The Revenant - Der Rückkehrer (Special)

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  • REGENCY ENTERPRISES Präsentiert
    In Zusammenarbeit mit RATPAC ENTERTAINMENT
    Eine NEW REGENCY / ANONYMOUS CONTENT / M PRODUCTIONS / APPIAN WAY Produktion

    Ein ALEJANDRO G. IÑÁRRITU Film

    Kinostart: Mittwoch, 6. Januar 2016
    Laufzeit: 150 min


    THE REVENANT („The Revenant – Der Rückkehrer”, 2016), ist eine epische Geschichte die vom Überlebenskampf in einer unwirtlichen Natur erzählt. Sie basiert auf tatsächlichen Ereignissen. Bei einer Expedition tief in der amerikanischen Wildnis wird der legendäre Jäger und Abenteurer Hugh Glass (Leonardo DiCaprio) von einem Bären attackiert und von seinen Jagdbegleitern, die überzeugt sind, dass er dem Tod geweiht ist, zurückgelassen. Allein und dem Tode nah, denkt Glass aber nicht daran aufzugeben. Durch die Liebe zu seiner Familie und durch seinen übermenschlichen Willen zu überleben, begibt er sich auf eine Odyssee, durch einen unerbittlichen Winter und eine feindliche Wildnis. Er folgt dem Mann, der ihn betrogen hat: John Fitzgerald (Tom Hardy). Was als Rachefeldzug beginnt, mündet in einem heroischen Abenteuer, in dessen Verlauf Glass allen Herausforderungen trotzt und ihm am Ende Erlösung widerfährt. Bei THE REVENANT zeichnet Alejandro G. Iñárritu als Regisseur, Produzent und Ko-Autor verantwortlich.

    ÜBER DIE PRODUKTION




    Der Oscar®-prämierte Regisseur Alejandro G. Iñárritu erweckt in THE REVENANT die Legende von Hugh Glass auf der Leinwand zum Leben – als episches, im unwegsamen, unerforschten amerikanischen Grenzgebiet des 19. Jahrhunderts angesiedeltes Abenteuer. Der Film zeigt, wie sich ein Mann, der ums Überleben kämpft, dabei innerlich verändert – im Nordamerika des Jahres 1823 mit all seiner Schönheit, seinen Rätseln und Gefahren. THE REVENANT ist teils Thriller, teils abenteuerliche Reise durch die Wildnis. Der wuchtige Film beschäftigt sich nicht nur mit dem Überlebensdrang des Menschen, sondern hinterfragt auch Werte wie Würde, Gerechtigkeit, Glaube, Familie und Heimat.

    Iñárritu, den man durch Arbeiten wie 21 GRAMS („21 Gramm“, 2003), BABEL („Babel”, 2006) und BIRDMAN („Birdman, oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“, 2014), der den Oscar® in der Kategorie Bester Film erhielt, kennt, legt mit THE REVENANT sein erstes historisches Epos vor.
    Wieder gelingt ihm ein ultimativer Mix aus eindringlichen Bildern und höchster Emotionalität, der die Zuschauer in eine Zeit und an Orte versetzt, die sie so im modernen Kino noch nicht gesehen haben.

    Gedreht wurde in rauer Wildnis, die exakt jener Umgebung entspricht, durch die Glass und sein Treck sich in den 1800er-Jahren bewegten. Iñárritu und seine Crew wussten genau, welchen Herausforderungen sie sich bei diesem Dreh stellen mussten. Die Aufnahmen fanden in unwirtlichen, kaum erschlossenen Regionen von Kanada und Argentinien statt, in Gegenden, die für ihre berüchtigten Wetterumschwünge bekannt sind. So war gewährleistet, dass das Publikum verstand, welchen Gefahren die Trapper zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgesetzt waren.

    Iñárritu arbeitete eng mit dem Oscar®-nominierten Golden-Globe-Gewinner Leonardo DiCaprio zusammen, der in der fordernden Rolle des Glass sowohl seine ganze Physis als auch sein außergewöhnliches darstellerisches Talent unter Beweis stellen durfte. An seiner Seite agieren der BAFTA-Gewinner Tom Hardy sowie die gefeierten Schauspieler Domhnall Gleeson und Will Poulter, die Iñárritu mit sicherer Hand durch die so noch nie gezeigte amerikanische Vergangenheit führt. Zur internationalen Besetzung gehörten auch indigene Darsteller. Der Regisseur kooperierte zudem erneut mit dem mit zwei Oscars® ausgezeichneten Emmanuel „Chivo” Lubekzi, der für seinen außergewöhnlichen Stil bekannt ist. Seine Kamera gleitet förmlich durch die Landschaft, nur um – wenn notwendig – ganz nah an die Protagonisten heranzurücken, so dass man meint, ihren Atem zu spüren. Ausgiebig konsultierte Iñárritu seine historischen Berater, um die Kämpfe der Indianerstämme mit den Trappern und Siedlern möglichst authentisch einzufangen – jene blutigen Auseinandersetzungen, die zum Mythos wurden.

    Die Saga von Glass beginnt im Jahr 1823, als er sich wie Tausende andere Menschen ins Pelzgeschäft, einer neuen Kraft in der US-Wirtschaft, begibt. Es war die Zeit, in der man beschloss, die Wildnis zu erobern und zu besiedeln – und dazu bedurfte es besonders tapferer Männer. Und so strömten sie ins noch unbekannte Territorium, befuhren unbekannte Flüsse und verschwanden in dichten Wäldern – nicht aus Abenteuerlust, sondern allein wegen des zu erwartenden Profits. Das führte zu harten Auseinandersetzungen mit den eingeborenen Stämmen, die dieses Land seit Urzeiten bewohnten und als ihr Zuhause beanspruchten.
    Viele dieser Männer starben, ohne dass man sich an ihre Namen erinnert, aber Glass hat es in die Annalen der amerikanischen Folklore geschafft – schlichtweg deshalb, weil er nicht aufgab. Seine Legende begann damit, dass er eines Tages einem der im Westen gefürchteten Grizzlybären gegenüberstand. Für die meisten noch so tapferen und erfahrenen Trapper hätte dies den sicheren Tod bedeutet. Nicht so für Glass. In Iñárritus Version der Mär klammert sich der schwer verletzte Glass ans Leben – und wird gleichzeitig von seinen Begleitern im Stich gelassen. Was seinen Überlebenswillen nur noch mehr beflügelt. Der vom Bären übel zugerichtete Glass kämpft sich durch die unbekannte Wildnis zurück in die Zivilisation. Um die Rechnung mit seinen alten Kumpanen zu begleichen, begibt er sich auf eine gefährlichen Weg - – und findet dabei zu sich selbst. Dabei lernt Glass, dass die Wut, die ihn einst antrieb, nicht heilsam ist und schließt so letztendlich Frieden mit seinen inneren Dämonen. Er wird zum „Revenant”, zum „Rückkehrer”, zum Mann, der von den Toten zurückgekehrt ist.

    Iñárritu führt aus: „Die Geschichte von Glass stellt Fragen: Wer sind wir, wenn man uns komplett ausgeraubt hat? Aus was sind wir gemacht und wozu sind wir fähig?”

    Leonardo DiCaprio fügt hinzu: „THE REVENANT ist eine unglaubliche Reise durch das noch nicht kartographierte, höchst gefährliche Amerika. Es geht um die Kraft des menschlichen Geistes. Die Story von Hugh Glass beinhaltet alle Elemente einer klassischen Lagerfeuerlegende, Alejandro nutzt sie aber, um zu erzählen, zu was der Mensch unter extremen Bedingungen fähig ist. Was kann er da leisten und was passiert, wenn man all dieses unglaubliche Ungemach durchgemacht hat?”

    Für Iñárritu stellte THE REVENANT im Vergleich zu seinem in einer hermetischen Innen- und Kopfwelt angesiedelten BIRDMAN eine Kehrtwendung um 180 Grad dar. Da hatte er sich mit neuzeitlichen Neurosen beschäftigt, nun hat der Regisseur im Wortsinn großes Kino geschaffen. Ein Epos, verwurzelt in der amerikanischen Historie zwischen Barbarei und Zivilisation, Ruhe und Ehrgeiz.

    „Über fünf Jahre lang habe ich mich mit diesem Traumprojekt befasst”, sagt Iñárritu. „Es erzählt eine packende, hoch emotionale Geschichte, die vor einem majestätischen Hintergrund spielt.
    Sie handelt von Trappern, die seelisch über sich hinauswuchsen, obwohl sie körperlich extrem leiden mussten. Obwohl vieles an Glass’ Story unecht klingen mag, versuchten wir mit unserem Film, jenen Männern, die dieses unerforschte Land eroberten, treu zu bleiben.
    Wir haben uns schwierigsten technischen und physischen Herausforderungen gestellt, um dieses Abenteuer möglichst ehrlich und mit viel Emotion umzusetzen.”

    Iñárritu war besonders davon angetan, wie der Mensch im Augenblick höchster Gefahr über sich hinauszuwachsen vermag, wie er Wege findet, um zu überleben. Der weltberühmte Bergsteiger Reinhold Messner hat sich diesbezüglich einmal wie folgt geäußert: „Wir lernen in diesen Momenten nicht, wie stark wir sind. Wir lernen vielmehr wie zerbrechlich, wie schwach wir sind. Dieses Gefühl lernt man erst kennen, wenn man plötzlich immensen Gefahren gegenübersteht“. Die Kostümdesignerin Jacqueline West bestätigt dies: „Glass sieht sich plötzlich mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert – und das ist eine überwältigende Erkenntnis.”

    Die Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit wird auch in der ungewöhnlichen Vater-Sohn-Geschichte gespiegelt – im Moment des Verlustes beginnt Glass stärker am Leben zu hängen als zuvor.

    THE REVENANT ist eine Geschichte über den unbedingten Überlebenswillen, aber auch eine von inspirierender Hoffnung”, weiß Iñárritu. „Für mich war es wichtig zu zeigen, dass es in meinem Abenteuer auch um Wunder und (Selbst-)Erkenntnis geht, um die Erforschung der Natur und auch die der Natur des Menschen.”

    Produzent Steve Golin dazu: „Alejandro arbeitet immer die Wahrheit heraus, kommt zum Punkt – ganz egal was für eine Art Film er gerade dreht. Seine Filme sind sehr hemdsärmelig, sehr roh – und gleichzeitig unglaublich spirituell. Und gerade für THE REVENANT erweist sich das als die ideale Mischung.”

    20th Century Fox und New Regency präsentieren THE REVENANT mit Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson, Will Poulter, Forrest Goodluck, Paul Anderson, Kristoffer Joner, Joshua Burge und Duane Howard in den Hauptrollen.
    Regie führte Alejandro G. Iñárritu nach dem Drehbuch, das er und Mark L. Smith verfassten und das teilweise auf Michael Punkes Roman Der Totgeglaubte basiert.

    Als Produzenten zeichnen Iñárritu, Arnon Milchan (12 YEARS A SLAVE, „12 Years A Slave“, 2013, GONE GIRL,( „Gone Girl – Das perfekte Opfer“, 2014)), Steve Golin (BABEL, „True Detective“), Mary Parent (GODZILLA, („Godzilla“, 2014), NOAH („Noah“, 2014)), Keith Redmon und James Skotchdopole (BIRDMAN; DJANGO UNCHAINED, („Django Unchained“, 2012)), als Ausführende Produzenten James Packer (THE LEGO MOVIE, („The Lego Movie“, 2014)), Jennifer Davisson (THE IDES OF MARCH, („The Ides of March – Tage des Verrats“, 2011)), David Kanter (RENDITION, ( „Machtlos“, 2007)) und Brett Ratner (X-MEN: LAST STAND, („X-Men – Der letzte Widerstand“, 2006)) verantwortlich. Zum Team gehörten der bereits zweimal mit einem Oscar® prämierte Kameramann Emmanuel „Chivo“ Lubezki, ASC/AMC (GRAVITY, („Gravity“, 2013), BIRDMAN), Produktionsdesigner Jack Fisk (THERE WILL BE BLOOD, („There Will Be Blood“, 2007)), Cutter Stephen Mirrione, A.C.E. (THE HUNGER GAMES, („Die Tribute von Panem – The Hunger Games“, 2012)), Rich McBride (GRAVITY), der die visuellen Effekte überwachte, sowie die Kostümdesignerin Jacqueline West (THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON, („Der seltsame Fall des Benjamin Button“, 2008)).


    DIE LEGENDE VON HUGH GLASS

    Seit zwei Jahrhunderten ruft Hugh Glass’ Geschichte großes Erstaunen hervor. Selten ist ein Mann, ob körperlich oder geistig, so über sich hinausgewachsen. Über die frühen Jahre des historisch verbrieften, 1773 in Philadelphia geborenen Glass weiß man wenig, man mutmaßt jedoch, dass er in jungen Jahren als Pirat zur See gefahren ist. In den 1830ern reiste er in den Westen, 1823 unterschrieb er einen Arbeitsvertrag bei Captain Andrew Henry, der eine Expedition leitete, in deren Verlauf der Missouri River erforscht werden sollte. Als die Forscher nahe eines Ortes, den man heute als Lemmon, South Dakota, kennt, Halt machten, wurde Glass von einem Grizzlybären überfallen und schwer verletzt. Die Männer, die abgestellt wurden, um auf ihn aufzupassen, ließen ihn jedoch in Stich, weil sie fälschlicherweise annahmen, dass er bald sterben würde.

    Glass selbst hat keine persönlichen Aufzeichnungen hinterlassen, es existiert lediglich ein an seine Eltern adressierter Brief, in dem er von einem Begleiter erzählt, der von den Arikara-Indianern getötet wurde. Als er nach dem Bärenangriff unerwartet lebendig auftauchte, war dies eine Sensation, die in allen Zeitungen landesweit für Schlagzeilen sorgte. Seit jenen Tagen sind immer wieder Biographien und Bücher über Glass erschienen, aber erst 2002 publizierte Michael Punke den ersten ernstzunehmenden, sorgfältig recherchierten Roman über den Trapper und dessen Leben: The Revenant: A Novel of Revenge. (Der Totgeglaubte). Interessanterweise arbeitete Punke auch als Handelsvertreter und hat sich von Kindheit an mit dem Leben der Trapper beschäftigt und sich dabei besonders für Glass interessiert. So ist wohl das detailreichste Buch entstanden, das je über den legendären Mountain Man verfasst wurde.

    In Publishers Weekly wurde der Roman, der besonders von Lesern von Abenteuergeschichten geschätzt wird, wie folgt gepriesen: „Eine faszinierende Mär über Heroismus und einen obsessiven Rachefeldzug.” Zu den Fans des Buches zählen auch die Produzenten Steve Golin, Keith Redmon und David Kanter, die die Firma Anonymous Content betreiben.

    „Ich war schon immer ein Fan von Survival-Filmen, die in der Wildnis spielen und dachte mir gleich, dass dieser Roman sich hervorragend als Basis für ein ungewöhnliches, andersartiges Kinoabenteuer eignen würde”, erinnert sich Golin.

    „Für David, Keith und mich war er eine lange gemeinsame Reise und es hat uns große Freude gemacht, dass wir den Roman mit viel künstlerischem Willen und außergewöhnlich talentierten Mitarbeitern entsprechend umsetzen konnten. Das war alles andere als leicht, aber das Ergebnis hat sämtliche Mühen gelohnt.”

    Als Drehbuchautor verpflichtete Anonymous Content Mark L. Smith. Er sah in seinem Drehbuch die Chance, den Zuschauern eine amerikanische Wildnis zu vermitteln, wie man sie sich in unserer heutigen, hoch technisierten Gesellschaft kaum noch vorzustellen vermag.

    „Wenn man in den 1820ern in der Wildnis zurückgelassen wurde, dann war man wirklich in der Wildnis. Man konnte nicht einfach zum iPhone greifen”, witzelt Smith. „Glass erlebt Dinge, die man sich kaum vorzustellen vermag. Er stürzt einen Wasserfall hinab oder verteidigt einen erlegten Büffel vor Wölfen. Sein Leben ist ein einziges gefährliches Abenteuer, aber auch eine reiche, spirituelle Reise. Mir schwebte gleich ein unglaublich visuelles Spektakel vor.”

    Dieser Traum ging in Erfüllung, als Iñárritu sein Interesse bekundete, Regie zu führen. Er wollte das Publikum in eine unbekannte, faszinierende Welt entführen – und dabei doch zugänglich und verständlich bleiben. „Diese Geschichte ist so ganz anders als alles andere, was Alejandro bislang gemacht hat. Ich war zunächst geradezu geschockt, dass er hier mitmachen wollte”, gibt Smith unumwunden zu. „Aber in dem Moment, in dem er sich mit meinem Skript auseinanderzusetzen begann, erwachte es förmlich zum Leben. Er ist so voller Hingabe, so kreativ. Es war eine tolle Zusammenarbeit.”

    Bei New Regency war man begeistert, mit Iñárritu kooperieren zu dürfen. CEO und Präsident Brad Weston meint dazu: „Wir stimmten vollkommen mit Alejandros Vision überein – wir verstanden die Herausforderungen, die nötig waren, um dieses epische Abenteuer entsprechend umzusetzen. Wir hatten hier die Möglichkeit, zu den Wurzeln unserer Firma zurückzukehren. Unser Unternehmen, so haben wir es uns auf die Fahnen geschrieben, setzt sich voll für seine Filmemacher und deren Vorstellungen ein. Wir erkannten, dass es sich hierbei um ein überaus künstlerisches Projekt handelte, das gleichzeitig aber auch über reichlich Massenappeal verfügte.”


    Iñárritu erweiterte die ohnehin von wenig Fakten belegte Story von Glass um einige fiktionale Momente, tauchte aber gleichzeitig tief in die Psyche seines Helden ein, um Themen zu erforschen, die sich unter der Oberfläche abspielen. „Mich interessierten nicht nur die physischen Herausforderungen, mit denen sich Glass und Fitzgerald konfrontiert sahen, sondern auch deren unterschiedlichen Psychologien – etwa ihre Träume und (Verlust-)Ängste”, erklärt der Regisseur. „Die Storyline war ein hervorragendes Fundament, aber es ist hier wie auch in der Musik. Will heißen: Der Plot ist der Score, die Soli, ob Trompete oder Klavier, reflektieren, was in ihren Gehirnen vorgeht.”

    Für DiCaprio war Iñárritus Mitarbeit am Drehbuch unübersehbar. Er hatte diesem deutlich seinen Stempel aufgedrückt. „Als Alejandro an Bord kam, war das für mich ein zusätzlicher Anreiz, weil er ein so einzigartiger Filmemacher ist”, weiß der Schauspieler. „Er versteht es einfach, das Publikum mit seinen Filmen in den Bann zu schlagen. Einerseits hat man es hier mit einer einzigartigen, existenzialistischen Überlebensstudie zu tun, andererseits versteht es Alejandro, mit unterschiedlichsten Nuancen viel Subtext in den Plot einzubringen.”

    Da nur einige wenige historische Fakten bekannt sind, setzte die Story viel Vorstellungskraft voraus. Zwei simple Worte verdeutlichen den Ansatz von Iñárritu und Smith: kulturelle Authentizität. „Alles wurde sehr sorgfältig recherchiert, beispielsweise wie die Frontiersmen sprachen oder welche Werkzeuge sie benutzten. Das Publikum sollte die Möglichkeit bekommen, vollständig in diese historische Welt einzutauchen”, sagt Smith.

    Iñárritu machte es sich zur Aufgabe, eine vergangene Welt wiederzubeleben. Am ersten Drehtag versammelte er das Team am Ufer des Bow River in Alberta – und schon bald fanden sich die Schauspieler für eine actiongeladene Szene im eiskalten Wasser wieder. Jeder kam so zu seiner roten Nase. Craig Falcon vom Stamm der Blackfoot, beriet das Team in kulturellen Fragen und leitete – unterstützt von den Stammesältesten der örtlichen Stoneys – eine Zeremonie, bei der der Film und das Land gesegnet wurden. Alles sollte unter einem guten Stern stehen. Nachdem das Ritual abgeschlossen war, bat Iñárritu die rund 300 anwesenden Leute, sich schweigend bei den Händen zu nehmen. Dann schritt man gemeinsam in den Fluss hinein und verstreute Rosenblüten.


    LEONARDO DiCAPRIO spielt HUGH GLASS

    Leonardo DiCaprio hat schon eine Vielzahl unterschiedlichster Charaktere verkörpert – von Howard Hughes über Jay Gatsby bis hin zum lasterhaften Jordan Belfort aus THE WOLF OF WALL STREET („The Wolf of Wall Street“, 2013). Aber der Part des Hugh Glass hat ihn vor eine vollkommen neue Herausforderung gestellt, eine, die wenige seiner Kollegen erfahren haben. Es ist sicherlich bis dato DiCaprios physischste Rolle und zugleich eine, die er fast wortlos, primär mit seiner Körpersprache meistert.

    „Der Film behandelt extrem starke Themen. Es geht um den Willen zu leben und unsere Beziehung zur Wildnis.” So erklärt DiCaprio, warum er sich augenblicklich zum Stoff hingezogen fühlte. „Bislang habe ich viele Charaktere gespielt, die unglaublich wortgewandt waren und viel zu sagen hatten, also war dieser Part eine riesige Herausforderung. Es ging darum, Sachen ohne Worte in einer anderen Sprache auszudrücken. Viele Dinge mussten aus dem Moment heraus entstehen, ich musste auf die Natur reagieren und zugleich glaubhaft zeigen, was Glass alles durchmachte. Es ging darum, die Überlebensinstinkte eines Menschen zu erforschen.”

