), BONNIE & CLYDE (2014) und OZARK (2019).
In den vergangenen Jahren war Derek R. Hill, der bei Kevin Costners POSTMAN (1997) die künstlerische Leitung innehatte, als Produktionsdesigner bei Antoine Fuquas SOUTHPAW (2015) sowie dessen Western DIE GLORREICHEN SIEBEN (2016), den Serien THE GIFTED (2017/18), SMILF (2019), DIE HELDEN DER NATION (2020) und JACK RYAN (2022/23) unter Vertrag.
MIKLOS WRIGHT (Schnitt)
Miklos Wright ist in Hollywood ein gefragter Schnittmeister, der bereits zweimal in Alleinverantwortung Filme mit und von Kevin Costner – MR. BROOKS – DER MÖRDER IN DIR (2007) und OPEN RANGE – WEITES LAND (2003) – montiert hat. Er wurde 1966 in Berkeley, Kalifornien, geboren, zog in den 1970er-Jahren mit seinen Eltern nach Neuengland. 1985 schrieb sich Wright auf der Rhode Island School of Design (RISD) ein, noch während des Studiums arbeitete er als Schnittassistent an der Horrorkomödie LOBSTER MANN VOM MARS (1989). Ein Erlebnis, dass ihn dazu bewog, eine Karriere als Cutter einzuschlagen.
Nach Ende seiner Ausbildung übersiedelte Wright nach New York City, wo er sich mit seinem Grundschulfreund, dem Produzenten und Regisseur Demien Lichtenstein zusammentat. Gemeinsam realisierten sie die Independent-Produktion LOWBALL (1996), einer der ersten Spielfilme, der auf einem AVID geschnitten wurde. Um die Postproduktion zu finanzieren, drehten die Kumpels Werbefilme und Musikvideos, darunter „Probably Me“ für Eric Clapton und „Don't Sweat the Technique“ für die Hip-Hop-Stars Eric B. & Rakim.
Durch LOWBALL wurde Costner auf Lichtenstein aufmerksam, in dessen Action-Kömödie CRIME IS KING (3000 MILES TO GRACELAND, 2001) er mitwirken wollte. Was er dann an der Seite von Kurt Russell – beide im Elvis-Presley–Kostüm – tat; mit Wright und Michael J. Duthie, die den Schnitt besorgten. Die Tür nach Hollywood war geöffnet. Seitdem hat Miklos Wright an so unterschiedlichen Projekten wie MOZART UND DER WAL (2005), der Dokumentation ECOHEARTLAND (2009), Lichtensteins VENUS & VEGAS (2010) oder den Serien SOUTHLAND (2009-2013), CHICAGO P.D. (2014/15), MARVEL’S THE DEFENDERS (2017), OUTLANDER (2019/20) und FOR ALL MANKIND (2019-2021) mitgewirkt.
Wright ist aktives Gewerkschaftsmitglied und gehört der Vereinigung der American Cinema Editors (ACE) an.
LISA LOVAAS (Kostüme)
Lisa Lovaas startete ihre Karriere in der Modeindustrie. Als sie von einem Theater in Los Angeles das Angebot bekam, die Kostüme für eine Bühnenproduktion zu entwerfen, griff sie zu – und hatte ihr zukünftiges Arbeitsfeld gefunden. Von da war es nur ein kleiner Schritt ins Film- und Fernsehgeschäft, wo sie inzwischen bei rund 50 Produktionen mitgewirkt hat.
Erstmals als Kostümbildnerin trat sie 1988 bei Harold Beckers DER PREIS DES ERFOLGES in Erscheinung. Seitdem war Lisa Nora Lovaas in dieser Funktion unter anderem bei Roger Donaldsons GETAWAY (1994), James Camerons TRUE LIES – WAHRE LÜGEN (1994), Simon Wincers DAS PHANTOM (1996), PLANET DER AFFEN (2001), Niki Caros KALTES LAND (2005), SPEED RACER (2008) von den Wachowski-Schwestern, AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA (2009) oder drei Folgen der Hit-Reihe TRANSFORMERS (2009/11/14) tätig.
Mit dem Entwurf der Kleidungsstücke respektive der gesamten Garderobe wurde Lovaas bei inzwischen über 15 Projekten betraut. Vor HORIZON etwa bei der Serie PATRIOT (2015), der biographischen dramatischen Komödie WHISKEY TANGO FOXTROT (2016), dem Tom-Cruise-Actioner JACK REACHER: KEIN WEG ZURÜCK (2016), TRANSFORMERS 5: THE LAST KNIGHT (2017), HOTEL ARTEMIS (2018) mit Jodie Foster, Jude Wengs Abenteuerkomödie FINDING ’OHANA (2021), der MCU-Blockbuster BLACK WIDOW (2021) mit Scarlett Johansson sowie der Dracula-Spaß RENFIELD mit Nicolas Cage als Blutsauger.
JOHN DEBNEY (Musik)
Als Rock-Enthusiast kam John Debney zur Musik. Der Sohn von Louis Debney, Produzent bei den Disney-Studios, wurde 1956 im kalifornischen Glendale, geboren, spielte als junger Mann in diversen Bands und studierte am renommierten California Institute of Arts (CalArts), das er 1979 mit einem Diplom abschloss. Gleich nach der Ausbildung kam er bei Disney Pictures unter, wo er zahlreiche Kompositionen für Serien wie THE DISNEY FAMILY ALBUM (1984/85) oder FAME – DER WEG ZUM RUHM (1985-1987) zu Papier brachte.
In weit über 200 Film- und Fernsehproduktionen sind seine Soundtracks zu hören. Für Mel Gibson war er – Oscar-nominiert – bei DIE PASSION CHRISTI (2004) tätig, dreimal wurde er mit einem Emmy Award ausgezeichnet, darunter dem für seine Titelmusik zur TV-Serie SEAQUEST (1994). Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen HANNAH MONTANA – DER FILM (2009), IRON MAN 2 (2010), THE JUNGLE BOOK (2016) und GREATEST SHOWMAN (2017).
John Debney, der bei der Miniserie HATFIELDS & MCCOYS (2013) bereits mit Costner kooperiert hat und zu den am besten bezahlten Vertretern seiner Zunft zählt, schrieb beziehungsweise arrangierte auch schon Musikstücke für verschiedene Disney-Themenparks, beispielsweise für die Spukhaus-Attraktion Phantom Manor in Disneyland Paris oder die SpectroMagic-Lichterparade in Floridas Walt Disney World.

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