Übersicht
Einleitung
'Pixar' ist bekannt dafür, sich erfolgreich und jeden Alters gerecht, komplexer Themen anzunehmen und in ihren Animationsfilmen zu verarbeiten. Nachdem es in der Vergangenheit bereits um Depressionen oder auch den Tod ging, widmet sich das kreative Team rund um Regisseur Enrico Casarosa einmal mehr dem Andersartigen und der Akzeptanz dessen.
Die warmherzige neueste 'Pixar'-Comedy spielt in einem wunderhübschen Küstenörtchen an der Italienischen Riviera. Hier erlebt der kleine Junge Luca zusammen mit seinem neuen, besten Freund den Sommer seines Lebens – voller Eis, Pasta und endlosen Scooter-Fahrten. Doch über all dem Spaß liegt ein tiefes Geheimnis: Luca ist ein Seemonster aus einer anderen Welt, die unterhalb der Wasseroberfläche des Meeres liegt ...

Kritik

Es vergeht auch nicht allzu viel Zeit, bis Luca seinen neuen Freund trifft und beide sich gemeinsam zum Küstenort an der italienischen Riviera begeben und ihren Traum von der eigenen Vespa verfolgen. Aber hier beginnt Luca allerdings auch ein wenig repetitiv zu werden. Die Vorbereitungen auf das Rennen um das Preisgeld, damit sie sich den gebrauchten Roller kaufen können, wiederholen sich und auch die immer mal wieder auftretenden Reibereien mit ihrem Gegner laufen stets nach dem gleichen Muster ab. Der Film ist zwar währenddessen niemals langweilig, ein bisschen mehr Abwechslung im Szenenablauf hätte dem Erzählfluss allerdings gutgetan.
Auch wird das Thema rund um die Andersartigkeit der beiden Protagonisten eher am Rande behandelt und hauptsächlich vor sich hingeschoben. Gerade hier lag viel Potential, das 'Pixar' allerdings kaum nutzt. So verstecken sich Luca und Alberto die meiste Zeit über nur, ohne dass hier so etwas wie Toleranz angeschnitten wird. Dies hat 'Pixar' selbst bei "Onward" besser gelöst. Hier wurde einfach alles als gegeben und völlig normal dargestellt. Luca bekommt zwar am Ende auch noch die Kurve dorthin, hält sich aber zu lange mit dem Rennen auf und der Umschwung vom Verstecken hin zum öffentlichen Leben vergeht gefühlt in einem Nebensatz und einer kurzen Sequenz, bis es dann plötzlich normal ist.
Das alles macht Luca bei weitem zu keinem schlechten Film, aber definitiv zu einem, der hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Auch wenn sich vieles wiederholt, macht es doch Spaß mit Luca und Alberto dieses Abenteuer ihres Lebens zu bestreiten, ebenso wie die wenigen Anflüge von Freiheit und Akzeptanz zu gefallen wissen. Das Rennen selbst ist eine spaßige Angelegenheit und kommt actionreich daher. Der eingestreute Humor ist meistens griffig und weiß zu überzeugen, doch auch hier kommt wieder die angesprochene Wiederholung ins Spiel, so dass vieles beim dritten oder vierten Mal nicht mehr ganz so zündet.

Fazit
Luca verfolgt einen gelungenen Ansatz, der jedoch nicht komplett überzeugen kann. Durch eine leichte Verschiebung des Fokus wäre hier wesentlich mehr drin gewesen und würde somit einen runderen Film ergeben. Dieser macht aber dennoch Spaß und weiß zu unterhalten und kann vor allem mit seinem exotisch angehauchten Animationsstil überzeugen, der eine Wonne für die Augen ist.
6/10










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