Übersicht
Einleitung
Nobody bringt die Action rund um einen unscheinbaren Niemand zurück in die Kinos. Verantwortlich für den Film ist unter anderem Produzent David Leitch, der als ehemaliger Stuntman auch schon die "John Wick"-Filme zu dem Actionfest machte, die sie sind.
Hutch Mansell ist ein typischer Niemand, den keiner so richtig wahrnimmt. Wortlos erträgt der Ehemann und Vater die Demütigungen seines Alltags, ohne sich dagegen zu wehren. Selbst als eines Nachts zwei Unbekannte in sein Vorstadtzuhause einbrechen, weigert er sich, seine Familie zu verteidigen, um eine Eskalation zu verhindern. Doch tatsächlich ist dieser Vorfall der Tropfen, der das Fass mit Hutchs lange brütender Wut zum Überlaufen bringt – dunkle Geheimnisse kommen zum Vorschein und wecken seine tödlichen Instinkte. Plötzlich begibt sich der unscheinbare Hutch auf einen brutalen Feldzug, um seine Familie vor einem gefährlichen Gegenspieler zu retten – unterschätze niemals einen Nobody.

Kritik

Rasant geht es von einer Actionsequenz zur nächsten, die allesamt richtig viel Spaß machen und in einem spektakulären Finale gipfeln. Obwohl Odenkirk natürlich kein Actiondarsteller ist und der Materie somit mehr als fremd ist, schaffen es die Macher des Films ihn in jeder Szene glänzen zu lassen. Die Kamera ist kaum verwackelt, man erkennt was Odenkirk dort tut, wer in den Szenen was macht und generell sind die Shootouts klasse inszeniert. Nobody ist zwar kein Actionfest à la "John Wick", welches bis zum Ende komplett durchchoreographiert ist und in denen jeder Schlag sitzt und entsprechend stylisch aussieht, aber diesen Anspruch hat der Film auch gar nicht. Die Action ist gut, jedoch nicht das alleinige Hauptaugenmerk. Es kommt noch eine dicke Packung Humor hinzu, der zu großen Teilen sitzt und ins Schwarze trifft. Vor allem die Kombination aus Bob Odenkirk und seinem Filmvater Christopher Lloyd funktioniert auf dieser Ebene hervorragend.
Zuweilen wartet der Film in den Actionszenen mit einfallsreichen Ideen auf, arbeitet aber ansonsten all die bekannten Klischees dieses Genres ab. Dies ist natürlich nicht schlimm und bei dieser Art Film auch kein Grund zu meckern, doch so verkommen die wenigen Dialogszenen zu einer Art Fleißarbeit, da hier einfach nichts präsentiert wird, was man nicht schon dutzende Male gesehen hat. Nobody macht seine Sache hier zwar nicht schlecht, aber es sind auch die etwas öderen Szenen des Films. Auch wenn diese stets mit einer folgenden, hervorragenden Actionszene wieder mehr als wett gemacht werden.

Fazit
Alles in allem ist Nobody einer der unterhaltsamsten und spaßigsten Actionfilme der letzten Jahre und macht vieles richtig. Gerade die gelungene Kombination aus Humor und kompromissloser Action funktioniert hervorragend. Handlungstechnisch sprüht der Film erwartungsgemäß nur so vor Klischees, die aber keineswegs stören, sondern den spaßigen Ansatz nur unterstreichen. Und Bob Odenkirk als unscheinbarer Familienvater, der zur Killermaschine wird, ist ein perfektes Casting, das unendlich viel Spaß auf die Leinwand bringt.
7/10










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