    DiCaprio gefiel Iñárritus Ansatz, die Geschichte von Glass möglichst realistisch zu erzählen. Er wollte die Zuschauer in den ursprünglichen „Wilden Westen” entführen, in ein Land, in dem es damals noch keine Cowboys und Outlaws gab. „Diese Zeitspanne der US-Geschichte habe ich noch nie im Kino gesehen, entsprechend hat mich das interessiert”, sagt er. „Es war eine ganz außergewöhnliche Zeit unserer Historie, es ging damals noch viel wilder zu als im uns bekannten ‚wilden, wilden Westen’. Es ist vergleichbar mit dem Amazonasgebiet, man befand sich damals in einer unbekannten Wildnis, in der das Gesetz noch kaum Gültigkeit besaß. Die Trapper kamen aus Europa und von der Ostküste und mussten lernen, in der unwirtlichen Gegend zu überleben – ebenso wie die Tiere, die hier lebten.”

    Iñárritu war dankbar, dass DiCaprio gewillt war, an seine Grenzen zu gehen – genauso wie einst Glass, den er verkörpert, tat. „Leo ist ein Perfektionist, jedes Detail will er richtig hinbekommen. Er ist in Sachen Nuancen und Rhythmus ein Naturtalent, er schafft es, die Figuren, die er spielt, perfekt zum Leben zu erwecken. Er ist ein Teamplayer und überaus klug, er denkt sich in jede Szene hinein und gestaltet sie so noch überzeugender.
    Und dann besitzt er auch noch diese tiefe persönliche Beziehung zur Natur. Das ist auf der Leinwand zu sehen – was er geleistet hat, ist nicht nur bewegend, sondern auch überraschend.”

    Der Regisseur legt besonderen Wert darauf zu erwähnen, dass DiCaprio sich Herausforderungen stellen musste, auf die er sich als Schauspieler nicht vorbereiten konnte. „Leo musste unter schwierigsten Bedingungen arbeiten. Sein Kostüm war überaus unbequem, sein Make-up extrem und dann sollte er auch noch emotional dunkle und schwierige Seiten des menschlichen Lebens erforschen. Aber ganz egal welchen Herausforderungen er sich auch stellen musste, sobald die Kamera lief, war Leo voll da und stets überzeugend. Er besitzt diese unglaubliche Kraft”, erläutert Iñárritu. „Dieser Dreh war extrem fordernd, sei es in Sachen Rhythmus, Timing, Dynamik oder Stille. Aber Leo meisterte all das spielend, weil er so unglaublich präsent ist.”

    DiCaprio schenkte Iñárritu sein volles Vertrauen.. „Was ich an Alejandro so schätze ist, dass er ein Filmemacher der alten Schule ist. Er glaubt an die Kunst – und die will er auf der Leinwand zeigen. Er ist in seinem Fach ein Outsider, obwohl er innerhalb des Systems arbeitet. Er versteht, wie die Industrie heute funktioniert, aber er ist von der Filmgeschichte inspiriert, die er sei ganzes Leben lang studiert hat. So hat er einen ganz eigenen Stil entwickelt, den man nur mit seinem Namen in Verbindung bringt. Es gibt nur wenige Filmemacher, die den Gesetzen Hollywoods trotzen und dennoch ein Epos wie dieses auf die Beine zu stellen vermögen.”

    Der Angriff des Grizzlybären, der für Glass fast tödlich endet, war für DiCaprio eine enorme Herausforderung. „Die Bärenattacke war extrem schwierig zu drehen und überaus anstrengend”, erinnert sich DiCaprio, „aber zugleich ist die Szene unglaublich bewegend. Alejandro geht mit der Kamera ganz nah ans Geschehen heran, es ist so als wäre man eine Fliege, die diesen Kampf umkreist. Man meint sowohl den Atem des Bären und den von Glass zu spüren. So etwas habe ich auf der Leinwand noch nie gesehen. Glass muss irgendwie mit dem ausgewachsenen Tier fertig werden, das auf ihm liegt. Sein Leben hängt am seidenen Faden – und als Zuschauer ist man voll dabei.”

    Iñárritu und DiCaprio unterhielten sich stundenlang über die Figur des Glass, um diesen im Kino möglich realistisch wiederauferstehen zu lassen. Der Schauspieler merkt an, dass alleine schon die fiktionale Pawnee-Ehefrau und deren gemeinsamer Sohn Glass von den anderen Trappern abgrenzt.. „Glass hat sich bereits auf seine neue Umgebung voll eingelassen, er ist im Reinen mit der Natur und interessiert sich eigentlich nicht mehr für die materielle Welt der Trapper”, führt er aus. „Als Vater wird er in dieser neuen Umgebung mit bislang unbekannten Herausforderungen konfrontiert. Das hat ihn charakterlich verändert. Er und Hawk sind vom Rest der Gesellschaft isoliert, die beiden stehen alleine da. Das hat ihre Vater-Sohn-Beziehung gestärkt, die ihnen nun auch beim Überleben hilft.”

    DiCaprio absolvierte zahlreiche Stunts selbst. Er musste sich im Schnee eingraben, lief bei fünf Grad minus nackt durch die Gegend und sprang in den eiskalten Fluss. Jede dieser Szene brachte ihn näher an seine Filmfigur Glass heran. Aber während er sich durch die Wildnis schlägt, erduldet er nicht nur Pein und Schmerzen, er verändert sich auch grundlegend. All das spielt DiCaprio auf den Punkt. Zum Ende des Films, nach einem berührenden Finale, ist er dann ein verwandelter, anderer Mann.

    „Über allem steht zunächst die Frage, ob der von ihm ins Auge gefasste Rachefeldzug Glass helfen wird, wieder zu sich zu finden. Wird er wieder der Mensch sein, der er einst war? Aber der Drang, Hardy zu finden, verändert ihn allmählich. Die Rache steht nicht mehr im Vordergrund. Er hat, wenn man so will, im Zuge seiner gefährlichen Reise eine Art Erweckungserlebnis”, schließt DiCaprio.



    TOM HARDY spielt JOHN FITZGERALD

    Der dunkle Widerpart von Hugh Glass, der im Laufe seines Überlebenskampfes eine Reise ins Licht und zur Selbsterkenntnis antritt, ist John Fitzgerald. Dieser hat mit Paranoia, Selbstvorwürfen und Verbitterung zu kämpfen. Die Rolle des Fitzgerald, der Glass im Stich lässt und so zu dessen Nemesis wird, übertrug Iñárritu dem Briten Tom Hardy, der durch unterschiedlichste Parts auf sich aufmerksam gemacht hat. So war er unter anderem der Shapeshifter Eames in Christopher Nolans INCEPTION („Inception”, 2010) oder der Titelheld in der Charakterstudie LOCKE („No Turning Back”, 2013), in der er, ganz auf sich allein gestellt, im Zuge einer knapp 90 Minuten langen Autofahrt den Zusammenbruch seines Lebensglücks zu verhindern sucht. Iñárritu sagt über Hardy: „Tom legt Fitzgerald als Mann voller Vorurteile an. Er ist eine verwundete Seele, einer, der seine Mitmenschen fürchtet, weil er sich ihnen nicht öffnen kann, bzw. Leute, die nicht so funktionieren wie er, nicht versteht. Tom hat es verstanden, diese Charaktereigenschaft ausgezeichnet herauszuarbeiten”. Er fährt fort: „Tom sieht blendend aus und ist stark. Gleichzeitig kann er aber auch unglaublich zerbrechlich wirken – genau das macht ihn so einzigartig.”

    Hardy war als Gegenspieler einfach perfekt. „Fitzgerald ist eine sehr interessante Figur, weil man seine Motivationen so gut nachvollziehen kann. Man lernt ihn als Mann kennen, der nichts hat und nun hofft, endlich Teil eines lukrativen Geschäfts zu sein. Da werden von einem Moment auf den anderen alle seine Pläne und Hoffnungen auf den Kopf gestellt. Er muss plötzlich in den Überlebensmodus schalten: Es heißt: töten oder getötet werden – und Glass ist der Mann, der ihm in dieser Situation das Leben kosten könnte”, erklärt DiCaprio. „Fitzgerald ist auch ein klassischer Überlebenskünstler – aber ein ganz anderer als Glass. Er geht dafür über Leichen.”
    Er fährt fort: „Ich habe schon mit Tom zusammen gearbeitet und bin ein riesiger Fan seiner Arbeit. Er ist meiner Meinung nach zurzeit einer der dynamischsten Schauspieler unseres Geschäfts, er hängt sich in seine Rollen unglaublich rein und es ist spannend zu sehen, wie er sie zum Leben erweckt. Er besitzt diese Wildheit, die so ungeheuer glaubwürdig wirkt – und das war für seinen Part extrem wichtig. Er sollte ja im harten Kontrast zu meiner Rolle stehen. Darüber hinaus ist er auch nicht der typische, vorhersehbare Bösewicht. Diese beiden Männer zeigen ihre Stärken auf ganz unterschiedliche Weise.”
    Für Domhnall Gleeson, der die Rolle des von Fitzgerald enttäuschten Captain Andrew Henry spielt, war es aufregend, sich mit Hardy zu messen. Er fühlt sich von Fitzgerald hintergangen, als er merkt, dass dieser ihn hineingelegt hat. „Tom hat den Part des Fitzgerald mit einer gewissen Abgründigkeit angelegt, man weiß nie genau, wie er sich als Nächstes verhält”, weiß Gleeson. „Ich fühle mich in meiner Rolle von Fitzgerald betrogen, aber ich beginne mich langsam zu wehren und zu behaupten. Diese direkte Konfrontation mit Tom hat mir viel Spaß gemacht.”


    DIE PELZHÄNDLER – DIE ERSTEN UNTERNEHMER IM „WILDEN WESTEN”

    Die Geschichte des US-Pelzhandels ist historisch gesehen kurz, für das Land jedoch zentral – und voller Geschichten über Gefahren und Zerstörung. Durch den Pelzhandel entstand ein romantisches Bild der Mountain Men. Sie wurden idealisiert gezeichnet, als Einzelgänger, die auszogen, um die Wildnis zu erobern. Aber der Pelzhandel war gleichzeitig ein knallhartes Geschäft. Wenn man so will, waren die Trapper die ersten Unternehmer des „Wilden Westens”, visionäre Bilderstürmer, die niemand anderem verantwortlich waren als sich selbst.
    „Mit dieser Ära setzte im Westen die Industrialisierung ein – lange bevor Gold oder Öl gefunden wurde. Pelzhandel war ein großes, ungeheuer lukratives Geschäft”, erklärt DiCaprio. „Die Trapper stießen in unberührte Landstriche vor, die nur von einheimischen Indianern bewohnt waren, um Tiere zu jagen. Und schon bald stellte sich die Frage, bis zu welchem Preis dies geschehen durfte. Glass erkannte relativ schnell, in welchem moralischen Dilemma er sich befand – und dies ist ein zentrales Thema unseres Films.”

    Der Fellhandel setzte im späten 17. Jahrhundert ein, indigene Stammesangehörige tauschten wärmende Felle gegen europäisches Metallwerkzeug. Anfang des 19. Jahrhunderts erreichte der Bedarf an noblen Fellmützen in Europa seinen Höhepunkt. Biberpelze wurden für sechs Dollar pro Pfund gehandelt – die Nachfrage nach Fellen kurbelte die US-Wirtschaft gehörig an, neue Handelsrouten wurden gebaut und der Westen so allmählich erschlossen.
    In den 1820er Jahren war der Pelzhandel in den Rocky Mountains angekommen und wurde zunehmend kompetitiv und blutig, Pelzjäger und Eingeborene kämpften um die Vorherrschaft im Geschäft.

    Hugh Glass arbeitete damals für die Rocky Mountain Fur Company, die sich dort gerade etablierte. Das junge Unternehmen bediente sich dabei des so genannten „Rendezvous”-Systems, das es Trappern erlaubte, an den verschiedensten Treffpunkten ihre Waren zu verkaufen. Das heißt, man baute keine Handelsposten und keine Forts, sondern setzte allein auf den Unternehmergeist der Trapper. Sie waren für sich selbst zuständig, mussten jagen und kochen, ihre eigenen Hütten bauen und natürlich ihre Kämpfe selbst austragen – all das trug zu ihrer Mythologisierung bei.

    Doch über alle die romantischen Geschichten der tapferen Mountain Men vergisst man gerne die harte Realität. Viele Trapper lebten in tiefster Armut, während die Fellhandelsgesellschaften reicher und reicher wurden. Die Trapper unterwarfen sich dem Rhythmus der Natur bzw. mussten sich ihr anpassen und verhielten sich dabei ihrem Gegenüber überaus rücksichtslos. Durch ihre hemmungslose Jagd löschten sie manche Tierart fast restlos aus – sehr zum Schaden der Umwelt und natürlich auch zum Leid der eingeborenen Indianer.

    Um diese Welt im Film auch glaubhaft und authentisch darzustellen zu können, engagierte Iñárritu einschlägig erfahrene Berater, darunter den Historiker Clay Landry, der für die beiden einzigen Museen arbeitet, die sich mit dieser Periode beschäftigen: das Museum of the Mountain Man in Wyoming sowie das Museum of the Fur Trade in Nebraska. Landry weiß, dass unter Historikern Hugh Glass einer der bekanntesten Trapper ist – der „Mountain Man 101“, wobei sich die Ordnungszahl natürlich auf die bekannten „101 Dalmatiner” bezieht. „Wenn man sich mit der Pelzhandelsgeschichte der Rocky Mountains beschäftigt, stößt man sogleich auf Glass. Er ist ein Mythos”, räsoniert er.

    Während der gesamten Produktion stand Landry dem Team bezüglich Fragen über Trapper, deren Werkzeug und deren Überlebenskünste mit Rat und Tat zur Seite. Es gab sogar ein „Ausbildungslager in Sachen Pelzhandel”. Hier wurde gelernt wie man Bögen spannt, Biberfallen aufstellt, den erlegten (falschen) Tieren die Haut abzieht und wie man einem Tomahawk schleudert.

    Im „Boot Camp” legten sich die Schauspieler mächtig ins Zeug. „Wir brachten ihnen alles bei, was man als Trapper wissen musste. Natürlich schossen wir dabei mit Platzpatronen und mussten unsere Nahrung nicht selbst erlegen, aber dennoch bekam man einen sehr guten Eindruck vom damaligen Leben. Das Team und die Darsteller wollten alles über jene Jahre wissen.”

    Arthur Redcloud, der Hikuc spielt, einen einheimischen Heiler, dem Glass begegnet, fügt hinzu: „Das ‚Boot Camp’ war nicht nur auf physischer Ebene wichtig, es vermittelte auch den Geist jener Ära. Sprich: es ging hier auch darum, die Emotionen und die Spiritualität jener Ära begreifbar zu machen. Für mich ging es zudem nicht nur darum, die Vergangenheit zu begreifen, ich wollte auch einen neuen Blick auf diese Zeit gewinnen.”



    DAS LAND DER ARIKARA

    Zu Beginn von THE REVENANT wird Captain Henrys Pelzexpedition von Indianern angegriffen, die am Ufer des Missouri River leben. Der Stamm heißt Arikara – die Trapper nennen die Indianer Ree –, ihr historischer Kampf gegen die Rocky Mountain Fur Trading Company hat ihr Schicksal nachhaltig beeinflusst. Die Geschichte des Stammes ist untrennbar mit dem Schicksal von Glass verknüpft – ein historischer Fakt, den Iñárritu in seinem Film keinesfalls unberücksichtigt lassen wollte.
    Unter ihresgleichen sind die Arikara auch als Sahnish bekannt, der Name bezieht sich auf ihren imposanten Federkopfschmuck. Seit mehr als 1.000 Jahren haben die Halbnomaden, die für ihre reiche Kultur bekannt waren, ihre Siedlungen an dem nordamerikanischen Fluss errichtet und sich von Ackerbau und Viehzucht ernährt. Als 1804 die Forscher Lewis und Clark auf den Stamm stießen, fanden sie ein gewaltfreies Volk vor. In den 1820er Jahren war es mit ihrer Friedfertigkeit jedoch vorbei, nachdem man sie mehrfach zwangsumgesiedelt hatte. Die Trapper fürchteten sie als erbitterte Krieger, das U.S. Militär ging gnadenlos gegen sie vor und dezimierte den Stamm in einem ersten brutalen Gefecht, dem zahlreiche weitere folgten, schwer. 70 Prozent der Arikara, die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen ohnehin schon arg dezimiert waren, fielen dann 1830 einer Pockenepidemie zum Opfer oder starben im Kampf mit den verfeindeten Sioux. Trotzdem überlebte der Stamm der Arikara. Sie ließen sich in North Dakota nieder, wo sich heute noch die letzten Mitglieder aufhalten und weiter die Sprache ihrer Vorfahren sprechen.
    Es war Iñárritu ein großes Anliegen, die Arikara richtig darzustellen. Also engagierte er als Berater Loren Yellowbird Sr., einen Arikara, der als Historiker, Anthropologe, Dolmetscher sowie Ranger für die Fort Union Trading Post in North Dakota tätig ist.
    Yellowbird war begeistert, dass die Arikara und ihr Schicksal im Zuge dieses Films endlich einmal ins Bewusstsein der Öffentlichkeit kommen. „Viele Leute haben von meinem Stamm noch nie etwas gehört, dies war also die Gelegenheit, das zu ändern”, sagt er. „Ich bin dafür überaus dankbar, denn so kann ich endlich einmal die Sprache der Arikara vermitteln und zeigen, was für eine ausgeprägte Kultur unser Stamm schon damals besaß. Es war höchste Zeit, dass so etwas endlich geschieht.”

    Yellowbird merkt an, dass der im Film gezeigte Zeitraum sich auf die letzten Tage im traditionellen Leben der Arikara bezieht. „Arikara-Dörfer hatte es damals schon über Jahrhunderte gegeben. Man pflegte Traditionen und eine ausgefeilte Zeremonialkultur. Bis zu der Zeit, in der der Film spielt, hatte sich diesbezüglich nichts geändert.”

    Aber dann setzte der Pelzhandel ein und alles wurde anders. „Die Trapper drangen in unser Land ein und scherten sich nicht um Bräuche und unsere Lebensart. Sie nahmen sich einfach was sie wollten. Sie hatten keinen Respekt. Sie verhandelten nicht einmal”, erläutert Yellowbird.
    Nach ihrem ersten Angriff gerieten die Arikara in den Ruf, gewalttätige, todbringende Krieger zu sein. Yellowbird weiß, dass man das in einem größeren Kontext bzw. sehr viel differenzierter sehen muss. „Die Pelzhändler begannen, die Arikara zu fürchten. Interessanterweise heirateten Arikara-Frauen dennoch weiterhin die Trapper”, weiß er. „Das heißt, wenn man sich den Arikara respektvoll näherte, konnte man mit ihnen durchaus in Frieden leben. Tat man dies allerdings nicht, schlugen sie entsprechend zurück. Sie zahlten Trappern und Soldaten das erlittene Leid mit gleicher Münze heim.”
    Das war der Anfang der fast vollständigen Ausrottung des Stammes und seiner Lebensart. „Wir waren an einem Punkt angelangt, an dem wir fast aufhörten zu existieren, wir wussten nicht mehr, wie wir überleben sollten”, klagt Yellowbird. „Glücklicherweise hatten wir aber kluge Häuptlinge – Männer mit Weitblick, die uns zeigten, wie wir unsere zukünftige Existenz sichern könnten. Ich folge immer noch dem von ihnen angewiesenen Pfad. Während ich an diesem Film mitarbeitete, war ich mir immer im Klaren, dass ich so helfen konnte, meinen Ur-ur-ur-Enkeln etwas von meiner Tradition mitzugeben – sei es nun die Sprache, unsere Kultur, unsere Lieder oder unsere Bräuche.”

    Besonders begeistert Yellowbird der Umstand, dass die Kinder und Jugendlichen des Stammes durch THE REVENANT die Möglichkeit bekamen, im Kino deren eigene Sprache zu hören und zu sehen, wie ihre Vorfahren einst gelebt haben. „Ich besitze zwar ein iPhone, bewege mich aber dennoch auf den traditionellen Pfaden meiner Vorfahren. So will ich ihnen meinen Respekt erweisen. Ihre Geschichte zeigt, was sie durchmachen mussten, damit wir heute so leben können wie wir es tun”, schließt er.
    Yellowbird war der einzige Arikara, der an der Produktion beteiligt war, aber insgesamt treten rund 1.500 indigene Mitglieder von Stämmen aus Nordamerika und Kanada im Film auf. Yellowbird war überaus erfreut, dass sie alle willens waren, über die Arikara zu lernen. „Sie bemühten sich, unser Volk möglichst glaubwürdig und lebensnah zu repräsentieren. Das hat mich unglaublich gerührt”, sagt er. „Würde ich jemanden von einem anderen Stamm spielen, würde ich das genauso machen.”
    Craig Falcon, ein Blackfoot-Indianer und Lehrer, der sich auf das Vermitteln indigener US-Kulturen spezialisiert hat, wurde verpflichtet, weil er sich auf Kriegs- und Pferdebemalung besonders gut versteht. Die Authentizität, die Iñárritu zu erreichen suchte, zog ihn ins Projekt. „Hier wollen wir echte, ursprüngliche Indianer und deren Kultur zeigen. Einfach nahe bei der Wahrheit bleiben”, sagt Falcon. „Bei uns sehen Sie keinen als Eingeborenen verkleideten Ricardo Montalban! In THE REVENANT ist Glaubwürdigkeit angesagt – in der Sprache, bei der Bemalung der Pferde und den Porträts der einzelnen Stämme.”
    Arthur Redcloud, der in einem Navajo-Reservat aufwuchs und Hikuc spielt, sagt: „Unser Film ist ein ganz besonderes Geschenk, gefüllt mit dem Herz und der Seele unserer Stämme und Völker.”





