Übersicht
Einleitung
Da ist er wieder, dieser eine Film, der das „Murmeltiertag“-Konzept nimmt und in völlig neue Sphären lenkt. Filme, die dies wollen, gibt es zuhauf, doch nur die wenigsten können überzeugen oder bleiben länger in Erinnerung als bis zum Abspann. Palm Springs ist eine von diesen Ausnahmen.
Alles ist möglich – nur nicht heute. So jedenfalls könnte das Motto des unbekümmerten Nyles lauten. Irgendwie ist er in eine Zeitschlaufe geraten und erlebt stets aufs Neue denselben Tag mit der derselben Hochzeitsfeier, auf die er seine Freundin Misty nach Palm Springs begleitet hat. Als das Schicksal endlich etwas Erbarmen zeigt und ihm mit Sarah, ebenfalls Hochzeitsgast und Brautjungfer wider Willen, eine Leidensgenossin an die Seite stellt, macht das den Fehler in der Matrix zwar nicht wett, aber immerhin erträglich. Gemeinsam mischen Nyles und Sarah den täglich grüßenden Wahnsinn ganz schön auf: vom Nachspielen ihrer Lieblings-Actionfilme inklusive wilder Verfolgungsjagden über provozierte Flugzeugabstürze bis hin zur Ermordung ihres ewigen Widersachers.
Kritik

Doch dass das nicht ewig so gehen kann, wird auch Nyles und Sarah schnell klar. Und hier schlägt der Film einen überraschend ernsten Ton an. Welchen Sinn hat das Leben? Ist das wirklich das Beste, das einem passieren konnte, oder sollte man lieber in der echten Welt, ohne unendlich viele Versuche, das Beste aus sich machen? Und natürlich, wie zum Teufel entkommt man diesem Irrsinn wieder? Hier wird der Humor zwar zurückgefahren, aber verschwindet nicht komplett aus dem Film, allerdings wird den ernsteren Momenten mehr Platz eingeräumt. Die Dialoge werden zunehmend bedeutungsvoller und tiefgründiger. Und gerade diese Kombination, aus zuvor abgefahrenem Humor und nun der Umschwung ins Sachliche, ist eine der großen Stärken von Palm Springs. Der Film wirft Fragen auf, begeht philosophische Wege über den Sinn des Lebens und bietet ganz nebenbei noch eine wunderschöne RomCom, die mit Andy Samberg und Cristin Milioti nicht besser besetzt hätte sein können. Ihre Chemie stimmt einfach, egal ob in den albernen Momenten, oder wenn sie gemeinsam in der Wüste sitzen und ihre bisherigen Leben diskutieren.

© 2021 Leonine Studios
Fazit
Palm Springs ist überraschend intelligent und bietet eine Version des „Murmeltiertag“-Konzeptes, das man nicht allzu häufig zu sehen bekommt. Die generell schon kurzen 90 Minuten vergehen dank des ausgeklügelten Drehbuchs und der kurzweiligen Inszenierung wie im Flug und bieten einen abwechslungsreichen Trip, der mit vielen Facetten überzeugen kann.
7,5/10










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