Home - Ein smektakulärer Trip

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  • Intergalaktischer Animationsfilm über Aliens mit dem Namen Boovs, die die Erde zu ihrem neuen Heimatplaneten machen und damit beginnen, die Menschen umzusiedeln.

    Alle, die letztes Jahr bei "Rio 2" oder "Mr. Peabody & Sherman" im Kino waren, dürften den Kurzfilm "Almost Home" gesehen haben, der die Boovs und ihren Kapitän zeigte. Dieser vierminütige Clip stieß schon auf wenig Gegenliebe, doch da war Home - Ein smektakulärer Trip bereits in der Mache. Jetzt, ein Jahr später, schaffen es die lilafarbenen Außerirdischen in einem Spielfilm auf die Leinwand. Mit mehr Zuneigung?

    Kritik:
    Da sind sie nun, die niedlichen Wesen aus dem Hause 'Dreamworks'. Und ehe man sich versieht, befindet man sich glatt in der Invasion: Die Boovs siedeln nämlich die Menschen nach Australien um und besetzen den Rest der Welt. Dies alles gelingt mit viel Fantasie. Aber auch das Auto, das die Hauptfigur Oh zusammenschustert, hat einiges zu bieten: Es wird durch eine Slushmaschine angetrieben und man sprudelte hier nur so vor Ideen. Das zieht sich übrigens durch den gesamten Film. Auf der einen Seite mag das zwar schön sein, jedoch wirkt der Film dadurch an vielen Stellen total überladen. Weniger ist manchmal mehr. Zu wenig wird hingegen auf die Farbe der Boovs eingegangen, die sich bei verschiedenen Gefühlen ändert. Zwar leuchten die kleinen Boovs immer mal wieder anders koloriert auf, allerdings nur für kurze Zeit und das viel zu selten. Hier hätte man viel mehr herausholen können, der potenzielle Spielraum wird nicht mal ansatzweise ausgereizt. Und damit wären wir auch schon wieder beim Thema zu viel/zu wenig: Home - Ein smektakulärer Trip besticht in seinen ruhigen Momenten durch Gefühl und auch Humor, der, wenn er denn mal platziert eingesetzt wird, durchaus funktioniert. Nur leider ist das nicht oft der Fall. Statt ausgeklügelter Situationskomik versucht man auf Biegen und Brechen, den Zuschauer zum Lachen zu bringen, was mitnichten gelingt. Und so passiert es, dass manche Witze deutlich nerviger als lustig erscheinen. Ein Beispiel hierfür ist die ausgiebige Freude Ohs. Nachdem Bastian Pastewka schon den Titelhelden Baymax in "Baymax - Riesiges Robuwabohu" synchronisierte, leiht er nun auch Oh seine Stimme. Doch was in Baymax noch funktionierte, scheitert in Home - Ein smektakulärer Trip an dieser Stelle. So ist sein frohlockendes Lachen mitsamt im-Kreis-drehen ein echter Belastungstest für das Nervenkostüm.



    Die Story an sich ist schnell erzählt und obendrein auch noch ziemlich langweilig. Zwar versucht man, immer mal wieder etwas an Fahrt zu gewinnen, jedoch bewegt man sich kaum vom Fleck und weiß den Zuschauer einfach nicht durchgängig zu unterhalten. So ist die Geschichte nicht nur vorhersehbar, sondern auch noch langatmig. Immerhin bekommt der Film gegen Ende nochmal die Kurve und kann Gefühle wecken. Erst hier wird es dann auch mal niedlich, selbst wenn man sich sofort in Tips Katze verlieben wird. Die Message, die der Film vermitteln möchte, ist jetzt zwar ebenfalls keine Neuheit, aber den Kleinen dürfte es ein schöner Wink sein, wenn sie über Umwege mitgeteilt bekommen, dass auch Außenseiter eine Daseinsberechtigung haben und Fehler zum Leben einfach dazugehören.


    Die Animationen sind okay, dennoch sind die Boovs kaum etwas besonderes. Hier hätte man viel mehr machen können, doch agierte man hier eher ohne Kreativität. Die unzähligen Beine spielen so gut wie gar keine Rolle und auch das ganz große Geschäft kommt nicht zum Tragen. Hm... Das 3D kann man sich getrost schenken, nur wird für die Kinoauswertung wohl keine Wahl haben. Es gibt fast keine Popouts und auch die Tiefe lockt jetzt niemanden hinter dem Ofen hervor. Der Soundtrack ist mit seinem Plastikpop vollkommen mainstream. Die meisten Songs sind von Rihanna, die im Originalton Tip ihre Stimme lieh. Aber auch Jennifer Lopez, die Tips Mutter Lucy vertonte, darf nochmal ein Lied aus ihrem Repertoire zum besten geben. Mehr Eigenwerbung geht also kaum. Zumindest sorgt der Soundtrack hier und dort für gute Laune - sofern man mit dieser Musikrichtung denn etwas anfangen kann.



    Fazit:

    Viel gewollt, aber nur halb gekonnt. Home - Ein smektakulärer Trip verkommt zu einem sehr mäßigen Film, der nicht permanent unterhalten kann, dessen Humor mehr nervt als dass er gut platziert wurde und dabei eine Story aufweist, die das Rad nicht nur nicht neu erfindet, sondern auch noch stark vorhersehbar ist. Für einen netten Sonntagabend mit den Kindern ist der Film zu empfehlen, für das teure Kino nur bedingt.

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    Bewertung: 5/10


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    Infos
    Originaltitel:
    Home
    Land:
    USA
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    20th Century Fox, Dreamworks
    Regie:
    Tim Johnson
    Produzent(en):
    Suzanne Buirgy, Mireille Soria
    Drehbuch:
    Tom J. Astle, Matt Ember
    Kamera:
    -
    Musik:
    Lorne Balfe
    Genre:
    Animation
    Darsteller:
    Stimmen im Original:
    Jim Parsons, Rihanna, Steve Martin, Jennifer Lopez

    Deutsche Stimmen:
    Bastian Pastewka, Uwe Ochsenknecht
    Inhalt:
    Die Boovs machen die Erde zu ihrem neuen Heimatplaneten und beginnen damit, alles neu zu organisieren. Die Menschen werden unfreiwillig umgesiedelt. Als jedoch Tip, ein cleveres junges Mädchen, der Gefangenschaft entgeht, wird sie auf einmal zur unfreiwilligen Komplizin von Oh (gesprochen von Bastian Pastewka), einem verstoßenen Boov auf der Flucht. Schon bald erkennen die beiden ungleichen Freunde, dass es um viel mehr geht, als nur intergalaktische Beziehungen zu retten. Und so begeben sie sich auf eine fantastische Reise voll Spaß und Abenteuer, die ihr Leben und ihre Welt für immer verändern wird.
    Start (DE):
    26. März 2015
    Start (USA):
    27. März 2015
    Laufzeit:
    94 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft
    Links
    Webseite:
    http://www.dreamworks.com/home/de/

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