The Gentlemen

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  • Einleitung


    Nach Abstechern in die Artuslegende und 1001 Nacht, widmet sich Regisseur Guy Ritchie nun wieder dem Ursprung seiner Karriere: Gangster. In The Gentlemen kehrt er zu den guten alten Ganovenfilmen zurück und verzückt einmal mehr mit einer verworrenen Geschichte rund um Absurditäten innerhalb des organisierten Verbrechens.

    Smart, knallhart und mit genialem Gespür fürs Geschäft hat sich der Exil-Amerikaner Mickey Pearson (Matthew McConaughey) über die Jahre ein millionenschweres Marihuana-Imperium in London aufgebaut und exportiert feinsten Stoff nach ganz Europa. Doch Mickey will aussteigen, endlich mehr Zeit mit seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery) verbringen und auf legalem Weg das Leben in Londons höchsten Kreisen genießen. Ein Käufer für die landesweit verteilten – und dank des chronisch geldknappen Landadels gut versteckten – Hanf-Plantagen muss her. Auftritt: Matthew Berger (Jeremy Strong). Der exzentrische Milliardär bietet eine hohe Summe, will jedoch Garantien sehen. Und das ausgerechnet in dem Moment, in dem sämtliche Groß- und Kleinkriminellen der Stadt Wind von Mickeys Plänen bekommen haben – von Triaden-Boss Lord George (Tom Wu) über den durchgeknallten Emporkömmling Dry Eye (Henry Golding) bis hin zum schmierigen Privatdetektiv Fletcher (Hugh Grant). Während Mickeys rechte Hand Ray (Charlie Hunnam) seinem Boss den gröbsten Ärger vom Hals hält, überbieten sich alle Beteiligten mit Tricks, Bestechung, Erpressung und anderen fiesen Täuschungen und lösen eine folgenschwere Lawine aus …



    Kritik


    Endlich befindet sich Guy Ritchie wieder im Fahrwasser von "Snatch" und "Bube, Dame, König, Gras". Mit The Gentlemen kehrt der Brite zu seinen Wurzeln zurück und erzählt eine allumfassende Geschichte über einen versuchten Ausstieg aus dem Business und all den damit verbundenen Hürden. In erster Linie ist The Gentlemen jedoch eines: Ein spaßiger Gaunerthriller, der über die gesamte Laufzeit von 113 Minuten außerordentlich viel Spaß macht und mit einer verrückten Idee nach der anderen daherkommt. Dies ist vor allem der verzwickten Erzählung geschuldet. Über mehrere Ecken entfaltet Ritchie eine gelungene Geschichte, die zunächst einen ordentlichen Knoten im Kopf des Zuschauers entstehen lässt, aber mit jedem neuen spaßigen Hinweis ein bisschen mehr aufgelöst wird, bis sich ganz zum Schluss ein stimmiges Bild ergibt, welches an Absurditäten nicht zu überbieten ist.

    Auch kann The Gentlemen mit einer gehörigen Portion Humor überzeugen. Egal ob dieser nun den skurrilen Figuren geschuldet ist, den zuweilen äußerst witzigen Situationen, in die diese geraten, oder aber auch die Dialoge. Diese sind immer auf den Punkt und wissen gleichzeitig zu fesseln als auch zu unterhalten. Nicht selten kommt es vor, dass eine Szene nur durch den eingesetzten Dialog eine (spaßige) Spannung aufbaut, die dann in die nächste Szene mündet, in der es ebenso hoch hergeht.

    Einen großen Teil des Spaßes stammt neben der Erzählung, aus den dargebotenen Leistungen der Darsteller. Auf jeden Schauspieler scheint die Rolle zugeschnitten zu sein. McConaughey als erfahrener, über beide Ohren in seine Frau verliebter Gangsterboss, oder auch Colin Farrell als hipper Charakter irgendwo zwischen Verbrecher und liebevollem Trainer, der für seine Jungs nur das Beste will. All dies wird von einer Rahmenhandlung erzählt, die hauptsächlich aus einem Gespräch zwischen Hugh Grant und Charlie Hunnam besteht, dabei aber so viel zum Film beiträgt, dass eingangs erwähnter Knoten sich zwischen all den Lösungen auch gerne mal wieder etwas verhärtet.

