Kingdom

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  • Einleitung


    Der Manga Kingdom erschien erstmals 2006 in Japan und avancierte nach und nach zu einem großen Hit. Wenig verwunderlich, dass auch eine Anime-Serie folgte, die zwischen 2012 und 2014 produziert wurde. Nun gesellt sich die erste Realverfilmung hinzu, für die Regisseur Shinsuke Sato gewonnen werden konnte. Der japanische Filmemacher sammelte bereits Erfahrung in Sachen Mangaverfilmungen mit unter anderem Death Note: Light Up The New World, Gantz oder zuletzt dem Netflix-Film Bleach.

    Im Zentrum von Kingdom stehen die befreundeten Waisen Shin und Hyou, die als Sklaven gemeinsam auf einer Farm großwerden. Als einzigen Ausweg aus der Sklaverei sehen die Chance große Generäle zu werden. Um das zu erreichen trainieren sie jeden Tag. Eines Tages entdeckt ein Abgesandter des Königs Hyou und nimmt ihn mit zum Hof, wo er eine Stellung als Doppelgänger des Königs bekommt. Als er bei einem Putsch jedoch an dessen Stelle getötet wird, schwört Shin auf Rache. Dabei findet er ungewöhnliche Freunde und mit dem gestürzten König einen überraschenden Verbündeten.

    Als Darsteller sind unter anderem Kento Yamazaki (Good Doctor), Ryô Yoshizawa (Bleach) und Kanna Hashimoto (Assassination Classroom) zu sehen.

    © 2020 Capelight Pictures

    Kritik


    Kingdom zeigt schnell, dass man bei der Mangaverfilmung nicht gegeizt hat. Die Kulissen, die Ausstattung und die Schlachtszenen sind durchweg hochwertig und opulent in Szene gesetzt. Generell kann man dem Werk von Shinsuke Sato visuell keine Vorwürfe machen. Durchgehend werden schön anzusehende Bilder geboten, die immer wieder durch toll choreografierte Kampfszenen ergänzt werden. Und auch diese sind erwartungsgemäß gut eingefangen. Die Fülle der Actionszenen lassen trotz der mehr als zwei Stunden langen Laufzeit kaum Durchhänger zu, da sie das Tempo stets hoch halten. Ein wenig muss man sich zwar an die etwas überhöhte Action gewöhnen, allerdings macht sie dann auch großen Spaß.
    Leider kann man das von den Darstellern weitestgehend nicht behaupten. Ein konsequentes Overacting lassen leider kaum Emotionen zu und so fehlt auch ein wenig der Zugang zur Geschichte. Vor allem Hauptdarsteller Kento Yamazaki schießt fast in jedem Augenblick dermaßen über das Ziel hinaus, dass es das Sehvergnügen merklich schmälert. Hier zeigt sich einmal mehr, dass das, was in gezeichneter Form funktioniert, nicht unweigerlich auch in einer realen Umsetzung aufgeht. Glücklicherweise werden dem aufdrehenden Yamazaki im Verlauf des Werks mit Ryô Yoshizawa und Kanna Hashimoto zwei Schauspieler zur Seite gestellt, die mit ihrem meist reservierten Spiel das Gesehene leicht erden. Hashimoto ist auch die einzige im Darstellerensemble, die einen positiven bleibenden Eindruck hinterlässt. Ihr hätte man gerne etwas mehr Raum schenken können.

    Neben dem fast absurden Spiel einiger Darsteller werden aber auch inhaltlich einige Schlänker gemacht, die dieser Absurdität in nichts nach stehen. Teils unfreiwillig komische Dialoge verwundern dann auch nur noch wenig.
    Dennoch werden auch immer wieder faszinierende Gestalten aufgeboten, die wiederum für angenehm unterhaltsame Abwechslung sorgen.
    Dramaturgisch ist Kingdom zweckmäßig aufgestellt. Das lässt zwar keine wirklichen Überraschungen aufkommen, aber auch wenig Leerlauf. Generell muss man Kingdom hoch anrechnen, dass er trotz der erheblichen Schwächen viel Spaß macht. Das hohe Tempo, die visuelle Kraft und der launige Score von Yutaka Yamada (Bleach) lassen einen die Fragwürdigkeiten des Werks immer wieder vergessen. Nur vollends mitgerissen wird man dann doch durch den fehlenden Zugang nicht. Dennoch ist Kingdom eine der gelungeneren Mangaverfilmungen.

    © 2020 Capelight Pictures

    Fazit


    Wer kein großes Problem mit dem asiatischen Overacting hat, wird wenig an Kingdom auszusetzen haben. Aber für alle anderen bereitet die Mangaverfilmung ebenfalls viel Spaß, auch wenn die schwachen Darstellerleistungen und die inhaltlichen Absurditäten teils anstrengend sind. Denn Regisseur Shinsuke Sato bietet ein temporeiches Actionspektakel, das neben tollen Kampfszenen auch visuell durchgängig stark umgesetzt ist.


    6/10

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    Infos
    Originaltitel:
    キングダム (Kingudamu) / Kingdom (englischer Titel)
    Land:
    Japan
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Sony Pictures Japan / Capelight Pictures
    Regie:
    Shinsuke Sato
    Drehbuch:
    Shinsuke Sato, Tsutomu Kuroiwa, Yasuhisa Hara (Manga)
    Kamera:
    Taro Kawazu
    Musik:
    Yutaka Yamada
    Genre:
    Action
    Darsteller:
    Kento Yamazaki, Ryô Yoshizawa, Kanna Hashimoto
    Start (DE):
    24.01.2020 (Heimkino)
    Start (USA):
    16.08.2019
    Laufzeit:
    134 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • Kingdom-04.jpg

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