    DIE NEBENDARSTELLER



    Domhnall Gleeson über Captain Henry
    Domhnall Gleeson, der angesagte irische Schauspieler, der gerade auch in BROOKLYN („Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten”, 2015) zu sehen ist, spielt Captain Andrew Henry. Es ist eine historische Figur, Andrew Henry war einer der Mitbegründer der Rocky Mountain Trading Company und leitete eine Expedition auf dem Missouri River.

    Gleeson merkt an, dass das Skript den Captain mit zusätzlichen fiktionalen Elementen versah. „Der echte Andrew Henry war ein recht angesehener Mann, bei uns im Film ist er zunächst noch recht unsicher und zögerlich. Er wächst erst in seine Führungsrolle hinein. Er begibt sich auf eine Reise und wird dabei zu dem Mann, als den die Geschichte ihn kennt”, erklärt er.

    Von Beginn an war Gleeson klar, dass der Film eine unglaubliche Herausforderung darstellen würde. „Noch ehe die Dreharbeiten anfingen, sagte Alejandro, dass er vorhatte, die Schauspieler richtig zu fordern – und er hielt Wort. Wir drehten unter schwierigsten Bedingungen und bei wechselndem Wetter.
    Aber das war sehr aufregend, weil es einmal etwas ganz anderes war”, kommentiert er. „Ich hatte definitiv bislang noch nie so gearbeitet. So wie wir hier gedreht haben, werden seit Jahren keine Filme mehr gemacht.”

    Gleeson behauptet auch, dass die Schwierigkeiten des Drehs die Schauspieler zu noch besseren Leistungen beflügelten. „In meiner Rolle muss ich meine Lebensumstände als extrem schwierig empfinden. Ich fühle mich in der Wildnis deplatziert – also steckte ich alles, was die raue Natur mir gab bzw. antat, in meinen Part”, erklärt er. „Ich hoffe, dass das Publikum im Kino spürt, womit diese Männer zu kämpfen haben – mit Verzweiflung, Wahnsinn und Unsicherheit.”


    Will Poulter über Jim Bridger
    Der vielversprechende britische Schauspieler Will Poulter (THE MAZE RUNNER, „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth”, 2014) glänzt in seiner Rolle als Jim Bridger, der als einer der legendärsten Scouts des „Wilden Westens” bekannt wurde. In THE REVENANT lernt man ihn fast noch als Jungen kennen – aber als einen, dessen Gewissen sich rührt, als er und Fitzgerald den schwer verletzten Glass einfach im Stich lassen. Poulter war von der Vielschichtigkeit seiner Rolle angetan. „Es ist eine Ehre, eine verbriefte historische Persönlichkeit spielen zu dürfen, der als Mountain Man zu Ruhm kam – und das in einer Zeit und an einem Ort, in dem die Lebenserwartung niedrig war”, sagt er.

    Für einen jungen Mann, der sich damals in die Wildnis begab, war es eine lebensverändernde Erfahrung. „Ich glaube, Alejandro hat interessiert, wie es damals für einen jungen Mann war, wenn er mit so einer schwierigen Situation konfrontiert wurde. Bridger ist mit sich selbst im Konflikt. Einerseits ist er noch ein Junge, andererseits wird er gerade zum Mann. Jim muss Position beziehen, lernen, seine Angst zu bezwingen und letztendlich die richtigen Dinge zu tun”, sagt Poulter. „Er befindet sich in einer Situation, die Männer wie Glass, Fitzgerald und Captain Henry längst kennen – und er muss nun schnell erwachsen werden, will er diese meistern und überleben.”
    Ursprünglich ist Bridger der Lehrling von Glass. „Glass ist in der Wildnis so etwas wie seine Vaterfigur”, führt Poulter aus. „Ich glaube, für ihn ist er ein Idol. Hugh ist einer der besten Kundschafter und Schützen der Gegend. Und als dann die Dinge aus dem Ruder laufen, eskaliert die Situation für ihn.”
    Eine der Konsequenzen dieser Unglückslage besteht darin, dass er mit Fitzgerald einen Pakt schließen muss. Poulter arbeitete eng mit Tom Hardy zusammen, um seine Figur des Bridger auszuloten. Er musste dessen Angst, Wut und Furcht vor dem Mann begreifen. „Wir sind alles andere als befreundet, aber die Dinge habe ihre eigene Dynamik. Wir können nicht einfach nur als Feinde gegeneinander arbeiten”, führt er aus. „Es ist eine schwierige, verfahrene Beziehung. Denn tief im Herzen wissen wir beide ganz genau, dass wir einander brauchen, wenn wir überleben wollen.”

    Wie seine Schauspielerkollegen fand es auch Poulter faszinierend, mit wie viel Stilwillen Iñárritu und Lubezki THE REVENANT filmten. „Nie zuvor habe ich so intim mit der Kamera agieren müssen. Noch nie musste ich mir ihre Anwesenheit so bewusst machen wie hier. Es war unglaublich. Man hatte fast das Gefühl, dass man nicht mehr schauspielte, man fühlte sich ganz wie die Figur, die man verkörperte.”


    Forrest Goodluck über Hawk
    Der 16-Jährige Forrest Goodluck gibt sein Leinwanddebüt als Hawk. Er ist der fiktive Sohn von Hugh Glass und einer Indianerin. Er ist ein Nachfahre der Stämme der Diné, Mandan, Hidatsa und Tsimshian, die in New Mexico leben. Ehe er für den Part besetzt wurde, musste er mehrfach vorsprechen und absolvierte anschließend zahlreiche Proben.
    Die Komplexität seiner Figur, die zwischen zwei Kulturen gefangen ist, sagte ihm sehr zu. „Hawk ist halb Indianer, halb Weißer”, erklärt Goodluck. „Als junger Mann wurde er aus seinem Dorf entführt, seine Mutter wurde getötet und er erlitt obendrein schwere Brandverletzungen. Er war traumatisiert, zog sich in sich selbst zurück – heute würde man sagen, dass er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung litt. Aber ich glaube, dass Hawk durch alles, was er erlebt, immer stärker wird. Er ist zugleich ein robuster wie auch ein verletzlicher Charakter. Er besitzt eine bipolare Mentalität. Er wird weder von den Weißen noch von seinen indianischen Landsleuten voll akzeptiert.”
    Trotz dieser schwierigen persönlichen Situation hängt Hawk sehr stark an seinem Vater Hugh Glass. Goodluck präzisiert: „Unsere Beziehung beruht auf gegenseitigem Respekt. Wir haben diese stille Verbindung. Aber die Zeiten, in denen wir leben, sind extrem rau. Man darf sich nicht weich geben. So sieht es aus, als würden Hawk und Glass sehr rüde miteinander umgehen. Aber in Wirklichkeit lieben sie sich.”

    Duane Howard über Elk Dog
    Der mächtige Arikara-Krieger Elk Dog, der auf der Suche nach seiner verschleppten Tochter Powaqa ist, wird von Duane Howard verkörpert, einem indigenen Schauspieler, der aus Vancouver Island, Kanada, stammt. Er sagt über seinen Part: „Elk Dog ist eine Autoritätsperson. Wenn sie spricht, hören die Leute zu. Auch wenn er nur stumm dasteht, hören die Menschen zu. Man respektiert ihn. Dafür ist er gewillt, sein Leben für seine Stammesmitglieder zu opfern.”
    Trotzdem steht Elk Dog beim Arikara-Überfall auf das Trapper-Camp emotional am Rande des Zusammenbruchs. Das Gemetzel und die vielen Toten setzen ihm deutlich zu. Howard erinnert sich: „Ich musste mich für diese Szene innerlich extrem öffnen. Ich musste mich verwundbar machen, meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Das war eine unglaublich intensive Erfahrung.”
    THE REVENANT war für Howard ein tiefes persönliches Erlebnis. Er lernte die Sprache der Arikara und vertiefte sich in deren Kultur.
    „Die Sprache der Arikara unterscheidet sich stark von unserer indigenen Sprache. Es war eine Herausforderung, sie zu lernen und gleichzeitig überaus interessant”, erklärt er.

    Sehr inspirierend fand Howard wie authentisch der Film die Kultur der Arikara einfängt. „Ich bin sehr stolz aufs gesamte Team, das seine Hausaufgaben wirklich gemacht hat. Jedes noch so kleine Detail im Film stimmt, von der Gesichtsbemalung bis hin zur Kleidung”, fasst er zusammen.


    Arthur Redcloud über Hikuc

    Eine Figur, die sich einem bei THE REVENANT nachhaltig ins Gedächtnis einbrennt, ist Hikuc, ein allein herumziehender Indianer, den Hugh Glass ganz unerwartet in der Prärie kennenlernt und der zu seinem Retter wird. Er wird von Arthur Redcloud gespielt. Der Navajo beschreibt seine Figur wie folgt: „Er ist ein Mann, der bereit ist, eine neue Herausforderung anzunehmen und so auch den Lauf seines Schicksals verändert.”

    Redcloud hatte sich von seinem Großvater in dem Navajo-Reservat, in dem er lebte, zu einem Medizinmann ausbilden lassen. Sobald er besetzt worden war, überlegte er sich sorgfältig wie er die Szene spielen sollte, in der Glass ihn dabei überrascht, wie er als Hikuc sich an einem Büffel labt.
    „In unserer Kultur ist ein Büffel nicht einfach nur ein Tier, sondern auch ein Symbol der (Heil-)Kraft und des Mitgefühls. Wenn man mich also sieht, während ich das Büffelfleisch esse, geht es nicht nur darum, dass ich mich leiblich stärke. Ich tue da gleichzeitig etwas für meinen Geist und meine Seele”, erläutert er.
    Mit Leonardo DiCaprio zu arbeiten, hat Redcloud eher inspiriert denn eingeschüchtert. „Es stellte für mich eine hervorragende Gelegenheit dar, etwas von ihm zu lernen. Und es ging auch darum, ihn zu begreifen. Die meiste Zeit habe ich mich einfach ganz ruhig verhalten und versucht, Leos Herz zu lesen, zu begreifen, was für eine Art Mensch er ist. Und ich hatte auch das Gefühl, dass ich ihn bald begriff. Es war toll, mit ihm Ideen auszutauschen und die Schauspielkunst von einem Meister zu lernen. Glass und meine Figur begeben sich auf eine Reise, sie werden von potenziellen Feinden zu Brüdern.”
    Besonders gefiel Redcloud der rege kreative Austausch mit Iñárritu. „Er ist teils verrückter Wissenschaftler, teils Maler”, räsoniert er. „Ihm ist jedes Detail wichtig. Er war nicht nur daran interessiert, unsere Geschichte zu erzählen, er wollte auch verstehen, was sie so kraftvoll macht.”




    Die Trapper


    Komplettiert wurde die Besetzung von einer Gruppe internationaler Darsteller. Die einen sind im Filmgeschäft bereits bestens etabliert, die anderen vielversprechende Nachwuchstalente – und beide Parteien betonen, dass es für sie eine einzigartige Erfahrung darstellte, bei THE REVENANT mitzuwirken. Der Kanadier Brendan Fletcher, der den Trapper Fryman spielt, merkt an: „Noch nie habe ich bei so einem Dreh mitgemacht. Wir waren die ganze Zeit mitten in unwirtlicher Natur und die langen Kameraeinstellungen waren allesamt minutiös durchkomponiert. Es war unglaublich zu sehen, was für ein gutes Auge Alejandro besitzt und wie er es verstand, die einzelnen Szenen so glaubwürdig umzusetzen.”

    Der norwegische Star Kristoffer Joner, der in die Rolle des Murphy zu sehen ist, fügt hinzu: „Diese Art zu arbeiten war für mich völlig neu. Die Kamera war stets in Bewegung. Alejandro sagte zu uns: ‚Stellt euch die Kamera wie einen Zug in Bewegung vor und versucht immer mit ihm auf derselben Höhe zu bleiben. Ihr werdet dann schon sehen, was passiert.’ Das war manchmal wirklich erschreckend, hat auch Spaß gemacht und war oft unglaublich anstrengend. Und es war definitiv mit keinem meiner früheren Drehs zu vergleichen.”

    Joshua Burge, der Stubby Bill verkörpert, sagt, dass der höchst physische Dreh von THE REVENANT dazu geführt hat, dass unter den Schauspielern eine enge Kameradschaft entstand. „Die Darsteller kamen aus aller Herren Länder. Die Mühen haben uns zusammengeschweißt. So wird es auch früher für die echten Trapper gewesen sein – die Kerle hielten sich irgendwo mitten in der feindlichen Wildnis auf. Wollten sie überleben, mussten sie sich aufeinander verlassen können.”


    THE REVENANT WIRD „GEMALT“


    Nach BIRDMAN blieb Regisseur Alejandro G. Iñárritu auch bei THE REVENANT seiner Vorliebe für einen schwebenden Kamerastil treu und erforschte dabei gleichzeitig eine für ihn neue Welt. Er und sein langjähriger Chefkameramann Emmanuel „Chivo” Lubezki trafen schon früh einige Schlüsselentscheidungen wie sie bei dieser Produktion in punkto Bildgestaltung vorgehen wollten. Zunächst beschlossen sie chronologisch zu drehen, um die äußere und innere Reise von Glass möglichst natürlich wiederzugeben. Zweitens vereinbarten sie, nur mit natürlichem Licht zu arbeiten, bei Sonnenlicht oder am Lagerfeuer. Kein künstliches Licht der späteren Jahrhunderte sollte zum Einsatz kommen. Und schließlich einigte man sich darauf, mit langen fließenden Kamerafahrten zu drehen – wie schon bei BIRDMAN, hier jedoch mit einem ganz anderen Effekt.
    Iñárritu sah THE REVENANT als Helldunkelmalerei, voller Licht und Schatten. „BIRDMAN war stark von Musik inspiriert”, erläutert Iñárritu, „bei diesem Film ließ ich mich von der Malerei leiten. ‚Chivo’ hatte maßgeblichen Anteil daran, dass dieser Film zu einem visuellen Kunstwerk wurde.”
    Zum Einsatz kam die Spitzenkamera Arri Alexa 65 – ein brandneues Großformatgerät der berühmten Digitalkamerafirma. Lubezki arbeitete mit unterschiedlichsten Weitwinkellinsen – von zwölf bis 21 mm, um so den Bildern extreme Tiefe zu verleihen. Die Flexibilität des Kamerasystems erlaubte größtmögliche Freiheiten, man konnte fließend von extremen Nahaufnahmen zu Panoramaaufnahmen wechseln, um die Emotionen, die Action und die Träume des Films exakt zu transportieren. Das Team wählte drei Herangehensweisen. Man benutzte gleichzeitig Teleskopkräne, Steadicams und arbeitete aus der Hand.
    Das gestattete Iñárritu später im Schnitt wie ein Choreograph zu arbeiten – mit seinem Oscar®-prämierten Cutter Stephen Mirrione konnte er die Sequenzen genauso montieren wie er sie sich vorstellte.
    In der unberechenbaren Wildnis mit langen Kamerafahrten und –einstellungen zu arbeiten, war für das gesamte Team neu. Die Herausforderungen waren diesbezüglich riesengroß. Da im winterlichen Calgary die Tage ohnehin schon sehr kurz sind, war das Zeitfenster, in dem man drehen konnte, überaus begrenzt. Das heißt, man stand stets unter Druck. Bei keinem der meist langen Takes war man sich sicher, ob die Zeit noch für einen zweiten oder gar einen dritten reichen würde.
    „Wir mussten unseren Rhythmus und unser Timing sehr genau vorbestimmen, den richtigen Zeitpunkt des Tages wählen und dann hoffen, dass das Wetter dann auch hielt”, sagt Iñárritu. „Es war eine große Herausforderung, machte aber auch extrem viel Spaß. Wir verwandten viel Zeit für Proben, um dann im entscheidenden Moment auch alles richtig zu machen. Wir wollten für unseren Film eine ganz spezielle Patina haben und auch die Atmosphäre sollte stimmen. Wir hatten alle Szenen sehr genau ausgearbeitet. Manchmal mussten wir bei ihrer Umsetzung viel Geduld aufbringen, dann wieder sehr schnell arbeiten. Wir mutierten selbst in gewisser Weise zu Trappern – Trapper unserer Umstände.”
    THE REVENANT brachte Lubezki nicht nur in den „Wilden Westen”, sondern auch ins Unterbewusstsein von Glass. Iñárritu erklärt: „Eine gewisse Zeit lang ist Glass ganz alleine. Sein Körper funktioniert nicht mehr richtig. Um zu zeigen, wie es ihm auf seiner Reise ergeht, mussten wir seine Visionen und Träume sichtbar machen. Nur so konnten wir vermitteln, in welchem Zustand er sich gerade befindet bzw., was er in der Vergangenheit erlebt hat.”
    Sämtliche Schauspieler waren von „Chivos” Kameraarbeit, die sie zu Höchstleistungen antrieb, begeistert. „‚Chivos‘ Stil ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Fortführung von Alejandros Regie”, weiß DiCaprio. „Die beiden ergänzen sich vollkommen, sie tauchen gemeinsam tief in den Stoff ein und verstehen es dann vorzüglich, den Schauspielern zu vermitteln, was sie mit ihren Kamerabewegungen und –einstellungen zu erreichen suchen. Wenn man mit ihnen arbeitet, hat man bald das Gefühl, wirklich die Figur zu sein, die man spielt. Ich habe ganz schnell die Perspektive von Glass verinnerlicht und fühlte mich bald als Teil seines Unterbewusstseins.”


    Schlecht ist gut: Das Produktionsdesign


    Um die Welt des Jahres 1823 bestens einzufangen, kollaborierte Iñárritu mit dem Oscar®-nominierten Produktionsdesigner Jack Fisk. Fisk kennt sich mit epischen Produktionen bestens aus, hat er doch beispielsweise mit Paul Thomas Anderson bei THERE WILL BE BLOOD („There Will Be Blood“, 2007) oder Terence Malick bei THE TREE OF LIFE („The Tree of Life“, 2011) zusammengearbeitet. Aber die Zeitperiode von THE REVENANT war ihm bis dato fremd.
    Fisk gefiel die absolute Rohheit der Ära. „Ich liebe diese Zeit”, gesteht der Produktionsdesigner. „Die Menschen verfügten über sehr wenig Besitz. Sie besaßen Äxte und Messer und kannten wenige Annehmlichkeiten. Dies versuchten wir im Film so gut wie möglich wiederzugeben. Man sollte die Lebensumstände bestmöglich verstehen. Alejandro wollte, dass alles schmutzig, beschissen und betagt aussah. Man muss sich vor Augen halten, dass die Trapper sich oft monatelang nicht badeten und oft täglich bis zu fünf Kilo Fleisch aßen. Sie waren also wahrlich kein angenehmer Anblick. Der ganze Schmutz, den man sieht, hilft uns zu verstehen, wie schwierig die Lebensumstände damals waren.”
    Schon früh sandte Iñárritu Fisk eine Kopie von Andrej Tarkowskis ANDREJ RUBEJOW („Andrej Rubljow“, 1966 – 1969), um diesem zu zeigen, was für einen rauen Look er im Sinn hatte. „Ich begriff sofort, was für einen Film er machen wollte”, erinnert sich Fisk. Zugleich machte r Fisk auch klar, dass er nur mit natürlichem Licht drehen würde, was zur Folge hatte, dass endlos nach den richtigen Locations gesucht wurde, um zur richtigen Zeit das richtige Licht zu haben. „Wir hatten dauernd mit der Natur zu kämpfen”, sagt Fisk, „aber das wurde zu einem wichtigen Teil des kreativen Prozesses.”
    Ein Herzstück von Fisks Design ist das ausladende Fort Kiowa, das man in einer alten Schottergrube im Spray Valley Provincial Park nahe Canmore, Alberta, errichtete.
    Fest entschlossen, der Historie treu zu bleiben, verwandte Fisks Team ausschließlich Materialien, die 1820 zum Einsatz gekommen wären und hielt sich auch an Baupläne jener Zeit.
    „Ich wollte, dass das Fort authentisch wirkt – und so sieht es nun aus wie ein Ort, an dem heute niemand leben möchte”, lacht Fisk. „Anstatt es heimelig wirken zu lassen, bauten wir es überaus unwirtlich. Es spiegelt den rauen Lebensstil der Männer wider. Sie waren keine Zimmerleute, wussten also nicht wirklich, was sie taten.
    Ich war immer sehr verärgert, wenn meine Schreiner etwas zu schön gestalteten. Wir folgten dem Motto ‚gut ist schlecht, aber schlecht ist gut.’”
    Die Dinge alt aussehen zu lassen, wurde bei THE REVENANT zur Kunstform erhoben. „Das war uns besonders beim Fort wichtig. Eines der Gebäude war uns schlicht zu quadratisch. Also hoben wir es mit einem Gabelstapler einfach mehrfach hoch und ließen es dann zu Boden fallen. So bekam es schließlich die Form, die wir im Kopf hatten”, erinnert sich Fisk. „Wir arbeiteten hart daran, das Haus alt aussehen zu lassen.”
    Um das Drehen mit natürlichem Licht zu erleichtern, baute Fisk sogar zwei identische Forts. Eines richtete man für die Morgendrehs nach Osten aus, das andere für die Nachmittagsdrehs nach Westen.
    Das Pawnee-Dorf baute Fisk in einem Studio in Los Angeles und benutzte dazu authentische Materialien der damaligen Zeit. „Wir vereinfachten die Gebäude fürs Winterdorf etwas, aber die kleinen Hütten aus Holz, Lehm und Stroh fielen annähernd so aus wie man sie damals errichtet hätte”, erzählt er.
    Obwohl die meisten Gebäude nach historischem Vorbild konstruiert wurden, gestattete sich Fisk dennoch einige traumhafte Elemente, etwa eine riesige Pyramide aus Büffelschädeln oder die Ruine einer europäischen Kirche. Überaus atmosphärisch ist auch das Lager, das zu Beginn des Films zu sehen ist. Die Trapper werden hier von den Arikara angegriffen. Sehr geschäftig geht es im Lager mit seinen provisorischen Zelten zu. Zwischen den Lagerfeuern häuten die Trapper ihre Beute und bündeln die Biberfelle. Fisk hat sogar ein Kielboot jener Tage nachgebaut, das kurz in das Zentrum der Action rückt. „Ich bin stolz darauf, dass das Boot sehr authentisch gezimmert ist – sieht man einmal davon ab, dass wir einen 450 PS starken Motor einbauten, um es flussaufwärts zu schaffen”, sagt er.
    Fisk ist dafür bekannt, dass er Sets baut, die aus jedem Winkel gefilmt werden können. THE REVENANT bildete diesbezüglich keine Ausnahme. Er erläutert: „Ich mag Sets, die komplett bespiel- und filmbar sind.
    Sprich: 360-Grad-Aufnahmen sind bei mir immer möglich – und das nutzen Regisseure wie Alejandro weidlich aus. Wenn man ihm so ein Set bietet, wird er es immer höchst einfallsreich nutzen”, räsoniert er.