    Neben all den Dingen, die The Gentlemen richtig macht, muss er sich allerdings auch den ein oder anderen Abzug in der B-Note gefallen lassen. Es ist zwar nur äußerst selten, doch an zwei oder drei Stellen schleicht sich eine kleine Länge ein. Diese sind vor allem in dem Rahmenkonstrukt mit Charlie Hunnam und Hugh Grant zu finden. Dieser Überbau funktioniert zwar grundsätzlich sehr gut, ist für die enorme Screentime allerdings ein bisschen zu eintönig geraten. Manche Dialogfetzen und Geschehnisse wiederholen sich und hin und wieder wartet man förmlich darauf, dass es wieder zum eigentlichen Film zurückgeht. Doch insgesamt ist dies kein allzu großer Abbruch, der dem Film dadurch widerfährt und der Spaß bleibt konstant hoch.



    Fazit


    Insgesamt hat es Guy Ritchie mit The Gentlemen geschafft, einen spaßigen Gangsterfilm seiner alten Schule zu inszenieren, der fast durchgehend Spaß macht und vor allem mit sympathisch verrückten Figuren und einer verzwickten Handlung überzeugen kann. Dank des fast schon altmodischen Stils in Kombination mit frischen Ideen, schafft der Film es einige wohlige Erinnerungen an vergangene Zeiten zu erinnern, als das Kino mit solcher Art Filmen noch öfters beglückt wurde.



    7,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Gentlemen
    Land:
    Großbritannien
    Jahr:
    2020
    Studio/Verleih:
    Universum Film GmbH
    Regie:
    Guy Ritchie
    Produzent(en):
    Matthew McConaughey, Guy Ritchie, Bill Block
    Drehbuch:
    Guy Ritchie
    Kamera:
    Alan Stewart
    Musik:
    Christopher Benstead
    Genre:
    Drama, Comedy, Thriller
    Darsteller:
    Matthew McConaughey, Charlie Hunnam, Hugh Grant, Colin Farrell, Michelle Dockery, Jeremy Strong
    Inhalt:
    Smart, knallhart und mit genialem Gespür fürs Geschäft hat sich der Exil-Amerikaner Mickey Pearson (Matthew McConaughey) über die Jahre ein millionenschweres Marihuana-Imperium in London aufgebaut und exportiert feinsten Stoff nach ganz Europa. Doch Mickey will aussteigen, endlich mehr Zeit mit seiner Frau Rosalind (Michelle Dockery) verbringen und auf legalem Weg das Leben in Londons höchsten Kreisen genießen. Ein Käufer für die landesweit verteilten – und dank des chronisch geldknappen Landadels gut versteckten – Hanf-Plantagen muss her. Auftritt: Matthew Berger (Jeremy Strong). Der exzentrische Milliardär bietet eine hohe Summe, will jedoch Garantien sehen. Und das ausgerechnet in dem Moment, in dem sämtliche Groß- und Kleinkriminellen der Stadt Wind von Mickeys Plänen bekommen haben – von Triaden-Boss Lord George (Tom Wu) über den durchgeknallten Emporkömmling Dry Eye (Henry Golding) bis hin zum schmierigen Privatdetektiv Fletcher (Hugh Grant). Während Mickeys rechte Hand Ray (Charlie Hunnam) seinem Boss den gröbsten Ärger vom Hals hält, überbieten sich alle Beteiligten mit Tricks, Bestechung, Erpressung und anderen fiesen Täuschungen und lösen eine folgenschwere Lawine aus …
    Start (DE):
    27. Februar 2020
    Start (USA):
    24. Januar 2020
    Laufzeit:
    113 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.universumfilm.de/filme/154423/the-gentlemen.html
    Bilder
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