ZeroZeroZero - Staffel 1

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  • Einleitung


    Selten wird das Thema Mafia so authentisch aufgearbeitet, wie bei den Projekten von Stefano Sollima. Mit unter anderem der Serie Gomorrah und Filmen wie Suburra oder zuletzt die Hollywood-Produktion Sicario 2 konnte er sich einen stabilen Namen erarbeiten. Nun kehrt er mit ZeroZeroZero zurück und widmet sich abermals dem Drogenhandel und den Mafiageschäften. Dramaturgische Hilfe bekam er wie bei Gomorrah wieder von Roberto Saviano, der nicht nur die Romanvorlage lieferte, sondern auch an der Serie mitproduzierte. Saviano ist für seine detailreichen aber vor allem authentischen Ausführungen der Abläufe bekannt, wodurch er der Mafia seit etlichen Jahren ein Dorn im Auge ist.

    ZeroZeroZero befasst sich mit der Kokainlierferung von der Bestellung bis hin zum Endabnehmer. Dabei stehen die verschiedensten Instanzen im Fokus, die damit zu tun haben - ob der Geschäftsmann, der Dealer oder der Drogenbaron, alle sind miteinander verknüpft und überall können Reibungen entstehen.

    Als Darsteller konnten für die Serie unter anderem Andrea Riseborough (Mandy), Gabriel Byrne (Hereditary) und Dane DeHaan (Chronicle) gewonnen werden.

    Sollima führte bei den ersten beiden Episoden selbst Regie.

    © 2020 Studiocanal


    Kritik


    Stefano Sollima beweist einmal mehr, dass sein Name für inszenatorische und inhaltliche Qualität steht. Detailreich werden in ZeroZeroZero die Lieferungsanläufe eines Drogengeschäfts präsentiert und welche Reibereien es zwischen den einzelnen involvierten Interessenten entstehen. Dabei bekommt man nicht nur einen interessanten Einblick in die zahlreichen verschiedenen Gruppierungen und ihre Beweggründe, sondern auch einmal mehr eine visuell makellose Darstellung dieser. Optisch kann man dem Werk wahrlich keine Vorwürfe machen. In einnehmenden Bildern wird hier die Geschichte präsentiert. Dabei kommt auch die Action nicht zu kurz, die ebenfalls anstandslos eingefangen wurde.

    Jedoch kommt die Serie bei einem wichtigen Punkt spürbar ins Straucheln - die Figuren. Zwar bietet ZeroZeroZero durchaus vielschichtige Charaktere, die jedoch jegliche Sympathien vermissen lassen. So fällt es unglaublich schwer eine Bindung zu den Figuren aufzubauen und folglich erweist sich das Mitfiebern als problematisch. Obwohl die Handlung interessant, die Figuren abwechslungsreich, die Inszenierung tadellos ist, wird man einfach nicht richtig mitgerissen. Das Schicksal der Beteiligten ist einem gänzlich egal, was sich auch negativ auf die Spannung auswirkt. Dadurch entwickelt sich ZeroZeroZero zu einer unterkühlten und distanzierten Darbietung. Emotional wird der Zuschauer leider zurückgelassen und das obwohl die Darstellerleistungen durchweg souverän sind.

    Dennoch bleibt die Reise des Kokains interessant. Denn wie sich die verschiedenen Verbrecher in den unterschiedlichen Teilen der Welt organisieren bleibt eine faszinierende Studie. Morden die einen im Verborgenen, präsentieren die anderen ihre Bluttaten ganz öffentlich. Mittendrin bleibt die Lieferkette des Kokains, die sich von Mexiko über islamisierte Wüstengebiete bis hin nach Italien zieht. Immer wieder verschiebt sich dabei die Macht und der Einfluss der Personen und Organisatoren hinter diesem Vorhaben. Das klingt alles interessant, ist es auch - aber vollends mitreißend dank der fehlenden Bindung zu den Figuren ist es leider nicht.

    © 2020 Studiocanal


    Fazit


    Mit ZeroZeroZero ist den Machern rund um Stefano Sollima einmal mehr ein handwerklich wie inhaltlich interessantes Projekt geglückt, das detailreiche Einblicke in den Lieferweg des Kokains offenbart. Jedoch kann man leider mit keiner Figur so richtig mitfiebern, wodurch der Zuschauer emotional auf der Strecke bleibt.


    6/10

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    Infos
    Originaltitel:
    ZeroZeroZero
    Land:
    Italien
    Jahr:
    2020
    Studio/Verleih:
    Sky / Studiocanal
    Kamera:
    Paolo Carnera, Romain Lacourbas
    Musik:
    Mogwai
    Genre:
    Thriller, Crime
    Darsteller:
    Andrea Riseborough, Dane DeHaan, Tchéky Karyo, Gabriel Byrne
    Start (DE):
    07.05.2020 (Heimkino)
    Start (USA):
    09.03.2020
    Laufzeit:
    ca. 55 Minuten pro Folge (8 Folgen)
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Bilder
    • ZeroZeroZero-02.jpg

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