    URSPRÜNGLICH UND AUTHENTISCH: DIE KOSTÜME


    Die Mountain Men sind längst zu Ikonen der Americana geworden, aber die bereits zweimal für ein Academy Award® nominierte Kostümdesignerin Jacqueline West (ARGO, „Argo”, 2012; THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON) wollte mit Klischees brechen.
    Sie erzählt, dass sie mit der Legende von Glass aufwuchs: „Ich kenne die Story von Hugh Glass, denn ich besitze eine Ranch in South Dakota, wo er eine mythische Figur ist. Diese Trapper waren echte Pioniere”, merkt West an. „Dennoch fühlte sich das Skript für mich gleichzeitig wie ein russischer Roman und wie ein Western an. Ich bin von Dostojewski, Tschechow und Tolstoi besessen, also lockte mich der psychologische Aspekt der Story besonders.”
    Als sie sich in die Arbeit stürzte, ließ sie sich von einer Vielzahl von Künstlern inspirieren, darunter befanden sich auch Bilder und Skizzen von zwei berühmten Künstlern jener Tage: Alfred Jacob Miller und Karl Bodmer. Miller begab sich Mitte des 19. Jahrhunderts in die Rocky Mountains und fing als einer der wenigen Maler das Leben dort ein, Bodmer, ein Schweizer, ist für seine Indianer-Porträts bekannt – besonders die vom Stamm der Mandan aus South Dakota.
    Ein Bild inspirierte sie besonders zu Leonardo DiCaprios Look: „Es ist das Gemälde eines einheimischem Jägers, der sich eingehüllt in einen einfachen Gehrock mit Kapuze bereit macht, in den Wald aufzubrechen.” Und weiter: „Alejandro war davon begeistert, als ich es ihm zeigte. Er mag es, wenn Dinge bescheiden wirken. Ihm gefällt der Gedanke, dass man Personen durch Kleidung definieren kann. Die Kapuze betont den spirituellen, Mönchs-gleichen Zug, den Alejandro für Glass im Sinn hatte. Sein Hemd ist überaus praktisch, es besteht aus flachsartigem Leinen. So etwas könnte er in einem der lokalen Forts gekauft haben. Nichts an ihm wirkt aufgesetzt, seine Kleidung kommt sehr geerdet rüber.”
    Sie fährt fort: „Alejandro hatte zusätzlich diese poetische Idee, dass Leo sich das Bärenfell umhängen sollte, das die Trapper zurückließen, als sie Glass aufgaben. Es ist ein unglaublich lyrisches Bild und zudem mit jeder Menge Ironie behaftet: Das Fell des Bären, der ihn fast getötet hat, rettet ihm letztendlich das Leben. Es hält ihn warm, schützt ihn und sorgt zudem dafür, dass er im Fluss nicht untergeht und ertrinkt.”
    Für Fitzgerald, die Nemesis von Glass, wählte West einen ganz gegensätzlichen Look. „Ich sah Fitzgerald als Mann, den die Furcht treibt”, erklärt sie. „Also vernähte ich in seiner Kleidung zahlreiche Felle.
    Otterfelle nutze ich als Futter für seinen Mantel, seinen Hut fertigten wir aus Biberfell.” West betont, dass alle Felle und Häute, die im Film verwendet wurden bei Pacific Fur Trade gekauft wurden, „wo nur artgerechte und entsprechend vom Parks Department getötete und verarbeite Tiere verkauft werden.”
    Jeder Trapper hat seinen ganz spezifischen Look. „Jim Bridger ist ein Farmerjunge. Entsprechend trug er vielleicht von der Mutter handgemachte Kleidung und einen tollen Büffelmantel. Zu Stubby Bills Look ließ ich mich von einem Gemälde inspirieren, auf dem ein Trapper in gestreiften Hosen zu sehen ist, der einen blauen Mantel trägt. Murphy ist mehr der europäische Typ. Er dürfte wohl mit den Franzosen Handel getrieben und von ihnen einen Kapuzenmantel erstanden haben. Ich gab allen Figuren eine Biographie, so fiel entsprechend ihre Kleidung ganz unterschiedlich aus.”
    Captain Henrys Bekleidung basiert auf Artefakten, die im Nebraska Museum of the Fur Trade ausgestellt sind. „Er trägt Kleidung, die seinen Beruf und Stand definiert. Seine Leggings sind unglaublich unpraktisch, ebenso wie die Gamaschen, die er trägt. Der Schnitt seines Mantels ist sehr berühmt, wir haben ihn entsprechend einfach kopiert.”
    Wie Produktionsdesigner Jack Fisk bei seiner Arbeit musste auch West bei ihrer darauf achten, dass die Kleider im Verlauf des Films immer schmutziger und abgetragener wirkten. „Wir entschlossen uns, ‚Paint It Black’ als unser Motto zu nehmen”, lacht sie. „Wir rissen Löcher in die Kleidungsstücke, schnippelten an ihnen herum und zogen sie durch den Sand. Das Wetter setzte den Kleidungsstücken bekanntlich sehr zu. Mir gefiel das, denn bei all dem Schmutz schienen die Augen der Schauspieler im Konstrast dazu fast zu leuchten.”
    Besonders gefiel West, dass sie hier die Chance erhielt, Indianerkleidung aus jener Zeit zu fertigen. „Die indigenen Krieger trugen gern etwas, was man ‚Kriegshemd’ nennt. Es bestand normalerweise aus zwei Häuten und wurde von den Ehefrauen verziert. Wir achteten auch streng darauf, dass man die verschiedenen Stämme gut auseinanderhalten konnte”, erklärt sie. „Die Pawnee tragen (Baum-)Wolle, weil sie nahe bei den Handelsposten lebten, die Arikara, Mandan und Sioux sind in Leder gekleidet.”
    Das Kriegshemd von Elk Dog verzierte West mit einem wirkmächtigen Arikara-Symbol: einem Maiskorn. „Das Korn soll, wenn der Krieger im Kampf stirbt, zur Erde fallen – und so wächst neues Leben. Man hat quasi die Heimaterde mit in den Kampf genommen”, erklärt sie.
    Die einfachen, aber authentischen Anziehsachen, die er als indigener Heiler Hikuc zu tragen hatte, rührten Arthur Redcloud.
    „Ich fühlte förmlich wie die Kleidung Teil von mir wurde, es war emotional überwältigend. Insignien vereinnahmen einen, wenn sie wollen. Ich hatte das Gefühl, als hätte mein Gewand mich gewählt. Entsprechend trug ich es mit Ehre und viel Respekt”, gesteht er. „Ich habe das nicht nur für mich und den Film getan, sondern auch für meine Vorfahren.”

    FROSTBEULEN, BÄRTE UND BLUT: HAARE UND MAKE-UP


    Die Make-up-Künstlerin Sian Grigg arbeitet seit knapp 20 Jahren, erstmals bei TITANIC („Titanic”, 1997), mit Leonardo DiCaprio zusammen. Bei THE REVENANT musste sich DiCaprio den bisher langwierigsten Make-up-Sitzungen seiner Karriere unterziehen. Von dem Moment an, in dem Glass vom Bären zerfleischt wird, ist er fast nicht wiederzuerkennen. „Niemand glaubt, dass Glass überhaupt Überlebenschancen hat, seine Verletzungen mussten also richtig furchterregend aussehen”, erläutert sie. „Es sollte so wirken, als hätte Glass keine Chance auf Genesung – und das bedurfte jeder Menge Make-up.”
    Zunächst musste herausgefunden werden, was passiert, wenn ein Bär einen Menschen angreift. Nachdem man das eruiert hatte, musste man sich mit dem „Heilungsprozess” auseinandersetzen. Das heißt, dass das Make-up sich ständig leicht zu verändern hatte. Während die Wunden heilen, ändern sich das Gesicht, die Haare und die Haut von Glass laufend. Die Farbe von DiCaprios Haut musste stets angepasst werden, die Schwellungen zurückgehen, die Wunden sich schließen und Narben entstehen.
    „Alles was mit Glass körperlich passiert, muss auf der Leinwand zu sehen sein”, sagt Grigg. „Es war in dieser Hinsicht ein Segen, dass wir chronologisch drehten. Wir mussten von Tag zu Tag nur subtile Veränderungen vornehmen, um so Glass’ Genesung zu zeigen.”
    Doch schon bevor er dem Bären zum Opfer fällt, galt es, DiCaprios Aussehen grundlegend zu verändern. Er wurde zum Mountain Man, ließ sich einen buschigen Bart stehen – wie ein Mann, der keinen Spiegel hat und auch keine Möglichkeit besitzt, ein Bad zu nehmen. Darüber hinaus wurde er jeden Tag mit Dreck eingerieben – im Gesicht, am Körper und an den Händen. Nicht einmal auf den Schmutz unter den Fingernägeln wurde vergessen. Später kam dann – nach der Attacke – noch die Prosthetik ins Spiel. Für die war der Spezial-Make-up-Designer Duncan Jarmon verantwortlich.
    Diese synthetischen Körperteile herzustellen, war ein langwieriger Prozess. Jedes Teil musste einzeln angefertigt, bemalt und mit Haaren versehen werden. Für jede Wunde gab es spezielle Teile, alle Teile gab es in mehrfacher Ausführung – je nach Stand des „Heilungsprozesses”. Und schließlich mussten die einzelnen Teile noch so gefertigt sein, dass man sie mit Nadel und Faden zusammennähen konnte.
    „Selten ist das Make-up ein so integraler Bestandteil eines Films wie hier”, weiß Grigg. „Es war ein Geschenk, dass unsere Story partiell mittels des Make-ups erzählt werden konnte.”
    Kathy Blondell, die Haarstylistin von DiCaprio, arbeitete eng mit Grigg zusammen. Lange experimentierte sie, ehe sie die richtige Mixtur aus Glyzerin und Schmutz fand, um dem Haar des Schauspielers das nötige korrekte Aussehen zu geben. Das Haar musste so aussehen wie das eines Mannes, der keine Möglichkeit hat, Blut und Dreck aus ihm herauszuwaschen.
    Gleichzeitig bereitete Robert Pandini, Chef der Haarabteilung, den Look der Trapper vor. „Nur alle paar Monate kehren die Mountain Men zum Fort zurück, wo sie die Möglichkeit haben, sich zu waschen. Entsprechend schmuddelig sehen sie aus”, sagt Pandini. „Alejandro versorgte mich mit einer Vorgeschichte für jeden Trapper. Manche haben Schießpulverbrandwunden an den Wangen, manche so viele Läuse, dass sie sich ganze Haarbüschel weggekratzt haben.”
    Bezüglich der Haare der Indianer beschloss Pandini nicht einzugreifen. „Ihre Haare ließ ich wie sie sind, lang und einfach. Vielleicht ist das nicht für alle korrekt, aber der Look einte sie”, erklärt er.
    Graham Johnston, Chef der Make-up-Abteilung, schlug denselben Weg ein. „Der Film fühlt sich insgesamt sehr dreckig an, alles starrt vor Schmutz – das ist sehr, sehr echt”, subsumiert er. „Die Schauspieler ‚verwittern’ von Einstellung zu Einstellung zusehends.”


    THE REVENANT – EINE SURVIVALERFAHRUNG


    Während der Dreharbeiten in Kanada und Argentinien, bei Schnee und Wind, oft in extremer Höhe, arbeiteten Team und Darsteller häufig unter denselben Bedingungen, denen die Menschen im Jahre 1832 in South Dakota ausgesetzt waren. Man hatte die Drehorte absichtlich so gewählt, damit der Film möglichst authentisch wirkte. Das Publikum sollte sich in diese Wildnis versetzt fühlen, die dort herrschenden Gefahren, die das Überleben schwer machen, spüren.
    „Heute haben wir den Kontakt zur Natur, den die Trapper damals hatten, weitgehend verloren. Dennoch ist die Wildnis ein Teil von uns – wir sind Wolken, Flüsse, wir leben noch inmitten all dieser Elemente. Ich glaube, dass, wenn man diese Gegend sieht, man wieder mit ihr in Kontakt tritt und einem bewusst wird, wo wir herkommen und wohin wir gehen. Es war ein Segen, Landschaften auf die Leinwand bringen zu können, die uns das vor Augen führen”, führt Iñárritu aus.
    Die entsprechend wilden Landschaften mit den nötigen Wettervoraussetzungen zu finden, die jene des amerikanischen Westens des Jahres 1823 spiegeln, erwies sich als wahrlich schwierig. „Wir benötigten fünf Jahre, um die richtigen Locations zu finden”, erklärt Iñárritu. „Wir suchten nach Gegenden fern ab der Zivilisation, die fast unberührt waren. Sie sollten rein und zugleich poetisch sein.”
    Und sie sollten natürlich auch einschüchternd sein – Cast und Crew sollten begreifen, dass in solchen Gegenden überall der Tod lauert. „Toll dabei war, dass wir Schauspieler tatsächlich direkt auf die Elemente reagieren konnten”, sagt Will Poulter. „Wenn man als Darsteller bei minus 20 Grad einen Berg besteigen soll, wirkt nichts glaubwürdiger als wenn man dies tatsächlich tut.”

    In Sachen Gefahren war man unter anderem auch Lawinen und Bären ausgesetzt – man hatte sogar einen Sicherheitsexperten in Sachen Bären engagiert, der jeden Tag anwesend war. Cast und Crew war sich der Gefahr von Bärenattacken durchaus bewusst, obwohl man für die Bärenszene keinen echten Grizzly einsetzte. Dies war eine der wenigen Sequenzen, bei der Iñárritu auf computergenerierte Effekte zurückgriff.
    Eine weitere große Gefahr, mit der Hugh Glass im Film zu kämpfen hat, ist das Wetter. Während des Drehs tobte einmal ein Blizzard, der die Temperaturen auf minus 27 Grad sinken ließ. Die Crewmitglieder hielten sich da gegenseitig scharf im Auge, man schaute, ob irgendjemand Anzeichen von Erfrierungen zeigte. „Bei diesem Dreh habe ich gelernt, dass es kein schlechtes Wetter gibt, nur falsche Kleidung”, witzelt Iñárritu. Aber er merkt auch an, dass die extreme Kälte dem realistischen Look des Films unglaublich zuträglich war.

    Spricht man von Extremen, darf man nicht vergessen, den warmen Winter in Kanada zu erwähnen. Seit 23 Jahren hatte man dort nicht so hohe Temperaturen gemessen, die Filmemacher beteten hier während des Drehs förmlich für Schnee. „Alberta ist für seine radikalen Wetterwechsel bekannt”, sagt Iñárritu. „An einem Tag können ganz verschiedene Arten von Wetter herrschen.
    Zunächst hatten wir mit niedrigen Temperaturen und Blizzards zu kämpfen, später Probleme, weil der Schnee ausblieb. Und dann schossen die Temperaturen in die Höhe. Statt Chinooks mussten wir nun dem Eis nachjagen.”
    Es gab Tage, da wurden Männer mit Schaufeln losgeschickt, um den wertvollen, schnell schmelzenden Schnee von einem benachbarten Berg heranzuschaffen. Schließlich zog die gesamte Mannschaft für zwei Wochen nach Tierra Del Fuego. Dort, am südlichsten Zipfel Südamerikas, fand man das Winterwetter, das man brauchte, um die Produktion abzuschließen.

    Und dann war der Dreh vorbei. Am letzten Tag versammelte Iñárritu noch einmal alle Schauspieler und das gesamte Team – wie er dies schon am ersten Drehtag getan hatte. Er sprach zur Gruppe: „Einen Film wie diesen zu machen, ist einem wohl nur einmal im Leben vergönnt. Es war eine tolle Reise voller riesiger Herausforderungen – sowohl schwieriger wie auch schöner. Ich fühle mich geehrt, bin dankbar und froh über das, was wir geschafft haben und natürlich zugleich ein wenig traurig, dass nun alles vorbei ist. Was wir geleistet haben, ist unglaublich. Jeder einzelne Drehtag war eine Herausforderung, aber ich glaube, dass dieser Dreh der befriedigendste meiner bisherigen Karriere war.”

    DIE BESETZUNG




    LEONARDO DICAPRIO (Hugh Glass)
    Der preisgekrönte Schauspieler Leonardo DiCaprio wurde bereits fünfmal für den Oscar® nominiert und erntete für seine Arbeit als Darsteller, Produzent und Aktivist viel Anerkennung.
    Zuletzt arbeitete DiCaprio gemeinsam mit Netflix an der Distribution von VIRUNGA (2014), einem für den Oscar® nominierten Dokumentarfilm, der sich mit der Erhaltung der Gorillas im Virunga National Park der Demokratischen Republik Kongo beschäftigt. Davor war er Produzent und Hauptdarsteller bei Martin Scorseses THE WOLF OF WALL STREET („The Wolf of Wall Street“, 2013), für den er einen Golden Globe in der Kategorie Best Actor in a Motion Picture, Musical or Comedy sowie jeweils eine Oscar®-Nominierung in den Kategorien Beste männliche Hauptrolle und Bester Film für seine Funktion als Produzent erhielt.

    Vor THE WOLF OF WALL STREET wirkte er sowohl in dem Blockbuster THE GREAT GATSBY („Der große Gatsby“, 2013) als auch in DJANGO UNCHAINED („Django Unchained“, 2012) mit, der ihm eine Golden Globe-Nominierung einbrachte. Für seine Titelrolle in J. EDGAR („J. Edgar“, 2011), den Clint Eastwood inszenierte, erhielt er Nominierungen für den Golden Globe, den Critics‘ Choice und den Screen Actors Guild (SAG) Award. Darüber hinaus spielte er in Christopher Nolans Kassenhit INCEPTION („Inception“, 2010) und in dem Thriller-Drama SHUTTER ISLAND („Shutter Island“, 2010), was seine vierte Zusammenarbeit mit Regisseur Martin Scorsese markierte.
    Bevor er mit zwei Oscar®-Nominierungen für WOLF OF WALL STREET bedacht wurde, bekam DeCaprio bereits für seine Performance in Edward Zwicks Drama BLOOD DIAMOND („Blood Diamond“, 2006) eine Nominierung für den Academy Award.

    Für diese Arbeit wurde er außerdem für den Golden Globe, den Critics‘ Choice sowie den Screen Actors Guild Award nominiert. Im selben Jahr gab es darüber hinaus Nominierungen für Golden Globe, BAFTA Award, Critics‘ Choice Award und SAG Award für seine Rolle in Scorseses als Bester Film mit dem Oscar® ausgezeichnetem THE DEPARTED („Departed – Unter Feinden“, 2006). Als Mitglied des Schauspieler-Ensembles wurde er des Weiteren gemeinsam mit seinen Partnern aus THE DEPARTED mit einer SAG Award-Nominierung in der Kategorie Outstanding Motion Picture Cast Performance geehrt.
    Zuvor war er ebenfalls für den Oscar® für seine Leistung in Scorseses vielbeachtetem Biopic THE AVIATOR („Aviator“, 2004) nominiert worden. DiCaprios Porträt von Howard Hughes brachte ihm zudem einen Golden Globe in der Sparte Bester Schauspieler in einem Drama ein sowie Nominierungen für Critics‘ Choice und BAFTA Award. Zusätzlich wurde er mit zwei SAG Award-Nominierungen prämiert, die eine gab es in der Kategorie Bester Schauspieler, die andere in der Sparte Outstanding Motion Picture Cast Performance als Mitglied des THE AVIATOR-Ensembles.
    Neben seiner Arbeit als Schauspieler ist DiCaprio auch mit seiner eigenen Produktionsfirma, Appian Way, aktiv. Unter diesem Banner fungierte er als Autor, Produzent und Erzähler des hochgelobten Dokumentarfilms THE 11TH HOUR („11th Hour – 5 vor 12“, 2007), der sich mit Umweltthemen beschäftigt.


    Weitere Produktionen von Appian Way sind die bereits erwähnten SHUTTER ISLAND und THE AVIATOR sowie THE IDES OF MARCH („The Ides of March – Tage des Verrats“, 2011), RED RIDING HOOD („Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond“, 2011), ORPHAN („Orphan – Das Waisenkind“, 2009), PUBLIC ENEMIES („Public Enemies“, 2009), OUT OF THE FURNACE („Auge um Auge“, 2013) mit Christian Bale und Woody Harrelson und RUNNER, RUNNER („Runner Runner“, 2013) mit Justin Timberlake und Ben Affleck. Zu den neuen Projekten der Firma gehören eine Adaption von Dennis Lehanes von der Kritik hoch geschätztem Roman LIVE BY NIGHT, den Ben Affleck als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller realisieren wird, Jaume Collet Serras AKIRA, zu dem Dante Harper das Drehbuch verfassen wird, sowie zwei Projekte, die aus der Feder von Billy Ray stammen: Joseph Kosinskis TWILIGHT ZONE und ein noch unbetiteltes Richard Jewell-Projekt mit Jonah Hill.
    DiCaprio, der in Hollywood geboren wurde, begann seine Karriere als Schauspieler im Alter von 14 Jahren. Seinen Durchbruch feierte er 1993 mit der Hauptrolle in Michael Caton-Jones‘ Leinwandadaption von Tobias Wolffs autobiografischem Drama THIS BOY‘S LIFE („This Boy’s Life“, 1993).

