The Bravest

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  • Einleitung


    Die Chinesen waren international viele Jahre lang in der Filmindustrie vor allem für ihre Martial Arts-Filme bekannt. Doch in den letzten Jahren wuchs ihr Filmmarkt rapide, wodurch China mittlerweile neben Amerika das wichtigste Land für große Kinofilme ist. Wenig verwunderlich also, dass aus China immer vielseitigere und teurere Produktionen kommen. Mit The Bravest widmete man sich nun einem Katastrophenfilm, in dem man sich dem Kampf von Feuerwehrmännern gegen ein enormes Feuer gewidmet hat.

    Im Mittelpunkt des Katastrophenfilms steht ein durch einen Unfall bei einem Einsatz degradierter Feuerwehrmann, der sich mit seinem Nachfolger zusammentun muss, als ein großes Feuer in der heimischen Öl-Raffinerie ausbricht. Dieses droht sich schnell ausbreiten und auf die riesigen Ölvorräte und Tanks voller tödlicher Chemikalien überzuspringen. Weitere Explosionen könnten dabei eine Kettenreaktion auslösen, die die ganze Gegend zerstören würde.

    Die Regie bei The Bravest übernahm Tony Chan. Als Darsteller konnten unter anderem Xiaoming Huang (Ip Man 2) und Jiang Du (Operation Red Sea) gewonnen werden.

    © 2020 Capelight Pictures

    Kritik


    The Bravest verliert keine Zeit und schleudert dem Zuschauer gleich zu Beginn einen visuell beeindruckenden Kampf gegen die Flammen entgegen. Und bereits in den ersten Minuten zeichnen sich einige Leitpunkte des Werks ab, die sich noch durch die kompletten knapp zwei Stunden Laufzeit ziehen. Zum einen sind da die wirklich beeindruckenden praktischen Effekte, die Regisseur Tony Chan auch gekonnt in Szene setzt. Zum anderen sind da aber die teils lausigen Computer-Effekte, die dem Ganzen spürbar der visuellen Wucht berauben. Und als letztes wird hier eine ganze Menge Pathos geboten, bei dem selbst Michael Bay überfordert wäre.
    Dennoch muss man dem chinesischen Katastrophenfilm zu Gute halten, dass er ein enormes Tempo an den Tag legt, wodurch permanent etwas passiert. Jedoch geht das unverkennbar auf Kosten der Figuren. Sie erhalten neben dick aufgetragenen Heldentexten kaum Profil, wodurch einem das Schicksal der Charaktere leider gänzlich egal ist. So können die noch so brisanten Situationen und versucht dramatischen Augenblicke kaum ihre Wirkung entfalten. Alles wirkt dadurch aufgesetzt und zwischenzeitlich sogar peinlich.

    Darüber hinaus wird fast jede Figur in The Bravest bis an den äußersten Rand glorifiziert. Mit einem ordentlichen Schuss Patriotismus gewürzt sind die zwischenmenschlichen Momente fast nicht zu ertragen.
    Da der emotionale Bezug zur Geschichte und den Protagonisten dadurch gänzlich verloren geht, wirken auch die zahlreich gesäten Zeitlupensequenzen fast immer unfreiwillig komisch.
    Das alles ist unglaublich schade, da der Katastrophenfilm eigentlich eine hervorragende Ausgangslage bot, um einen spannenden und mitreißenden Genrevertreter zu liefern. Dabei wären sogar die teils schwachen Effekte aus dem Computer zu verkraften gewesen. Aber Chan konzentriert sich so sehr darauf, jeden erdenklichen Augenblick episch wirken zu lassen, dass das ganze Werk nicht mehr ernst zu nehmen ist und ins Lächerliche abrutscht. Dabei sind die zahlreichen Logiklöcher noch gar nicht mit einberechnet.

    Fans von Katastrophenfilmen kommen aber zumindest bei den aufwendigen, oft beeindruckenden Feuer-Szenen auf ihre Kosten - und davon gibt es wahrlich reichlich. Diese muss man auch durchaus loben, da sie immer wieder spektakuläre Einzelaugenblicke liefern. Im Kontext verlieren sie nur leider fast komplett ihre Wirkung.

    © 2020 Capelight Pictures

    Fazit


    The Bravest bietet jede Menge spektakuläre Flammen - aber noch viel mehr Pathos und Heldengetue, bei dem selbst Michael Bay-Filme blass wirken. Dadurch verliert das Werk vollkommen an Ernsthaftigkeit und rutscht in die Lächerlichkeit. Gepaart mit Figuren, deren Schicksale einem gänzlich egal sind, kommt das durchaus vorhandene Potential restlos abhanden.


    4/10

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    Infos
    Originaltitel:
    烈火英雄 (LièHuǒ Yīngxióng) / The Bravest (englischer Titel)
    Land:
    China
    Jahr:
    2019
    Studio/Verleih:
    Capelight Pictures
    Regie:
    Tony Chan
    Drehbuch:
    Chao Wang, Yonggan Yu
    Genre:
    Action
    Start (DE):
    28.02.2020 (Heimkino)
    Laufzeit:
    118 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • The-Bravest-01.jpg

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