Übersicht
Einleitung
Ho ho ho, es weihnachtet sehr. Wenn auch etwas blutiger als gewöhnlich. Mit Fatman präsentieren die Regisseure Eshom Nelms und Ian Nelms einen etwas anderen Blick auf den Weihnachtsmann und seine Taten und Gaben an Weihnachten.
Weihnachten nach Schema F ist so 2019, dieses Jahr wird zurückgeschossen, notfalls mit Atemmaske und Sicherheitsabstand. Der Weihnachtsmann, bis jetzt ein knuffiger, gutgelaunter Geselle, heißt nun Mel Gibson und hat die Faxen gestrichen voll: Von ungezogenen Rotzbengeln, von Walton Goggins, der als psychopathischer Killer Santa mit Kugeln beschenken möchte, und von allen anderen Stuhlsägern an seinem Kompetenzbereich sowieso.

Kritik

Doch wenn diese zähe Einstiegsphase überstanden ist, dann kann Fatman sein Potential größtenteils ausspielen. Die besondere Faszination zieht der Film aus seinen Darstellern. Mel Gibson als titelgebender Fatman, der Jahr für Jahr die Geschenke für all die Kinder herstellen und verteilen muss, hat sichtlich Spaß an seiner grummeligen Santa-Rolle. Dadurch, dass der Film seine Prämisse ziemlich ernst nimmt und ausschließlich daraus seine Komik bezieht, kann Gibson in der Rolle richtig aufgehen. Stets schlecht gelaunt, aber doch das Herz am rechten Fleck und für die Kinder das beste im Sinn. Doch den viel größeren Spaß bietet eindeutig Walton Goggins. Seine Rolle, als Auftragsmörder, der Santa nicht nur wegen des Auftrags töten will, sondern auch aus persönlichen Gründen, ist in seiner Rolle grandios. Er ist es auch, der für die meisten Lacher sorgt und ist das große Highlight des Films. Seine Verbissenheit beschert dem blutigen Treiben einige der besten Szenen des Films. Sei es seine Recherche nach dem Weihnachtsmann, wo er wohnt, wer ihn kennt, wer ihn zuletzt gesehen hat. Oder auch seine Vorbereitung auf das große Finale, Walton Goggins glänzt in jeder Szene.
So entspinnt sich eine skurrile Dynamik, während der Weihnachtsmann ahnungslos seiner Arbeit nachgeht und der Killer langsam, aber sicher seine Spur aufnimmt. Auf dem Weg dahin und im Finale selbst, bietet der Film ein paar Actionszenen, die einen angenehmen Gewaltgrad aufweisen, aber keineswegs übertrieben sind oder lächerlich wirken. Auch ist es gar nicht die Absicht des Films, einen blutreichen oder mit Leichen übersäten Weg zu zeigen, sondern eine vor allem in der Grundidee witzige Geschichte zu erzählen. Das gelingt über weite Strecken auch, zieht sich nur an der ein oder anderen Stelle etwas zu sehr in die Länge und wirft ein paar Szenen ein, die überflüssig sind und nichts zum Gesamtbild beitragen.
Fatman präsentiert sich in einem passend dreckigen Look, der zu der absurden Geschichte passt und das Geschehen authentischer erscheinen lässt. Untermalt mit einem zurückhaltenden, ja fast schon abwesenden Score unterstreicht der Film seine spaßig-absurd-düstere Atmosphäre und kann als Weihnachtsfilm der etwas anderen Art punkten.

Fazit
Insgesamt ist Fatman eine positive Überraschung und bietet auf der Habenseite mehr, als man annehmen könnte. Gerade die Ernsthaftigkeit, mit der das Geschehen erzählt und präsentiert wird lädt zum Schmunzeln ein, während die äußerst gut aufgelegten Darsteller die Kirsche auf der Sahne darstellen.
6/10










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ElMariachi90 -
Liest sich nach einem Titel, der genau meinen Geschmack trifft.