    Im gleichen Jahr spielte er in Lasse Hallströms WHAT’S EATING GILBERT GRAPE („Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“, 1993) einen geistig behinderten jungen Mann. Für diese Leistung erhielt er seine ersten Oscar®- und Golden Globe-Nominierungen. Obendrein gewann er dafür den National Board of Review Award als Bester Nebendarsteller und den Los Angeles Film Critics Association’s New Generation Award.
    1995 wirkte DiCaprio in drei sehr unterschiedlichen Filmen mit. Dazu gehörte zum einen Sam Raimis Western THE QUICK AND THE DEAD („Schneller als der Tod“, 1995). Zum anderen erntete er viel Anerkennung für seine Performance als Drogensüchtiger Jim Carroll in dem erschütternden Drama THE BASKETBALL DIARIES („Jim Carroll – In den Straßen von New York“, 1995) und für sein Porträt des verhaltensgestörten, pansexuellen Poeten Rimbaud in Agnieszka Hollands TOTAL ECLIPSE („Total Eclipse“, 1995). Im darauffolgenden Jahr war DiCaprio in Baz Luhrmanns moderner Leinwandadaption von WILLIAM SHAKESPEARE’S ROMEO + JULIET („William Shakespreares Romeo & Julia“, 1996) zu sehen. Hierfür wurde er auf der Berlinale mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet.


    Des Weiteren gehörte er zum All-Star-Ensemble von MARVIN’S ROOM („Marvins Töchter“, 1996), das mit einer SAG Award-Nominierung in der Kategorie Outstanding Motion Picture Cast Performance geehrt wurde.

    1997 konnte man DiCaprio neben Kate Winslet in dem Blockbuster TITANIC („Titanic“), der ihm eine Golden Globe-Nominierung einbrachte, bewundern. Der Film selbst brach alle Kassenrekorde und gewann schließlich elf Oscars®, darunter auch den für den Besten Film. Zu seinen weiteren Kinoarbeiten zählen eine Doppelrolle in THE MAN WITH THE IRON MASK („Der Mann in der eisernen Maske“, 1997) sowie Rollen in THE BEACH („The Beach“, 2000), Woody Allens CELEBRITY („Celebrity – Schön. Reich. Berühmt“, 1998), Steven Spielbergs CATCH ME IF YOU CAN („Catch Me If You Can“, 2002, für den er eine Golden Globe-Nominierung erhielt), GANGS OF NEW YORK („Gangs of New York“, 2002, sein erster Film für Martin Scorsese), Ridley Scotts BODY OF LIES („Der Mann, der niemals lebte“, 2008) und Sam Mendes‘ REVOLUTIONARY ROAD („Zeiten des Aufruhrs“, 2008), der ihn erneut mit Kate Winslet zusammen brachte und für den er seine siebte Golden Globe-Nominierung erhielt.
    DiCaprio ist auch für sein weltweites Engagement für Umweltthemen bekannt. So produzierte er Projekte wie den Dokumentarfilm THE 11TH HOUR, leitet verschiedene Kampagnen, um die Öffentlichkeit auf Missstände aufmerksam zu machen, und gründete die The Leonardo DiCaprio Foundation. Zudem sitzt er in den Gremien des World Wildlife Fund, dem Natural Resources Defense Council und dem International Fund for Animal Welfare.
    Im September 2014 wurde DiCaprio für sein unermüdliches Engagement im Bereich Umwelt-Aktivismus zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ernannt. Im selben Monat wurde DiCaprio mit dem Clinton Global Citizen Award geehrt, nahm er in New York am größten Marsch in der Geschichte des Klimaschutzes teil und sprach das Thema offensiv auf dem UN-Gipfel an.


    TOM HARDY (Fitzgerald)
    Tom Hardy avancierte binnen kürzester Zeit zu einem der vielseitigsten und meistgefragten Schauspieler in Hollywood. Für seine wandelbaren Performances und die Bandbreite, mit der in allen Medien von Film, Fernsehen bis zum Theater reüssiert, wird er nun schon seit vielen Jahren von Publikum wie Kritik gleichermaßen bewundert.

    Hardy, der aus England stammt, begann seine Filmkarriere, als er für eine Rolle in HBOs preisgekrönter Miniserie über den Zweiten Weltkrieg, „Band of Brothers“, direkt von Londons Drama Centre engagiert wurde. Bei dieser Serie fungierten Tom Hanks und Steven Spielberg als Ausführende Produzenten. In der Folge sah man ihn in Ridley Scotts BLACK HAWK DOWN („Black Hawk Down“, 2001) und in Stuart Bairds Science-Fiction-Abenteuer STAR TREK: NEMESIS („Star Trek: Nemesis“, 2002).
    2008 wurde Hardy für seine mitreißende Leistung als notorisch gewaltbereiter Gefängnisinsasse in der Titelrolle von Nicolas Winding Refns BRONSON („Bronson“, 2008) viel internationale Aufmerksamkeit zuteil. Für diese Performance erhielt er den British Independent Film Award als Bester Schauspieler. Außerdem würdigte die British Academy of Film and Television 2011 Hardys Verdienste mit der Verleihung ihres „Rising Star Award“. Zu seinen nachfolgenden Filmen gehören hochgelobte Auftritte in den beiden Christopher Nolan-Werken INCEPTION („Inception“, 2010) und THE DARK KNIGHT RISES („The Dark Knight Rises“, 2012), Thomas Alfredsons TINKER TAILOR SOLDIER SPY („Dame König As Spion“, 2011), Gavin O’Connors WARRIOR („Warrior“, 2011), John Hillcoats LAWLESS („Lawless – Die Gesetzlosen“, 2012) und Michael R. Roskams THE DROP („The Drop – Bargeld“, 2014).
    Im Jahre 2013 erhielt Hardy für seine beeindruckende One-Man-Show in Steven Knights LOCKE („No Turning Back“, 2013) begeisterte Kritiken. Diese Rolle brachte ihm neben seiner dritten Nominierung für den British Independent Film Award den Los Angeles Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Schauspieler ein.

    Erst kürzlich konnte man Hardy in der lange erwarteten Titelrolle in dem Sommerblockbuster MAD MAX: FURY ROAD („Mad Max: Fury Road“, 2015) sehen. Es ist George Millers von der Kritik hochgelobtes Reboot und der vierte Teil seiner einzigartigen „Mad Max“-Kinoreihe.
    Im Fernsehen hat Hardy derzeit eine wiederkehrende Rolle in der preisgekrönten BBC-Serie „Peaky Blinders“. 2008 erhielt er für seine Leistung in dem HBO-Film „Stuart: A Life Backwards“ eine BAFTA-Nominierung als Bester Schauspieler. Zudem porträtierte er den Heathcliff in der ITV-Produktion von „Wuthering Heights“ aus dem Jahre 2009. Darüber hinaus spielte er in den Fernsehfilmen „Oliver Twist“, „A for Andromeda“, „Sweeney Todd“, „Gideon’s Daughter“ und „Colditz“ sowie in der BBC-Miniserie „The Virgin Queen“.
    Hardy ist auch in verschiedenen Stücken im Londoner West End aufgetreten. Dazu gehören „Blood“ und „In Arabia We’d All Be Kings“. 2003 wurde er bei den Evening Standard Theatre Awards für seine Arbeit in diesen beiden Inszenierungen mit dem Outstanding Newcomer Award ausgezeichnet. Für letztgenanntes Werk wurde er überdies 2004 für einen Olivier Award nominiert. 2005 spielte Hardy die Hauptrolle in der London-Premiere von Brett C. Leonards „Roger and Vanessa“. Zu seinen weiteren Theaterarbeiten zählen Rufus Norris‘ Adaption von „Festen“ am Almeida, „The Modernists“ am Crucible Theatre in Sheffield, „The Man of the Mode“ am National Theatre sowie 2010 die Weltpremiere von Leonards „The Long Red Road“, die Philip Seymour Hoffman am Goodman Theatre von Chicago inszenierte.
    Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler ist Hardy auch Gründer und Geschäftsführer der britischen Produktionsfirma Hardy Son & Baker bei NBCUniversal International Television (wo er Tür an Tür FX, Ridley Scotts Scott Free Productions, Working Title und BBC arbeitet) sowie dessen US-amerikanisches Pendant Executive Options, das bei den Warner Bros. Studios untergebracht ist. Hardy ist Mitglied der Academy of Motion Pictures Arts & Sciences und fungiert als Botschafter für The Prince’s Trust, den Royal Marines Charitable Trust Fund (RMCTF) und Help For Heroes.
    Ganz aktuell ist Hardy in Brian Helgelands Krimi LEGEND („Legend“, 2015) zu sehen. Darin spielt er eine Doppelrolle als Ronald und Reginald Kay, eineiige Zwillinge und Gangster, die in den 1950er und 1960er Jahren die Herrschaft über Londons East End innehatten. Der Film lief Anfang September in Großbritannien (US-Start: 20. November/Deutschland-Start: 7.1.2016) an und konnte dort mehrere britische Kassenrekorde brechen, unter anderem ist er der erfolgreichste britische Film aller Zeiten, der eine Altersfreigabe ab 18 Jahren besitzt.
    Im Moment ist Hardy gerade als Produzent und Hauptdarsteller der achtteiligen Event-Serie „Taboo“ aktiv. Darin geht es um einen Londoner, der im 20. Jahrhundert ein Transportunternehmen aufbauen und gleichzeitig den Tod seines Vaters rächen will. Die Story wurde von Hardy gemeinsam mit seinem Vater Chips Hardy entwickelt und wird das erste Projekt sein, das unter dem Banner ihrer gemeinsamen Produktionsfirma Hardy Son & Baker entsteht. Die Serie, zu der Steven Knight („Peaky Blinders“) das Drehbuch schreibt, soll 2016 bei der BBC in Großbritannien und bei FX in den USA ausgestrahlt werden.



    DOMHNALL GLEESON (Captain Harry)
    Domhnall Gleeson ist aktuell in JJ Abrams‘ STAR WARS: EPISODE VIII („Star Wars: Das Erwachen der Macht“, 2015) zu sehen. Darüber hinaus konnte man ihn in Sean Foleys Inszenierung von Enda Walshs Theaterstück „The Walworth Farce“ bewundern. Dort stand er gemeinsam mit seinem Vater Brendan Gleeson und seinem Bruder Brian Gleeson auf der Bühne.
    Zu weiteren neueren Produktionen zählen Alex Garlands Science Fiction EX MACHINA („Ex Machina“, 2014), Nick Hornbys Adaption von Colm Tóibíns Roman BROOKLYN („Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“, 2015), den John Crowley inszenierte, und eine Verfilmung der Memoiren von Louis Zamperini, von den Coen-Brüdern adaptiert und von Angelina Jolie inszeniert.
    Zuletzt spielte er neben Michael Fassbender und Maggie Gyllenhaal Hauptrollen in Lenny Abrahamsons FRANK („Frank“, 2014), an der Seite von Rachel McAdams und Billy Nighy in Richard Curtis‘ ABOUT TIME („Alles eine Frage der Zeit“, 2013) und in Tom Halls SENSATION. Für seine Auftritte als Bob Geldof in „When Harvey Met Bob“ und als Levin in Joe Wrights ANNA KARENINA („Anna Karenina“, 2012) wurde er jeweils mit einem IFTA ausgezeichnet.
    Nebenrollen in Film- und Fernsehproduktionen übernahm Gleeson in John Michael McDonaghs CALVARY („Am Sonntag bist du tot“, 2014), in Charlie Brookers „Black Mirror“ für Cannel 4, Mark Romaneks und in NEVER LET ME GO („Alles, was wir geben mussten“, 2010). Er war in Joel und Ethan Coens TRUE GRIT („True Grit – Vergeltung“, 2010) zu sehen, spielte die Rolle des Bill Weasley in David Yates‘ HARRY POTTER AND THE DEATHLY HALLOWS I & II („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 und Teil 2“, 2010/2011) und trat in Martin McDonaghs mit dem Oscar®ausgezeichnetem Kurzfilm SIX SHOOTER auf.
    Weitere Auftritte absolvierte er in Pete Travis DREDD („Dredd“, 2012), in James Marshs SHADOW DANCER („Shadow Dancer“, 2012), in Ian Fitzgibbons PERRIER’S BOUNTY („Kopfgeld – Perrier’s Bounty“, 2009), neben Jeff Bridges in der HBO-Produktion „A Dog Year“ (2009), in Paul Merciers STUDS (2006), in Stephen Bradleys BOY EATS GIRL („Zombie City: Eine Stadt zum Anbeißen“, 2005) und in John Butlers Comedy-Show „Your Bad Self“, für die er zusammen mit Michael Moloney die Sketche schrieb.

    Auf der Bühne spielte Gleeson in „Now or Later“ am Royal Court“, „American Buffalo“ und „Great Expectations“ am Gate, in Druids Inszenierung von „The Well of Saints“, „Macbeth“ in einer Inszenierung von Selina Cartmell und „Chimps“, von Wilson Milam inszeniert am Liverpool Playhouse. Für seine Leistung in Martin McDonaghs Broadway-Inszenierung von „The Lieutenant of Inishmore“ erhielt eine Tony-Nominierung. Für die gleiche Rolle gab es eine Lucille Lortel-Nominierung und eine lobende Erwähnung bei der Drama League-Verleihung. Für seinen Part in „American Buffalo“ wurde er darüber hinaus für den Irish Times Theatre Award nominiert.
    Gleeson war Autor und Regisseur der Kurzfilme NOREEN (mit Brendan und Brian Gleeson) und WHAT WILL SURVIVE OF US? (mit Brian Gleeson). Obendrein kreierte er „Immatürity for Charity“, Comedy-Sketche, die er mit Familie und Freunden zur Unterstützung des St. Francis Hospice drehte (die sind ziemlich schräg, und man kann sie sich auf YouTube ansehen).


    WILL POULTER (Jim Bridger)
    Im Jahre 2014 wurde der britische Schauspieler Will Poulter mit dem prestigeträchtigen EE BAFTA Rising Star Award ausgezeichnet. Damit stieg er zu einem der vielversprechenden jungen Talente seines Landes auf. Außerdem erhielt er im letzten Jahr bei der Verleihung der MTV Awards den „Breakthrough Performance“ Award für seine Rolle in WE’RE THE MILLERS („Wir sind die Millers“, 2013). Zudem gewann er die Kategorie Best Kiss für seine urkomische Szene in demselben Film.
    Erst vor kurzem spielte Poulter in dem Twentieh Century Fox-Film THE MAZE RUNNER („Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“, 2014). Die Adaption von James Dashners Bestseller-Roman inszenierte Wes Ball. Zu seinen weiteren aktuellen Arbeiten zählt der Coming-of-Age-Film KIDS IN LOVE, der in London und Umgebung gedreht wurde und in dem auch Sebastian De Souza, Gala Gordon und Cara Delevingne mitwirken.

    In GLASSLAND, dem zweiten Kinofilm von Gerard Barrett, übernahm er die Rolle des Shane. Der Film mit der Oscar®-nominierten Toni Collette und Jack Reynor wurde erst bei den Galway Film Fleadh Awards 2015 als Bester irischer Film ausgezeichnet.

    Zu sehen war er außerdem in dem Warner Bros.-Comedy-Hit WE’RE THE MILLERS („Wir sind die Millers“, 2013). Neben Jennifer Aniston, Jason Sudeikis und Emma Roberts spielte er den Kenny.
    Poulter gab sein Kinodebüt in Garth Jennings’ nostalgischer Hitkomödie SON OF RAMBOW („Der Sohn von Rambow“, 2008), der ihm in der Kategorie Most Promising Newcomer eine Nominierung für den British Independent Film Award einbrachte.
    2011 übernahm er die Hauptrolle in Dexter Fletchers Regiedebüt WILD BILL („Wild Bill“), das für den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) nominiert wurde. Darin wächst Poulter vom Kind zum Erwachsenen heran. Für seine Leistung wurde er für den Nachwuchspreis der Londoner Filmkritiker nominiert.
    Zu seinen weiteren Leinwandarbeiten zählen die Blockbuster-Verfilmung THE CHRONICLES OF NARNIA: THE VOYAGE OF THE DAWN TREADER („Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“), in dem er an der Seite von Tilda Swinton, Liam Neeson und Simon Pegg den Eustace Clarence Scrubb spielt. Seine Verkörperung einer der populärsten Figuren der Kinderliteratur wurde für viele Preise nominiert und von den Kritikern gefeiert – sie wiesen darauf hin, dass man von diesem Darsteller noch viel erwarten kann.
    Poulter entwickelte und spielte darüber hinaus eine Reihe von satirischen Rollen für die C4/E4-Comedy-Sketch-Show „School of Comedy“, die sich an Erwachsene wendet und von begabten jungen britischen Komikern gestaltet wird. Die Show wurde zum Edinburgh Festival Fringe eingeladen und 2009 als sechsteilige TV-Serie für E4 aufbereitet, wo sie bis 2010 zwei Staffeln lang lief.


    FORREST GOODLUCK (Hawk)
    Forrest Goodluck gehört zu den Stämmen der Diné, Mandan, Hidatsa und Tsimshian und gibt mit THE REVENANT („The Revenant – Der Rückkehrer“, 2015) sein Kinospielfilmdebüt.
    Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler arbeitet Goodluck auch als Regisseur, der schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Für die Bühne führte er erstmals mit zehn Jahren Regie, und mit 14 war er bereits ein preisgekrönter Film-Regisseur.
    Seine Kurzfilme SUN KINK (2013) und MALADY’S MUDDY WATERS (2014) wurden beide als Youth Winners des Smithsonians’s National Museum of the American Indian und SWAIA Santa Fe Indian Market Class X geehrt, als sie auf dem SWAIA ihre Premiere feierten. Außerdem wurden seine Filme auf dem Seattle International Film Festival, dem Taos Shortz, dem LA Skins Festival und dem NM Showcase gezeigt.
    Goodluck, der in Albuquerque, New Mexico, geboren wurde, besuchte die Bosque School, wo er sowohl an der Schule als auch an der Sol Action Academy Schauspielunterricht erhielt. Er steht auf der Bühne, seit er zehn ist und übernahm dabei zahlreiche Rollen bei Schultheateraufführungen oder an Laientheatern.
    Im Januar 2015 wurde er zur Teilnahme am Sundance Institute’s Native American Full Circle Fellowship eingeladen. Dieses Einführungsprogramm für junge Stipendiaten wird von der W.K. Kellogg Foundation unterstützt. Ihr Ziel ist es, die erste Generation von Filmemachern zu fördern.


    PAUL ANDERSON (Anderson)
    Zu den aktuellen Projekten von Paul Anderson gehören Paul Helgelands LEGEND („Legend“, 2015) mit Tom Hardy und Ron Howards IN THE HEART OF THE SEA („Im Herzen der See“, 2015) mit Chris Hemsworth.
    Der englische Schauspieler absolvierte außerdem Auftritte in THE FIRM („The Firm – 3. Halbzeit”, 2009), THE SWEENEY („The Crime – Good Cop/Bad Cop”, 2012), SHERLOCK HOLMES: A GAME OF SHADOWS („Sherlock Holmes: Spiel im Schatten”, 2011), ELECTRICITY (2014), ´71 („`71 – Hinter feindlichen Linien”, 2014), STILL LIFE („Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit”, 2013), Brian De Palmas PASSION („Passion”, 2012), PIGGY (2012) und A LONELY PLACE TO DIE („Todesfalle Highlands”, 2011).
    Im Fernsehen sah man ihn in dem TV Movie „Frankie Howerd: Rather You Than Me”, dem BBC-Drama „Peaky Blinders” sowie in der englischen Miniserie „The Great Train Robbery“ und „The Promise“.


    KRISTOFFER JONER (Murphy)
    Kristoffer Joner stammt aus dem norwegischen Stavanger. Er arbeitet als Schauspieler und Regisseur, man kennt ihn aus Filmen wir NABOER („Next Door – Manche Türen sollten nie geöffnet werden“, 2005), KONGEN AV BASTØY („King of Devil’s Island“, 2010) und BABYCALL („Babycall“, 2011).

    Er zählt zu den renommiertesten norwegischen Schauspielern seiner Generation und stand bereits mit vielen großen Talenten, darunter Stellan Skarsgård, Noomi Rapace und Michael Nyqvist, vor der Kamera.
    Joner begann seine Karriere als Schauspieler am Rogaland Theater in Stavanger im Alter von 14 Jahren und blieb der dortigen Bühne bis in seine Zeit als Twen treu. Er arbeitet inzwischen für Film, Fernsehen und Theater und versuchte sich auch schon als Regisseur, als er 2008 den Kurzfilm COLD AND DRY inszenierte.
    Joner hat in seiner Laufbahn bereits viele Preise gewinnen, darunter die Amanda, das norwegische Pendant zum Oscar®, für seine Hauptrolle in KOMPANI ORHEIM („Kompanie Orheim“, 2012). Er war Shooting Star im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Berlin und wurde sogar zum Besten Schauspieler in der 100-jährigen Filmgeschichte Norwegens gewählt, eine Ehre, die er sich mit seiner hochangesehenen Kollegin Liv Ullman teilt.


