Übersicht
Einleitung
Nach "Die Eiskönigin II", ist Raya und der letzte Drache der neueste und mittlerweile 59. Film der 'Walt Disney Animation Studios'. Erstmals tritt hiermit ein Disney-Animationsfilm die Reise in die asiatische Kultur an und bietet Einblicke in ebenjene.
Vor langer Zeit lebten in Kumandra Menschen und Drachen in völliger Harmonie zusammen. Aber als finstere Monster, die sogenannten Druun, das Land bedrohten, opferten sich die Drachen, um die Menschheit zu retten. Jetzt, 500 Jahre später, sind dieselben düsteren Wesen zurückgekehrt und das Schicksal von Kumandra liegt in den Händen einer einzigen Kriegerin: Raya! Um die Druun endgültig aufzuhalten, muss sie den letzten verbliebenen Drachen aufspüren. Während ihrer aufregenden Reise stellt Raya jedoch fest, dass es mehr als nur Drachenmagie braucht, um die Welt zu retten…

Kritik

Doch wenn der Film dann in die Gänge kommt, dann versprüht er sehr viel Charme. Spätestens im ersten, mit vielen Fallen gespickten Gebiet, kommt die angestrebte Abenteuerstimmung auf, die sich dann auch bis zum Abspann halten kann. Manche Ideen, die die Autoren in die Beschaffung der Splitter steckten, sind kreativ oder zumindest immer unterhaltsam. Mit fortlaufender Handlung bekommt Raya auch immer mehr Gehilfen an die Seite gestellt, die von niedlich – wie ihr Haustier Tuk Tuk – bis hin zu grummelig interessant, mehrere Eigenschaften abdecken.
Sehr schön integriert der Film auch einen Teil der asiatischen Kultur, auch wenn hier ein größerer, mutigerer Schritt, passender gewesen wäre. So gewährt Raya und der letzte Drache zwar einen kleinen Einblick in die Bräuche und Eigenschaften dieser Kultur, kratzt aber dabei nur an der Oberfläche und behandelt vieles mit zu größter Vorsicht. Gut eingefangen wird jedoch der gegenseitige Respekt und Vertrauen und dient als über alles schwebende Message recht gut. Auch wenn 'Disney' hier leider wieder auf die bewährte Holzhammermethode zurückgreifen muss, und es ihnen nicht gelingt, dies so schön organisch in den Erzählfluss einzubinden, wie es die Kollegen von 'Pixar' stets tun.
Zwar wird im Laufe des Films vieles mit zu hohem Tempo abgegrast, so dass kaum Verschnaufpausen entstehen und auf der anderen Seite dadurch auch manche Szenen etwas zu gehetzt wirken. Mit etwa 112 Minuten ist der Film schon relativ lang, nimmt sich an den richtigen Stellen aber dennoch nicht die Zeit, dort für einen Moment länger zu verweilen und die Szenerie wirken zu lassen und das gerade Geschehene zu verarbeiten.
Positiv zu erwähnen sind jedoch Kelly Marie Tran und Awkwafina, die im Original die beiden titelgebenden Figuren sprechen und einen hervorragenden Job machen. Ihre Chemie stimmt gleich von der ersten Szene an und insbesondere Kelly Marie Tran als Raya hängt man gerne an den animierten Lippen, da sie viel Herzblut und Liebe in diese Rolle steckt.
Auf der technischen Seite gibt sich Raya und der letzte Drache keine Blöße und ist einmal mehr ein optisch beeindruckendes Stück Animationskunst. Jede Bewegung sieht natürlich aus, die Umgebungen wirken echter denn je, vor allem das Wasser ist kaum noch von dem realen Gegenstück zu unterscheiden. Flüssig und von höchster Qualität, wie man es von den 'Disney'-Animationsfilmen gewohnt ist, zaubert der Film einige der schönsten Animationen der letzten Zeit auf die Bildschirme, welche im Kino sicherlich noch viel mehr zur Geltung gekommen wären.

Fazit
Raya und der letzte Drache ist ein gelungener Abenteuerspaß, der auf alte Tugenden schwört, aber auch in neue Territorien vorstößt, auch wenn hier ein wenig mehr Mut zum Neuen wünschenswert gewesen wäre. Als Roadmovie angelegt, kann Raya und der letzte Drache mit vielen spaßigen Elementen überzeugen und nach einem holprigen Start stets für Unterhaltung sorgen.
7/10










Zweitmeinung
18.659 mal gelesen
ManWithTheGun -
Zitat: "Erstmals tritt hiermit ein Disney-Animationsfilm die Reise in die asiatische Kultur an und bietet Einblicke in ebenjene." Äh..... und was war bei Mulan?