Übersicht
Einleitung
2017 erschien mit Dark die erste deutsche Eigenproduktion des Streamingdienstes 'Netflix'. Schnell entwickelte sich nicht nur in Deutschland eine große Fangemeinde um die Serie, auch international feiert Dark große Erfolge und ist bei Kritikern und Zuschauern gleichermaßen hoch im Kurs. Nach zwei erfolgreichen und fragenaufwerfenden Staffeln, folgt nun endlich das große Finale in der dritten Staffel. Der Kreis schließt sich und es wurden seitens der Produzenten Antworten versprochen.
In der dritten und letzten Staffel von Dark laufen alle Fäden auf spektakuläre Weise zusammen und gehen weit über das Konzept von Zeit und Raum hinaus. Nachdem er in einer neuen Welt angekommen ist, versucht Jonas zu ergründen, was dieses neue Winden für sein eigenes Schicksal bedeutet. Die anderen, die in der alten Welt zurückgeblieben sind, arbeiten verzweifelt daran, die Schleife zu durchbrechen, die jetzt nicht nur die Zeit, sondern auch den Raum verändert. Zwei Welten, eine helle und eine dunkle. Und mittendrin eine tragische Liebesgeschichte mit epischen Auswirkungen.

Kritik

Die Geschichte bleibt auch in den finalen acht Episoden durchgehend spannend und kann mit einer komplexen, jedoch niemals unübersichtlichen Erzählung punkten. Im Laufe dieser acht Episoden schaffen es die Macher gleichermaßen neue Fragen aufzuwerfen, aber gleichzeitig auch Antworten zu geben, die schlussendlich zu einem befriedigenden Abschluss führen. Es ist der Drehbuchautorin Jantje Friese hoch anzurechnen, dass sie bereits von Episode 1 an einen Plan vor Augen hatte und diesen bis zum Schluss konsequent durchführen konnte. Jeder noch so unscheinbare Hinweis könnte im letzten Zyklus eventuell nochmal von Bedeutung sein, frühere Ereignisse erscheinen in neuem Licht; und das wichtigste: Es funktioniert. Mit der finalen dritten Staffel kann Dark einen allumfassenden Bogen spannen, der logisch erscheint und auf allen bisherigen Erklärungen fußt, ohne dass das Gefühl aufkommt, als hätte man gar nicht wirklich gewusst, wo man am Ende hin will und wie man dorthin gelangt. Dark präsentiert mit dieser letzten Staffel einen gelungenen, intelligenten Abschluss, der so gut wie alle Fragen beantwortet und die Serie zu einem rühmlichen Ende bringt.
Doch was wäre eine gute Geschichte, ohne die jeweiligen Schauspieler? Glücklicherweise ist 'Netflix' hier den Weg gegangen und hat sich nicht auf große Namen verlassen, wie bspw. 'Amazon Prime Video' mit ihrer ersten deutschen Originalserie. Für jede Figur wurde seit der ersten Folge eine passende Person gecastet, die den Geist der Figur verkörpern kann. Besonders hervor stechen hier seit jeher Oliver Masucci, Mark Waschke und Julika Jenkins. Aber auch die wenigen Neuzugänge in der dritten Staffel wissen zu überzeugen und können ihren Teil zum großen Ganzen beitragen. In den großen emotionalen Momenten, die erwartungsgemäß den von Louis Hofmann und Lisa Vicari gespielten Charakteren Jonas und Martha gehören, und in denen sich ein großer Teil der Lösung enthüllt, da können beide mit einem nuancierten Schauspiel punkten, welches Lisa Vicari in den vorherigen Episoden meist etwas schwer gefallen ist. Doch gerade sie hat in dieser Staffel einen guten Sprung nach vorne gemacht und weiß das Publikum für sich einzunehmen.
Dass 'Netflix' dem kreativen Team hinter der Kamera freie Hand gelassen hat ist bemerkenswert und lohnend. Mit Dark ist die deutsche Serienlandschaft durchgerüttelt worden und dieser Big Player namens 'Netflix' zeigte den hiesigen Verantwortlichen, dass auch Deutschland gute Genreserien hervorbringen kann, wenn man die Kreativen einfach machen lässt und das nötige Budget bereitstellt.

Fazit
Mit Dark konnte 'Netflix' einen einstigen Überraschungshit zu einem weltweiten Siegeszug ausbauen; auf der ganzen Welt wird die Serie gefeiert und dutzende Theorien aufgestellt, wie alles zusammenpasst. Und vielleicht ist am Ende doch Gretchen für alles verantwortlich, wie eine humorvolle Theorie aus der internationalen Fangemeinde spekuliert. Nicht umsonst hat Dark vor kurzem die Wahl zur beliebtesten 'Netflix'-Serie gewonnen, denn sie ist über den gesamten Verlauf nicht nur komplex, sondern auch klug inszeniert und geschrieben, gut gespielt, spannend und lädt zum Rätseln ein, wie denn alles zusammenpasst und wie der ewige Kreislauf durchbrochen werden kann mit dem letzten Zyklus.
8/10










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