    JOSHUA BURGE (Stubby Bill)
    Joshua Burge wirkte gerade in BUZZARD mit, dem letzten Film der Indie-Trilogie von Joel Potrykus. Auch in den ersten beiden Filmen der Trilogie, APE und der Kurzfilm COYOTE, hatte er bereits Hauptrollen. Während seines Filmstudiums in seinem Heimat-Bundesstaat Michigan wurde Burge plötzlich von seiner Leidenschaft für die Musik gepackt. Und so verbrachte er das nächste Jahrzehnt als Sänger, Songschreiber und Frontmann der Band Chance Jones. Seine Rolle in THE REVENANT („The Revenant – Der Rückkehrer“, 2015) erhielt er nach einem langwierigen und ausgiebigen Casting-Prozess. Er ist begeistert, dass er wieder zum Film zurückgefunden hat und sein Studiofilm-Debüt in einer derartig monumentalen Produktion geben darf.


    LUKAS HAAS (Jones)
    Lukas Haas, im kalifornischen West Hollywood geboren, wurde im Alter von fünf Jahren von der Casting-Agentin Margery Simkin entdeckt, als diese gerade dessen Kindergarten besuchte.
    Sein Leinwand-Debüt gab er zwar in TESTAMENT („Das letzte Testament“, 1983), einem Film über eine Atomkatastrophe, doch große Aufmerksamkeit und Beachtung erhielt er für seinen zweiten Auftritt an der Seite von Harrison Ford und Kelly McGillis in WITNESS („Der einzige Zeuge“, 1985).
    In Peter Weirs Film spielte Hass einen Amish-Jungen, der zum einzigen Zeugen eines Mordes an einem Undercover-Cop wird. Diese Arbeit zog Hauptrollen in folgenden Filmen nach sich: LADY IN WHITE („Die phantastische Reise ins Jenseits“, 1988), THE WIZARD OF LONELINESS („The Wizard of Loneliness“, 1988) und ALAN & NAOMI (1992) – bei letzterem fungierte seine Mutter als Ko-Autorin. In der Folge wurde Haas für seine Rolle als AIDS-Opfer Ryan White in dem kontroversen TV Movie „The Ryan White Story“ für einen Emmy nominiert. Seine Vielseitigkeit konnte er in zahlreichen weiteren Hauptrollen unter Beweis stellen, etwa in Costa-Gavras‘ MUSIC BOX („Music Box – Die ganze Wahrheit“, 1989) mit Jessica Lange, CONVICTS („Verdammte des Südens“, 1991) und RAMBLING ROSE („Die Lust der schönen Rose“, 1991), beide mit Robert Duvall, sowie BOYS („Run Off“, 1996) mit John C. Reilly und Winona Ryder.
    Auf der Bühne spielte Haas 1988 an New Yorks Lincoln Center neben Steve Martin und Robin Williams in Mike Nichols‘ Inszenierung von Samuel Becketts „Waiting for Godot“. Im Kino arbeitete er mit Regisseuren wie Woody Allen bei EVERYONE SAYS I LOVE YOU („Alle sagen: I Love You“, 1996), Tim Burton bei MARS ATTACKS! („Mars Attacks!“, 1996) und mit Alan Rudolph bei BREAKFAST OF CHAMPIONS („Breakfast of Champions“, 1999). Eine prägnante Rolle hatte er in BRICK („Brick“, 2005), Rian Johnsons Regiedebüt mit Joseph Gordon-Levitt. Als nächstes trat er in dem von Kurt Cobains Leben inspirierten LAST DAYS („Last Days“, 2005) auf. Die Regiearbeit von Gus Van Sant feierte auf dem Festival von Cannes Premiere. Es folgten Rollen in MATERIAL GIRLS („Material Girls”, 2006), der Slasher-Parodie THE TRIPPER („The Tripper”, 2006), WHO LOVES THE SUN („Who Loves the Sun“, 2006), GARDENER OF EDEN (2007), WHILE SHE WAS OUT („Stille Nacht, mörderische Nacht“, 2008) und DEATH IN LOVE (2008).
    Haas übernahm an der Seite von Leonardo DiCaprio, Ellen Page, Joseph Gordon-Levitt, Michael Caine und Marion Cotillard eine Nebenrolle in Christopher Nolans INCEPTION („Inception“, 2010). Daran schlossen sich Catherine Hardwickes RED RIDING HOOD („Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond“, 2011) und Baltasar Kormákurs CONTRABAND („Contraband“, 2012) an.
    Zuletzt spielte Haas in CRAZY EYES (2012), PAWN SHOP CHRONICLES („Gangster Chronicles“, 2013) und DARK WAS THE NIGHT (2014). Zudem hatte er in der vielgerühmten FOX-Serie „Touch“ als Calvin Norburg eine feste Rolle. In TRANSCENDENCE („Transcendence“, 2014), Wally Pfisters Kinoregiedebüt, wirkte er ebenfalls mit.


    BRENDAN FLETCHER (Fryman)
    Sein Debüt als Schauspieler feierte Brendan Fletcher 1995 mit der Hauptrolle des Des in der CBC-Produktion „Little Criminals“. Für diese Leistung wurde er mit einem Leo ausgezeichnet und für einen Gemini Award in der Kategorie „Best Lead Actor in a Dramatic Role“ ausgezeichnet.
    Seitdem hat Fletcher in vielen preisgekrönten Werken mitgewirkt, unter anderem in JIMMY ZIP (1999), ROLLERCOASTER (2000), THE FIVE SENSES („The Five Senses“, 1999) und EDWIN BOYD („Gangsters“, 2011). 2002 wurde er für seine Arbeit an der Seite von Sarah Polley in dem Kinofilm THE LAW OF ENCLOSURES (2000) mit einem Genie Award als Bester Darsteller in einer Hauptrolle prämiert. Des Weiteren erhielt er eine Genie-Nominierung für seine Performance in dem TV-Film „100 Days in the Jungle“ sowie 2003 eine Genie-Nominierung für TURNING PAIGE (2001) mit Katherine Isabelle. Seine Arbeit in PAPER MOON AFFAIR (2005) brachte ihm 2006 eine Nominierung für den Leo Award in der Sparte Best Lead Actor in Feature Drama ein. Im gleichen Jahr erhielt er für seinen Part an der Seite von Jessica Pare in dem Fernsehfilm „The Death and Life of Nancy Eaton“ seine zweite Nominierung für den Gemini Award.
    Im Verlauf der Jahre hat Fletcher an Hunderten von Produktionen mitgewirkt. Zu seinen Kinoarbeiten zählen Terry Gilliams TIDELAND („Tideland“, 2005) mit Jodelle Ferland, Jeff Bridges und Jennifer Tilly, 88 MINUTES („88 Minuten“, 2007) mit Al Pacino und RV („Die Chaoscamper“, 2006) mit dem inzwischen verstorbenen Robin Williams. Zudem trat er in kultverdächtigen Produktionen wie GINGER SNAPS: UNLEASHED („Ginger Snaps II – Entfesselt“, 2004), FREDDIE VS. JASON („Freddy Vs. Jason“, 2003) und Uwe Bolls RAMPAGE („Rampage“, 2009) auf. Erst vor kurzem war er in einer neuen Version des bekannten Horror-Franchise LEPRECHAUN: ORIGINS (2014) zu sehen, und er fungierte als Ko-Autor und Ausführender Produzent der Fortsetzung von RAMPAGE, RAMPAGE: YOU END NOW („Rampage 2“, 2014).
    Zu seinen weiteren Arbeiten zählen Steven Spielbergs mit dem Emmy ausgezeichnete Miniserie „The Pacific“ und eine wiederkehrende Rolle in der von der Kritik umjubelten AMC-Serie „The Killing“. Gastrollen übernahm er unter anderem in CWs „Supernatural“, FOXs „Alacatraz“ und A&Es „Bates Motel“. Im vergangenen Jahr stieß er zur Besetzung von DirectTVs „Rogue“ und wirkte an der zweiten Staffel der Serie mit. Zudem hat er eine feste Rolle in AMCs „Hell on Wheels“ und in der FOX-Krimiserie „Gracepoint“.
    Brendan Fletcher wurde im Comox Valley auf Vancouver Island in British Columbia geboren, wo er auch aufwuchs.


    DUANE HOWARD (Elk Dog)
    Duane Howard zählt zu den Mowachaht/Muchalht First Nations, eine kleine Gemeinschaft von kanadischen Ureinwohnern, die auf Vancouver Island lebt. Inzwischen wohnt er aber schon seit 30 Jahren in Vancouver B.C. Durch das Leben in der Großstadt hatte er die Möglichkeit, sich fortzubilden und Native Education an der Capilano University zu studieren. Dieses Wissen gibt er nun an andere Mitglieder der First Nations weiter.
    Howard sah sich schon in jungen Jahren mit großen Herausforderungen konfrontiert. Wie viele andere hatte auch er Schwierigkeiten, die Finger von Drogen und Alkohol zu lassen. Und er musste harte Zeiten durchmachen, bis er damit begann, gewisse Dinge in seinem Leben zu ändern. Im Sommer 1986 unterzog er sich einer Behandlung, um sein eigenes Leben und das seiner Kinder wieder lebenswerter zu machen.
    1987 drückte er noch einmal die Schulbank und machte einen Abschluss im Bereich Drogen- und Alkohol-Beratung. Im Anschluss daran arbeitete er mit Jugendlichen und Familien zusammen. Er begann damit, durch Kanada zu reisen und hielt Workshops auf Konferenzen und Zusammenkünften ab, um der Bevölkerung die Gefahren von Drogen und Alkohol vor Augen zu führen. Dann kam Howard an einen Punkt, wo er erkannte, dass er etwas in seinem Leben ändern müsse, um weiter voran zu kommen. Er wollte etwas tun, was er auch mit voller Leidenschaft ausüben würde.
    In den 1990er Jahren begann Howard als Statist in der Film-Industrie zu arbeiten. Das machte er ein paar Jahre lang als Teilzeitjob, und im Laufe der Zeit entwickelte er eine bestimmte Technik für spezielle Sonderaufgaben am Set. So wird er etwa im Abspann von „Scarlett Letter“ als Stuntman aufgeführt.
    Zudem arbeitete er an einigen lokalen Produktionen in Vancouver, darunter „Da Vinci’s Inquest”, „Supernatural”, „Peace Maker”, „Good Night For Justice”, „Blade”, „The Collector”, „Johnny Too Tall”, „Arctic Air”, die Miniserie „Into The West” von Steven Spielberg sowie die Kinofilme THE A-TEAM („Das A-Team – Der Film“, 2010), PATHFINDER („Pathfinder – Fährte des Kriegers“) und BURY MY HEART AT WOUNDED KNEE („Begrabt mein Herz am Wounded Knee”, 2007).
    Derzeit berät Howard Studenten der Capilano University und erzählt ihnen von seinen Erfahrungen mit der Unterhaltungsbranche. Demnächst kann man ihn in der Independent-Produktion THE SUN AT MIDNIGHT bewundern, die am Yukon gedreht wurde. Howard ist auch schon auf der Bühne in Improvisationstheatern aufgetreten. Die Kunst ist es auch, die sein Selbstvertrauen und sein Selbstbewusstsein stärkt, was wiederum zu seinem Erfolg als Stuntman und Schauspieler beiträgt.


    ARTHUR REDCLOUD (Hikuc)
    Arthur Redcloud ist ein Navajo, der in Crown Point, New Mexico, geboren wurde und derzeit in dem Areal um Dallas und Fort Worth wohnt. Dort arbeitet er im Dallas County Sherrif’s Department und hilft zeitweise als Lastwagenfahrer aus. Er begann seine Karriere als Western-Model und trat in verschiedenen Independent-Filmen auf. Er wurde in THE REVENANT („The Revenant – Der Rückkehrer“, 2015) als Hikuc besetzt – eine Rolle, mit der er sich als Enkel eines Medizinmanns hervorragend identifizieren kann, und die er schließlich nach einem intensiven Casting-Prozess erhielt. Es ist sein erster großer Filmauftritt.
    Redcloud ist schon lange ehrenamtlich für Hawkquest tätig, eine gemeinnützige Organisation, die sich um den Erhalt und die Pflege von Habichten, Adlern, Eulen und Falken kümmert.


    GRACE DOVE (Powaqa)
    Grace Dove ist eine Secwepemc von der Canim Lake First Nation, die von einem Familienmitglied, Häuptling Mike Archie, geleitet wird. Sie ging nach Vancouver, um ihre Karriere als Künstlerin voranzutreiben.
    Als Absolventin des Vancouver Film School Acting Program ist sie im Moment dabei, zu Castings zu gehen und in der Filmindustrie Fuß zu fassen. Wenn sie nicht gerade ein neues Drehbuch einstudiert, ist Dove mit Vorliebe draußen unterwegs und hält ihre Umgebung mit ihren Fotografien fest, sei es nun auf ihren Abfahrtsskiern oder beim Erklimmen einer steilen Felswand.
    Ihre Karriere entwickelte sich rasch, als sie die Gelegenheit erhielt, an der Seite von Künstlern wie Leonardo DiCaprio oder Tom Hardy in THE REVENANT („The Revenant – Der Rückkehrer“, 2015) zu lernen und zu arbeiten.
    Das letzte Jahr brachte weitere gute Gelegenheiten, um die Laufbahn voranzubringen. Ihre Arbeit mit dem „UnderEXPOSED“-Team bei APTN (Aboriginal Peoples Television Network) geht bereits in ihre dritte Season. Dort fing sie einst als Praktikantin an, mittlerweile ist sie die Moderatorin der Show. In 13 Episoden pro Staffel bereiste sie Orte vornehmlich in Nordamerika, wo sie sich wahlweise auf Snowboards, Skateboards und Surfbrettern fortbewegte. Diese neue Serie brachte vereinigte ihre Leidenschaft für das Fernsehen auf der einen, wie für die Fotografie auf der anderen Seite. Neben zahlreichen Abenteuern gab es aber auch einige Herausforderungen, bei denen sie sich auf physischer, mentaler und emotionaler Ebene weiterentwickeln konnte. Und jetzt ist sie definitiv bereit für eine weitere Season.


    DER STAB





    ALEJANDRO G. IÑÁRRITU, (Regie, Drehbuch & Produktion)
    Der Oscar®-gekrönte Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Alejandro G. Iñárritu ist einer der renommiertesten und meistdekorierten Filmemacher von heute.
    2014 wurde Iñárritu mit drei Oscars® ausgezeichnet, und zwar als Regisseur, Ko-Autor und Ko-Produzent von BIRDMAN: OR (THE UNEXPECTED VIRTUE OF IGNORANCE („Birdman, oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit“, 2014). Die hochgelobte schwarze Komödie gewann auch die Sparte Beste Kamera und wurde für fünf weitere Academy Awards nominiert. Iñárritu gewann zudem einen DGA Award und einen PGA Award für den New Regency/Fox Searchlight-Film, der die Oscar®-Nominierten Michael Keaton, Emma Stone und Edward Norton in den Hauptrollen sah.
    Iñárritu gab sein Regiedebüt mit AMORES PERROS („Amores perros“, 2000), einem Drama, das sich mit der mexikanischen Gesellschaft auseinandersetzt. Erzählt wird dies durch drei ineinander verflochtene Geschichten, die durch einen Autounfall in Mexico City verbunden sind. Der Film gehörte 2001 bei der Oscar®-Verleihung zu den Nominierten in der Kategorie Bester ausländischer Film.

    Sein nächster Film, 21 GRAMS („21 Gramm“, 2003), wurde für zwei Academy Awards nominiert – für Hauptdarstellerin Naomi Watts und Nebendarsteller Benicio del Toro – und von Focus Features in die US-Kinos gebracht. Sein dritter Film, BABEL („Babel“, 2006), wurde von Paramount Pictures verliehen und hatte seine Premiere in Cannes, wo Iñárritu als Bester Regisseur prämiert wurde. In selben Jahr gewann BABEL erst den Golden Globe in der Sparte Best Picture Drama und wurde dann für sieben Oscars® nominiert, zwei davon (Bester Film und Beste Regie) erhielt Iñárritu. Mit diesen beiden Nominierungen avancierte Iñárritu zum ersten mexikanischen Filmemacher in der Geschichte der Academy Awards, der sowohl als Regisseur als auch als Produzent nominiert wurde. Iñárritus vierter Film, BIUTIFUL („Biutiful“, 2010), war sein erster Film in spanischer Sprache seit AMORES PERROS. Er inszenierte und produzierte das hochgelobte Drama nicht nur, er steuerte zusammen mit Armando Bo und Nicolás Giacobone auch das Drehbuch bei. Die Focus Feature-Produktion wurde für einen Oscar® als Bester Auslandsfilm nominiert und Javier Bardem erhielt für seine bewegende Performance ebenfalls eine Nominierung.
    Iñárritu begann seine Karriere als Radiomoderator und Radioregisseur bei dem mexikanischen Rockmusiksender WFM, der zu dieser Zeit die Nummer Eins unter den Radiostationen Mexikos war.

    Nach seiner Tätigkeit beim Radio studierte Iñárritu unter Ludwik Margules in Mexico City drei Jahre lang Theater. Im Anschluss daran begann er unter dem Banner seiner Produktionsfirma Z Films in Mexiko Kurzfilme und Werbespots zu schreiben, zu produzieren und zu inszenieren.


    MARK L. SMITH (Drehbuch)
    Zu den aktuellen Filmen von Mark L. Smith gehören Joe Dantes THE HOLE („The Hole – Die geheimnisvolle Falltür“, 2009), Nimrod Antals VACANCY („Motel“, 2007) und der von den Goetz-Brüdern inszenierte MARTYRS (2015).

    Smith hat derzeit eine ganze Reihe von Drehbüchen in unterschiedlichsten Entwicklungsstadien, einige davon werden von Stars aus dem THE REVENANT-Ensemble produziert. ENDURANCE und RUTHLESS werden beide von Leonardo DiCaprios Appian Way realisiert, bei TRAMPS wird Tom Hardy sowohl produzieren als auch die Hauptrolle übernehmen. Weitere aktuelle Drehbücher sind THE QUEEN OF THE TEARLING, bei dem Emmy Watson für die Hauptrolle vorgesehen ist, THE DESCENT mit Robert Redford als Regisseur, COLLIDER für Bad Robot und Edgar Wright, GHOST RECON für Warner Bros. und Michael Bay und CHAIN OF EVENTS, bei dem Morten Tyldum Regie führen wird.


    EMMANUEL „CHIVO“ LUBEZKI (Kamera)
    Emmanuel „Chico“ Lubezki hat bereits zwei Mal den Oscar® gewonnen, und zwar für seine herausragende Kameraarbeit bei BIRDMAN: OR (THE UNEXPECTED VIRTUE OF IGNORANCE („Birdman, oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit“, 2014) und bei Alfonso Cuaróns GRAVITY („Gravity“, 2013). Darüber hinaus wurde er zwei Mal mit dem BAFTA Award ausgezeichnet und sieben Mal für den Academy Award nominiert.
    Zwei dieser Nominierungen rühren aus seiner Zusammenarbeit mit Cuarón, bei A LITTLE PRINCESS („Die Traumprinzessin“, 1996) und CHILDREN OF MEN („Children of Men“, 2007). Letzterer brachte ihm den Preis der British Film and Television Academy (BAFTA) ein. Außerdem erhielt er Preise der American Society of Cinematographers und der Australian Cinematographers Societies sowie eine Reihe von Critics Associations‘ Awards, darunter die der Los Angeles Film Critics Association und der National Society of Film Critics. Ihn verbindet schon eine langjährige berufliche Beziehung mit Cuarón.
    Sie begann 1991 mit SÓLO CON TU PAREJA und setzte sich bei GREAT EXPECTATIONS („Große Erwartungen“, 1997) und Y TU MAMÁ TAMBIÉN („…mit deiner Mutter auch!“, 2001) fort.
    Die anderen Oscar®-Nominierungen erhielt Lubezki für seine Arbeit an Tim Burtons SLEEPY HOLLOW („Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen”, 1999), und Terrence Malicks THE NEW WORLD („The New World”, 2006) und THE TREE OF LIFE („The Tree of Life”, 2011). Für Letzteren wurde er unter anderem von der American Society of Cinematographers, der Australian Cinematographers Societies, der Los Angeles Film Critics Association, der National Society of Film Critics und dem New York Film Critics Circle geehrt.

    Er hat sich auch in der Folge mit Malick zusammengetan und drehte mit ihm TO THE WONDER („To the Wonder“, 2012), zuletzt KNIGHT OF CUPS („Knight of Cups“, 2015) und nun den aktuellen LAWLESS.
    Zu seinen weiteren Arbeiten für das Kino gehören LEMONY SNICKET’S A SERIES OF UNFORTUNATE EVENTS („Lemony Snickets – Rätselhafte Ereignisse“, 2004), THE ASSASSINATION OF RICHARD NIXON („Attentat auf Richard Nixon”, 2004), ALI („Ali“, 2001), MEET JOE BLACK ( („Rendezvous mit Joe Black“, 1998), THE BIRDCAGE („The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel”, 1996), A WALK IN THE CLOUDS („Dem Himmel so nah“, 1995), REALITY BITES („Voll das Leben – Reality Bits“, 1994) und LIKE WATER FOR CHOCOLATE („Bittersüße Schokolade“, 1991).


    ARNON MILCHAN (Produktion)
    Mit seinen mehr als 100 produzierten Kinofilmen ist Arnon Milchan zweifellos eine der schillerndsten Figuren und erfolgreichsten unabhängigen Produzenten der internationalen Filmbranche. In Israel geboren, kehrte er dorthin zurück, nachdem er in London und Genf höhere Schulen bzw. Universitäten besucht hatte. Aus einem kleinen Familienbetrieb entwickelte er einen der größten Chemiekonzerne des Landes und legte so den Grundstein für seinen mittlerweile legendären Ruf als exzellenter Geschäftsmann.

    Schon bald begann er, sich seinen Lieblingsgebieten zuzuwenden – Film, Fernsehen und Theater. Zu seinen frühen Produktionen zählen Roman Polanskis Theateradaption von „Amadeus“ und die Spielfilme DIZENGOFF STREET 99 („Drei unterm Dach“, 1979), LA MENACE („Die Bedrohung“, 1977) sowie THE MEDUSA TOUCH („Der Schrecken der Medusa“, 1978).

