The Accountant 2

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  • Einleitung


    "The Accountant" avancierte nach seinem überschaubaren Kinorun zu einer Art Geheimtipp. Das Werk von Gavin O’Connor ("Warrior") erhielt vornehmlich positive Kritiken von Fachpresse und Publikum und konnte sich auf dem Heimkinomarkt tatsächlich noch zu einem Hit entwickeln, sodass dann nun fast zehn Jahre nach dem Erstling, eine Fortsetzung ins Haus steht.

    Eigentlich zurückgezogen lebend, muss Christian Wolff wieder aktiv werden, als ein alter Weggefährte ermordet wird und eine kryptische Nachricht hinterlässt, in der es heißt, man solle „den Accountant finden“. Bald erkennt er, dass drastische Schritte unumgänglich sind. Also zieht er seinen entfremdeten und hochgefährlichen Bruder Brax als Verstärkung heran. Gemeinsam mit Marybeth Medina, der stellvertretenden Direktorin des US-Finanzministeriums, decken sie eine tödliche Verschwörung auf. Dadurch geraten sie ins Visier eines skrupellosen Netzwerks von Killern, die vor nichts zurückschrecken, um ihre Geheimnisse zu vertuschen.

    In der Titelrolle ist selbstverständlich Ben Affleck wieder zu sehen. Darüber hinaus sind ebenfalls Jon Bernthal ("The Punisher"), Cynthia Addai-Robbinson ("Spartacus") und J.K Simmons ("Red One") für die Fortsetzung zurückgekehrt. Neu dabei ist hingegen unter anderem Daniella Pineda ("Jurassic World: Ein neues Zeitalter").
    Gavin O’Connor übernahm auch hier wieder die Regie.

    © 2025 Warner Bros.

    Kritik


    Einige der besten Fortsetzungen versuchten nicht einfach den Vorgänger zu kopieren und von allem etwas mehr zu machen, sondern gaben dem Ganzen einen neuen Spin oder manövrierten die Geschehnisse in neue Gewässer. Letzteres haben nun Regisseur Gavin O’Connor und sein Drehbuchautor Bill Dupuque, die beide ihre Positionen auch bereits beim Erstling bekleideten, getan. Denn in The Accountant 2 steht dieses Mal nicht der Thriller- beziehungsweise Ermittlungsaspekt im Vordergrund, sondern vielmehr die Beziehung der beiden Brüder Christian und Braxton. So wandelt sich der zweite Teil vielmehr zu einem Buddy-Movie, dessen Story-Aufhänger um ein verschwundenes Kind samt seiner Familie zur etwas lieblosen Nebenerscheinung degradiert wird. Allerdings heißt das nicht, dass die Fortsetzung dadurch dem Vorgänger qualitativ in irgendeiner Form nachsteht, ganz im Gegenteil sogar schaffen es O’Connor und Dupuque durch den verlagerten Fokus einen deutlich nachhaltigeren Eindruck zu kreieren. Denn auch wenn "The Accountant" ebenso spannende wie unterhaltsame Filmkost bot, so wenig brannte sich das Werk mit einprägsamen Einfällen oder Situationen ins Gedächtnis. Das verhält sich bei The Accountant 2 anders, auch wenn die Fortsetzung ebenfalls nicht allzu einfallsreich daherkommt. Doch das herausragend aufgelegte und ebenso erstklassig harmonierende Hauptdarstellerduo Ben Affleck/Jon Bernthal sorgt für so viele herzliche wie komische Augenblicke, dass man die beiden in ihrer Konstellation einfach nur ins Herz schließen muss. Und genau dieses Gefühl hinterlässt am Ende diesen bleibenden Eindruck. Da verzeiht man auch nur allzu gerne, dass nicht jeder humoristische Einfall sitzt und Bernthal hier und da auch etwas zu dick aufträgt. Die Chemie der beiden Darsteller sowie die Dynamik der beiden so unterschiedlichen Brüder lassen das Gesehene greifbar und lebendig werden, sodass es eine reine Freude ist, den beiden zuzuschauen.

    Leider weiß The Accountant 2 jedoch in anderen Bereichen nicht so wirklich Akzente zu setzen. Zwar hat man mit der neuen Figur um Daniella Pineda einen äußerst vielversprechenden und spannenden Ansatz, doch weder die Dramaturgie kann allzu viel aus dem Charakter herausholen, noch Pineda weiß hier zu überzeugen. Einzig mit der Erweiterung um Christians Kindheitsfreundin und ungewöhnlichen Wegbegleiterin Justine samt Team hat man die Welt von The Accountant noch einmal bereichert. Cynthia Addai-Robinson als Ermittlerin bleibt hingegen im zweiten Teil ebenso blas wie im Erstling.
    Bei dem zu lösenden Fall ging man, wie bereits erwähnt, nicht sonderlich kreativ vor und das miträtseln oder das zumindest begeisternde Zuschauen, wie der autistische Buchhalter Christian auf unkonventionelle Weise seine Schlussfolgerungen zieht, ist nahezu nicht vorhanden. Hier lässt The Accountant 2 definitiv Möglichkeiten liegen, die dem Werk nochmals eine deutlich größere Qualität hätten zusprechen können. Gleiches gilt dann am Ende für die Auflösung, die man in dieser Form schon zuhauf zu Gesicht bekam.

    Visuell sieht die Fortsetzung aber wieder gewohnt gut aus und auch die (wenigen) Actionszenen sind makellos geradlinig eingefangen.

    © 2025 Warner Bros.

    Fazit


    The Accountant 2 weist einiges vertanes Potential auf und leistet sich auch hier und da einige kleine Schnitzer. Allerdings gleicht das hervorragend aufgelegte und exquisit harmonierende Hauptdarstellerduo Ben Affleck/Jon Bernthal die meisten Schwachstellen spielend aus. Da der Fokus in der Fortsetzung sowieso auf die beiden Figuren gelegt wurde, kommt so am Ende dann dennoch ein äußerst unterhaltsamer Buddy-Movie zustande.


    7/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Accountant 2
    Land:
    USA
    Jahr:
    2025
    Studio/Verleih:
    Warner Bros. / Amazon Studios
    Regie:
    Gavin O'Connor
    Drehbuch:
    Bill Dubuque
    Kamera:
    Seamus McGarvey
    Musik:
    Bryce Dessner
    Genre:
    Action, Thriller, Komödie
    Darsteller:
    Ben Affleck, Jon Bernthal, Cynthia Addai-Robinson, Allison Robertson, Daniella Pineda, J.K. Simmons
    Start (DE):
    24.04.2025
    Start (USA):
    25.04.2025
    Laufzeit:
    124 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • The-Accountant-2-04.jpg

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