Übersicht
Einleitung
Mit In the Heights erobert Regisseur Jon M. Chu gerade weltweit die Kinos und gilt schon als einer der ersten Favoriten für die 'Oscar'-Verleihung im kommenden Jahr. Nun erscheint das Musical auch in Deutschland und lädt Zuschauer hierzulande ein, den gesungenen Träumen von Usnavi zu lauschen.
Die Lichter gehen an in Washington Heights … Gleich außerhalb der U-Bahn-Station 181st Street liegt der Duft eines Cafecito Caliente in der Luft, dort, wo ein Kaleidoskop von Träumen diese lebendige und eng verbundene Gemeinschaft versammelt. Der Mittelpunkt des Ganzen ist der sympathische, charismatische Bodega-Besitzer Usnavi (Anthony Ramos), der jeden Cent aus dem Alltragstrott spart, während er hofft, träumt und von einem besseren Leben singt.

Kritik

Generell ist In the Heights sehr lebensbejahend und sprüht nur so vor guter Laune und Spaß. Die Geschichte, die der Film erzählt ist keine Neuerfindung des Rads, weiß das aber sehr gut zu verpacken und in den Songs entsprechend umzusetzen. Dazu kommt die außerordentliche Choreografie, so dass es viel Spaß macht den verschiedenen Songs zuzuhören und sich die Tanzeinlagen anzusehen. Dabei wird der Inhalt der Texte auch stets mit dem Set abgestimmt, so dass das Gesungene auch optisch zum Tragen kommt und dem Geschehen eine weitere Ebene hinzufügt.
Doch ein Musical ist neben den Songs nichts, wenn die Performance der Darsteller nicht auch stimmt. Und hier gehört In the Heights in die vordere Reihe der zuletzt erschienen Musicals. Jeder einzelne Darsteller macht seine Sache mehr als zufriedenstellend und schafft es das Publikum mitzunehmen. Der gesamte Cast ist sympathisch und auch abseits der Songs können sie die liebenswerte Geschichte gut transportieren. Die Dialoge sind zwar nicht sonderlich tief und zuweilen auch etwas kitschig, fügen sich somit aber sehr gut in das große Ganze ein und bilden ein stimmiges Gesamtbild.
Zu diesem Gesamtbild gehört auch der spanisch angehauchte Stil, der über die Darsteller bis hin zum Szenenbild geht. So kommt ein wahrlich magisches Urlaubsgefühl auf, die Beats gehen direkt ins Herz und entfalten dort ihre Wirkung. Der Kampf gegen alle Umstände und dennoch den Spaß am Leben zu erhalten, geht mit fortschreitender Laufzeit immer mehr unter die Haut und wenn In the Heights dann nach gefühlten Zehn Minuten schon den Abspann erreicht, ist es fast so, als hätte man eine gute Zeit mit sehr guten Freunden verbracht.
In the Heights wartet jedoch nicht nur mit durchgehend schönen Momenten auf, sondern bietet auch den ein oder anderen traurigen. Glücklicherweise, muss man fast schon sagen, denn so ergibt sich ein noch authentischeres Bild dieser Gemeinschaft und dem Zusammenhalt, der dort vorherrscht. Die Freude, die dort empfunden wird, ist ebenso spürbar, wie die traurigen Seiten des Lebens und sind ein fester Bestandteil der Faszination, die der Film ausstrahlt.

Fazit
In the Heights ist nicht nur ein wunderschön anzusehender Film, sondern bietet auch viel fürs Herz. Mit liebenswerten Figuren, starken und eingängigen Songs, einer tollen Botschaft und viel Liebe, bietet der Film ein starkes Gesamtkunstwerk, dass in dieser Magie nicht allzu oft auf den Leinwänden erscheint und später sicher zu den großen Klassikern dieses Genres gehört.
8,5/10










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