    Ende der 1980er Jahre hatte er neben vielen weiteren Projekten auch schon die Klassiker THE KING OF COMEDY („The King of Comedy“, 1983), ONCE UPON A TIME IN AMERICA („Es war einmal in Amerika“, 1984) und BRAZIL („Brazil“, 1985) produziert.
    Nach dem immensen Erfolg der Blockbuster PRETTY WOMAN („Pretty Woman“, 1990) und THE WAR OF THE ROSES („Der Rosenkrieg – Bis dass der Tod uns scheidet“, 1989) gründete Arnon Milchan die New Regency Productions und realisierte unzählige Erfolge wie JFK („John F. Kennedy – Tatort Dallas“, 1991), A TIME TO KILL („Die Jury“, 1996), FREE WILLY („Free Willy – Ruf der Freiheit“, 1993), THE CLIENT („Der Klient“, 1994), TIN CUP („Tin Cup“, 1996), UNDER SIEGE („Alarmstufe: Rot“, 1992), wie THE DEVIL’S ADVOCATE („Im Auftrag des Teufels“, 1997), THE NEGOTIATOR („Verhandlungssache“, 1998), CITY OF ANGELS („Stadt der Engel“, 1998), ENTRAPMENT („Verlockende Falle“, 1999), FIGHT CLUB („Fight Club“, 1999), BIG MOMMA’S HOUSE („Big Mama’s Haus“, 2000), DON’T SAY A WORD („Sag’ kein Wort!“, 2001), DAREDEVIL („Daredevil“, 2003), MAN ON FIRE („Mann unter Feuer“, 2004), MR. AND MRS. SMITH („Mr. & Mrs. Smith“, 2005), ALVIN AND THE CHIPMUNKS („Alvin und die Chipmunks – Der Kinofilm“, 2007), WHAT HAPPENS IN VEGAS („Love Vegas“, 2008), LOVE AND OTHER DRUGS („Love & Other Drugs – Nebenwirkungen inklusive”, 2010), NOAH („Noah“, 2014) und GONE GIRL („Gone Girl – Das nächste Opfer“, 2014).

    1998 erhielt Milchan für seine Produzententätigkeit bei L.A. CONFIDENTIAL („L.A. Confidential“, 1997) eine Oscar®-Nominierung. Zudem fungierte er bei den jeweils mit dem Academy Award als Bester Film ausgezeichneten 12 YEARS A SLAVE („12 Years a Slave“ 2013) und BIRDMAN: OR (THE UNEXPECTED VIRTUE OF IGNORANCE („Birdman, oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit“, 2014) als Produzent.

    Stets kooperierte Arnon Milchan mit einflussreichen Investoren und Partnern, darunter das Nine Network und die Twentieth Century Fox. Fox ist für den weltweiten Vertrieb von Regency-Produktionen zuständig, ausgenommen Länder wie Deutschland, mit denen Regency eigene strategische Beziehungen unterhält, bzw. das amerikanische und internationale Pay- und Free-TV. Neben dem Filmgeschäft ist Milchan auch auf anderen Gebieten höchst erfolgreich tätig. Im TV-Bereich gehört ihm Regency Television („Malcolm in the Middle“, „The Bernie Mac Show“ und „Windfall“) und im Bereich Sport zählte die Firma einmal zu den größten Aktionären von PUMA, einem weltweit operierenden Sportartikelhersteller mit Sitz in Deutschland. Die Firma wurde nach einem erfolgreichen Re-Branding der Marke im Jahre 2003 verkauft.


    STEVE GOLIN (Produktion)
    Steve Golin ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Anonymus Content, einer Stoffentwicklungs-, Produktions- und Management-Firma. Im Laufe der vergangenen 20 Jahre hat er sich den Ruf erarbeitet, die künstlerische Freiheit zu kultivieren und dabei dennoch den kommerziellen Aspekt nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei wurde er bei Kinofilmen, Fernsehproduktionen, Musikvideos und neuen Medien tätig.
    Er ist Produzent von mehr als 40 Kino- und Fernsehproduktionen, darunter BABEL („Babel“, 2006) von Alejandro Gonzalez Iñárritu, der mit mehreren Golden Globe- und Oscar®-Nominierungen bedacht wurde. Gewinnen konnte er einen Golden Globe als Bester Film sowie den Regiepreis beim Festival von Cannes im Jahre 2006. Weitere Highlights waren Spike Jonzes BEING JOHN MALKOVICH („Being John Malkovich“, 1999) und Michael Gondrys ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND („Vergiss mein nicht!“, 2004).

    1990 gewann David Lynchs WILD AT HEART („Wild at Heart“), den Golin produzierte, die Goldene Palme von Cannes.
    Zu seinen aktuellen Arbeiten zählen die von der Kritik gepriesene HBO-Serie „True Detective“, zu der Nic Pizzolatto das Drehbuch, Cary Fukunaga die Regie sowie Matthew McConaughey und Woody Harrelson die Hauptrollen beisteuerten und SEEKING A FRIEND FOR THE END OF THE WORLD („Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“, 2012), der von Anonymus-Klientin Lorene Scafaria für Mandate Pictures und mit Steve Carell und Keira Knightley in den Hauptrollen geschrieben und inszeniert wurde. Bei Universals BIG MIRACLE („Der Ruf der Wale“, 2011) führte Ken Kwapis Regie. Der Film mit Drew Barrymore, John Krasinski, Ted Danson, Dermot Mulroney und Kristen Bell kam im Februar 2012 in die Kinos. THE LAST ELVIS (2012), geschrieben und inszeniert von Armando Bo, wurde in Sundance und auf dem LA Film Festival gezeigt. THE BEAVER („Der Biber“, 2011), bei dem Jodie Foster, die neben Mel Gibson auch die Hauptrolle spielt und Regie führte, lief im Mai 2011 in den Kinos an. 44 INCH CHEST („44 Inch Chest – Mehr Platz braucht Rache nicht“, 2009), das Spielfilmdebüt des gefeierten Werbefilmregisseurs Malcolm Venville, hatte 2009 auf dem London Film Festival Premiere – in den Hauptrollen sind Ray Winstone, John Hurt, Ian McShane, Tom Wilkinson, Stephen Dillane und Joanne Whalley zu sehen. RENDITION („Machtlos“, 2007) wurde 2007 von Gavin Hood inszeniert, vor der Kamera agierten Jake Gyllenhaal, Meryl Streep und Reese Witherspoon.

    Zuletzt produzierte Anonymus den Familien-Hit FUN SIZE („Fun Size – Süßes oder Saures“, 2012), das Drehbuch hierzu stammte vom Anonymus-Klienten Max Werner, Regie führte Josh Schwartz, und in den Hauptrollen spielen Victoria Justice, Jane Levy und Chelsea Handler.

    Darüber hinaus repräsentiert Anonymus Content zahlreiche Premium-Klienten wie Nicholas Refn (DRIVE („Drive“, 2011), ONLY GOD FORGIVES, („Only God Forgives“, 2013)), Steven Soderbergh (MAGIC MIKE („Magic Mike“, 2012), BEHIND THE CANDELABRA, („Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll“, 2013)), Samuel L. Jackson, Emma Stone und Michael Keaton, um nur einige wenige zu nennen.

    Gerade wurde TRIPLE 9 („Triple 9”, 2015) realisiert, den John Hillcoat mit Casey Affleck, Choiwetel Ajiofor, Gal Gadot, Woody Harrelson, Kate Winslet, Aaron Paul, Teresa Palmer, Anthony Mackie, Norman Reedus und Clifton Coollins Jr. inszenierte. Zudem steht gerade auch die zweite Staffel von „True Detective“ an.
    Aktuell produziert Golin LEN & COMPANY von Tim Godsall mit Rhys Ifans, Juno Temple, Jack Kilmer und Kathryn Hahn. Zuletzt starteten Erik Van Looys THE LOFT („The Loft“, 2014) mit Karl Urban, Wentworth Miller, Isabel Lucas, James Marsden, Rhona Mitra, Margarita Levieva, Rachael Taylor und Eric Stonestreet sowie Andrew Douglas‘ U WANT ME TO KILL HIM? (2013), der auf einem Artikel in Vanity Fair aus dem Jahre 2005 basiert.

    Zuvor hatte Golin bereits folgende Filme produziert: TRUTH OR DARE („Im Bett mit Madonna“,1991) mit Madonna, Jane Campions THE PORTRAIT OF A LADY („Portrait of a Lady“,1996), David Finchers THE GAME („The Game“,1997) und die beiden Neil LaBute-Filme YOUR FRIENDS AND NEIGHBORS („Your Friends and Neighbors“,1998) und NURSE BETTY („Nurse Betty“, 2000). Des Weiteren produzierte Golin die TV-Serien „Beverly Hills 90210“, „The L Word“ und David Lynchs „Twin Peaks“.
    1986 war Golin Mitbegründer von Propaganda Films. Die Firma avancierte zur größten Produktionsfirma in Bereich Musikvideo und Werbespots und gewann mehr MTV Video Awards und Goldene Palmen als jede andere Firma. Unter anderem lancierte Golin die Karrieren von David Fincher, Spike Jonze, Michael Bay, Antoine Fuqua, Gore Verbinski, Alex Proyas, David Kellogg und Simon West.

    Steve Golin ist Mitglied der Academy of Motions Arts and Sciences und der Producers Guild of America. Er besuchte die New York University und das American Film Institute.


    MARY PARENT (Produktion)
    Mary Parent ist die Gründerin und CEO der Produktionsfirma Disruption Entertainment, die einen First Look Deal mit Paramount Pictures hat.
    Seit der Gründung von Disruption Entertainment vor vier Jahren hat Parent eine beindruckende Anzahl von Filmen produziert. Ihre letzten drei Kinofilme, PACIFIC RIM („Pacific Rim“, 2013), GODZILLA („Godzilla“, 2014) und THE SPONGEBOB MOVIE: SPONGE OUT OF WATER („SpongeBob Schwammkopf 3D“, 2015) waren allesamt sowohl kommerzielle wie auch künstlerische Erfolge und brachten es zusammen auf einen internationalen Box Office von über 1,6 Milliarden Dollar.
    Parent produziert gerade KONG: SKULL ISLAND (Regie: Jordan Vogt-Roberts, mit Samuel L. Jackson, Tom Hiddleston, Brie Larson und Hohn C. Reilly) und befindet sich in der Postproduktion mit MONSTER TRUCKS (Regie: Chris Wedge, mit Rob Lowe, Barry Pepper und Jane Levy) und SAME KIND OF DIFFERENT AS ME, der auf dem New York Times-Bestseller basiert.

    Bevor sie Disruption Entertainment gründete, war Parent CEO und Chairman of Worldwide Production bei MGM. Und bevor sie zu MGM wechselte, fungierte Parent als Mitbegründerin von Stuber/Parent, wo sie Filme wie YOU, ME AND DUPREE („Ich, du und der andere“, 2006) oder ROLE MODELS („Vorbilder?!“, 2008) produzierte.
    Parent war auch neun Jahre für Universal Pictures tätig. Dort stieg sie die Karriereleiter stetig nach oben, bis sie schließlich zum Chairman of Worldwide Production ernannt wurde. In dieser Funktion war sie für zahlreiche von der Kritik gepriesene und kommerziell erfolgreiche Filme des Studios verantwortlich.
    Vor ihrer Tätigkeit bei Universal Pictures arbeitete Parent für New Line Cinema, zuletzt als Vice President of Production. Davor hatte sie bei New Line Posten als Creative Executive und später als Director of Development inne. Unter anderem half sie bei der Entstehung von Filmen wie PLEASANTVILLE („Pleasantville“, 1998) und SET IT OFF („Set It Off“, 1997), bei denen sie auch Ausführende Produzentin war. Begonnen hat Parent ihre Karriere als Assistentin und Trainee bei ICM.


    KEITH REDMON (Produktion)
    Keith Redmon wurde in Livingston, Montana, geboren, wo er auch aufwuchs. Bevor er im Jahre 1997 seine Karriere in der Entertainmentbranche als Trainee bei der William Morris Agency antrat, schloss er sein Studium an der Pepperdine University erfolgreich ab.
    Nach seiner Tätigkeit bei Propaganda Films wechselte er 2004 als Manager zu Anonymus Content, wo er inzwischen zum Partner aufgestiegen ist. Dort verantwortete er als Produzent die Kinofilme RENDITION(„Machtlos“, 2007) und TRIPLE 9 („Triple 9“, 2015) sowie die Fernsehserien „Berlin Station“ und „Counterpart“.


    JAMES W. SKOTCHDOPOLE (Produktion)
    Zuletzt fungierte James W. Skotchdopole als Produzent von Alejandro G. Iñárritus gefeiertem
    BIRDMAN: OR (THE UNEXPECTED VIRTUE OF IGNORANCE („Birdman, oder (die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit“, 2014), der für neun Oscars® nominiert wurde und vier gewinnen konnte, darunter auch die Kategorie Bester Film.

    Der gebürtige New Yorker macht schon seit mehr als 35 Jahren Filme und arbeitete bereits an 49 Kinoproduktionen in 17 verschiedenen Ländern. Erst vor kurzem diente Skotchdopole als Ausführender Produzent bei David O’Russells ACCIDENTAL LOVE (2015) und Quentin Tarantinos DJANGO UNCHAINED („Django Unchained“, 2012) und DEATHPROOF („Death Proof – Todsicher“, 2007) sowie bei vier Filmen von Tony Scott: MAN ON FIRE („Mann unter Feuer“, 2004), ENEMY OF THE STATE („Der Staatsfeind Nr. 1“, 1998), THE FAN („The Fan“, 1996) und SPY GAME („Spy Game – Der finale Countdown“, 2001). Insgesamt arbeitete er mit dem Regisseur bei neun Filmen zusammen, es begann 1988 mit REVENGE („Revenge – Eine gefährliche Affäre“, 1990), außerdem entstanden DAYS OF THUNDER („Tage des Donners“, 1990), THE LAST BOY SCOUT („Last Boy Scout“, 1991), TRUE ROMANCE („True Romance“, 1993) und CRIMSON TIDE („Crimson Tide – In tiefster Gefahr“, 1995).
    Auch mit Regisseurin Nora Ephron verband ihn eine langjährige Arbeitsbeziehung. So fungierte er bei einigen ihrer Filme als Ausführender Produzent, und als Assoziierter Produzent bei SLEEPLESS IN SEATTLE („Schlaflos in Seattle“, 1993). Des Weiteren produzierte er für Regisseure wie Sam Mendes, Oliver Stone oder Samuel Bayer Werbespots.

    1984 war Skotchdopole das jüngste Mitglied, das jemals in die Director’s Guild of America aufgenommen wurde.
    Erste Erfahrungen in der Filmindustrie sammelte er als Regieassistent von Sir Richard Attenborough, Francis Ford Coppola, Brian De Palma, Richard Donner, John Frankenheimer, Paul Mazursky, Mike Nichols, Frank Oz und John Schlesinger.


    DAVID KANTER (Ausführende Produktion)
    David Kanter arbeitet als Produzent und Manager bei Anonymus Content, einer führenden Spielfilm-, Fernseh- und Werbefilm-Produktionsfirma und Künstleragentur, die im kalifornischen Culver City ihren Sitz hat.

    Kanter produzierte James Ponsoldts THE END OF THE TOUR mit Jesse Eisenberg und Jason Segel, der 2015 auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte. Der Film wurde als „das Beste vom Besten in Sundance“ (Rolling Stone Magazine) bezeichnet und wurde am 31. Juli 2015 von A24 in die US-Kinos gebracht. In Produktion befindet sich James Watkins‘ BASTILLE DAY mit Idris Elba und Richard Madden für Vendome/Studio Canal/Focus Features.
    Kanter realisierte außerdem FUN SIZE („Fun Size – Süßes oder Saures“, 2012), eine Koproduktion mit Paramount Pictures, die das Regiedebüt von Josh Schwartz markierte, die den Hauptrollen spielen Victoria Justice, Thomas Mann und Chelsea Handler, IN THE LAND OF WOMEN (2007), eine Koproduktion mit Castle Rock und Warner Independent, mit Kristen Stewart und Adam Brody, die kontroverse Tony Kaye-Dokumentation LAKE OF FIRE, die 2006 auf dem Toronto International Film Festival Premiere hatte, und New Line Cinemas RENDITION („Machtlos“, 2007), inszeniert von Gavin Hood, mit Reese Witherspoon, Jake Gyllenhaal, Meryl Streep und Alan Arkin in den Hauptrollen.

    Zu seinen TV-Arbeiten als Ausführender Produzent gehören die neue Cinemax-Serie „Quarry“ mit Logan Marshall-Green, die 2016 ausgestrahlt wird, „To Love and Die“ für USA Network, „Law & Order: Crime and Punishment“, eine Dokudrama-Serie für NBC, die er auch mitkreiert und Ausführend produziert hat, und „Stanley Park“ für BBC3/Lionsgate. Zudem entwickelt Kanter gerade einige Pilotfilme und abendfüllende Programme für AMC, Showtime, HBO, FTVS, F/X Studios, Lionsgate Television und Sony Television.

    Zu Kanters Klienten gehören John Romano (THE LINCOLN LAWYER. „Der Mandant“, 2011), Andrew Baldwin (THE OUTSIDER), Donald Margulies (MIDDLESEX und das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Stück „Dinner with Friends“), Lesli Linka Glatter („Mad Men“, „Pretty Little Liars“, „Homeland“), Ron Nyswaner (PHILADELPHIA, „Philadelphia“, 1993, FREEHELD, „Freeheld“, 2015) und Andrew Fleming (THE CRAFT, „Der Hexenclub”, 1996, HAMLET 2, „Hamlet 2“, 2008).
    Vor seiner Tätigkeit bei Anonymus Content, die 2000 begann, arbeitete Kanter als Agent für die United Talent Agency und war an der Entstehung von einigen großen Studiofilmproduktionen beteiligt.
    Seine Karriere begann Kanter in New York im Bereich Literaturverfilmung und Fernsehen. Hier arbeitete er mit Curtis Brown, Ltd., Edgar J. Scherick und der Sterling Lord Literistic Agency zusammen.


    JENNIFER DAVISSON (Ausführende Produktion)
    Jennifer Davisson ist seit 2007 Präsidentin von Leonardo DiCaprios Appian Way. In diesem Zeitraum hat sie zusammen mit DiCaprio neun Kinofilme unter dem Appian Way-Banner produziert: Martin Scorseses für den Golden Globe und Oscar® nominierten THE WOLF OF WALL STREET („The Wolf of Wall Street“, 2013), Martin Scorseses SHUTTER ISLAND („Shutter Island“, 2010), Scott Coopers OUT OF THE FURNACE („Auge um Auge“, 2013) mit Christian Bale und Woody Harrelson, George Clooneys für den Golden Globe nominierten THE IDES OF MARCH („The Ides of March – Tage des Verrats“, 2011), Jaume Collet Serras Psycho-Thriller ORPHAN („Orphan – Das Waisenkind“, 2009), Catherine Hardwickes RED RIDING HOOD („Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond“, 2011), Brad Furmans RUNNER RUNNER („Runner Runner“, 2013) mit Justin Timberlake und Ben Affleck, Dennis Iliadis‘ DELIRIUM und Dan Myricks UNDER THE BED.
    Aktuell läuft gerade bei Appian Way die Produktion einer Filmadaption von Dennis Lehanes von der Kritik gefeiertem Roman Live By Night. Hier fungiert Ben Affleck als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller. In Kürze beginnt Appian Way mit der Produktion von Otto Bathursts ROBIN HOOD mit Taron Egerton.

    Ebenfalls unter der Leitung von Davisson hat Appian Way gemeinsam mit Netflix zwei Dokumentarfilme produziert: Orlando von Einsiedels für den Oscar® nominierten VIRUNGA und Kip Andersons COWSPIRACY: THE SUSTAINABILITY SECRET. Appian Way arbeitet mit Netflix bereits an zwei weiteren Dokumentationen: HOT TO CHANGE THE WORLD und CATCHING THE SUN befinden sich gerade in der Postproduktion und sollen 2016 herausgebracht werden.
    Derzeit kümmert sich Davisson auch um einige weitere Projekte, die bei Appian Way momentan unter Hochdruck vorangetrieben werden: eine Spielfilmadaption des japanischen Mangas und Animationsfilms AKIRA und drei Projekte, die aus der Feder von Billy Ray stammen – Martin Scorseses THE DEVIL IN THE WHITE CITY, THE BALLAD OF RICHARD JEWELL mit Jonah Hill und THE TWILIGHT ZONE. Außerdem werden gerade verschiedene Fernsehprojekte mit HBO, Showtime, FX, Amazon und TNT angeschoben.
    Jennifer Davisson, geboren und aufgewachsen in Sparta, New Jersey, fing ihren ersten Job bei AMG an, noch bevor diese in The Firm umgewandelt wurde. Von dort ging sie dann zu LBI Entertainment, wo sie jene Führungsqualitäten entwickelte, die sie letztlich für ihre Position bei DiCaprios Appian Way prädestinierte. Derzeit lebt Davisson in Los Angeles.


    JAMES PACKER (Ausführende Produktion)
    Gemeinsam mit Regisseur Brett Ratner ist der australische Tourismus- und Entertainment-Unternehmer James Packer der Begründer von RatPac Entertainment, einer Produktions-, Stoffentwicklungs- und Filmfinanzierungsfirma.
    RatPac produziert und finanziert Kinofilme in Partnerschaft mit Warner Bros. Pictures. RatPac wird die komplette Warner Bros.-Staffel von ungefähr 75 Filmen über die nächsten vier Jahre ko-finanzieren.
    Diese neue Geschäftsbeziehung hat auch schon mit der Investition in GRAVITY („Gravity“, 2013) erste Früchte getragen. Der Film, mit Sandra Bullock und George Clooney in den Hauptrollen, spielte 720 Millionen Dollar ein. Und der Animationshit THE LEGO MOVIE („The Lego Movie“, 2014) brachte es auf 468 Millionen Dollar am internationalen Box Office.

