Übersicht
Einleitung
In vielen Horrorfilmen und Thrillern geht es um den Horror, den man sehen und spüren kann, was aber, wenn die Bedrohung zwar genau vor deiner Nase ist, du sie aber nicht sehen kannst? Mit dem Gedanken beschäftigt sich Leigh Whannell in seinem Horrorthriller Der Unsichtbare und greift auf ein zwar bekanntes Thema zurück, jedoch im neuen Gewand. Ob ihm das gelungen ist?

Kritik
Cecilia ist in ihrer Beziehung gefangen. Adrian ist ein Narzisst, bestimmt ihr Leben und will sie an sich binden, wird auch handgreflich. Für Cecilia gibt es nur einen Ausweg: Flucht. Sie bittet ihre Schwester um Hilfe, um sich aus Adrians Fängen zu befreien, kommt schließlich bei einem befreundeten Polizisten und seiner Tochter unter. Als Adrian schließlich Selbstmord begeht und ihr ein Vermögen hinterlässt, beschleicht Cecilia der Verdacht, dass ihr Ex seinen Tod nur inszeniert hat und ihr näher ist, als sie es je für möglich gehalten hat. Schnell muss sie festellen, dass Adrian einen Weg gefunden hat, sich unsichtbar zu machen, um ihr das Leben zur Hölle zur machen. Oder bildet sie sich alles bloß ein?

Die letzten zwanzig Minuten hingegen wissen nicht wirklich zu überraschen, ein etwas anderes Ende hätte der Geschichte sicherlich gut getan, dennoch ändert es nichts an der Tatsache, dass Leigh Whannell eine dichte Atmosphäre kreiert hat und in ein bis zwei Szenen auch durchaus überraschen kann - ob der Film nun wirklich eine Laufzeit von über zwei Stunden gebraucht hätte, sei aber einaml dahingestellt.
Schauspielerisch gibt es eigentlich nicht viel zu meckern, da Der Unsichtbare quasi eine One Woman Show ist, die von Elisabeth Moss erstklassig gemeistert wird. Egal ob sie Angst hat oder sich am Rande des Wahnsinns bewegt, die Schauspielerin beweißt einmal mehr, was sie drauf hat und schafft es, den Film allein auf ihren Schultern zu tragen.
Inszenatorisch befindet sich der Film auf wirklich gutem Niveau, besonders wenn man bedenkt, dass das Budget bei gerade einmal 7 Millionen Dollar lag. Ursprünlich war der Film ganz anders geplant, und zwar als Big Budget Film im Universal Monster Universe, zu dem bereits Die Mumie mit Tom Cruise gehörte. Nachdem dieser Film jedoch gefloppt war, nahm sich Jason Blum der Sache an, änderte die Idee von Humor und Action zu einem reinrassigen Thriller, der nur einen Bruchteil von dem kosten sollte, wie ursprünlich der Plan war. Gott sei Dank, sei hier gesagt, den Der Unsichtbare ist ein ernster Film und eine Atmosphären-Bombe geworden. Die Effekte sind durchweg solide, die Kulissen toll gewählt, zudem gibt es einige tolle Kamerafahrten und einen guten, wenn auch dezenten Score. Einziges Manko ist, dass manche Szenen schlecht ausgeleuchtet wurden, aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Fazit
Der Unsichtbare ist ein spannender, sehr atmosphärischer und von Elisabeth Moss erstklassig gespielter Horrorthriller geworden, den man rein inszenatorisch nur vorwerfen kann, dass er in der zweiten Hälfte etwas abdriftet und das Ende zu gewollt wirkt. Vielleicht wären hier zwanzig Minuten weniger mehr gewesen. Dennoch ein guter Film, dessen Besuch im Kino sich lohnt.
7/10










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