The Grudge

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  • Einleitung


    2004 musste sich noch Buffy-Star Sarah Michelle Gellar im amerikanischen Remake des japanischen Horrorerfolgs The Grudge mit einem zornigen Hausgeist herumschlagen. Es folgten zwei weitere amerikanische Fortsetzungen bis es ruhig um die Geister mit ihren angsteinflößenden Geräuschen wurde. Gut zehn Jahre nach dem letzten, zugegebenermaßen auch ungeliebten Teil, versucht man es mit einem Reboot des Remakes - oder vielmehr einem Spin-off des japanischen Originals. Denn der neuste Teil startet im Horrorhaus aus dem japanischen Film und zeigt, wie die Vorgängerin der Hauptfigur von Ju-on: The Grudge das Haus verlässt und nach Amerika flüchtet. Und so den Fluch in die USA bringt.

    The Grudge handelt abermals von einem Haus, das von einem rachsüchtigen Geist heimgesucht wird und all jene mit dem Tod bestraft, die es betreten.

    In den Hauptrollen sind neben Riseborough noch John Cho (Star Trek Beyond), Demián Bichir (The Nun) und Lin Shaye (Insidious) zu sehen sein.
    Die Regie übernahm Nicolas Pesce (The Eyes of My Mother).

    © 2020 Sony Pictures

    Kritik


    Die oben zusammengefasste Handlung ließt sich zwar kurz und nichtssagend, leider trifft es die Dramaturgie des Werks jedoch ziemlich gut. Inhaltlich bietet The Grudge einfach nicht viel. Mit der Idee das Schicksal von verschiedenen Familien auf verschiedenen nahe beieinander liegenden Zeitebenen zu erzählen, versucht man zwar merklich dem Franchise neue Frische zu verleihen, allerdings gelingt das in großen Zügen nicht. Vielmehr wird eigentlich inhaltlich immer das Gleiche gezeigt, wodurch sich die unterschiedlichen Geschichten nur gegenseitig ausbremsen und für zu viel Langeweile sorgen. Nicolas Pesce, der mit The Eyes of my Mother und Piercing durchaus ungewöhnliche Horrorbeiträge erschuf, scheitert an dem Stoff von The Grudge allerdings großflächig. Zwar versucht er spürbar seinen Figuren mehr Tiefe zu verleihen, durch die große Anzahl dieser und der dafür knappen Laufzeit von 90 Minuten gelingt ihm das aber nie. So bleiben auch die Charaktere im Reboot, trotz bemühter und talentierter Darsteller, oberflächliche, wenig faszinierende Puppen. Einzig ein verwitterter Demián Bichir kann einen Hauch von Interesse bei dem Zuschauer erwecken. Leider wird seiner Figur aber nur sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt und auch für die Handlung an sich ist er eigentlich überflüssig.
    Der Rest der Charaktere bleibt wenig greifbar, wodurch das Schicksal der Figuren in großen Zügen irrelevant bleibt.

    Das alles wäre nicht sonderlich dramatisch, wenn The Grudge auf anderen Ebenen wie Atmosphäre, Grusel oder Schocks funktionieren würde. Doch auch hier kann Pesce keine Qualitäten abrufen. Die Jump Scares wie die schockierenden Szenen werden gefühlt minutenlang vorbereitet, sodass auch den unaufmerksamsten Zuschauer kaum etwas überraschen dürfte. Zwar geizt der Filmemacher nicht mit der Gewaltdarstellung, doch auch die lässt einen durch die unheimlich zähe Erzählung weitestgehend kalt.
    Aber auch die Geister im neusten Grudge-Film bleiben erschreckend austauschbar. Ihr Erscheinungsbild, ihr Auftreten, ihre Kräfte - nichts davon hebt sie von den üblichen Kollegen aus ähnlichen Filmen ab. So bleiben auch sie relativ beliebig und können so gut wie keine Furcht auslösen.

    © 2020 Sony Pictures


    Visuell gewinnt Regisseur und Drehbuchautor Pesce dem Genre auch nichts Neues ab. Unauffällig und routiniert gibt es zwar wenig zu bemängeln, aber auch ebenso wenig zu bestaunen. Folglich verkommt The Grudge zu einem belanglosen Genrevertreter, dem durch den Versuch der Reihe mehr Tiefe zu verleihen, die Spannung abhanden kommt. The Grudge ist trotz des noblen Versuchs vor allem eins - langweilig.

    Fazit


    Regisseur und Drehbuchautor Nicolas Pesce versucht die Reihe dramaturgisch und qualitativ anzuheben, knickt dabei aber fürchterlich ein und liefert somit einen Horrorfilm ab, der ohne nennenswerte Spannung, ohne Grusel, ohne unangenehme Atmosphäre und ohne Schocks auskommt. The Grudge versprüht leider trotz ordentlicher Darsteller vornehmlich Langeweile.


    4/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Grudge
    Land:
    USA
    Jahr:
    2020
    Studio/Verleih:
    Sony Pictures
    Regie:
    Nicolas Pesce
    Drehbuch:
    Nicolas Pesce, Jeff Buhler
    Kamera:
    Zack Galler
    Musik:
    The Newton Brothers
    Genre:
    Horror
    Darsteller:
    Andrea Riseborough, Demián Bichir, Lin Shaye, John Cho, William Sadler
    Start (DE):
    09.01.2020
    Start (USA):
    03.01.2020
    Laufzeit:
    94 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • The-Grudge-02.jpg

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