    Brett Ratner hat zehn Kinofilme inszeniert, darunter X-MEN: THE LAST STAND („X-Men – Der letzte Widerstand“, 2006), RED DRAGON („Roter Drache“, 2002), die RUSH HOUR-Reihe („Rush Hour“, 1998, „Rush Hour 2“, 2001, „Rush Hour 3“, 2007) und zuletzt HERCULES („Hercules“, 2014), die weltweit über zwei Milliarden Dollar einspielten. Im TV-Bereich hat er für Fox die internationale Hit-Serie „Prison Break“ Ausführend produziert.
    Packer ist wichtigster Investor und Vorstandsmitglied von Crown Resorts Ltd. Crown, einer der größten Tourismus- und Entertainment-Betreiber Australiens, mit Resorts, Hotels und Casinos in Melbourne, Perth, Manila, Macau und London. Die Firma ist einer der wichtigsten Investoren innerhalb der Nobu Gastgewerbe-Unternehmensgruppe und Packer wird bei Nobu im Aufsichtsgremium sitzen. Darüber hinaus ist Packer stellvertretender Vorsitzender von Melco Crown Entertainment und hat erfolgreiche Online-und Entertainment-Investitionen getätigt, darunter in die chinesische Online-Jobbörse Zhaopin und in das australische Network 10.


    BRETT RATNER (Ausführende Produktion)

    Brett Ratner ist einer der erfolgreichsten Filmemacher Hollywoods. Seine unterschiedlichen Filme haben ein weltweites Publikum begeistert und mehr als zwei Milliarden Dollar am internationalen Box Office eingespielt. Ratner begann seine Karriere mit dem Inszenieren von Musikvideos, bevor er mit MONEY TALKS („Money Talks – Geld stinkt nicht“, 1997) mit Charlie Sheen und Chris Tucker sein Debüt als Spielfilmregisseur gab. Es folgte der Blockbuster RUSH HOUR („Rush Hour“, 1998) und dessen erfolgreiche Fortsetzungen. Ratner inszenierte außerdem THE FAMILY MAN („Family Man“, 2000), RED DRAGON („Roter Drache”, 2002), AFTER THE SUNSET („After the Sunset”, 2004), X-MEN: THE LAST STAND („X-Men: Der letzte Widerstand”, 2006), TOWER HEIST („Aushilfsgangster”, 2011) und HERCULES („Hercules“, 2014).

    Er produzierte HORRIBLE BOSSES („Kill the Boss“, 2011) und seine Fortsetzung HORROBLE BOSSES 2 („Kill the Boss 2“, 2014) sowie MIRROR MIRROR („Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“, 2012) und die Dokumentationen CATFISH, den Emmy-nominierten WOODY ALLEN – A DOCUMENTARY (2011) im Rahmen der AMERICAN MASTERS-Serie, I KNEW IT WAS YOU: REDISCOVERING JOHN CAZALE und NIGHT WILL FALL, die Geschichte von Hitchcocks Dokumentarfilm über den Holocaust, der nie veröffentlicht wurde. Darüber hinaus fungierte Ratner als Ausführender Produzent und Regisseur der für den Golden Globe nominierten Serie „Prison Break“, von der vier Staffeln bei Fox liefen.

    Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner James Packer gründete Ratner im Jahr 2013 RatPac Entertainment, eine Filmfinanzierungs-, Produktions- und Medien-Firma. RatPac hat einen First Look Deal mit Warner Bros. und tat sich mit Dune Capital zusammen, um über 75 Filme, darunter GRAVITY („Gravity“, 2013), THE LEGO MOVIE („The Lego Movie“, 2014) und AMERICAN SNIPER („American Sniper“, 201), zu kofinanzieren. Auf internationaler Ebene haben RatPac und Warner Bros. gemeinsam mit der chinesischen Shanghai Media Group einen Joint Venture Content Fund gegründet, über den für China lokaler Content finanziert wird. In Zusammenarbeit mit New Regency finanziert RatPac die Entwicklung und Produktion von Brad Pitts Plan B Entertainment.
    Zu den bevorstehenden Projekten von RatPac zählen TRUTH mit Robert Redford und Cate Blanchett, I SAW THE LIGHT mit Tom Hiddleston und ein noch unbetiteltes Howard Hughes-Projekt, bei dem Warren Beatty das Drehbuch, die Regie, die Produktion und die Hauptrolle übernehmen wird.
    Neben seiner intensiven Unterstützung für ADL ist Ratner auch Kuratoriumsmitglied beim Simon Wiesenthal Center and Museum of Tolerance und sitzt im Gremium des Dekanats der NYU Tisch School of the Arts. Auch den Gremien von Chrysalis, Best Buddies und Do Something gehört Ratner an.


    JACK FISK (Produktionsdesign)
    Der für den Oscar® nominierte Produktionsdesigner Jack Fisk kann auf mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Filmindustrie zurückblicken. Vor allem mit dem einflussreichen amerikanischen Filmemacher Terrence Malick verbindet ihn eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
    Gemeinsam realisierten sie TO THE WONDER („To the Wonder“, 2012), THE TREE OF LIFE („The Tree of Life”, 2011), THE NEW WORLD („The New World”, 2005), THE THIN RED LINE („Der schmale Grat”, 1998), DAYS OF HEAVEN („In der Glut des Südens”, 1978) und BADLANDS („Badlands – Zerschossene Träume”, 1973).
    Für Paul Thomas Anderson entwarf er das Design zu THERE WILL BE BLOOD („There Will Be Blood“, 2007) und THE MASTER („The Master”, 2012), für David Lynch war er Produktionsdesigner von THE STRAIGHT STORY („Die wahre Geschichte – Straight Story“, 1999) und MULHOLLAND DRIVE („Mulholland Drive“, 2001).
    Zu seinen weiteren Arbeiten für das Kino gehören WATER FOR ELEPHANTS („Wasser für die Elefanten“, 2011), THE INVASION („Invasion“, 2007), HEART BEAT („Herzschläge”, 1980), MOVIE MOVIE („Movie Movie“, 1978), CARRIE („Carrie: Des Satans jüngste Tochter“, 1976) und PHANTOM OF THE PARADISE („Das Phantom im Paradies“, 1974).


    JACQUELINE WEST (Kostümdesign)

    Für ihre Arbeit an THE CURIOUS CASE OF BENJAMIN BUTTON („Der seltsame Fall des Benjamin Button“, 2008) und QUILLS („Quills – Macht der Besessenheit“, 2000) erhielt Jacqueline West jeweils Oscar®-Nominierungen. Für BENJAMIN BUTTON wurde sie außerdem für den BAFTA und einen Costume Designer Guild Award nominiert. Eine weitere Nominierung für den Costume Designer Guild Award folgte für ARGO („Argo“, 2012).
    Nach ihrem Abschluss an der University of California in Berkeley trat West in die Fußstapfen ihrer Mutter, die in den 1940er und 1950er Jahren eine populären Avantgarde-Modedesignerin war.
    Von 1988 bis 1997 leitete West ihre eigene Firma und entwarf Modelinien, die USA-weit großen Anklang fanden. West hatte Modegeschäfte in der Bay Area und eigene Abteilungen bei Barney’s in New York und Tokio.
    Wests erster Abstecher ins Filmgeschäft, als kreative Beraterin bei HENRY AND JUNE (Henry & June“, 1990), war der Beginn einer langjährigen Partnerschaft mit dem preisgekrönten Regisseur Phillip Kaufman und führte später zu Projekten mit solch illustren Filmemachern wie Terrence Malick, David Fincher und Ben Affleck.
    Mit Malick realisierte sie insgesamt fünf Filme, und zwar: THE NEW WORLD („The New World”, 2005), THE TREE OF LIFE („The Tree of Life”, 2011), TO THE WONDER („To the Wonder“, 2012), KNIGHT OF CUPS („Knight of Cups”, 2015) und der aktuelle LAWLESS.
    Ihr Kostümdesign kann man auch in THE GAMBLER („The Gambler”, 2014), WATER FOR ELEPHANTS („Wasser für die Elefanten”, 2011), THE SOCIAL NETWORK („The Social Network”, 2010) und STATE OF PLAY („State of Play – Stand der Dinge”, 2009) bewundern.
    West sitzt im Beirat des Fashion Institute of Design and Merchandising in Los Angeles. Sie verbringt ihre Zeit wahlweise in Los Angeles und auf ihrer Ranch in Deadwood, South Dakota.


    RICH McBRIDE (Überwachung der visuellen Effekte)
    Rich McBride war erst vor kurzem für die visuellen Effekte bei GRAVITY („Gravity“, 2013) zuständig, der sieben Oscars® gewann, darunter auch den für die Besten visuellen Effekte. McBride wurde zudem mit zwei VES (Visual Effects Society) Awards für GRAVITY ausgezeichnet: für die herausragenden visuellen Effekte und für die herausragende virtuelle Kameraarbeit. Letzteren teilte er sich mit Chefkameramann Emmanuel Lubezki.
    McBride war auch bei THE SPIRIT („The Spirit“, 2008), CHI BI PART II: JUE ZHAN TIAN XIA (2009), WORLD TRADE CENTER („World Trade Center“, 2006) und dem Videogame „Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer” für die visuellen Effekte zuständig. Er hat an einer Vielzahl von Filmen in den unterschiedlichsten Positionen, darunter als Überwacher der visuellen Effekte, Compositor, technischer Direktor und Digitalkünstler, für Effekteschmieden wie Industrial Light and Magic und Giant Killer Robots gearbeitet. Bei folgenden Filmen hat McBride mitgewirkt: PACIFIC RIM („Pacific Rim“, 2013), THE LONE RANGER („Lone Ranger”, 2013), THE CONSPIRATOR („Die Lincoln Verschwörung”, 2010), AVATAR („Avatar – Aufbruch nach Pandora”, 2009), A CHRISTMAS CAROL („Eine Weihnachtsgeschichte”, TRANSFORMERS: REVENGE OF THE FALLEN („Transformers – Die Rache”, 2009), FANTASTIC 4: RISE OF THE SILVER SURFER („Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer”, 2007), HAPPY FEET („Happy Feet”, 2006), POSEIDON („Poseidon”, 2006), THE PRODUCERS („The Producers”, 2005), FANTASTIC FOUR („Fantastic Four”, 2005) BLADE: TRINITY („Blade: Trinity”, 2004), SCOOBY-DOO 2: MONSTERS UNLEASHED („Scooby Doo 2 – Die Monster sind los”, 2004), THE MATRIX REVOLUTIONS („Matrix Revolutions”, 2003),
    TERMINATOR 3: RISE OF THE MACHINES („Terminator 3 – Rebellion der Maschinen”, 2003), THE MATRIX RELOADED („Matrix Reloaded”, 2003), SCOOBY-DOO („Scooby-Doo”, 2002) und OBSIDIAN („Obsidian”, 1997).


    STEPHEN MIRRIONE (Schnitt)
    Stephen Mirrione begann seine Karriere in den 1990er Jahren, als er bei den beiden Doug Liman-Filmen SWINGERS („Swingers“, 1996) und GO („Go“, 1998) für den Schnitt verantwortlich zeichnete.
    Es folgte eine langjährige Zusammenarbeit mit Steven Soderbergh, bei der sowohl OCEAN‘S ELEVEN („Ocean‘s Eleven”, 2001), OCEAN‘S TWELVE („Ocean‘s Twelve”, 2004) und OCEAN’S THIRTEEN („Ocean’s 13“, 2007) enstanden, wie auch THE INFORMANT! („Der Informant!“, 2009), CONTAGION („Contagion“, 2011) und TRAFFIC („Traffic – Macht des Kartells“, 2000), für den Mirrione einen Oscar® gewann.
    2007 erhielt er seine zweite Oscar®-Nominierung für den Schnitt von Alejandro G. Iñárritus Drama BABEL („Babel“), der 2006 in Cannes Premiere feierte, wo Mirrione mit dem Vulcain Artist-Technician Award prämiert wurde. Für Iñárritu schnitt er auch dessen BIUTIFUL („Biutíful“, 2010) und 21 GRAMS („21 Gramm“, 2003).
    Zu einer weiteren bemerkenswerten Zusammenarbeit kam es 2005 mit George Clooney bei dem für den Oscar® nominierten Drama GOOD NIGHT, AND GOOD LUCK („Good Night, and Good Luck“, 2005), das Mirrione Nominierungen für den BAFTA und den American Cinema Editors Award einbrachte. Er war bisher bei allen Regiearbeiten Clooneys für den Schnitt verantwortlich: CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND („Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“, 2002), LEATHERHEADS („Ein verlockendes Spiel“, 2008), THE IDES OF MARCH („The Ides of March – Tage des Verrats“, 2011) und THE MONUMENTS MEN („Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“, 2014).
    Zu seinen weiteren Kinoarbeiten als Cutter gehören AUGUST: OSAGE COUNTY („Im August in Osage County“, 2013) und THE HUNGER GAMES („Die Tribute von Panem – The Hunger Games“, 2012).



    RYUICHI SAKAMOTO (Musik)
    Ryuichi Sakamoto ist ein Komponist, Musiker, Künstler und Aktivist. Sein Schaffen reicht von der Pionierarbeit in früher elektronischer Musik mit seiner ersten Gruppe Yellow Magic Orchestra über klassische Kompositionen (inklusive Oper) bis hin zu über 30 Film-Scores und diversen Solo- und gemeinschaftlichen Alben. Sakamoto hat mit seinem musikalischen Wirken wahrlich einen bleibenden Eindruck im Bereich der modernen Musik hinterlassen.
    Seinen Einsatz für soziale Belange dehnte Sakamoto später in den 90er Jahren auch auf die Themen Umwelt und Weltfrieden aus. Ab 2005 begann er sich lautstark für die Denuklearisierung einzusetzen.
    Nach 9/11 prangerte er ganz unverblümt das Gewaltmonopol des Staates an, und nach 3/11 in Japan wurde er zum großen Fürsprecher, als es um die Unterstützung der Opfer von Erdbeben, Tsunami und dem nuklearen Super-GAU von Fukushima ging.
    Sakamoto blieb aber auch der Kunstwelt immer verbunden. Zuletzt fungierte er als künstlerischer Leiter für zwei große Kunst-Festivals in Japan: YCAMs zehnjähriges Jubiläums-Programm und das Sapparo International Arts Festival (SIAF2014).
    2014 wurde bei Sakamoto Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Nach einer Auszeit, in der er sich voll und ganz seiner Gesundheit und Genesung widmete, gab er sein musikalisches Comeback, in dem er zunächst den Score für Yoji Yamadas neuesten Film NAGASAKI: MEMORIES OF MY SON schrieb und dann die Musik für Alejandro Gonzalez Iñárritus THE REVENANT („The Revenant – Der Rückkehrer“, 2015) komponierte.


    ALVA NOTO (Musik)
    Carsten Nicolai ist ein deutscher Künstler und Musiker, der in Berlin lebt. Für seinen musikalischen Output verwendet er das Pseudonym Alvy Noto. Der 1965 in Karl-Marx-Stadt geborene Nicolai gehört zu jener Generation von Künstlern, die intensiv in dem Übergangsareal zwischen Musik, Kunst und Wissenschaft arbeitet. Mit einer starken Affinität zum Reduktionismus führt er seine Sound-Experimente in das Feld der elektronischen Musik und kreiert dort seinen Code aus Zeichen, Akustik und visuellen Symbolen. Zu seinen verschiedenen Musikprojekten gehören auch bemerkenswerte Zusammenarbeiten mit Ryuichi Sakamoto.
    Die beiden Künstler kooperieren bereits seit mehr als zehn Jahren, haben fünf Alben aufgenommen und sind gemeinsam durch Europa, Asien, Südamerika und die USA getourt. Unter anderem performte Nicolai als Alva Noto im Solomon R. Guggenheim Museum von New York, dem San Francisco Museum of Modern Art, am Centre Pompidou in Paris und am Tate Modern in London.
    Sein musikalisches Schaffen spiegelt sich in seiner Arbeit als visueller Künstler wider. Carsten Nikolai scheint die Trennung der sensorischen Wahrnehmung des Menschen außer Kraft zu setzen, indem er wissenschaftliche Phänomene wie Ton- und Lichtfrequenzen sowohl für Augen und Ohren wahrnehmbar macht. Seine Installationen besitzen eine minimalistische Ästhetik, die durch ihre Eleganz und Konsistenz enorm fasziniert. Nach seiner Teilnahme an wichtigen internationalen Ausstellungen wie documenta X oder die 49. und 50. Kunstbiennale von Venedig werden Nicolais Werke inzwischen weltweit in umfangreichen Solo- und Gruppen-Ausstellungen gezeigt.


    GLOSSAR





    ARIKARA:
    Die Arikara oder Ree, die sich selbst das Volk der Sahnish nennen, lebten ursprünglich an den Mündungen des Grand bzw. des Missouri River, in der Gegend, die man heute als North Dakota kennt. Der Stamm war für seine komplexe Zeremonialkultur bekannt und unterhielt ein ausgedehntes Handelsnetz. Als die Ureinwohner ob ihrer Geschäfte mit der Rocky Mountain Fur Company in Streit gerieten, führte dies zum so genannten Arikara-Krieg.

    ASHLEY HENRY:
    Ashley Henry hieß die Fellhandlung, die von William Henry Ashley und Andrew Henry gegründet wurde und die auch unter dem Namen Rocky Mountain Fur Company bekannt war. In den 1820er Jahren revolutionierte Ashley Henry den Fellhandel, indem er in diversen, zum Teil entlegenen, Handelsposten ganzjährig Mitarbeiter anstellte. Das war der Grundstein für das so genannte „Rendezvous”-System, das es Trappern erlaubte,sich an verschiedensten Orten zu treffen und dort ihre Waren zu verkaufen.

    BIBERFELLE:
    In den 1820er Jahren waren Biberfelle außerordentlich gefragt. In Europa waren sie als Hüte en vogue. Damals konnte man für ein Biberfell fünf Dollar verlangen – und ein guter Trapper konnte sechs Tiere pro Tag erlegen. Als in den 1850ern Seidenhüte in Mode kamen, sank die Nachfrage nach Biberfellen – gerade noch rechtzeitig, denn da war der Biber wegen Überjagung schon fast ausgestorben.


    CHINOOK:
    Ein trockener, warmer Wind, der die Wetterverhältnisse in den Rocky Mountains schnell umschlagen lässt.


    FLUSSBOOT:
    Das Flussboot war das Transportmittel auf dem Missouri River. Die Flussboote waren so gebaut, dass man sie auch durch seichte Gewässer manövrieren konnte. Sie wurden meist durch Muskelkraft, manchmal aber auch mit Segeln fortbewegt.


    PAWNEE:
    Einer der größten und mächtigsten Stämme Nordamerikas im 19. Jahrhundert. Die Pawnee lebten üblicherweise in permanenten Siedlungen am Ufer des Missouri River, wo sie der Jagd nachgingen und Ackerbau betrieben.


    POSSIBLES BAG:
    Im frühen 19. Jahrhundert trugen die meisten Trapper zwei Taschen mit sich. In der einen verstauten sie ihr Gewehr, Schießpulver und die Munition, in der anderen, der „possibles” bag, ihre persönlichen Utensilien – sprich alles „Mögliche”, also das, was der jeweilige Besitzer gerade benötigte.


    REVENANT:
    Jemand, der nach seinem Tod zurückkehrt.




    ACHTUNG:

    Das Kopieren/Verbreiten dieses Specials + der Bilder ist ohne vorherige Genehmigung nicht erlaubt.

    Infos
    Originaltitel:
    The Revenant
    Land:
    USA
    Jahr:
    2015
    Studio/Verleih:
    20 Century Fox
    Regie:
    Alejandro González Iñárritu
    Produzent(en):
    Alejandro González Iñárritu, Steve Golin, David Kanter, Arnon Milchan, Mary Parent, Keith Redmon, James W. Skotchdopole
    Drehbuch:
    Alejandro González Iñárritu, Mark L. Smith, Michael Punke (Romanvorlage)
    Kamera:
    Emmanuel Lubezki
    Musik:
    Bryce Dessner, Carsten Nicolai, Ryuichi Sakamoto
    Genre:
    Abenteuer, Thriller, Drama
    Darsteller:
    Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Will Poulter, Domhnall Gleeson, Paul Anderson uvm.
    Inhalt:
    Bei einer Expedition tief in der amerikanischen Wildnis wird der legendäre Forscher und Abenteurer Hugh Glass (Leonardo DiCaprio) brutal von einem Bären attackiert. Seine Jagdbegleiter, die überzeugt sind, dass er dem Tod geweiht ist, lassen ihn zurück. In seinem Überlebenskampf erleidet Glass unerträgliche Qualen und muss erleben, dass auch sein engster Vertrauter John Fitzgerald (Tom Hardy) ihn verrät und im Stich lässt. Mit übermenschlichem Willen zu überleben und angetrieben durch die Liebe zu seiner Familie kämpft Glass sich durch einen unerbittlichen Winter in der Wildnis zurück ins Leben. Inspiriert von einer wahren Geschichte ist THE REVENANT - DER RÜCKKEHRER ein Kinoerlebnis, das tief unter die Haut und mitten in die Eingeweide der Zuschauer zielt. Oscar®-Preisträger Alejandro González Iñárritu (Birdman, Babel), der auch mit für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, inszeniert das monumentale Survival-Abenteuer eines einzelnen Mannes und eine Geschichte von der außergewöhnlichen Kraft des menschlichen Geistes.
    Start (DE):
    07.01.2015
    Start (USA):
    08.01.2015
    Laufzeit:
    150
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Links
    Webseite:
    http://www.fox.de/the-revenant

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